Evangelische Religionspädagogik, Religion

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Transkript:

Lehrplaninhalt Vorbemerkung Die religionspädagogische Ausbildung in der FS Sozialpädagogik ermöglicht es den Studierenden, ihren Glauben zu reflektieren. Sie werden befähigt, an der religiösen Erziehung von Kindern und Jugendlichen verantwortungsvoll mitzuwirken. Hier bietet sich die Verknüpfung mit dem Aufgabenfeld Arbeit im interkulturellen Bereich an. 1. Im Unterricht findet dazu eine Auseinandersetzung mit der biblisch-christlichen Tradition statt. Darüber hinaus werden im Unterricht auch Kenntnisse nicht-christlicher Religionen und Kulturen vermittelt. 2. Es werden die vielfältigen Formen, in denen Religion in unserer Gesellschaft begegnet, wahrgenommen (Feste, Rituale, Meditation, Erzählen, Stilleübungen, Raumgestaltung usw.), vor dem Hintergrund der christlichen Lebensformen, aber auch der Praxis anderer Religionen reflektiert und ihre kompetente Gestaltung im Horizont der evangelischen Tradition verantwortet und eingeübt. 3. In der religionspädagogischen Ausbildung erhalten Fragen der Lebenshilfe ein besonderes Gewicht. Es geht darum, den Studierenden die grundlegenden Aspekte des christlichen Menschenbildes: Freiheit, Würde der Person und Verantwortung für andere, insbesondere auch Fremde zu vermitteln und sie an exemplarischen Konfliktfeldern (z.b. Sterben und Tod, interkulturelles Miteinander) Erfahrungen damit machen zu lassen, wie solche Werte an Heranwachsende weitergegeben werden können. Aufgabenfelder im Überblick 1. Sinn und Aufgabe evangelischer Religionspädagogik 2. Sinnfragen und Lebensgestaltung 3. Religiöse Praxis 4. Engagement für Mensch und Welt 5. Formen religiöser Wirklichkeit wahrnehmen und gestalten Seite 8 /1

Sinn und Aufgabe evangelischer Religionspädagogik Grundlegende religionspädagogische Fragen und Modelle, insbesondere: - Situationsansatz - dimensionaler Ansatz - symboldidaktischer Ansatz Symbole als Grundelemente religiöser Kommunikation Grundlegende religionspädagogische Ansätze darstellen methodische entwickeln, die besonders relevant für den Umgang mit Menschen mit Behinderungen sind die Vielgestaltigkeit religiöser Kommunikation darstellen Seite 8 /2

Sinnfragen und Lebensgestaltung Exemplarische Auseinandersetzungen mit Grenzerfahrungen menschlichen Lebens: - Verlassenwerden - Scheitern - Krankheit - Leid - Tod Prozess des Trauerns Kind und Tod ethische Fragestellungen am Anfang und Ende unseres Lebens christliche Vorstellungen vom Menschen (werdende und vergehende Schöpfung, Leid und Schuld, Rechtfertigung und Hoffnung, Ebenbildlichkeit des Menschen mit Gott) Eigene Gefühle angesichts von Grenzerfahrungen reflektieren Fragen und Probleme bei einzelnen in der (eigenen) Gruppe wahrnehmen und begleiten, die durch das Gespräch über Grenzerfahrungen ausgelöst werden (Biographieorientierung); Krisenmodelle darstellen anthropologische und religiöse Grundlagen ethischer Urteile erkennen und in die Auseinandersetzung einbringen Erarbeitung gemeinsamer Antworten auf aktuelle ethische Fragen (zum Beispiel Bioethik) Kommunikationsmethoden über religiöse Fragen komplexe ethische Fragen in einem Arbeitszusammenhang thematisieren den Zusammenhang von religiösem Urteilen und gesellschaftlicher Wirklichkeit reflektieren und beschreiben methodische im Blick auf religiöse Dimensionen des Lebens fördern Seite 8 /3

Religiöse Praxis Religiöse Grundelemente und Praxis der eigenen Kultur und anderer Kulturen: Hoffnungsbilder, Bräuche, Riten, Feste (mit dem Schwerpunkt Islam und Judentum) Persönliche Hoffnungsbilder darstellen das Fremde wahrnehmen und respektieren; sich im Gespräch mit anderen Kulturen positionieren und die eigene Tradition vertreten. interreligiöse Begegnungs- und Problemfelder (Interkultureller Festkalender, unterschiedliche Wahrnehmung gesellschaftlicher Themen) exemplarische Auseinandersetzung mit einzelnen Festen (z.b. Ostern) christliche Feste planen und organisieren mit eigenen und fremden religiösen Festen respektvoll umgehen die eigene Tradition situationsbezogen gestalten Seite 8 /4

Engagement für Mensch und Welt Das biblische Verständnis der Schöpfung Weltbilder und Ursprungsmythen im Gegenüber zu naturwissenschaftlichen Verstehensformen ganzheitliche Zugänge zur Schöpfung und zum Wert jedes Lebens ( Ehrfurcht vor dem Leben; Konziliarer Prozess für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung) Glaubensaussagen im Horizont heutiger Wirklichkeit altersgemäß artikulieren Methoden erarbeiten und erproben, die ganzheitliche Formen der Auseinandersetzung mit Schöpfung und Natur ermöglichen Fragen des Friedens und der sozialen Gerechtigkeit gemeinsame Antworten und Handlungsmöglichkeiten für aktuelle ethische Fragen, z.b. Dekade zur Überwindung der Gewalt aktuelle Entwicklungen und Konflikte wahrnehmen und darstellen Erfahrungen von Handlungsfähigkeit in gesellschaftlichen Konflikten ermöglichen Seite 8 /5

Formen religiöser Wirklichkeit wahrnehmen und gestalten Religiöse Wirklichkeit in unterschiedlichen Kontexten und Sozialisationsfeldern (Sozialpädagogische Praxis, Schule, Elternhaus, Medien) biographische Aspekte von Religiosität als Bestandteil von sozialpädagogischer Praxis Die Vielfalt von religiöser Wirklichkeit beschreiben sich selbst im Gegenüber und Miteinander zur spezifischen institutionellen Gestalt von Religion verorten die Vielgestaltigkeit religiöser Sozialisation anerkennen und sie methodisch aufnehmen (z.b. durch Elternarbeit) institutionelle Bedingungen religiösen Lebens in der evangelischen Kirche (zum Beispiel Kontakt zur Kirchengemeinde) die Position der Einrichtung darstellen selbstständig in religiösen Formen handeln (z.b. Andacht, Morgengebet) Seite 8 /6