Wirtschaftsentwicklungsstrategie des Staatsrates

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Transkript:

des Staatsrates

Inhaltsverzeichnis 1. Einführung... 3 2. Vision... 4 3. Grundsätze zur Umsetzung und Stossrichtungen... 5 4. Stossrichtungen... 6

1. Einführung Das Gesetz über die kantonale Wirtschaftspolitik vom 11. Februar 2000 (nachfolgend kwp) bezweckt gemäss Artikel 1, die Wirtschaftsentwicklung im Kanton zu fördern. Die Politik für die Entwicklung der Walliser Wirtschaft strebt eine Stärkung der Wirtschaftsstruktur und der Wettbewerbsfähigkeit der Walliser Wirtschaft an und betrifft alle Wirtschaftsbereiche. Sie zielt namentlich und ganz speziell in den Bereichen mit einer hohen Wertschöpfung auf: die Erhaltung und Schaffung von Arbeitsplätzen, die Innovationsförderung, die Erleichterung der Strukturanpassungen in Unternehmen, namentlich in den kleinen und mittleren Unternehmen. Das kwp umfasst drei hauptsächlichen Stossrichtungen: 1. die Verbesserung der Rahmenbedingungen; 2. die Wirtschaftsförderung und Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit; 3. die Entwicklung der Konzertierung in Wirtschaftsfragen. Das kwp beauftragt in Artikel 4 den Staatsrat, eine Strategie festzulegen und Zielsetzungen in den einzelnen Stossrichtungen zu definieren. Die vorliegende kantonale Wirtschaftsentwicklungsstrategie, welche vom Staatsrat in seiner Sitzung vom 29.08.2012 beschlossen worden ist, konkretisiert den Willen des Gesetzgebers, indem die umzusetzenden Vorgehen und Massnahmen für die kommenden Jahre gemäss den vom kwp vorgegebenen Stossrichtungen definiert werden, mit welchen die kantonale Wirtschaftsentwicklung langfristig gesichert wird. 3

2. Vision Die Vision, aus welcher sich die kantonale Wirtschaftsentwicklungsstrategie ableitet, wird folgendermassen definiert: "Zukunftsland Wallis: Zusammen bauen wir ein wachsendes, offenes, dynamisches, diversifiziertes und attraktives Wallis." Diese Vision widerspiegelt den politischen Auftrag der Dienststelle für Wirtschaftsentwicklung, welche eine Wirtschaftsentwicklung ausgerichtet auf die Potentiale des Kantons und den Erhalt der dezentralen Besiedelung fördert. Die oben genannten Merkmale der Vision sind folgendermassen zu verstehen: Zusammen: Zusammenarbeit für die wirtschaftliche Zukunft des Wallis. Wir wollen innerhalb von Branchen und branchenübergreifend Kooperationen entwickeln und fördern. Wachstum: Wachstum durch Effizienz. Wir wollen die Innovation und die Verbesserung bestehender Produkte fördern, um somit zusätzliche Wertschöpfung zu generieren, und damit das kantonale BIP erhöhen. Offen: Den Kanton für neue Möglichkeiten öffnen. Wir wollen ein kantonales Bewusstsein für bestehende Potentiale schaffen, indem wir den Austausch über die Kantonsgrenzen hinweg fördern sowie den Export begünstigen. Dynamisch: Den Walliser Wirtschaftsstandort dynamisieren. Wir wollen die Anpassungs- und Antizipationsfähigkeit der Wirtschaftsakteure des Kantons verstärken. Diversifiziert: Diversifizierung und Potentiale bestmöglich nutzen. Wir wollen die Wirtschaftsstruktur diversifizieren, indem wir auf effiziente Art und Weise die bestehenden Potentiale nutzen, und gleichzeitig neue Kompetenzen schaffen, indem wir unsere Ressourcen rationell einsetzen. Attraktiv: Einen attraktiven Lebens- und Wirtschaftsraum sichern. Wir wollen den Standort Wallis für Unternehmen noch attraktiver gestalten, um damit Walliser Unternehmen fördern, neue Unternehmen anzusiedeln und eine hohe Lebensqualität für die einheimische Bevölkerung zu garantieren. 4

3. Grundsätze zur Umsetzung und Stossrichtungen Koordination der verschiedenen Sektoralpolitiken Die vorliegende Wirtschaftsentwicklungsstrategie konkretisiert, wie das Gesetz über die kantonale Wirtschaftspolitik vom 11. Februar 2000 festhält, die Vision des Staatsrats für die Entwicklung der Walliser Wirtschaft und findet somit Anwendung auf die Handlungsfelder des für die kantonale Volkswirtschaft zuständigen Departements. Die Anwendung der Wirtschaftsentwicklungsstrategie, unter der Oberaufsicht des verantwortlichen Departements, erfordert Kohärenz in der Anwendung aller Sektoralpolitiken und betrifft damit auch die anderen Departemente und Dienststellen des Kantons. Agenda 21 Die Umsetzung der Vision des Zukunftslandes Wallis soll unter Berücksichtigung der Grundsätze der nachhaltigen Entwicklung und der Agenda 21 erfolgen. Diese sind bereichsübergreifend und finden somit auf alle nachfolgend festgehaltenen Stossrichtungen Anwendung. Die kantonale Ökobilanz kann unter dem Blickwinkel der Wirtschaftsentwicklung als Summe der Auswirkungen der Wirtschaftstätigkeit aller Walliser Unternehmen auf die Umwelt definiert werden. Für einen Kanton wie das Wallis, für welchen die Landschaft und die Natur einen äusserst wichtigen Rohstoff darstellen, besteht die Herausforderung darin, eine stetige Verbesserung dieser Bilanz anzustreben, ohne dabei die Entwicklung der eigenen Wirtschaft über Gebühr zu beeinträchtigen. Intra- und interkantonale Konzertierung Das Wallis muss seine Wirtschaftsentwicklung auf einer vertieften Zusammenarbeit mit anderen Kantonen abstützen. Um ein starker Partner für andere Kantone zu sein, muss sich das Wallis auf eine starke innere Kohäsion verlassen können. Diese kann durch eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Leistungsträgern der beiden Sprachregionen innerhalb des Kantons erreicht werden. 5

4. Stossrichtungen Stossrichtung 1 Verbesserung der Rahmenbedingungen Günstige Rahmenbedingungen für die Standortattraktivität des Wallis schaffen. Die Walliser Unternehmen sehen sich durch die Globalisierung in direkter Konkurrenz mit internationalen Mitbewerbern auf den verschiedenen Märkten, weshalb es von höchster Wichtigkeit ist, den Walliser Unternehmen günstige Rahmenbedingungen anzubieten. Dies entspricht der ersten der drei Stossrichtungen, wie sie vom Gesetz über die kantonale Wirtschaftspolitik vom 11. Februar 2000 vorgegeben wird. Eine günstige Besteuerung fördern, welche insbesondere exportorientierte Unternehmen entlastet und einheitliche Gebühren für alle Unternehmen auf dem Kantonsgebiet anbietet. Administrative Verfahren vereinfachen und effektiver gestalten (case management). Ausbau der Infrastruktur und Transportverbindungen (A9, Lötschberg, Flugplatz Sitten) für eine bessere Erreichbarkeit des Wallis. Industriezonen vor Naturgefahren schützen (Dritte Rottenkorrektion). Entwicklung von Kompetenzen und Wissen Das Wallis muss über ein Bildungsangebot verfügen, welches sicherstellt, dass die Arbeitnehmer über die notwendigen Kompetenzen verfügen und dass das Innovationspotential des Kantons gesteigert wird. Der Kanton muss den Aufbau von Kompetenzen in den Unternehmen erleichtern, indem er die Bestrebungen für die Erhöhung der Wertschöpfung betriebsintern oder mit externen Partnerschaften unterstützt. Die Arbeiterschaft muss zudem die Möglichkeit erhalten, dass sie ihre erworbenen Kompetenzen in Innovationsprojekte, innerhalb von bestehenden KMU oder neuen Gesellschaften einbringen kann. Schaffung eines Walliser Campus, auf welchem höhere Ausbildungen, Möglichkeiten zur Wirtschaftsentwicklung und der Austausch mit Partnern unter einem Dach integriert werden. Die Ausbildung, insbesondere die Weiterbildung, in den Unternehmen durch enge Zusammenarbeit mit den Wirtschaftsdachverbänden fördern und inwertsetzen, um damit den Walliser Unternehmen qualifizierte Arbeitskräfte zur Verfügung stellen zu können. Attraktive Rahmenbedingungen für Ausbildungsbetriebe anbieten. Die Zertifizierung Valais Excellence in Walliser Unternehmen fördern. Lebensqualität der Bevölkerung erhöhen und die dezentrale Besiedlung fördern Die Schönheit der Walliser Landschaft ist eine aussergewöhnliche Trumpfkarte. Die Topographie des Wallis, mit dem Haupttal und den Seitentälern, hat eine natürliche Auswirkung auf die räumliche Verteilung der Besiedelung und der Wirtschaftsstruktur. Der Kanton muss diese Lebensqualität erhalten und zusätzlich die notwendigen Massnahmen ergreifen, um die dezentrale Besiedelung und die Wirtschaftstätigkeit in diesen Tälern, insbesondere im Leistungsfähige und effiziente Transport- und Kommunikationsnetzwerke (Glasfaser) entwickeln, wie auch den Langsam- und Freizeitverkehr fördern. Erhalt und Aufwertung der Dorfläden und Anpassung der Öffnungszeiten an die gesellschaftlichen Veränderungen. Förderung von neuen Formen im Bereich des Service public. 6

Berggebiet, zu fördern. Zugang zu Wohneigentum im Berggebiet erleichtern. Nachhaltiges Bauen und Renovationen der bestehenden Bausubstanz unterstützen. Ein nachhaltiges Ressourcenmanagement fördern. Die Bedeutung der erneuerbaren Energie nimmt im Bewusstsein der Bevölkerung und der Politik in den meisten Industrieländern einen immer grösseren Stellenwert ein. Das Wachstumspotential der erneuerbaren Energien, verbunden mit deren vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten und den natürlichen Vorzügen des Wallis, verlangt vom Kanton eine klare Positionierung in diesem Bereich. Die Nutzung von Abwärme stellt ein wichtiges Potential dar und sollte bei der Einbindung der industriellen Ökologie in unsere Wirtschaft eine wichtige Rolle spielen. Die hydroelektrische Energieproduktion durch die Renovation und Verbesserung des Outputs der bestehenden Anlagen erhöhen, indem das Trinkwassernetz valorisiert und hydroelektrische Anlagen gebaut werden. Die alternative Energieproduktion durch Private fördern. Die Konsequenzen der Heimfälle antizipieren. Die Energieproduktion durch Photovoltaik durch einen industriellen Ansatz entwickeln. Einen ganzheitlichen Ansatz für das Management von erneuerbaren Energien entwickeln (insbesondere in den Bereichen Wind und Sonne), unter Einbezug von Bandenergie und der Konsumenten. Förderung von Projekten zur Nutzung der Abwärme zwischen Unternehmen (industrielle Ökologie) Aufwertung der Nutzung von Holz und Holzabfällen durch eine nachhaltige Strategie. Raumentwicklung unter Einbezug der Interessen aller Wirtschaftsakteure Die Wirtschaftsentwicklung und die Raumentwicklung sind eng miteinander verbunden. Ein kohärentes Vorgehen in beiden Bereichen ist notwendig, um eine unkoordinierte Entwicklung zu vermeiden und eine optimale Allokation der beschränkten Ressource Boden im Sinne aller Interessengruppen (Gäste, Bevölkerung, Unternehmen) zu garantieren. Eine Wirtschafts- und Raumentwicklung unterstützen, welche auf einen Erhalt der Landschaft, der Bausubstanz und der Freizeit- und Erholungsräume abzielen. Anreize für Behörden setzen, dass diese eine Raumplanung antizipieren, welche Grundstücke für die Ansiedelung von Unternehmen bzw. für die Entwicklung von touristischen Beherbergungsstrukturen mit hoher Wertschöpfung vorsieht. Eine Anpassung der Lex Koller fördern, welche unter Berücksichtung der Auswirkungen der Lex Weber, zu bewirtschafteten Betten beiträgt. Wohnräume in der Nähe von touristischen Zonen schaffen, um die ansässige Wohnbevölkerung halten zu können und den Zugang zu Wohneigentum zu 7

angemessenen Preisen sicherzustellen. Anreize für Behörden setzen, um regionale Lösungen in Raumplanungsfragen zu begünstigen. Die fruchtbarsten Landwirtschaftsböden in der Rottenebene erhalten. 8

Stossrichtung 2 Wirtschaftsentwicklung und Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit Diversifikation der Walliser Wirtschaft durch endogene und exogene Wirtschaftsförderung Das Überleben und die Weiterentwicklung eines Unternehmens hängen massgeblich von dessen Fähigkeit ab, sich immer wieder neu zu erfinden, d.h. Innovation zu kreieren. Diese Innovationsfähigkeit beruht direkt auf den Kompetenzen und dem Wissen der beteiligten Personen, welche das Herz der Walliser KMU bilden. Die Gründung von Unternehmen in wertschöpfungs- und potentialreichen Bereichen durch The Ark und ihre Technologieparks unterstützen. Innovationen und Forschung zur Erhöhung der Wertschöpfung in den Unternehmen fördern. Die Technologie und die Kompetenzen der Forschungszentren in den Dienst der Wirtschaft stellen, um damit Wertschöpfung und Arbeitsplätze zu generieren, sowie den Zugang der Wirtschaft zu den Forschungs- und Entwicklungskompetenzen der grossen Schweizer Schulen erleichtern (push-pull). Unterstützung der Inwertsetzung von Technologie und Wissen, um damit die Kompetenzen in den Bereichen Technologie und Innovationen zu erhöhen. Den Zugang zu neuen Märkten erleichtern Produktivitätssteigerungen fördern. Notwendige Investitionen zur Generierung von Wertschöpfung unterstützen. Zugang zu Kapital und Krediten erleichtern. Ansiedelungen von Unternehmen im Wallis durch die interkantonale Organisation Greater Geneva Bern Area (GGBa) fördern. Erhöhung der Wertschöpfung im Tourismus Der Tourismus stellt eine traditionell wichtige Branche der Walliser Wirtschaft dar und steuert einen bedeutenden Beitrag zum Walliser BIP sowie zur Beschäftigung bei. Das Wallis muss zu den Topregionen im Alpenraum gehören. Es kann dies erreichen, indem kontinuierlich die Qualität verbessert sowie horizontale und vertikale Zusammenarbeiten umgesetzt werden. Die Strukturen den Anforderungen des Marktes anpassen (Destinationsmanagement). Die Zusammenarbeiten/Fusionen zwischen den touristischen Leistungsträgern fördern. Die Wettbewerbsfähigkeit der Skigebiete unterstützen, indem günstige Rahmenbedingungen für deren Verbesserung und Entwicklung geschaffen werden. Förderung von Beherbergungsstrukturen, welche eine hohe Wertschöpfung generieren, insbesondere die Hotellerie und bewirtschaftete Cha- 9

lets/ferienwohnungen. Die Vermietung von Zweitwohnungen, welche den Kundenbedürfnissen entsprechen, fördern. Unterstützung der Schaffung von neuen touristischen Produkten mit hoher Wertschöpfung. Die Tourismusfinanzierung an die neuen Herausforderungen anpassen. Die Abhängigkeit von der Saisonalität und des Wetters vermindern, indem das touristische Angebot diversifiziert und intensiviert wird, insbesondere durch die Inszenierung von Attraktionen in den Bereichen Tourismus und Agrotourismus. Die Qualifizierung der touristischen Leistungsträger vorantreiben. Sicherstellung eines Qualitätstourismus, indem die Erlangung von Labels wie Valais Excellence und dank neuer leistungsfähiger Infrastruktur (Hardware oder Software) unterstützt werden. Branchenübergreifende Vermarktung des Wallis Die Standortpromotion des Wallis und die Promotion seiner verschiedenen Sektoren soll durch eine einzige branchenübergreifende Struktur sichergestellt werden. Die neue Struktur soll die Imagewerbung des Wallis und die Promotion der gesamten Walliser Wirtschaft unter einem Dach vereinen. Mit diesem Vorgehen soll eine koordinierte, professionelle und qualitativ hochstehende Promotion sichergestellt werden. Eine wertschöpfungsstarke Walliser Wirtschaft fördern und deren Promotionsmassnahmen unterstützen. Branchenübergreifende Zusammenarbeiten initiieren und fördern. Umsetzung einer gemeinsamen Marketingstrategie für die Standortpromotion des Wallis durch die Schaffung eines gemeinsamen und einzigen Promotionsinstrumentes für alle Branchen (Landwirtschaft, Tourismus, Gewerbe, Handel und Industrie). Valais/Wallis Promotion. Unterstützung der Promotion von qualitativ hochstehenden und authentischen Walliser Produkten; deren Kommerzialisierung und deren bevorzugte Verwendung fördern. Die Bekanntheit der Marke Wallis und des Images des Wallis stärken. 10

Stossrichtung 3 Entwicklung der Konzertierung in Wirtschaftsfragen Information der Bevölkerung Die Walliser Bevölkerung für die Herausforderungen im Tourismus sensibilisieren. Förderung der Tourismusberufe Intra- und interkantonale Beziehungen verstärken Die Zusammenarbeit zwischen den beiden Sprachregionen des Kantons intensivieren. Die Beziehungen mit den interkantonalen Konferenzen insbesondere innerhalb der Regierungskonferenz der Gebirgskantone verstärken. Die Zusammenarbeiten innerhalb der interkantonalen Technologieplattformen (Bioalps, CleantechAlps, Micronarc, AlpICT, GGbA, Platinn) intensivieren. Die Beziehungen mit anderen Kantonen und Nachbarländern konsolidieren. Animation der Walliser Wirtschaft Die Unternehmen für volkswirtschaftliche Herausforderungen sensibilisieren. Die Zusammenarbeit und den Austausch zwischen den Unternehmen fördern. Den Unternehmergeist fördern. 11