Das Mannheimer Auditkonzept zur Förderung von Sicherheit, Lebensqualität und Integration. Prof. Dr. Dieter Hermann Christian Specht

Ähnliche Dokumente
DEUTSCHER PRÄVENTIONSTAG

DEUTSCHER PRÄVENTIONSTAG

Zonta sagt NEIN zu Gewalt an Frauen und Mädchen. Dr. Elke Persohn

Kampagne Ausbl!ck. Dorit Schubert

Der beste Schutz der Demokratie ist die informierte Zivilgesellschaft. Beate Bube

Prävention Wohnungseinbruch als kommunales Experiment. Karsten Lauber Prof. Dr. Kurt Mühler

Gewalt und Alkohol: Herausforderung für die Jugendhilfe. Laura Menger

DEUTSCHER PRÄVENTIONSTAG

DEUTSCHER PRÄVENTIONSTAG

Handlungskompetenz in interkulturellen Begegnungen. Eine Fortbildungsreihe des Amts für multikulturelle Angelegenheiten

Individuelle Präventionsmaßnahmen im Zusammenhang mit Wohnungseinbruchdiebstählen. Dr. Tillmann Bartsch Arne Dreißigacker Gina Rosa Wollinger

DEUTSCHER PRÄVENTIONSTAG

DEUTSCHER PRÄVENTIONSTAG

DEUTSCHER PRÄVENTIONSTAG

DEUTSCHER PRÄVENTIONSTAG

Was tun gegen sexualisierte Gewalt im Sport? Schutzentwicklung im Sportverein. Elena Lamby

Kinder als Betroffene von häuslicher Gewalt. Rainer Becker

DEUTSCHER PRÄVENTIONSTAG

DEUTSCHER PRÄVENTIONSTAG

Elternarbeit an Schulen. Dr. Jutta Wedemann

Digitale Medien, Formate und Methoden zur Kommunikation im Präventionsalltag. Daniel Seitz Walter Staufer

DEUTSCHER PRÄVENTIONSTAG

Einbruchschutz zahlt sich aus. Reinhold Hepp Sabrina Kolbe

Lions-Quest Zukunft in Vielfalt. Ein innovatives Fortbildungskonzept zur Vermittlung interkultureller Kompetenz. Dr. Peter Sicking

Diagnose psychoaktiver Beeinflussung als Basis der Intervention im Sinne von Suchtprävention. Aline Hollenbach

Qualifizierungsreihe Erlebnispädagogik. Jörg Schöpp

Zuwanderung aus Südosteuropa (EU) Christian Specht

DEUTSCHER PRÄVENTIONSTAG

JobFit: Prävention am Übergang von der Schule in den Beruf. Mirjam Laakmann Jan Schultheiß

Kriminalitätsfurcht, Kriminalität und Lebensqualität.

Mobbingfreie Schule Gemeinsam Klasse sein! Viktoria Darkashly

Willkommenskultur - eine kommunale Strategie im Wettbewerb um hochqualifizierte Migranten

SOZIALKRITISCHER ARBEITSKREIS DARMSTADT e.v.

Author/Filename. 12. Deutscher Präventionstag in Wiesbaden am 18./ 19. Juni 2007

Potentiale von selbstständigen Migrantinnen und. Migranten in Deutschland: Ein Überblick. Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI)

Sozialraumorientierung und Zuwanderung

DEUTSCHER PRÄVENTIONSTAG

Anerkennung ausländischer Abschlüsse. Angebote und Informationen aus der Erstanlaufstelle Mannheim (ikubiz)

Regierungspräsidium Darmstadt

Kommunale Kriminalprävention - Erfolgsfaktoren und Perspektiven des Vor-Ort-Ansatzes. Hanno Hurth

DEUTSCHER PRÄVENTIONSTAG

EUROPÄISCHE POSTLEITZAHLEN. Deutschland

Regierungspräsidium Darmstadt

Kriminalität von Migranten in Deutschland

Gelingendes Übergangsmanagement im Netzwerk Straffälligenhilfe Baden-Württemberg. Oliver Kaiser

Meine kleine Welt - Hilfe für Kinder bei Häuslicher Gewalt, Präventionsworkshops an Schulen. Margret Kemper Silke Kutz

DEUTSCHER PRÄVENTIONSTAG

Menschen mit Migrationshintergrund in der Hospiz- und Palliativarbeit

Sicherheit, Freiheit & Dialog. Johannes Maaser Prof. Dr. Ulrich Wagner

Cybermobbing Chancen und Grenzen peerbezogener Prävention. Thomas A. Fischer

DEUTSCHER PRÄVENTIONSTAG

DEUTSCHER PRÄVENTIONSTAG

Dr. Frank Gesemann Zum Stand der kommunalen Integrations- und Diversitätspolitik in Deutschland

Kommunales Risikomanagement: über die Gemeinsamkeiten von Kindswohlgefährdungen und Hurrikans. Dr. Björn Weiße

Integrationsmonitoring in der. Landeshauptstadt Potsdam

Integration von Geflüchteten in Arbeit und Ausbildung

Kindeswohlgefährdung durch Umgang des Kindes mit den Eltern. Rainer Becker

Kollektives Sozialkapital und (Un-)Sicherheit in Wohnquartieren Wie urbane Kriminalitätsfurcht mit sozialräumlichen Bedingungen verknüpft ist

ASD Bundeskongress in München bis Zuwanderung aus Südosteuropa - neue Herausforderung für den ASD?!

Entschieden! - Zivilcourage jetzt. Ulf Neumann

DEUTSCHER PRÄVENTIONSTAG

Bürger-Informationsveranstaltung zur kurzfristigen Aufnahme von bis zu 1000 Flüchtlingen

Transfererfahrungen aus der kommunalen Praxis in NRW. Kommunale Strategien für Bildungsteilhabe. Arbeitsgruppe Städte

Workshop: Innovative Ansätze zur Unterstützung des Helfermanagements und der Kooperation von freiwilligen, ungebundenen Helfern und den

DEUTSCHER PRÄVENTIONSTAG

Die Integration jüngerer Zugewanderter durch Bildung und die Kosten ihrer Nicht- Integration von von Dr. Hans Dietrich von Loeffelholz, Essen

Gemeinwesenorientiertes Integrationsprojekt FiM Familie im Mittelpunkt Treffpunkt Mittendrin

DEUTSCHER PRÄVENTIONSTAG

"Missbrauch verhindern" durch Strafanzeige. Andreas Mayer

Armut von Kindern mit Migrationshintergrund

Willkommen in Köln! Kölner Pilotprojekt zur Integration von Zuwanderinnen und Zuwanderern aus Südosteuropa. Der Oberbürgermeister

Integration von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte Förderung von Projekten

Pro Videoschutzanlagen für das Überwachen öffentlicher Plätze am Beispiel der S-Bahnstation Rödermark Ober- Roden

Der demographische Wandel und seine Auswirkungen für die Unternehmen im Bezirk der IHK Rhein-Neckar

DEUTSCHER PRÄVENTIONSTAG

Angebote für Geflüchtete

Ergebnisse der Arbeitsgruppe Integration in den Arbeitsmarkt

Alter, Migration und Gesundheit. Gesundheit und die Fähigkeit, sich zu integrieren, sind eng miteinander verbunden.

Das Gesunde Städte- Netzwerk der BRD

Ankommen in Deutschland Bildung und Teilhabe für geflüchtete Kinder und Jugendliche in Leipzig

Wie geht es weiter mit den Pflege-Qualitätsprüfungen? Alternative Bewertungskriterien: Ergebnisqualität

Die Koordinationsstelle Migration und Gesundheit am Gesundheitsamt der Stadt Nürnberg

Die Angebote des IQ Netzwerks Baden-Württemberg

Interkulturelle Kompetenz

Landkreis Jerichower Land. Stabsstelle Integrationskoordination Stadt Genthin. Stadt Genthin

Komm rein! Startprogramm für Flüchtlinge in Sprache und Alltag

Beispiele für Indikatoren zum Handlungsfeld Sucht- und Gewaltprävention

AG 1: Erste Anlaufstellen für Migrant*innen und Geflüchtete. Mit Pierre Kembo Mayamba und Stephan Jäkel moderiert von Dr. Dr.

WS: Koordination und Vernetzung

Migrantenökonomie. Ökonomischer Stellenwert und Integrationspotenzial. Stefan Berwing Institut für Mittelstandsforschung Universität Mannheim

Radikalisierungsprozesse von Gewalt im Blickpunkt. Nils Böckler Lina-Maraike Nitz Viktoria Roth Prof. Dr. Andreas Zick

DEUTSCHER PRÄVENTIONSTAG

Interkulturelle Orientierung von Bildungspatenschaften und Zusammenarbeit mit Migrantenorganisationen Mousa Othman

Integrationsprojekte im Regierungsbezirk Karlsruhe Übersicht Sprachförderprojekte

Dr. Birgit Behrensen, Osnabrück. Berufliche Chancen für MigrantInnen Chancen für die Wirtschaft

Geflüchtete Menschen gemeinsam unterstützen. Informationen für ehrenamtliche Helfer

Das Wr. Neudorfer Inklusionsprojekt

Gemeinsame Initiative des Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (Beauftragte für die neuen Bundesländer und für den Mittelstand) und

Zukunft Quartier Älter werden im Wohnviertel

Transkript:

Das Mannheimer Auditkonzept zur Förderung von Sicherheit, Lebensqualität und Integration von Prof. Dr. Dieter Hermann Christian Specht Dokument aus der Internetdokumentation des Deutschen Präventionstages www.praeventionstag.de Herausgegeben von Hans-Jürgen Kerner und Erich Marks im Auftrag der Deutschen Stiftung für Verbrechensverhütung und Straffälligenhilfe (DVS) Zur Zitation: Dieter Hermann, Christian Specht: Das Mannheimer Auditkonzept zur Förderung von Sicherheit, Lebensqualität und Integration, in: Kerner, Hans-Jürgen u. Marks, Erich (Hrsg.), Internetdokumentation des Deutschen Präventionstages. Hannover 2017, www.praeventionstag.de/dokumentation.cms/3710

DPT HANNOVER 19. JUNI 2017 INTEGRATION DURCH PRÄVENTION Das Mannheimer Auditkonzept zur Förderung von Sicherheit und Lebensqualität Prof. Dr. Dieter Hermann Institut für Kriminologie Universität Heidelberg Christian Specht Erster Bürgermeister der Stadt Mannheim

Was erwartet Sie? Herausforderungen für Mannheim - 2 Beispiele im Bereich Integration: o Arbeitsmigranten aus Osteuropa o Geflüchtete Frage: Wie kann das Mannheimer Auditkonzept für urbane Sicherheit eingesetzt werden, um auf diese Herausforderungen rational und erfolgversprechend zu reagieren Mannheimer Auditkonzept für urbane Sicherheit o Untersuchungsdesign o Analysen von PKS-Daten zur Entwicklung von Gewalt- und Straßenkriminalität o Analysen der Mannheimer Bevölkerungsbefragung zum Einfluss von Arbeitsmigranten und Geflüchteten auf die Kriminalitätsfurcht Ableitung von Präventionsmaßnahmen: Vorschläge zur Bewältigung der Herausforderungen

INTEGRATION DURCH PRÄVENTION Herausforderung: Arbeitsmigranten aus Osteuropa EU-Binnenmigration (Bulgarien und Rumänien) Verzehnfachung der Bevölkerungszahlen seit 2001 2 Schwerpunktquartiere Sprunghafter Anstieg seit 2007 Häufig prekäre Lebens- und Beschäftigungsverhältnisse Zuwanderer als Täter und Opfer Problematische Bildungssituationen Zugangsbarrieren zu Institutionen Sprachbarriere Schwierige Wohnsituation Problemimmobilien - konkrete Gefahrensituationen Erforderlich: Niedrigschwelliger Zugang DPT Hannover 19.Juni 2017 christian.specht@mannheim.de Erster Bürgermeister Stadt Mannheim

INTEGRATION DURCH PRÄVENTION Herausforderung: Arbeitsmigranten aus Osteuropa DPT Hannover 19.Juni 2017 christian.specht@mannheim.de Erster Bürgermeister Stadt Mannheim

INTEGRATION DURCH PRÄVENTION Herausforderung: Arbeitsmigranten aus Osteuropa Feststellungen Armutsmigration aus Südosteuropa betrifft in D ca. 20 Städte in besonderem Maße Kommunikation mit den Ebenen Land, Bund und EU ist problematisch MA: Bewohner/innen (auch mit Migrationshintergrund) der besonders betroffenen Quartiere fühlen sich benachteiligt und im Stich gelassen. MA: Seit 2014 zusätzliches Grundsicherungsvolumen (kommunaler Anteil) von 5-7 Mio allein für Menschen aus Südosteuropa Mittelkürzung im Bereich Integration der letzten Jahre wirken dramatisch MA: Seit 2014 annähernd gleichhoher Zuwachs bei der Grundsicherung aus anderen notleidenden EU-Ländern (Italien Griechenland, Spanien, Portugal) hier keine Wohnraumprobleme DPT Hannover 19.Juni 2017 christian.specht@mannheim.de Erster Bürgermeister Stadt Mannheim

INTEGRATION DURCH PRÄVENTION Herausforderung: Arbeitsmigranten aus Osteuropa Ad Hoc Lösungsansätze Stadt Mannheim: Gründung des Netzwerkes Arbeitsgruppe Südosteuropa (AGSOE) AGSOE (OM) ca. 21 Dienststellen der Stadt, des Landes und des Bundes SP Gefahrenabwehr AGSOE (I+H) ca. 25 Dienststellen der Stadt, des Landes und Trägern Sp I+H 6 (9,5) Vollzeitäquivalente Stadt Mannheim 8 (10) Vollzeitstellen Polizeipräsidium Mannheim Aufbau und Mitarbeit in einer Arbeitsgruppe betroffener Städte im Rahmen des Dt. Städtetages Auftrag: Best Practice und Kommunikation in die Landes- und Bundespolitik Ergebnis: Staatssekretärsausschuss der Bundesregierung befasst sich (2014) ganzheitlich mit der Problematik und stößt entsprechende Gesetzgebung an Einrichtung eines Integrationsfonds 300.000 pro HH-Jahr seit 2013 - Ansatz: Niederschwelligen Zugang zu der neuen Migrantengruppe schaffen DPT Hannover 19.Juni 2017 christian.specht@mannheim.de Erster Bürgermeister Stadt Mannheim

INTEGRATION DURCH PRÄVENTION Herausforderung: Arbeitsmigranten aus Osteuropa Weiterführende Lösungsansätze Stadt Mannheim: Strategische Optionen Migrantenökonomie Mannheimer Erklärung für ein Zusammenleben in Vielfalt Bildungseinrichtungen und -maßnahmen IQ-Netzwerk BW in Mannheim Sprach- und Beratungsangebote versch. Träger Einrichtungen Welcome Center Popakademie und OMM Mannheimer Institut für Integration und interreligiöse Arbeit Organisierte Interessenvertretung der Migrantenunternehmen in Mannheim Wirtschaftsförderung durch die Stadt Mannheim DPT Hannover 19.Juni 2017 christian.specht@mannheim.de Erster Bürgermeister Stadt Mannheim

INTEGRATION DURCH PRÄVENTION Herausforderung: Geflüchtete Mannheim (und der Rhein-Neckar-Kreis) als der Erstaufnahmestandort in der Flüchtlingskrise für neu ankommende Flüchtlinge in Baden-Württemberg 2013: Außenstelle der Landeserstaufnahmeeinrichtung (LEA) Karlsruhe in Mannheim mit 750 Plätzen Herbst 2015: Kapazitäten aller LEAs in Baden-Württemberg erschöpft Einrichtung einer Bedarfsorientierten Erstaufnahmeeinrichtungen (BEA) in Mannheim in den ehemaligen US-Kasernen Kapazitätsgrenze 12.000 Plätze das entspricht 30 % aller Erstaufnahmekapazitäten in Baden-Württemberg. Busbahnhof Mannheim wird über Monate zum nächtlichen Verteilungszentrum für zehntausender Flüchtlinge DPT Hannover 19.Juni 2017 christian.specht@mannheim.de Erster Bürgermeister Stadt Mannheim

INTEGRATION DURCH PRÄVENTION Lösungsansätze: Geflüchtete Weitgehende Maßnahmen bereits in den Erstaufnahmeeinrichtungen. Sprachangebote in den Erstaufnahmeeinrichtungen. Einrichtung einer hautamtlichen Flüchtlingshilfekoordination in der Stadt Mannheim multiprofessionelles und interkulturelles Team bietet Gruppenangebote und Schulungen für Flüchtlinge an Streetwork für junge Flüchtlinge: Projekt soll Konflikte zwischen jungen Flüchtlingen mit Gewerbetreibenden und Anwohnern/innen vorbeugen. Medizinische Versorgung Aufbau ehrenamtlicher Strukturen: z.b. über das Medium Newsletter Flüchtlingsfonds finanzielle Unterstützung ehrenamtlicher Aktivitäten: Finanzielle Ausstattung pro Jahr 150.000 Service Center: Koordination aller Anfragen und die Bereitstellung von Informationen zu Hilfsangeboten, sowie Bedarfen im Bereich Flüchtlinge. Innerhalb der ersten 6 Monate gingen knapp 4.000 Anfragen ein. Erfahrungen der AG Südosteuropa sehr hilfreich DPT Hannover 19.Juni 2017 christian.specht@mannheim.de Erster Bürgermeister Stadt Mannheim

INTEGRATION DURCH PRÄVENTION Herausforderung Geflüchtete aktuelle Situation Mannheim ist der größte Aufnahmestandort für neu ankommende Flüchtlinge in Baden-Württemberg mit derzeit 6.150 Plätzen in drei Einrichtungen. Gegenwärtig sind 2.000 bis 2.500 Flüchtlinge in den Erstaufnahmeeinrichtungen in Mannheim untergebracht. Hinzu kommen über 1.100 kommunal betreute Flüchtlinge (Altfälle). DPT Hannover 19.Juni 2017 christian.specht@mannheim.de Erster Bürgermeister Stadt Mannheim

Mannheimer Auditkonzept für urbane Sicherheit Regionen und Personengruppen mit hoher Kriminalitätsfurcht Incivilities mit großem Einfluss auf Kriminalitätsfurcht Optimierung Mannheimer Auditkonzept für urbane Sicherheit PKS- Daten Replikation Bevölkerungsbefragung Marketingkonzept Evaluation DPT Hannover 19.Juni 2017 Prof. Dr. Dieter Hermann Universität Heidelberg

Untersuchungsdesign Bevölkerungsbefragung Bevölkerungsbefragung Anfang 2012 Stichprobe: 6.500 zufällig ausgewählte Bewohnerinnen und Bewohner Mannheims, 14 bis 70 Jahre Schriftliche Befragung Rücklauf: 1.908 Personen (29%) Bevölkerungsbefragung Ende 2016 Stichprobe: 9.998 zufällig ausgewählte Bewohnerinnen und Bewohner Mannheims, ab 14 Jahren Schriftliche Befragung Rücklauf: 3.272 Personen (36%) DPT Hannover 19.Juni 2017 Prof. Dr. Dieter Hermann Universität Heidelberg

Ergebnisse PKS-Daten Entwicklung der Anzahl der Tatverdächtigen in Mannheim für Gewaltkriminalität

Ergebnisse PKS-Daten Entwicklung der Anzahl der Tatverdächtigen in Mannheim für Straßenkriminalität

Erklärungen Geschlechterverteilung Alter Stress Gewaltlegitimierende Männlichkeitsnormen* Posttraumatische Belastungsstörungen (ICD-10) Kriminalität von Asylbewerbern *) Enzmann, Dirk; Brettfeld, Katrin; & Wetzels, Peter, 2004: Männlichkeitsnormen und die Kultur der Ehre. Empirische Prüfung eines theoretischen Modells zur Erklärung erhöhter Delinquenzraten jugendlicher Migranten. In D. Oberwittler, Dietrich & Karstedt, Susanne (Hrsg.): Soziologie der Kriminalität (Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Sonderheft 43/2003, S. 264-287). Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.

Mannheimer Auditkonzept - Grundlage DPT Hannover 19.Juni 2017 Prof. Dr. Dieter Hermann Universität Heidelberg

Bevölkerungsbefragung: Messung von Incivilities Messung von Incivilities (Auswahl) In einem Stadtbezirk oder einer Gemeinde könnte man verschiedene Dinge als problematisch wahrnehmen. Wie ist das in Ihrem Stadtbezirk? Migranten, die schon sehr lange in Deutschland leben Arbeitseinwanderer aus osteuropäischen Ländern Asylsuchende, die in den letzten Jahren nach Mannheim kamen DPT Hannover 19.Juni 2017 Prof. Dr. Dieter Hermann Universität Heidelberg

Ergebnisse Bevölkerungsbefragung 2016/17 Strukturgleichungsmodell standardisierte Effektschätzungen Nur signifikante Pfade Incivilities Migrantengruppen.65 Kriminalitätsfurcht.17 -.06 -.20 -.07 Geschlecht Alter Schulbildung Migrationshintergrund Indikatoren: Incivilities Migrantengruppen Arbeitseinwanderer aus osteuropäischen Ländern Asylsuchende, die in den letzten Jahren nach Mannheim kamen Indikatoren: Kriminalitätsfurcht Affektive Kriminalitätsfurcht Kognitive Kriminalitätsfurcht Konative Kriminalitätsfurcht N= 3.272

Optimierung durch Bevölkerungsbefragung 2016/17 Strukturgleichungsmodelle standardisierte Effektschätzungen Lokaler Vergleich Nur Innenstadt, Käfertal und Lindenhof Incivilities Migrantengruppen.81 Kriminalitätsfurcht Nur Neuostheim/ Neuhermsheim Incivilities Migrantengruppen.15 (n.sign.) Kriminalitätsfurcht N 1 =689 N 2 =84 DPT Hannover 19.Juni 2017 Prof. Dr. Dieter Hermann Universität Heidelberg

Optimierung durch Bevölkerungsbefragung 2016/17 Strukturgleichungsmodelle standardisierte Effektschätzungen Vergleich von Personengruppen Nur Personen ohne Migrationshintergrund Incivilities Migrantengruppen.63 Kriminalitätsfurcht Nur Personen mit Migrationshintergrund Incivilities Migrantengruppen.72 Kriminalitätsfurcht N 1 =2.282 N 2 =916 DPT Hannover 19.Juni 2017 Prof. Dr. Dieter Hermann Universität Heidelberg

Vorschläge Präventionsmaßnahmen Reduzierung Kriminalitätsbelastung Pilotprojekt mit dem Zentralinstitut für Seelische Gesundheit zu Umfang und Behandlungsmöglichkeiten posttraumatischer Belastungsstörungen bei Geflüchteten Abbau gewaltlegitimierender Männlichkeitsnormen in Integrationskursen für erwachsene Geflüchtete. Für Kinder und Jugendliche: Projekt PFADE - ein Programm zur Förderung alternativer Denkstrategien Reduzierung der Kriminalitätsfurcht Arbeitsmigranten und Asylsuchende haben für Personen mit und ohne Migrationshintergrund den gleichen Einfluss auf die Kriminalitätsfurcht Keine Unterschiede in Präventionskonzepten für beide Bevölkerungsgruppen Konzentration von furchtreduzierenden Maßnahmen (durch Arbeitsmigranten und Geflüchteten) auf die Innenstadt, Käfertal und Lindenhof (z.b. Frauen- Nachttaxi, Selbstbehauptungskurse, interkulturelle Veranstaltungen Erfolgversprechende Maßnahmen durch das Mannheimer Auditkonzept zur Förderung von Sicherheit und Lebensqualität

22. Deutscher Präventionstag 2017 - Hannover Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Prof. Dr. Dieter Hermann Institut für Kriminologie Universität Heidelberg Christian Specht Erster Bürgermeister der Stadt Mannheim