Wissenschaftliche Begleitforschung Neue Bausteine in der Eingliederungshilfe

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Transkript:

Wissenschaftliche Begleitforschung Neue Bausteine in der Eingliederungshilfe Baustein 1.1: Kursangebot für ältere Werkstattbeschäftigte und ihre Angehörigen Thomas Meyer Katrin Kissling Constanze Störk-Biber Stuttgart, 08.10.09

Überblick Teil I Erkenntnisinteresse der wissenschaftlichen Begleitung und Forschungsdesign Teil II Ergebnisse der Befragungen Teil IV Schlussfolgerungen und Fragen

Ziele und Forschungsdesign Forschungsdesign Befragung der Teilnehmer/innen Frühjahr 2009 5 Interviews (Alter: 51-63 Jahre) Expertenbefragung Frühjahr 2009 6 Interviews (Maßnahmeträger, Seminarleiter/innen) Befragung der Teilnehmer/innen Voraussichtlich Anfang 2010 Befragung von Angehörigen Voraussichtlich Anfang 2010 Abschlussbericht Voraussichtlich Juni 2010 Erkenntnisinteresse Motivation zur Teilnahme, Ziele Erwartungen, Wünsche, Ängste Akzeptanz und Bewertung Zielerreichung des Seminars, Erfolgskriterien Übertragbarkeit, notwendige Elemente Nutzen des Seminars Nachhaltigkeit Interessen/Ressourcen Unterstützung/Mitgestaltung des Seminars

Ergebnisse: Menschen mit Behinderung Motivation/ Erwartungen Bewertung/ Akzeptanz

Ergebnisse: Menschen mit Behinderung 1) Soziale Kontakte Motivation/ Erwartungen Bewertung/ Akzeptanz Leute kennen lernen, um mit denen was zu unternehmen 2) Neue Erfahrungen, Anregungen, Abwechslung wollte mal was anderes sehen... was dazulernen, Sachen verstehen lernen 3) Auseinandersetzung mit der Zeit im Ruhestand lernen, wie es ist als Rentner 4) Informationen über Angebote im Ruhestand wo kann ich hingehen dann?

Ergebnisse: Menschen mit Behinderung Motivation/ Erwartungen 1) Positive Aspekte: - Ernst genommen fühlen - Kontakte und Austausch - Auseinandersetzung über Ruhestand - Neue Erfahrungen machen können: man lernt was, was man den Kollegen zuhause zeigen kann Bewertung/ Akzeptanz 2) Negative Aspekte - Mangelnde Vorbereitung - Komplizierte Übungen bei der Collage das habe ich nicht begriffen, was ich da mitbringen sollte, das fand ich dann schade

Ergebnisse: Experten Hintergrund der Problematik Seminarziele/ Erfolgskriterien Notwendige Elemente (Übertragbarkeit)

Ergebnisse: Experten Hintergrund der Problematik Seminarziele/ Erfolgskriterien 1) Fehlenden Vorstellungen über die Zeit im Ruhestand 2) Verdrängung der nachberuflichen Phase 3) Fehlende Bezugspersonen und soziale Kontakte außerhalb der Werkstatt 4) Fehlende (Freizeit-) Interessen 5) Mangelnde Übung eines selbstbestimmten Lebensstils Notwendige Elemente (Übertragbarkeit)

Ergebnisse: Experten Hintergrund der Problematik Seminarziele/ Erfolgskriterien Notwendige Elemente (Übertragbarkeit) 1) Auseinandersetzung über die Zeit im Ruhestand 2) Einstellung: nachberufliche Phase als Chance begreifen 3) Entdecken individueller Bedürfnisse und Entwicklung von (Freizeit-) Interessen 4) Erlernen einer aktiven, selbstbestimmten Lebensgestaltung 5) Entwicklung sozialer Kompetenzen 6) Knüpfen sozialer Kontakte außerhalb der WfbM 7) Gesundheitsbewusstes Verhalten

Ergebnisse: Experten Hintergrund der Problematik Seminarziele/ Erfolgskriterien Notwendige Elemente (Übertragbarkeit) 1) Begleitung durch Vertrauensperson zum Seminar 2) Austausch mit Angehörigen 3) Ressourcen entdecken, Fähigkeiten fördern 4) Individuelle Lösungen suchen 5) Beteiligung fordern 6) Einfache Übungen/Sprache, plastische Darstellungen, ggf. Rollenspiele 7) Beginn der Vorbereitung für den Übergang ca. 1 Jahr vor dem Eintritt in den Ruhestand

Zusammenfassung: Zentrale Erkenntnisse Bewertung des Seminars in Bezug auf die Ziele: - Auseinandersetzung mit der Zeit im Ruhestand - Knüpfen von sozialen Kontakten, Verbesserung sozialer Kompetenzen - Entdecken und Erproben von (Freizeit-) Interessen Aber: - Motivation hängt davon ab, ob eine Begleitung durch Vertrauenspersonen gewährleistet ist Betreuung und Begleitung erfolgt bisher aber kaum über Angehörige! - Akzeptanz hängt davon ab, ob die Möglichkeit zu neuen Erfahrungen und sozialen Kontakten gegeben ist

Vorraussetzungen (Übertragbarkeit) Übertragbarkeit des Konzeptes: - Teilnehmerzahl von max. 15 Personen - Begleitung und Betreuung durch Vertrauensperson (ggf. Ehrenamtliche) - Niedriger Betreuungsschlüssel (max. 1:4) - Empfohlener Beginn der Vorbereitung: 1 Jahr vor Eintritt in den Ruhestand - Auftaktwochenende zur Vertrauensbildung als Notwendigkeit - Ermitteln individueller Bedürfnisse; Förderung von (Freizeit-) Interessen - Schwerpunktsetzung in praktischen Übungen; einfach Sprache; ggf. Rollenspiele - Informationen über Angebote für ältere Menschen mit Behinderung

Offene Fragen 1. Welche Möglichkeiten der Begleitung gibt es neben den Angehörigen? Wie kann diese organisiert werden? 2. Wie kann der Austausch mit Angehörigen verbessert werden? 3. Wann sollten die Seminare einsetzen? 4. Wie können Ängste im Vorfeld abgebaut werden? 5. Welchen Informationsbedarf haben Teilnehmer/innen