Zielsetzung. Die Kosten der sozialen Wohlfahrt sind als gemeinsames gesellschaftliches Projekt für alle Gemeinden tragbar zu gestalten.

Ähnliche Dokumente
Interkantonale Steuerbefreiung und Abzugsmöglichkeiten bei Spenden an die TIR. der Steuerbefreiung im Kanton Bern finden Sie hier.

Umfrage über die Ladenöffnungszeiten Resultate. Unia Sektor Tertiär

Quellensteuertabellen aus Internet einlesen 1

BASS. Tabelle 2: Tatsächliche Steuerbelastung 2005 durch Kantons- und Gemeindesteuern im Kantonshauptort in Prozenten des Bruttoeinkommens

Schulkarten der Schweiz

Taschenstatistik Öffentliche Finanzen 2016

Anhang (Ausgleich der kalten Progression) 1)

Die Schweizer Bündnisse gegen Depression Stand, Nutzen und Wirkung

Taschenstatistik Öffentliche Finanzen 2013

Nachmieter gesucht? Ausserterminliche Kündigung der Mietwohnung!

Autor: Mgr. Daniela Švábová

Taschenstatistik Öffentliche Finanzen 2015

Statistik der Ergänzungsleistungen zur AHV und IV Tabellenteil

Situation Asyl- und Flüchtlingswesen Kanton Luzern

Modell zur Berechnung des verfügbaren Einkommens

Ergebnisse Herbsttagung KBGB und WS TR zur BM Förderung

Verordnung über die Begrenzung der Zahl der Ausländer

Übersicht über die eidgenössischen und kantonalen Behörden, welche in Rechtsfragen zur Psychotherapie Auskunft erteilen können.

Verordnung über die Einschränkung der Zulassung. Leistungserbringern zur Tätigkeit zu Lasten der obligatorischen Krankenpflegeversicherung

Zum Schweizer Polizeifunk

DIE ZEIT IST GÜNSTIG FÜR DIE BESTE TECHNIK!

Steuerbelastung und Steuerbelastungsindex in den Kantonen 2006

Regelungen der kantonalen Gebäudeversicherungen - Abgrenzung zwischen Gebäudebestandteilen und Fahrhabe, hinsichtlich Solar- und Photovoltaikanlagen

III. Motorfahrzeugsteuern. Impôts sur les véhicules à moteur

Staatskunde Merkblätter für die Einbürgerung Grundlagen für das Einbürgerungsgespräch

Erben in der Patchworkfamilie Wer zahlt Erbschaftssteuern?

ÜGK 2016: Kantonales Programm. Kanton Aargau. Kanton Appenzell Ausserrhoden. Kanton Appenzell Innerrhoden. Kanton Basel Land. Programm 9.

Schwieger- eltern. Konku- binats- partner. Eltern. Gross- eltern

Der Privatdetektiv im schweizerischen Recht

Adressenverzeichnis der IV-Stellen / Liste des adresses Office AI

Statistische Auswertungen

Schlichtungsbehörde für Mietsachen Kanton Aargau Laurenzenvorstadt 12 Postfach 5001 Aarau

IHKMonitor Dr. Frank Bodmer. Ostschweiz mit überdurchschnittlicher Dynamik

Demographie ein Wandel der Gesellschaft. Was ist zu tun? Dr. med. Hans Groth, MBA WDA Forum, St. Gallen

Statistische Auswertungen

Interkantonale Vereinbarung über den schweizerischen Hochschulbereich (Anhang) (Hochschulkonkordat)

Forstwirtschaft der Schweiz. Taschenstatistik 2009

Land- und Forstwirtschaft. Land- und Forstwirtschaft. Forstwirtschaft der Schweiz. Neuchâtel 2015

KPMG s Corporate and Indirect Tax Survey 2010 Oktober 2010

So zahlen Schweizer Firmen ihre Rechnungen

Sommerferien K, OÖ, Szbg, Stmk, T, Vor

Das Glück wohnt in Zürich

bonus.ch zum Thema Krankenkassenprämien 2016: mit einer durchschnittlichen Erhöhung von 6.5% bestätigt sich der Trend

Dokumentation zur neueren Geschichte der deutschen Orthographie in der Schweiz

Sternzeichen Glückwünsche Regional Kantone Gemeinden Saisonale Spirituose u. Likör Auto Exklusive Diverse

Sternzeichen Glückwünsche Regional Kantone Gemeinden Saisonale Spirituose u. Likör Auto Exklusive Diverse. Artikelbild Bezeichnung Artikel-Nr.

Demographie ein Wandel in der Gesellschaft. Was ist zu tun? Dr. med. Hans Groth, MBA WDA Forum, St. Gallen

KPMG s s Corporate and Indirect Tax Rate Survey 2008

Rohstoff. Steuerausschöpfungsindex Datum: 5. Dezember 2013

Adressen und Links der Aufsichtsbehörden der beruflichen Vorsorge und der Versicherungsgerichte

SONNTAGSVERKÄUFE IM DEZEMBER

Land- und Forstwirtschaft. Land- und Forstwirtschaft. Forstwirtschaft der Schweiz. Neuchâtel, 2014

Zürcher Steuermonitor

Seite. Einleitung Abkürzungsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis Literaturverzeichnis Verzeichnis der Gesetze und Verordnungen. Einleitung 1

Reformationsjubiläen in der Schweiz ab 2009 (nach Jahr) Stand: 10. Oktober 2010

Aktuelle Angebote Übergang Sek I Sek II im Kanton Bern

LESERSTUDIE EINE REFERENZ ZU 100% SCHWEIZERISCH DAS BEVORZUGTE MAGAZIN DER FRAUEN MIT CHARAKTER 6 MAL PRO JAHR EIN FRAUENMAGAZIN

Referendum gegen den Bundesbeschluss vom 27. September 2013 über die Genehmigung des FATCA-Abkommens zwischen der Schweiz und den Vereinigten Staaten

Aktuelle Daten aus der Religions und Kirchenstatistik der Schweiz

DIE PRÄMIENVERBILLIGUNG IN DEN KANTONEN: ÜBER- SICHT ÜBER BEMESSUNGSGRUNDLAGEN, BERECHNUNGS- MODELLE UND BAGATELLGRENZEN IN DEN 26 KANTO- NEN

Einkommensabhängige Finanzierung des Gesundheitswesens

Einleitung Abkürzungsverzeichnis

DIE PRÄMIENVERBILLIGUNG IN DEN KANTONEN: ÜBERSICHT ÜBER DIE BEMESSUNGSGRUNDLAGEN VON JUNGEN ERWACHSENEN IN DEN 26 KANTO NEN

MEMORIAV und MEMOBASE.CH

Kantonsapotheker / Kantonsapothekerinnen

Kantonsapotheker / Kantonsapothekerinnen

Kantonswappen Lehrerinformation

Leichte Verschlechterung der Zahlungsmoral

Medienmitteilung

Fernwärme DIE KOMFORT-ENERGIE

Statistik der öffentlichen Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung der Schweiz 2011

Laure und Tom suchen den Röstigraben

Zusammenfassung der Ergebnisse der Vernehmlassung. vom 2. Juli bis zum 22. Oktober 2014 über die Teilrevision der Verordnung über die

III. Motorfahrzeugsteuern. Impôts sur les véhicules à moteur

Statistik der öffentlichen Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung der Schweiz 2012

Die Gerichte anerkennen diese Vereinbarungen (Rechtsöffnungstitel) Mediatoren/innen haben ein Zeugnisverweigerungsrecht

Verwaltungsvereinbarung über die Arbeitsgemeinschaft Externe Evaluation von Schulen (ARGEV-Vereinbarung)

Anhang 2 Adressen von seriösen Schuldenberatungsstellen

Zeitliche Bemessung. der Steuern

Schulden bei der Krankenversicherung

STATISTIK Elternbildung CH. Ausgewählte Ergebnisse und Interpretationen

Kantonales Jugendamt Bern Gerechtigkeitsgasse Bern Telefon Telefax Website

FEEL-OK.CH. Die Webplattform stellt sich vor. Vortrag:

Vorgehen für die Erteilung einer ZSR-Nummer an eine juristische Person 1

Konkordat 276 über die Vollstreckung von Zivilurteilen

BESUCHEN SIE JETZT :

Konkurse und Gründungen im Jahr 2012

Bestellung für Betäubungsmittel-Rezeptblöcke Stand

Implémentation de la didactique intégrée des langues: expériences et applications en Suisse St. Gallen, 24. Oktober 2009 Peter Klee / Giuseppe Manno

Konsum und Verschuldung in der Schweiz

Holger Klaes. Köln. Titelbild. bella vista

Szenarien zur Bevölkerungsentwicklung der Kantone der Schweiz Die Zahl der Personen im Rentenalter nimmt stark zu

Lernkontrolle Aufgabenblatt

Das Glück zieht nach Luzern

WENIG VERÄNDERUNG IN DER VERSCHULDUNGSSITUATION

Tourismus. Panorama. Saldo der Fremdenverkehrsbilanz. G 10.1 In Mrd. Fr. TOURISMUS 1 PANORAMA Bundesamt für Statistik, März 2017

Vorwort 11 Verzeichnis der Abkürzungen 13. I. Einführung in das zürcherische Erbschafts- und Schenkungssteuerrecht

Möglichkeiten und Grenzen der Wasserkraftnutzung im Gebirge

Transkript:

Zielsetzung Die Kosten der sozialen Wohlfahrt sind als gemeinsames gesellschaftliches Projekt für alle Gemeinden tragbar zu gestalten. Arbeitsgruppe Sozialkostenausgleich im GPV Mark Eberli, Stadtpräsident Bülach, GPV Soziales Raphael Golta, Stadtrat Zürich, Sozialvorstand Rolf Schaeren, Finanzvorstand Stadt Dietikon Erhard Büchi, Finanzvorstand/GP Embrach 10.09.2017 Sozialkostenausgleich - Modellideen 1

Thesen zum Ausgleichsmodell Ausgangslage: Es ist grundsätzlich eine Minderheit von Gemeinden mit der Bevölkerungsmehrheit, die entlastet werden sollte. In Anlehnung an den Ressourcenausgleich spricht vieles dafür, dass die gesetzlichen Kosten, die der Gemeindeautonomie weitgehend entzogen sind, auch über einen Schlüssel pro Einwohner verteilt werden: Das dürfte erhebliche Widerstände hervorrufen und ländliche Gemeinden mit bisher sehr bescheidenen Lasten teilweise in finanzielle Bedrängnis bringen. Modelle mit einem variablen Teilausgleich der überdurchschnittlichen Kosten werden der Autonomie und Eigenverantwortung der Gemeinden immer noch sehr angemessen Rechnung tragen. Dies ist eine politisch eher realisierbare Lösung, weil sie kleine Gemeinden deutlich weniger stark für die Solidarität beansprucht, aber die Stadt- und Agglomerationsgemeinden entlastet. Der vertikale Ausgleich - ZL und Sozialhilfe deutlich stärker durch den Kanton finanziert - führt zu einem Ausgleich der Lasten für die Einwohner: in der Folge übersteigt in sozial unbelasteten Gemeinden die Staatssteuererhöhung die mögliche Entlastung bei der Gemeindesteuer. Die Bevölkerungsmehrheit würde aber eine Entlastung erwarten können. Z + W müssen mit geringeren Entlastungen auskommen (Plafond), weil ein Teil mit dem Zentrumslastenausgleich abgegolten wird, den man nicht antasten will. 10.09.2017 Sozialkostenausgleich - Modellideen 2

Wie könnte ausgeglichen werden? (Priorität vertikal) Optionen Deutlich stärkere kantonale Beteiligung an gesetzlich gebundenen Kosten (vertikal) Nur für Gemeinden über dem Ø oder für alle Gemeinden Auf Solidarität basierender Ausgleich (horizontal) unter Gemeinden (auch bei Kosten, nicht nur Ressourcen), für den Kanton neutral. Finanzierung über Staatsteuer + Entlastung bei Gemeindesteuer Kombination beider Lösungsansätze Entlastung von 1/3 der Gemeinden Belastung von 2/3 der Gemeinden 10.09.2017 Sozialkostenausgleich - Modellideen 3

Grundsätzliche Wirkung der Modelle für einen Sozialkostenausgleich Gemeinden mit tiefen Sozialkosten pro Einwohner Belastung des Steuerzahlers durch bescheidene Entlastung (vertikal) d.h. Staatssteuer +% ist grösser Gemeindesteuersenkungspotenzial in % Gemeinden mit hohen Sozialkosten pro Einwohner Massgebliche Entlastung (vertikal) d.h. Staatssteuer + % ist deutlich kleiner als Gemeindesteuersenkungspotenzial in % tief: < Ø Sozialkosten pro Kopf hoch: > Ø

Sozialhilfe Fr./Einwohner EL/Sozialhilfe (bisher), sehr breite Streuung 700 Aktuelle Belastung (ZL 56%, SH 96%) 600 500 400 300 200 100 0 0 100 200 300 400 500 600 Ergänzungsleistungen Fr./Einwohner 10.09.2017 Sozialkostenausgleich - Modellideen 5

Sozialhilfe Fr./Einwohner EL/Sozialhilfe (neu): Disparitäten und absolute Belastung kräftig reduziert, «Autonomie und Eigenverantwortung» sind nach wie vor gefragt! 700 Reduzierte Kostenanteile (ZL 20%, SH 80%) 600 Stadt Winterthur 500 400 Dietikon Stadt Zürich 300 200 100 Uster 0 0 100 200 300 400 500 600 Ergänzungsleistungen Fr./Einwohner 10.09.2017 Sozialkostenausgleich - Modellideen 6

Sozialhilfe Fr./Einwohner EL/Sozialhilfe (neu): Disparitäten und absolute Belastung kräftig reduziert, «Autonomie und Eigenverantwortung» sind nach wie vor gefragt! 700 Reduzierte Kostenanteile (ZL 20%, SH 70%) 600 500 400 300 200 100 0 0 100 200 300 400 500 600 Ergänzungsleistungen Fr./Einwohner 10.09.2017 Sozialkostenausgleich - Modellideen 7

Ausgleichsmodell für Zusatzleistungen (EL) Werte für 2015: Fr. pro Einwohner brutto 100% (Berechnungsbasis) Median 323 Mittelwert 588 Minimum 37 Maximum 905 Verteilung bisher: Kanton 44%, Gemeinden 56% Vorschlag: neue vertikale Verteilung Kanton 80%, Gemeinden 20%. Der Spielraum der Gemeinde ist äusserst bescheiden, daher primär über den Kanton finanzieren. Begrenzung der Ausgleichsberechtigung durch Plafond von 125% des kantonalen Mittelwerts pro Einwohner: Mittelwert: 588.--pro Einwohner >> Plafond für Beitragsberechtigung: Fr. 735. pro Einwohner Plafond wäre für 2015 wirksam für Zürich, Winterthur, Wald und Dietikon, weil Bruttowerte für diese Gemeinden höher sind. Konsequenzen für den Kanton: + 251 Mio. oder rund 4.3% Staatssteuer 10.09.2017 Sozialkostenausgleich - Modellideen 8

1 4 7 10 13 16 19 22 25 28 31 34 37 40 43 46 49 52 55 58 61 64 67 70 73 76 79 82 85 88 91 94 97 100 103 106 109 112 115 118 121 124 127 130 133 136 139 142 145 148 151 154 157 160 163 166 169 Modell mit vertikalem Ausgleich >> mehr für Kanton EL -vertikale Entlastung 600 500 400 300 Kostenverteilung Zusatzleistungen bisher neu Gemeinde 56% 20% Kanton 44% 80% Mehrbelastung Kanton 251 Mio. in % Staatssteuer 4.3% - Entlastung des Steuerzahlers in 75 Gemeinden möglich - Belastung des Steuerzahlers in 94 Gemeinden evtl. notwendig >> Erhöhung Staatssteuer > als Reduktionspotenzial in Gemeinde 200 100 0 bisher Fr. pro Einwohner neu Fr. pro Einwohner 10.09.2017 Sozialkostenausgleich - Modellideen 9

Finanzierungsmodelle in andern Kantonen für die EL Finanzierung vollständig durch den Kanton (16 x) Freiburg, St. Gallen, Aargau, Graubünden, Thurgau, Neuenburg, Genf, Appenzell Innerrhoden, Glarus, Nidwalden, Obwalden, Schaffhausen, Thurgau, Uri, Zug Grösserer Kantonsanteil: Wallis übernimmt 70% Finanzierung je zur Hälfte: In Bern, Solothurn und Schwyz werden die Kosten zu je 50% durch den Kanton und die Gemeinden getragen. Interkommunale Verteilung auf die Gemeinden nach Einwohnern (horizontale Solidarität) in BE und SO. Grösserer Gemeindeanteil: Zürich 1) 77% Luzern 70% Weitere Kantone mit variablen, eher komplizierten Modellen 1) Von den 44%, die der Kanton übernimmt, stammen nur 17% aus dem kantonalen Haushallt. Der Rest wird durch den Bund finanziert. Das führt per Saldo zum Kostenschlüssel 77% Gemeinden, 23% Kanton. 10.09.2017 Sozialkostenausgleich - Modellideen 10