Den Standort neu erfinden immer wieder Martin Eichler Chefökonom Werkstatt Basel 20.08.2014
«Auch heute wäre es unverzeihlich fahrlässig, sich im Glanz gegenwärtiger Stärke auszuruhen» Dr. Franz A. Saladin Direktor der Handelskammer beider Basel Agenda Den Standort neu erfinden: Ansatzpunkte für ein faktenbasiertes Vorgehen Die Performance von Basel: Was wurde bisher erreicht? Die Rahmenbedingungen in Basel: Wie attraktiv ist Basel derzeit? Das Potential für zukünftiges Wachstum: Welches zukünftige Wachstum erlauben die vorhandene Strukturen? Zusammenfassung und Fazit 20.08.2014 2
Ansatzpunkte für ein faktenbasiertes Vorgehen Profilbildung der Region mit standardisierten Indizes ermöglicht Analyse Der analytische Werkzeugkasten von Regionales Profil Performance Attractiveness Structural Potential Was wurde bisher erreicht? (Output) Wie stellen sich die Rahmenbedingungen derzeit dar? (Input) Welche Entwicklung kann in Zukunft auf Basis vorhandener Strukturen erwartet werden? (Strukturelle Basis) Quelle 20.08.2014 3
Ansatzpunkte für ein faktenbasiertes Vorgehen Basel und seine Konkurrenten Benchmarking-Regionen Basel: BS, BL Genf/Léman Zürich London Milano Oeresund Boston San Francisco Lyon Frankfurt Dublin Bilbao Cambridge Wien München Westeuropa Schweiz 20.08.2014 4
Die Performance von Basel Das letzte Jahrzehnt war sehr erfolgreich für Basel BIP-Entwicklung 1990 bis 2012 130 120 110 Basel Schweiz Westeuropa 100 90 80 70 Note Quelle Reales BIP, indexiert 2002=100, kaufkraftbereinigt 20.08.2014 5
Die Performance von Basel womit Basel einen Spitzenplatz in der bisherigen Performance erreicht BAK Performance Index 2012 135 130 125 120 115 110 105 100 95 90 Note Quelle BAK Performance Index 2012 (100=Westeuropäischer Durchschnitt, 10 entsp. einer Standardabweichung westeuropäischer Regionen) 20.08.2014 6
Die Performance von Basel Basel besticht durch ausserordentliches Produktivitätswachstum Wachstum von BIP und Erwerbstätigkeit 2002 bis 2012 2.0% Genf/Léman Wachstum Erwerbstätige 1.5% 1.0% 0.5% 0.0% Milano Wien Zürich Schweiz London Lyon München Basel Cambridge Frankfurt Dublin Westeuropa Oeresund Boston Bilbao San Francisco -0.5% -1.0% -0.5% 0.0% 0.5% 1.0% 1.5% 2.0% 2.5% 3.0% BIP Wachstum Note Wachstum in % p.a., BIP real und kaufkraftbereinigt Quelle 20.08.2014 7
Die Performance von Basel Basels bekannte Stärke: Der Fokus auf Life Sciences Die Branchenstruktur von Basel 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% restl. Dienstleistungen 10% Chemie/Pharma 0% Primärer Sektor Basel Westeuropa Note Anteil an Gesamtwirtschaft in % (basierend auf Bruttowertschöpfung nominal), 2012 Quelle Unternehmensbez. DL., Immobilien etc., Finanzsektor Verkehr- u. Nachrichtenübermittlung Gastgewerbe Handel, Garagengewerbe, Reparatur restl. produzierender Sektor Baugewerbe Energie- u. Wasserversorgung Investitionsgüterindustrie 20.08.2014 8
Die Performance von Basel Bedeutung chemisch-pharmazeutischen Industrie kaum zu überschätzen Wachstumsbeitrag der chemisch-pharmazeutischen Industrie Wachstum Wertschöpfung 10% 8% San Francisco Genf/Léman Wien Schweiz 6% Frankfurt Oeresund 4% München Bilbao Lyon 2% Zürich Westeuropa Boston 0% Cambridge -2% Milano London -4% Dublin Basel Wachstumsbeitrag in %Pte. 2.0 1.0 0.1-6% Note Quelle 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% Anteil an Gesamtwirtschaft 2002 bis 2012, basierend auf Bruttowertschöpfung, X-Achse: Anteil in % an Gesamtwirtschaft (nominal), Y-Achse: Wachstum in % p.a. (real, kaufkraftbereinigt), Punktgrösse = Beitrag zum Wachstum p.a. 20.08.2014 9
Die Performance von Basel Der Finanzplatz ist für Basel heute von untergeordneter Bedeutung Wachstumsbeitrag des Finanzsektors Wachstum Wertschöpfung Note 10% 8% 6% 4% 2% 0% -2% -4% -6% Quelle Bilbao Lyon Cambridge Milano Westeuropa Boston Oeresund San Francisco München Basel Dublin Wien Schweiz Genf/ Léman Frankfurt London Wachstumsbeitrag in %Pte. Zürich 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40% Anteil an der Gesamtwirtschaft 2002 bis 2012, basierend auf Bruttowertschöpfung, X-Achse: Anteil in % an Gesamtwirtschaft (nominal), Y-Achse: Wachstum in % p.a. (real, kaufkraftbereinigt), Punktgrösse = Beitrag zum Wachstum p.a. 1.2 0.5 0.1 20.08.2014 10
Die Performance von Basel Basel als Verkehrsdrehscheibe könnte noch stärker profitieren Wachstumsbeitrag der Verkehrs- und Logistik-Branche 8% Wachstum Wertschöpfung 6% 4% 2% 0% -2% Genf/Léman San Francisco Schweiz Frankfurt Basel München Boston Zürich Lyon Cambridge London Wien Dublin Westeuropa Bilbao Milano Wachstumsbeitrag in %Pte. Oeresund 0.3 0.2 0.1 Note -4% Quelle 0% 1% 2% 3% 4% 5% 6% 7% 8% Anteil an der Gesamtwirtschaft 2002 bis 2012, basierend auf Bruttowertschöpfung, X-Achse: Anteil in % an Gesamtwirtschaft (nominal), Y-Achse: Wachstum in % p.a. (real, kaufkraftbereinigt), Punktgrösse = Beitrag zum Wachstum p.a. 20.08.2014 11
Die Rahmenbedingungen in Basel Die gute Performance verbindet sich mit einer hohen Standortattraktivität BAK Attractiveness Index 2012 120 115 110 105 100 95 90 Note Quelle BAK Attractiveness Index 2012 (100=Westeuropäischer Durchschnitt, 10 entsp. einer Standardabweichung westeuropäischer Regionen) 20.08.2014 12
Die Rahmenbedingungen in Basel Bzgl. Innovationskraft ist Basel relativ betrachtet gut positioniert Patent- und Publikationsintensität Patentdichte 0.9 0.8 0.7 0.6 0.5 0.4 San Francisco Frankfurt Schweiz München Oeresund Note X-Achse: Publikationen pro 1 000 Einwohner und Jahr, Ø 2001-2007; Y-Achse: Patente pro 1 000 Einwohner und Jahr, Ø 2008-2010 Quelle, OECD Regpat Boston Zürich Basel Genf/Léman 0.3 Cambridge Westeuropa Lyon 0.2 Milano Wien London 0.1 Dublin 0 Bilbao 0 0.5 1 1.5 2 2.5 3 3.5 Publikationsdichte 20.08.2014 13
Die Rahmenbedingungen in Basel und weisst einen starken Fokus im für Basel wichtigsten Feld auf Patentintensität im Themenfeld Life Sciences 35 30 25 20 15 10 5 0 Note Life Sciences Patente pro 100'000 Einwohner, Ø 2008-2010 Quelle, OECD Regpat 20.08.2014 14
Das Potential für zukünftiges Wachstum Auch die Zukunftsperspektiven für Basel erscheinen günstig BAK Structural Potential Index 2012 130 125 120 115 110 105 100 95 Note Quelle BAK Structural Potential Index 2012 (100=Westeuropäischer Durchschnitt, 10 entsp. einer Standardabweichung westeuropäischer Regionen) 20.08.2014 15
Das Potential für zukünftiges Wachstum Die Industriestruktur verspricht zukünftiges Wachstumspotential, Industry Structure Potential 2012 Übriger 3 Sektor Finanzsektor Verkehr/Logistik Übriger 2 Sektor Präzisionsinstrumente Chemie/Pharma Primärer Sektor 1.2 1 0.8 0.6 0.4 0.2 0 Note Quelle Wachstumspotential basierend auf regionaler Branchenstruktur und branchenspezifischen Wachstumserwartungen, Indexiert Westeuropa = 1 20.08.2014 16
Das Potential für zukünftiges Wachstum der grosse Exportsektor Die «Exportkonkurrenz»-Branchen von Basel 50% 45% 40% 35% 30% 25% 20% 15% 10% 5% 0% 11% 8% 7% 6% 5% 3% Chemie/Pharma Präzisionsinstrumente Übrige Investitionsgüter Übriger 2 Sektor 60% Grosshandel Finanzsektor Übriger 3 Sektor Note Zusammensetzung der Exportkonkurrenz-Branche, 2012 Quelle 20.08.2014 17
Das Potential für zukünftiges Wachstum ist international ausgesprochen wettbewerbsfähig. Beitrag ausgewählter Branchen zur Wettbewerbsfähigkeit von Basel Produktivitätsvorsprung 350% 300% 250% 200% 150% Chemie/Pharma Präzisionsinstrumente Übrige Investitionsgüter Übriger 2. Sektor Grosshandel Finanzsektor Übriger 3 Sektor 100% Anteil an der Exportbasis Note X-Achse: Beitrag zur Exportbasis in %, Y-Achse: Produktivitätsvorsprung (Æ-Produktivität in Westeuropa = 100%), 2012 Quelle 20.08.2014 18
Zusammenfassung und Fazit Ergebnisse der Analyse Die wirtschaftliche Performance von Basel ist besser als die der Schweiz, aber erst etwa ab der Jahrtausend auch stärker als der westeuropäische Schnitt Die Performance von Basel basiert stärker auf Produktivitätsgewinnen als bei den meisten Benchmark-Regionen («erfolgreicher Strukturwandel») Basel bietet im internationalen Vergleich derzeit ausgezeichnete Rahmenbedingungen Basel verfügt über ein hohes Potential für zukünftiges Wachstum Dies Potential basiert auf Wettbewerbsfähigkeit, einem vorteilhaften Branchenmix und intakten Standortbedingungen 20.08.2014 19
Zusammenfassung und Fazit Schlussfolgerungen und Handlungsfelder Nicht auf den «Lorbeeren» der Vergangenheit ausruhen. «Innovation» als den zentralen Faktor für den Erfolg der Region erkennen und fördern. Die «Kleinheit» von Basel im Vergleich zu Konkurrenzstandorten anerkennen, ausgleichen und nutzen. «Der Weg dahin führt über die Arbeit an unserem Stärkenprofil. Wir müssen offener, fachkräftiger, attraktiver, erreichbarer, kreativer und handlungsfähiger werden.» Dr. Franz A. Saladin Direktor der Handelskammer beider Basel 20.08.2014 20