Mehr als Streikweste und Trillerpfeife

Ähnliche Dokumente
3.12 Gewerkschaftlich organisierte Abgeordnete

Gewerkschaftliche Bildungsarbeit als Beruf

3.12 Gewerkschaftlich organisierte Abgeordnete

Von der Wissenschaft in die Politik kein einfacher Seitenwechsel

Einstieg in das Berufsleben: Berufsfeld Gewerkschaftliche Bildungsarbeit

Vorlage zur Dokumentation der täglichen Arbeitszeit

Sozialwissenschaftliche Praxis in der Arbeit bei einer Gewerkschaft

Chamäleon Politikberatung - ein vielfältiges Berufsfeld für SozialwissenschaftlerInnen

Und nun ins Praktikum Was muss ich beachten? DGB-Jugend Rheinland-Pfalz / Saarland, Abt. Jugend und Bildung, Maria Leurs

Vorlage zur Dokumentation der täglichen Arbeitszeit

Wangerooge Fahrplan 2016

Lothar Binding Mitglied des Deutschen Bundestages. Abschaffung des Arztes im Praktikum Hier: Antwort auf Ihr Schreiben vom 15.

Gewerkschaften in Deutschland. Aufgaben, Strukturen, Perspektiven

Abkürzungen Bedeutung

Haushaltsbuch Jänner 2013

Die Renten steigen jedes Jahr wo ist das Problem? Rente muss für ein gutes Leben reichen. Was passiert, wenn nichts passiert?

Rente muss für ein gutes Leben reichen

ANPACKEN: dgb.de/rente

Leitbild trifft auf Praxis Bochum, 04. / 05. November. Studium als wissenschaftliche Berufsausbildung

Das Präventionsgesetz - Ablauf eines politischen Entscheidungsprozesses in Deutschland

Diskussionsfrage

Wangerooge Fahrplan 2015 Fahrzeit Tidebus 50 Minuten, Schiff und Inselbahn ca. 90 Minuten.

Rentenpolitik im Herbst 2012

Mitteilung Berlin, den 4. Mai Tagesordnung. Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur

»Ansprache und Mitgliedergewinnung im Bereich Studierende«(Studierende im Betrieb)

Sozialpolitischer Ausschuss des DGB: Arbeitsschwerpunkt soziale Mitbestimmung. Verteilungsaspekte der Bürgerversicherungsmodelle

UND JETZT STUDIEREN! Hochschulausbildung mit der IG BCE

Rentenpolitik nach der Bundestagswahl

Berufliche Bildung stärken Fachkräfte sichern. 28. Juni 2017, 17 Uhr, DIHK Berlin

JOB-TALK JOB-TALK SOMMER Bildungs- & Sozialwissenschaften und Berufspraxis. MITTWOCH 07. Mai :15 15:45 HS 27

position Stellungnahme des DGB und der Mitgliedsgewerkschaften

Beschlussempfehlung und Bericht

Klimapfade für Deutschland

Vereinbarkeit von Familie und Beruf auf kommunaler Ebene. Das DGB-Projekt in Offenbach am Main

Einladung zur Jahrestagung

INTERESSEN GRUPPEN. Jürgen Weber. im politischen System der Bundesrepublik Deutschland. Mündien Auflage

Die Arbeit der Selbstverwaltung in der XII. Legislaturperiode. Nancy West Leiterin des Selbstverwaltungsbüros der Deutschen Rentenversicherung Bund

Rentenpaket: Kostentreiber Mütterrente. Kürzung Bundeszuschuss provoziert Zusatzbeiträge

Frauenanteil in den DGB-Gewerkschaften Leicht steigender Frauenanteil in den DGB-Gewerkschaften bei rückläufigen Mitgliederzahlen

Opfer des Brustimplantate-Skandals unterstützen. Entwurf für Patientenrechtegesetz geht nicht weit genug

Antragsvorschlag: Antrag von... zum DGB-Bundeskongress:

Gesunde Arbeit, gute Rente was das Rentenpaket bringt und was noch zu tun ist. Frankfurt, 24. Juli 2014

Für anerkannte Ausbildungsberufe werden vom zuständigen Fachministerium, in

Netzwerkplenum Bremen 22. / 23. Oktober. Studium als wissenschaftliche Berufsausbildung

Deutscher Bundestag. 16. Wahlperiode Bundesrat

Gewerkschaftliche Organisationsformen

Informationen aus dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln

Gemeinsam geht es besser! Wege zu einer Schule für alle. im Anhörungs-Saal im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus

DGB fordert klare Regelungen zur ständigen Erreichbarkeit. Europäische Kampagne Partnerschaft für Prävention. Knut Lambertin.

Einführung. Einführung. 1 Einführung. 2 Koalitionsrecht I (Koalitionsfreiheit) Kollektivarbeitsrecht

Entscheidungsprozess Studienwahl. Die Qual der Wahl oder Was wird aus mir? Die Qual der Studienwahl oder Was wird aus mir?

VCI / Thomas Koculak. B.C. Horvath Architektur-Visualisierung. VCI-Strukturen

Abschiebungshaft neuere Entwicklung in Rechtsprechung und Länderpraxis

Erasmus+ Redet mit uns, nicht über uns.

Der Behinderten-Beauftragte der Stadt Bad Vilbel

Zusammenfassung und Ausblick

Erste Schritte auf dem Weg zur Pflegekammer in Baden-Württemberg

Beschlussempfehlung und Bericht

Berufliches Bildungssystem der Landwirtschaft. Anforderungen erfüllt?

Wichtiger Partner oder Auslaufmodell? Die Rolle der Gewerkschaften in Deutschland VORANSICHT

Gliederung. DGB Bundesvorstand, Abteilung Bildungspolitik und Bildungsarbeit, Mario Walter

Ausgewählte Fragen zu den Gewerkschaften in Deutschland

Für einen Kurswechsel in der Rentenpolitik

Alle inklusive! Ergebnisse der Reha-Tagung

Gewerkschaftliche Organisationsformen

Ziel: Übernahme. Perspektiven sichern.

MIT PARTNERSCHAFT AUF ERFOLGSKURS DR. SIGRUN TROGNITZ BEIRAT DER WISO-PARTNER

Forum des Sozialen. Bedarfsentwicklung vor Ort Planung und Steuerung von Sozialen Leistungen

Institutionelles Gefüge und Rechtssetzung der EU - Wege der Einflussnahme

Rechte und Pflichten im Praktikum - Orientierung zwischen Studium & Beruf

Mitteilung Berlin, den 15. Mai 2014

Checkliste Mustervortrag Erläuterungen

Gewerkschaftliche Einschätzung ausgewählter Materialien zum Thema Wirtschaft Dr. Bernd Kaßebaum, IGM Hans Ulrich Nordhaus, DGB

mittelständische Betriebe in

Realschule in Würzburg, Hamburg und München

Andrea Fergen. Anti-Stress-Verordnung: Eine Initiative der IG Metall. AfA-Bundeskonferenz vom April 2014 in Leipzig

Der Bayerische. Land-Tag. in leichter Sprache

Gemeinsamer Workshop mit der VNUPTW, Hanoi, 7. Dezember 2007

Ressourcenverteilung im Gesundheitswesen: Wo steht die Pflege?

Pluralisierte Partnerschaften. Der Wandel der Parteien- Gewerkschafts-Beziehungen. Dr. Christian Neusser WSI-Herbstforum

Corporate Social Responsibility Netzwerk Nürnberg. Nürnberger Unternehmen in sozialer Verantwortung

Aktuelle Überlegungen zur Weiterentwicklung der Alterssicherung

Rechtspolitischer Kongress. Schlaglichter zu Offenlegungspflichten aus der gewerkschaftlichen Debatte. Berlin, 26. März 2014

Erörtern Sie die Notwendigkeiten/Möglichkeiten zur Reform der Flächen TVe in D!

BM-Seminare: Einführung in die Verbandsarbeit. Dr. iur. utr. Bernd Jürgen Schneider. Hauptgeschäftsführer Städte- und Gemeindebund NRW, Düsseldorf

position Stellungnahme des DGB und der Mitgliedsgewerkschaften

Mitteilung Berlin, den 22. Juni Tagesordnung. Finanzausschuss

Vortrag im Rahmen der KAS-Seminartagung zur politischen Kommunikation,

Stellungnahme: Das denken wir im Netzwerk Leichte Sprache über die Anträge

WISSENSCHAFTLICHE POLITIKBERATUNG HOFNARREN AM SCHREIBTISCH?

Politische Kräfteverhältnisse und Regulierung der Arbeit in Deutschland

STÄRKUNG DER TARIFBINDUNG

Welcome StudienanfängerInnen. Politikwissenschaft

Die Rechte von Menschen mit Behinderungen in Deutschland Stellungnahme der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag zum Bundesteilhabegesetz

Studienfinanzierung mit Stipendien. Die Präsentation gibt es unter:

Berufliche Perspektiven in der Europäischen Union

Positionen und Forderungen der DGB-Jugend zur BBiG-Novellierung. DGB-Bundesvorstand, Abt. Jugend und Jugendpolitik

11. Wahlperiode 1987 B U N D E S T A G

Der fzs stellt sich vor. Studierendenrat der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg 13. Mai 2014

Erfolgsfaktoren einer gelungenen internationalen Berufsbildungszusammenarbeit

Transkript:

Vortragsreihe Berufsperspektiven für Studierende der Sozialwissenschaften an der Uni Göttingen, SoSe 2012 Mehr als Streikweste und Trillerpfeife Als Sozialwissenschaftler bei der Gewerkschaft

Gliederung 1.Vorstellung und beruflicher Werdegang 2.Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und seine Mitgliedsgewerkschaften 3.Der DGB als Interessensvertretungsverband 4.Arbeiten beim DGB 2

Vorstellung und beruflicher Werdegang 1995 1998 Berufsausbildung, erster Kontakt zur Gewerkschaft und zur betrieblichen Mitbestimmung 1998 2003 Studium der Dipl.-Sozialwissenschaften an der Uni Göttingen, Fächer: Politik, Publizistik, öffentliches Recht/ Völkerrecht und VWL 2003 2005 Praktikum und Honorartätigkeiten im Bereich der politischen Bildungsarbeit Seit März 2005: Gewerkschaftssekretär beim DGB Bundesvorstand, zunächst in der Abt. Jugend und seit 12/2010 in der Abt. Sozialpolitik, Referat Alterssicherung und Rehabilitation 3

Gliederung 1.Vorstellung und beruflicher Werdegang 2.Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und seine Mitgliedsgewerkschaften 3.Der DGB als Interessensvertretungsverband 4.Arbeiten beim DGB 4

Der Deutsche Gewerkschaftsbund 5

Der DGB Grundlagen I Prinzip der Einheitsgewerkschaft (Organisations-) Macht durch Mitgliedschaft Repräsentation im Parlament ca. 170 MdB sind Mitglied einer DGB-Gewerkschaft Gewerkschaftsmitglieder in Landtagen, Kreistagen etc. Neo-Korporatismus z.b. Selbstverwaltung (Soz.-Vers.), Berufliche Bildung 6

Der DGB Grundlagen II Imageprobleme - Individualisierung der Gesellschaft - Negatives Image als Bremser etc die (auch) politisch gewollt waren: - Gewerkschaftsfeindliches Umfeld - Kampagnen gegen Gewerkschaften ( die größte Plage ) Überbietungs- und Unterbietungskonkurrenz GdL, Cockpit, GdF etc. CGB, AUB 7

Der DGB Grundlagen III Die Trendwende rückt näher! 8

Gliederung 1.Vorstellung und beruflicher Werdegang 2.Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und seine Mitgliedsgewerkschaften 3.Der DGB als Interessensvertretungsverband 4.Arbeiten beim DGB 9

Das böse Wort: Lobbyismus Lobbyismus ist grundsätzlich weder anrüchig noch illegal, sondern alltäglicher Teil des politischen Betriebs: - Verbändeanhörungen - Gremien der Selbstverwaltung Aufgabe: Hilfestellung bei der Meinungsbildung aber nicht das Treffen von Entscheidungen Denn: Expertise von Dritten ist aufgrund der zunehmenden Komplexität von Politik notwendig 10

Allein gegen den Rest! Na und VCI Arbeitgeberverband Chemie Deutscher Generika- Verband Berlinbüro Wintershall AG VFA Verband forschender Arzneimittelhersteller BPI Verband der Pharmaz. Industrie Deutscher Bundestag/ Bundesrat/ Bundesregierung IG Bergbau, Chemie Energie Berlinbüro Altana Berlinbüro Bayer AG Berlinbüro BASF Berlinbüro Degussa Pro Generika Berlinbüro BP 11

Praktische Umsetzung I Gefragt ist Sachberatung, nicht der Geldkoffer. Der DGB ist nicht die INSM! Druckpotenzial durch Wählerstimmen sowie Bündnis- und Kampagnenfähigkeit 12

Praktische Umsetzung II: Zielgruppen Bundestag Regierung Opposition Fraktionen Fraktionsvorstände Abgeordnete mit DGB-Hintergrund Strömungen, Arbeitnehmergruppe (Afa, CDA etc.) Abgeordnete Mitglieder von Gewerkschaften außerhalb des DGB Landesgruppen Abgeordnete ohne Gewerkschaftsbezug Frauen/Männer Neue Abgeordnete Mitarbeiter/innen der Fraktionen der Abgeordneten 13

Gefragt: ein langer Atem ca. 2007/2008: Wahrnehmung einer steigenden Gefahr von Altersarmut gewerkschaftsinterne Diskussion über Ursachen und Forderungen Suche von Partnern etc. (Netzwerk für eine gerechte Rente) Thema in der öffentlichen Wahrnehmung besetzten durch Aktionen, Pressearbeit, Onlineauftritt etc. Wissenschaftliche Expertise einholen (z.b. Monitoring-Berichte) Kommunikation (BT-Fraktionen, einzelne Abgeordnete, Parteien etc.) Bewertung von Vorschlägen aus der Regierung (Koa-Vertrag) Rentendialog der Bundesregierung (2011/2012) Meinungsbildende Maßnahmen (Pressearbeit, Umfrage etc.) Eigenen Veröffentlichungen (Newsletter SoPo aktuell, Zeitschrift Soziale Sicherheit etc.) Stellungnahme zum Gesetzesentwurf, TN an Anhörung etc. [Fortsetzung folgt] 14

Gliederung 1.Vorstellung und beruflicher Werdegang 2.Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und seine Mitgliedsgewerkschaften 3.Der DGB als Interessensvertretungsverband 4.Arbeiten beim DGB 15

Eine normale Arbeitswoche Mo, 21. Mai 2012 Di, 22. Mai 2012 Mi, 23. Mai 2012 Do, 24. Mai 2012 Fr, 25. Mai 2012 11-16 (ver.di): 6.30-10.45: 15-17 (HackM): 10-11.30 (TV): 9-11 (DGB): HBS-Beirat Re- Flexibilisierung des Rentenübergangs Anreise Ffm. Markus Hofmann (GPR DRV) SPD- Antrag Chancen eröffnen und Fachkräfte sichern im BT (Drs. 17/9725) Gespräch mit Sachverständigenrat (u.a. zu RVLLAG-Entwurf und AV Selbst.) 16.30-n.n. (A.B.): 11-17 (Dt. Bank): 14.30-17.30: 12.30-15 (Büro): Briefing Annelie Bundesvorstand DRV am 24. Mai Dialogprozess IfB Arbeit der Zukunft gestalten (AG Übergänge) Anreise GÖ, Telefonat mit BAR (Vorbereitung Tagung 26. Juni) Vorbereitung Zypern (29-31.5.) 17-18 (n.n.): Gespräch mit Chr. Ehlscheid (IGM) (Zug nach B 18.13) 18-20 (Uni GÖ): Vortrag Berufsperspektiven für Sowis 16

Voraussetzungen I Abgeschlossenes Studium oder sonstige Qualifizierung (EAdA, langjährige Gewerkschaftserfahrung etc.) Fundiertes Fachwissen (je nach Themenfeld) Gewerkschaftliches oder ehrenamtliches/politisches Engagement von großem Vorteil Hohes Maß an Identität mit gewerkschaftlichen Vorstellungen und Zielen Hohes Maß an Belastbarkeit, Bereitschaft zu ungewöhnlichen Arbeitszeiten 17

Voraussetzungen II Authentisches Auftreten und Überzeugung Wir sind die Guten! Ausgeprägte kommunikative Fähigkeiten, sicheres Auftreten Hohes Maß an Verbindlichkeit Originalität/Kreativität Um aufzufallen, müssen geeignete Nischen gefunden und besetzt werden. 18

Zugangsmöglichkeiten Praktikum während (!) des Studiums Gewerkschaftliches Engagement vor Ort Traineeprogramme der Gewerkschaften 19

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit! Kontakt: Dirk Neumann DGB Bundesvorstand Abt. Sozialpolitik Tel.: 030 / 24060-263 E-Mail: dirk.neumann@dgb.de 20