Migrantenökonomie. Ökonomischer Stellenwert und Integrationspotenzial. Stefan Berwing Institut für Mittelstandsforschung Universität Mannheim
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1 Migrantenökonomie Ökonomischer Stellenwert und Integrationspotenzial Stefan Berwing Institut für Mittelstandsforschung Universität Mannheim
2 Was ist Migrantenökonomie? Alle Unternehmen von Inhabern mit Migrationshintergrund und deren Beschäftigte.
3 Von Gastarbeitern zu Selbstständigen "Seit den fünfziger Jahren holten Unternehmer Millionen von sogenannten Gastarbeitern aus den Mittelmeerländern in die Bundesrepublik. Als Stahlwerker, Textilarbeiterinnen oder Betonbauer leisteten sie einen entscheidenden Beitrag zum "Wirtschaftswunder". Einzelne Italiener, Griechen oder Türken gründeten auch Geschäfte, die Oliven, Halva oder Retsina verkauften - in erster Linie an die eigene Bevölkerungsgruppe. Andere eröffneten kleine Übersetzungsagenturen oder Reisebüros." Josef Stingl 1968 bis 1984 Präsident der BA.
4 Nischenwirtschaft im Ausländerviertel
5 Nischenwirtschaft im Ausländerviertel Eine große Zahl an Arabern und Türken in dieser Stadt hat keine produktive Funktion, außer für den Obst- und Gemüsehandel [ ]
6 Handel und Gastgewerbe große Segmente Migranten insgesamt Deutsche ohne MH 14 4 Osteuropäische Länder 12 4 Westliche Industrieländer 11 5 Asiatische Länder Anwerbeländer Anteile in Prozent Quelle: Mikrozensus 2011; eigene Berechnungen ifm Universität Mannheim
7 Wissensintensive Dienstleistungen wichtiger als Handel oder Gastgewerbe Migranten insgesamt Deutsche ohne MH Osteuropäische Länder Westliche Industrieländer Asiatische Länder Anwerbeländer Anteile in Prozent Quelle: Mikrozensus 2011; eigene Berechnungen ifm Universität Mannheim
8 Wissensintensive Dienstleistungen wichtiger als Handel oder Gastgewerbe Migranten insgesamt Deutsche ohne MH Osteuropäische Länder Westliche Industrieländer Asiatische Länder Anwerbeländer Anteile in Prozent Quelle: Mikrozensus 2011; eigene Berechnungen ifm Universität Mannheim
9 Staatliche Lenkung in Gastgewerbe
10 Marktorientierung und nicht Nischenwirtschaft
11 Marktorientierung und nicht Nischenwirtschaft
12 Niedrige Anteile co-ethnischer Kundschaft Anteile co-ethnischer Kundschaft Griechenland Ehemaliges Jugoslawien Italien Naher/Mittlerer Osten keine Sonstiges Osteuropa weniger als 25% mehr als 25% Polen Türkei Russische Föderation % 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Quelle: ifm Mannheim; Eigene Erhebung (N = 4.500), Eigene Berechnung
13 Prekäre Notgründungen im wissenschaftlichen Diskurs Die Existenzgründungen von Immigranten sind eine Überlebensstrategie und finden aus der Arbeitslosigkeit heraus statt. Existenzgründungen von Immigranten sind hauptsächlich in Sektoren mit niedrigen Profitraten angesiedelt. (Wilpert 2000 S. 45) durchschnittlich schlechteren Ressourcenausstattung, mangelnder beruflicher Erfahrung und dem teilweise geringen Bildungsniveau der Gründer mit einem hohen Prekarisierungsrisiko behaftet ist. (Lehmann et al S. 32)
14 in % Gründungen aus Arbeitslosigkeit und Nicht-Erwerbstätigkeit D aus abhäng. Besch. M aus abhäng. Besch. D aus Arbeitslosigkeit M aus Arbeitslosigkeit D aus sonst. Nicht-ET M aus sonst. Nicht-ET Quelle: Mikrozensus, eigene Berechnungen ifm Universität Mannheim
15 Besser ausgebildet als abhängige Beschäftigte Deutsche ohne MH Migranten insgesamt niedrig Ausbildungsniveau (ISCED) Anwerbeländer Osteuropäische Länder Westliche Industrieländer Asiatische Länder Selbstständige Abhängig Beschäftigte Quelle: Mikrozensus 2011, eigene Berechnungen ifm Universität Mannheim
16 Besser ausgebildet als abhängige Beschäftigte Ausbildungsniveau (ISCED) niedrig mittel Deutsche ohne MH Migranten insgesamt Anwerbeländer Osteuropäische Länder Westliche Industrieländer Asiatische Länder Selbstständige Abhängig Beschäftigte Quelle: Mikrozensus 2011, eigene Berechnungen ifm Universität Mannheim
17 Besser ausgebildet als abhängige Beschäftigte Ausbildungsniveau (ISCED) niedrig mittel hoch Deutsche ohne MH Migranten insgesamt Anwerbeländer Osteuropäische Länder Westliche Industrieländer Asiatische Länder Selbstständige Abhängig Beschäftigte Quelle: Mikrozensus 2011, eigene Berechnungen ifm Universität Mannheim
18 Bessere Verdienste als in abhängiger Beschäftigung Quelle: Mikrozensus 2011 (Scientific Use File); Berechnungen ifm Universität Mannheim
19 Kommentare zu Artikel Migranten schaffen Zehntausende Jobs Im Handel und der Gastronomie werden wenig sozialversicherungspflichtige Jobs geschaffen. Der Artikel und die Zahlen gaukeln was vor, was nicht ist und was keinen effektiven Beitrag leisten wird. sethos_ beschäftigen Onkel Ali nebst 137 Neffen. (Svenner )
20 Mithilfe von Familienangehörige von Betriebsgröße abhängig Anteil Betriebe nach mithelfenden Familienangehörigen ohne Migrationshintergrund Anwerbeländer Osteuropa keine weniger als 25% mehr als 25% Westliche Industrieländer Asiatische Länder % 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Quelle: ifm Mannheim; Eigene Erhebung (N = 4.500), Eigene Berechnung
21 Wachsendes Ausbildungsengagement Anteil Ausbildungsbetriebe Anteil Azubis an Beschäftigten ohne MH 22 ohne MH 5.6 mit MH 19 mit MH 6.1 ehem. Anwerbeländer 17 ehem. Anwerbeländer 6.3 darunter Türkei 21 darunter Türkei 8.1 Osteuropa 21 Osteuropa 6.4 westl. Industrieländer 26 westl. Industrieländer 6.2 asiatische Länder 16 asiatische Länder in % in % Quelle: eigene Erhebungen ifm Uni Mannheim; N=5.393
22 Wachsendes Ausbildungsengagement Anteil Ausbildungsbetriebe Anteil Azubis an Beschäftigten ohne MH 22 ohne MH 5.6 mit MH 19 mit MH 6.1 ehem. Anwerbeländer 17 ehem. Anwerbeländer 6.3 darunter Türkei 21 darunter Türkei 8.1 Osteuropa 21 Osteuropa 6.4 westl. Industrieländer 26 westl. Industrieländer 6.2 asiatische Länder 16 asiatische Länder in % in % Quelle: eigene Erhebungen ifm Uni Mannheim; N=5.393
23 Migrantenunternehmen schaffen Arbeitsplätze Quelle: Mikrozensus (Scientific Use File) / Eigene Erhebung (N = 4.500), Eigene Berechnung, ifm Mannheim
24 Hohe Anteile co-ethnischer Beschäftigung Russische Förderation Türkei Italien Griechenland Asien keine weniger als 25% Polen mehr als 25% Sonstiges Osteuropa Ehemaliges Jugoslawien Naher/Mittlerer osten % 20% 40% 60% 80% 100% Quelle: ifm Mannheim; Eigene Erhebung (N = 4.500), Eigene Berechnung
25 Selbstständigkeit ein Weg der Arbeitsmarktintegration 280% 260% Index 1991=100% 240% 220% 200% 180% 160% 140% 120% 100% 80% ausländische Selbständige ausländische abhängig Beschäftigte deutsche Selbständige deutsche abhängig Beschäftigte Quelle: Mikrozensus (Scientific Use File); Berechnungen ifm Universität Mannheim
26 In den ersten Jahren nach Zuwanderung nur wenige Gründungen vor Zuwanderung in den ersten 5 Jahren nach 6-15 Jahren nach Jahren nach 30 Jahren und mehr Quelle: ifm Mannheim; Eigene Erhebung (N = 2.124), Eigene Berechnung
27 Es deutet sich an, dass Flüchtlinge stärker zu Gründungen neigen Flüchtlinge insgesamt 12.1 Flüchtlinge aus Afghanistan 14.6 Zugewanderte aus Krisengebiet 12.8 Übrige zugewanderte Quelle: Zensus 2011; Berechnungen ifm Universität Mannheim
28 Unterm Strich Migrantenökonomie fördert Arbeitsmarktintegration von Migranten Leistet ökonomischen Beitrag entsprechend ihrer Größe Kann ein Baustein der Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen sein Wunder sind jedoch nicht zu erwarten
29 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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