Abteilung Wirtschaftspsychologie Seite 1 / 5 Leitlinien für die Diplomarbeit in der Abteilung Wirtschaftspsychologie Stand 12. April 2012 1. Prüfungsrechtliche Formalien Alle prüfungsrechtlichen Fristen und Vorgaben regelt die Prüfungsordnung für den Diplomstudiengang Psychologie an der Universität Trier vom 5. Oktober 2000, zuletzt geändert am 30. Juli 2009 (insbesondere 19 Diplomarbeit, 20 Annahme und Bewertung der Diplomarbeit). Die Studierenden sind aufgefordert, eigenverantwortlich auf diese Vorgaben zu achten. 2. Arbeitsweise Die Diplomarbeit soll zeigen, dass die Kandidatin bzw. der Kandidat in der Lage ist, innerhalb einer vorgegebenen Frist eine Fragestellung aus der Psychologie selbstständig nach wissenschaftlichen Methoden zu bearbeiten (Prüfungsordnung für den Diplomstudiengang Psychologie, 19). 3. Ablauf (prototypisch kann im konkreten Fall abweichen) Die Diplomarbeit wird im Verlauf des WS bzw. SS erarbeitet und diskutiert. Dabei werden in den regelmäßigen Gruppensitzungen (Forschungskolloquium) der aktuelle Stand präsentiert, Fragen reflektiert und weitere Schritte diskutiert. Folgende feste Termine werden idealerweise angestrebt - je nach Projekt kann es zu individuellen Abläufen kommen. Es bieten sich Absprachen zu folgenden Punkten an (auch per Telefon oder Webmeeting). Kick-Off Eingrenzung des Themas Erarbeitung des Vorgehensplans (siehe 4. Vorgehensplan/Exposé) Entwicklung Vorgehensplan/Exposé Fragestellung überprüfen und bei Bedarf anpassen Terminplanung mit Meilensteinen festlegen Austausch im Kolloquium Vorstellen von Fragestellung und Untersuchungskonzept im Vorgehensplan/Exposé Reflexion der Untersuchungsmethodik Reflexion der Ergebnisse und schriftliche Arbeit Austausch zur Datenauswertung nach erfolgter Datenerhebung Konzeption des schriftlichen Teils der Arbeit in der Makrostruktur Austausch im Kolloquium zu den Ergebnissen und Gestaltung der Arbeit Ergebnispräsentation Fragen zur schriftlichen Arbeit Feedback nach Einreichen der Arbeit (auch per Telefon, Webmeeting) Jede Arbeit erhält eine schriftliche und/oder mündliche Rückmeldung 4. Vorgehensplan/ Exposé 1 Zu Beginn reichen die Studierenden dem Betreuer/der Betreuerin den Vorgehensplan als Word- Dokument ein (JJMMTT_Plan_Ihr Nachname.doc). In dieser Kurzzusammenfassung sind die Untersuchungsidee (Modell) und Variablen skizziert und ein Zeitplan abgebildet (Umfang 2 bis 4 Seiten). Der Vorgehensplan ist KEIN ausformulierter Bericht und orientiert sich an folgenden Punkten: 1. Arbeitstitel, Name & Kontaktdaten (E-Mail und Telefon) und vorläufiges Inhaltsverzeichnis 2. Modell, Fragestellung & Variablen (Modellstruktur, ggf. Hypothesen, antizipierte Ergebnisse, z.b. Abbildungen, Tabellen entwerfen) 3. Zentrale Theorien und Konzepte, die für die Fragestellung relevant sind (mindmap) 4. Angaben zu den Datenerhebungs- und Auswertungsmethoden 5. Literaturverzeichnis 6. Zeitplan 1 Dies ist ein Orientierungsvorschlag, der im konkreten Fall abweichen kann.
Abteilung Wirtschaftspsychologie Seite 2 / 5 5. Makrostruktur der Diplomarbeit Die Makrostruktur der Diplomarbeit ist ein Word-Dokument (JJMMTT_Makro_Ihr Nachname.doc), welches das Grobgerüst der Arbeit darstellt und auf dem Exposé aufbaut. Dieses Dokument dient als Ausgangspunkt für die schriftliche Diplomarbeit und ist bei Diskussionen mit den Betreuern einzubringen. Im Zentrum stehen drei Aspekte (1) die übergeordneten Fragestellungen (später Einleitung), (2) die jeweiligen ausformulierten (operationalisierten) Fragen und Hypothesen mit den dazugehörigen Ergebnisdarstellungen (Tabellen und Abbildungen sollten fertig dargestellt sein, siehe auch Punkt 7 - späterer Ergebnissteil) sowie (3) der Variablenplan (später Methoden). Es soll dabei auf wenigen Seiten (3 bis 5 Seiten) deutlich werden, welche konkreten Fragen mit welchen Daten beantwortet werden. Anhand dieser Struktur lässt sich der rote Faden erarbeiten und alle weiteren Schreibschritte ableiten. Die anderen Textteile (Theorie, Methoden, etc.) können - müssen noch nicht - ausformuliert sein. Diese können z.b. in ihrer Überschriftenstruktur ersichtlich sein (Inhaltsverzeichnis, Platzhalter im Text, Stichpunkte zur inhaltlichen Ausrichtung, Literaturangaben). Es ist bei der Makrostruktur wichtig, dass auf wenigen Seiten die Story und der rote Faden der Arbeit ersichtlich werden, welche dann von der Einleitung bis zur Diskussion die weitere Schreibarbeit leitet. 6. Schriftlicher Teil der Arbeit Diplomarbeit Die fertige Diplomarbeit umfasst zwischen 40 und maximal 80 Seiten ohne den Anhang und sollte nicht überschritten werden. Beachten Sie die Anforderungen des 20 Annahme und Bewertung der Diplomarbeit in der Prüfungsordnung der Universität Trier. Bei Schrift und Layout orientieren Sie sich an den Richtlinien der DGPs. Nach Abgabe der Arbeit im HPA senden Sie dem Betreuer die vollständige Arbeit sowohl als PDF-als auch als Word-Dokument zu (JJMMTT_Diplom_Ihr Nachname.doc/pdf), zusammen mit dem SPSS-Datenfile und der SPSS-Syntax. 7. Aufbau der Diplomarbeit Der Aufbau und die Gestaltung der Diplomarbeit orientieren sich an den Richtlinien der Manuskriptgestaltung (2007, 3. überarbeitete Auflage), herausgegeben von der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (Hogrefe Verlag). Dabei sollen Abbildungen und Tabellen jedoch im laufenden Text eingefügt werden.. Als Schriftgröße empfiehlt sich Arial 11-12 oder Times New Roman 12, bei 1.5 Zeilen Abstand, pro Seite ca. 2'500 Zeichen inkl. Leerzeichen/ ca. 400 Wörter. Nützliche Tipps zur Gestaltung einer Diplomarbeit bietet der Artikel von Bem, D.J. (2002, Writing an empirical journal article. In Darley, J. M., Zanna, M. P., & Roediger III, H. L. (Eds). The Compleat Academic: A Career Guide. Washington, DC: American Psychological Association). Darin erhalten Sie ausführliche Hinweise zur Gestaltung der einzelnen Textteile und zur wissenschaftlichen Argumentation. Die Diplomarbeit umfasst: 2 Titelseite mit formalen Angaben: Art der Arbeit (Diplomarbeit, Masterarbeit, Bachelorarbeit) Autorin, Autor, Adresse, E-Mail Titel der Arbeit Betreuer/Betreuerin Datum (Tag / Monat / Jahr) Abstract im Umfang von 600-1200 Zeichen inkl. Leerzeichen. Zusammenfassung hinsichtlich Fragestellung, Methoden, Ergebnisse und Schlussfolgerungen. Inhaltsverzeichnis, Tabellenverzeichnis, Abbildungsverzeichnis 1. Einleitung (1-2 Seiten) Relevanz des Themas und Hinführung zum Thema und zu den Fragestellungen Fragestellung und Modell (übergeordnete Fragen es muss die Struktur der Arbeit erkennbar werden, aus der die konkret überprüfbaren Teilfragen abgeleitet werden) 2 Die konkrete Gestaltung kann von dieser Vorlage abweichen, wenn dies die Lesbarkeit und das Verständnis verbessert (z.b. bei Literaturarbeiten, Untersuchungen mit mehreren Teilstudien, Ableitungen von Praxisempfehlungen, Verfahrensentwicklungen und -validierungen). Zentral ist, dass die Arbeit an den Hauptfragestellungen orientiert und ausgerichtet ist.
Abteilung Wirtschaftspsychologie Seite 3 / 5 2. Theorieteil (ca. 10 Seiten) Aufbau und Inhalt des Theorieteils (Literaturbericht) orientieren sich stets an den Fragestellungen. Diese bestimmen die Auswahl der Theorien und Studien, deren Diskussion und Reflexion. Der Theorieteil endet mit der Ableitung theoretisch begründeter Hypothesen (inhaltlich). Diese können schrittweise in den jeweiligen Teilkapiteln oder zusammenfassend am Ende erörtert werden (siehe Bewertung: Bezug zur Fragestellung). Der Literaturbericht soll sich eng an die Fragestellung halten und kein Rundumschlag zum hinter der Fragestellung liegenden Thema sein. 3. Fragestellungen und Hypothesen (1 Seite) Spezifische Fragestellung mit operationalisierten Hypothesen (nummeriert und in Textform). Diese Fragen/Hypothesen geben die Struktur für die Methoden und die Ergebnisdarstellung vor. Es empfiehlt sich, kurz auf die zentralen Überlegungen aus dem Theorieteil zu verweisen ohne jedoch Redundanzen zuzulassen. Wenn bereits im Theorieteil alle Fragen und Hypothesen nummeriert und systematisch eingeführt werden, kann der Teil 3. Fragestellungen und Hypothesen wegfallen. 4. Methodenteil (ca. 8 Seiten, Reihenfolge kann variieren) Darstellung des Settings (z.b. des Unternehmens) Stichprobenbeschreibung (Art, Anzahl, Merkmale) Darstellung des methodischen Vorgehens (Untersuchungsplan, Design) Verwendete Instrumente (Variablenplan, inkl. Operationalisierung und Quelle) Ablauf der Untersuchung (räumliche, soziale und zeitliche Bedingungen) Beschreibung der Datenaufbereitung und der Auswertungsverfahren (Standardverfahren wie z.b. Faktorenanalyse, Korrelationen etc. werden als bekannt vorausgesetzt). Bewertet wird die Auswahl der Methoden (Passung zur Fragestellung) und die korrekte Anwendung der ausgewählten Methoden. 5. Ergebnisteil (ca. 8 Seiten) Zunächst die vorausgehenden Untersuchungen (preliminary analyses), z.b. Reliabilitäten, Manipulationchecks etc. Dann die Darstellung der Ergebnisse unter Zuhilfenahme zusammenfassender Statistiken, Tabellen oder wesentlicher Grafiken. Eine gute Darstellung folgt Bem (2003, S. 11): 1. Erinnern Sie an die spezifische Hypothese. 2. Erinnern Sie an die Operationalisierung. 3. Beantworten Sie klar: Ja oder Nein, das ist das Ergebnis (ohne Zahlen für Oma ) 4. Nun in Zahlen unter Verweis auf Grafiken und Tabellen. 5. Am Ende jedes Fragenkomplexes eine kurze Zusammenfassung und Überleitung. Umfangreichere Tabellen und Grafiken kommen in den Anhang 6. Diskussion und Ausblick (ca. 10 Seiten) Hypothesengeleitete Zusammenfassung der Ergebnisse (ein Absatz) Es folgt eine inhaltlich theoretische als auch methodische Reflexion sowie ein Ausblick inwieweit die eigene Untersuchung Modifikationen des bisherigen Erkenntnisstands bzw. der untersuchten Theorie nahe legt, welche Erkenntnisse den Kern einer neuen Theorie bilden könnten, welche Implikationen sich unter praktischen Aspekten ergeben. Reflexion des methodischen Vorgehens, insbesondere wie sich mögliche Untersuchungsfehler bzw. schwächen ausgewirkt haben können, welche methodischen und inhaltlichen Implikationen für die weitere Forschung aus der eigenen Untersuchung ableitbar sind, Ausblick: In welche Richtung kann bzw. sollte sich das Forschungsfeld weiter entwickeln (inhaltlich, methodisch, für die Praxis, bzgl. zu prüfender Hypothesen)? Konklusion (ein kurzer Absatz mit Fazit) 7. Literatur Siehe DGPs-Richtlinien Anhang Bei der Einreichung der Diplomarbeit haben die Studierenden schriftlich zu versichern, dass die Arbeit selbstständig nur mit den angegebenen Quellen, Hilfsmitteln und Hilfeleistungen entstanden ist und dass Zitate kenntlich gemacht sind.
Abteilung Wirtschaftspsychologie Seite 4 / 5 8. Bewertung der Arbeit Die Bewertung der Diplomarbeit erfolgt auf der Basis der folgenden Notenskala: sehr gut 1,0; 1,3 gut 1,7; 2,0; 2,3 befriedigend 2,7; 3,0; 3,3 ausreichend 3,7; 4,0 nicht ausreichend 5,0 Die Diplomarbeit ist von zwei Prüfungsberechtigten gemäß 14 Abs. 1 zu bewerten, von denen mindestens einer die Arbeit betreut haben muss. 9. Bewertungskriterien der Arbeit Bei der Bewertung orientieren wir uns an den unten aufgeführten neun Bewertungsbereichen. Für detaillierte Informationen zum Aufbau siehe auch Punkt 7 oben. Bewertungskriterien Diplomarbeit INHALT (Gewichtung 80%) Problemerfassung, Zielsetzung und Fragestellung Das Thema ist in einen grösseren Kontext eingebettet. Bezug und Relevanz zum Themengebiet sind gegeben. Die Zielsetzung ist klar begründet bzw. bietet einen klaren Ansatz zur Problemanalyse und/oder Problemlösung. Die Fragestellungen sind klar formuliert und von anderen Themen abgegrenzt. Die Struktur der Arbeit wird in der Einleitung deutlich. Gedankenführung Die Arbeit ist logisch, systematisch aufgebaut und sachlich richtig dargestellt. Die Arbeit bleibt bis zum Schluss in der Diskussion auf die Fragestellung fokussiert und verliert sich nicht in Nebenaspekten ( roter Faden ). Titel und Inhalt der Arbeit stimmen überein. Theoriebezug Die Arbeit nimmt ausreichend Bezug auf bestehende und für die Fragestellung relevante psychologische Theorien, Konzepte, wissenschaftliche Arbeiten. Die Theorien werden korrekt und präzise dargestellt. Die Theorien werden kritisch hinterfragt und mit der Fragestellung in Beziehung gesetzt. Die Theorien werden in der Diskussion vor dem Hintergrund der Ergebnisse reflektiert. Methoden: Datenerhebung/methodisches Vorgehen/Datenauswertung Das methodische Vorgehen ist angemessen begründet. Der Methodenteil gliedert sich in die wesentlichen Teile wie Stichprobe, Untersuchungsablauf, Design, Variablenplan/Operationalisierung, statistische Methoden. Das Verfahren der Datenauswertung ist begründet und korrekt. Darstellung der Ergebnisse Gliederung und Systematik der Darstellung sind klar (siehe Bem (2002)). Die Ergebnisse werden auf dem Hintergrund der Fragestellung dargestellt. Eigenständigkeit und Systematik Die Arbeit beinhaltet eine eigenständige Leistung (Schlussfolgerungen, Erkenntnisse) und hat einen eigenständigen Charakter. Prioritäten sind richtig gesetzt, Entscheidungen wurden rechtzeitig getroffen und Verantwortung wurde übernommen (Termintreue). Der Student / die Studentin zeigt die Fähigkeit, Anregungen und Verbesserungsvorschläge des Betreuers umzusetzen.
Abteilung Wirtschaftspsychologie Seite 5 / 5 STRUKTUR und FORM (Gewichtung: 20%) Aufbau und Struktur Das Deckblatt enthält alle wesentlichen Informationen Das Inhaltsverzeichnis ist übersichtlich, vollständig und enthält Seitenangaben. Das Abstract informiert in verdichteter Form über die Fragestellung, den wissenschaftlichen und praktischen Ansatz, die gewählten Methoden beim Vorgehen, die zentralen Aussagen der Arbeit und die Ergebnisse. Die Einleitung geht auf die Fragestellung ein und gibt Hinweise zu Vorgehen und Aufbau der Arbeit. Im Haupttext sind die wesentlichen Teile in einer sachlich richtigen Reihenfolge angeordnet. Die Diskussion enthält die Ergebnisse der Arbeit, Schlussfolgerungen, eine inhaltliche, theoretische und methodische Reflexion sowie Ausblick und Hinweise auf offen gebliebene oder weiterweisende Fragen. Das Literaturverzeichnis enthält alle im Text erwähnten Referenzen mit den bibliographischen Daten. Sprache Der Text ist in einer korrekten, klaren, verständlichen und attraktiven Sprache abgefasst. Zentrale Begriffe und spezifische Fachwörter werden definiert und konsistent verwendet. Fremde Analysen, Kommentare, Argumentationen zu Sachverhalten, Theorien oder Studien lassen sich klar von eigenen Beiträgen unterscheiden. Gestaltung Zitate im Text (wörtliche und inhaltliche) sind kenntlich gemacht und eindeutig referenziert. Die Arbeit ist attraktiv gestaltet (Schriftbild, Layout). Die visuellen Elemente (Grafiken, Fotos, Tabellen, Illustrationen) sind verständlich und ergänzen den Inhalt sinnvoll. Der Anhang ist angemessen im Umfang und enthält die für die Arbeit und das Verständnis notwendigen Ergänzungen.