Grundlagenseminare Kommunikation

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Transkript:

Grundlagenseminare Kommunikation UE1/9 Klarer kommunizieren die Seiten einer Botschaft Dozentin: Daniela Vöge www.voege coaching.de Hintergrundmaterial 1. Der Vorgang der Kommunikation Seite 2 2. Welche Mittel benutzen wir, um eine Botschaft zu transportieren? Seite 2 3. Gewichtung der Mittel: Die Mehrabian Studie Seite 3 4. Können wir uns frei machen von Kommunikation? Seite 4 5. Ein Satz kann viele Botschaften transportieren Das Kommunikationsquadrat Seite 5 6. Film über das Vier Ohren Modell von Friedemann Schulz von Thun Seite 6 7. Übung zum Vier Ohren Modell Seite 6

1. Der Vorgang der Kommunikation Eine zu vermittelnde Nachricht wird bei der Übertragung vom Sender in sprachlicher, stimmlicher und/ oder körpersprachlicher Weise codiert und vom Empfänger über die auditiven, visuellen und/ oder weiteren sinnlichen Kanäle decodiert. Im zweiten Schritt erfolgt die Interpretation der entschlüsselten Botschaft durch den Empfänger. Der dritte Schritt ist die Reaktion des Empfängers, die auf dem gleichen Weg vom Empfänger, dem jetzigen Sender, zum vorherigen Sender, jetzt Empfänger, gelangt. Quelle: Osgood, Charles E., Psycholinguistics, New York 1963 Missverständnisse entstehen dabei meist beim Ver bzw. Entschlüsselungsprozess der Nachricht und bei der Interpretation (Deutung) der Botschaft. 2. Welche Mittel benutzen wir, um eine Botschaft zu codieren/ zu transportieren?

3. Gewichtung der Mittel: Die Mehrabian Studie In Artikeln und Seminarskripten zum Thema Kommunikation und Rhetorik tauchen seit den 70er Jahren immer wieder drei Zahlen auf: 7% 38% 55%. Immer wieder hört man, dass die Wirkung einer Botschaft zu 55% von der Körpersprache, zu 38% von der Stimme und lediglich zu 7% vom Inhalt des gesprochenen Wortes abhängt. Ist das glaubhaft? Um sich ein eigenes Bild zu verschaffen, folgt hier nun eine knappe Zusammenfassung des Artikels "Silent messages" von Prof. Albert Mehrabian 1, Professor für Psychologie an der University of California (UCLA). Sein Experiment, dessen Ergebnisse zu dieser Aussage führten, war wie folgt aufgebaut: Ausgebildete Sprecher lasen eine Reihe von Worten mit jeweils unterschiedlicher Betonung (positiv, negativ, neutral) vor, wobei diese auf Tonband aufgenommen wurden. Die einzelnen Worte selbst hatten zum Teil negative, positive oder neutrale Bedeutungen. Danach spielte Mehrabian das Band anderen Versuchspersonen vor und diese sollten dann sagen, wie der Sprecher zum Adressaten stand. Hier nun die erstaunlichen Ergebnisse: 1. Wurden eindeutig positive Begriffe (z.b. Freundschaft) mit besonders negativer Betonung ausgesprochen, so vermuteten die meisten Versuchspersonen, dass die Beziehung des Sprechers zum Adressaten wohl eher negativ belastet ist. 2. Umgekehrt erhielt man das gleiche Ergebnis: Sprachen die Versuchspersonen einen negativen Begriff (z.b. Betrug) mit sehr positiver Betonung aus, so nahmen die Hörer an, dass zwischen dem Sprecher und dem Adressaten eine positive Beziehung herrscht. Mehrabian schlussfolgerte aus diesen Angaben, dass die inhaltliche Bedeutung eines Begriffes weitaus weniger Einfluss auf die Interpretation als die Betonung hat. Mehrabian führte noch ein weiteres Experiment durch. Hierbei unterlegte er die jeweils gesprochenen Aussagen mit Bildern der Sprecher. Auf diesen zeigten die Sprecher eine recht eindeutige Geste (entweder Ablehnung, Zuneigung oder Neutralität). Auch hier ergab sich, dass Mimik und Gestik beim Sprechen ausschlaggebender sind als der Inhalt des Wortes. Anhand dieser Ergebnisse stellte Prof. Albert Mehrabian die bekannte Prozentverteilung der einzelnen Aspekte in Bezug auf deren Wirkeinfluss auf die zwischenmenschliche Kommunikation auf. Schnell kam Kritik auf, denn die Zahlen waren zu extrem und nicht nachvollziehbar. Sie wurden als reine Laborbefunde abgestempelt. Viele behaupteten, dass diese aus dem Zusammenhang heraus gerissen seien und nichts mit der normalen, alltäglichen Kommunikation zu tun hätten. Doch was Mehrabian nur verdeutlichen wollte, war, dass a) der nonverbale Anteil unserer Kommunikation (Stimme und Körpersprache) in seiner Bedeutung nicht hoch genug eingeschätzt wird und b) die Stimmigkeit zwischen Inhalt und den nonverbalen Botschaften wesentlich zur gelungenen Kommunikation beiträgt. Anders formuliert: Stimmen also bei dem Redner Worte, stimmliche Qualität und Körpersprache überein, so erhöht sich die Wirkung seiner Rede maßgeblich. Umgekehrt entstehen bei inkongruentem Auftreten Widersprüche zwischen dem Gesagten und der Art wie es gesagt wurde. Quelle: http://www.nlp ass.de/nur 6 der Kommunikatio ist.229.0.html [24.02.15] 1 Albert Mehrabian, Silent messages, Wadsworth, Belmont, California, 1971

4. Können wir uns frei machen von Kommunikation? Paul Watzlawick (1921 2007), österreichischer Kommunikationswissenschaftler, Psychotherapeut, Soziologe, Philosoph und Autor, entwickelte bereits in den 60er Jahren eine Kommunikationstheorie, die auf fünf pragmatischen Axiomen aufbaut. Friedemann Schulz von Thun (s.u.) hat diese Theorie weiter entwickelt. 1) Man kann nicht nicht kommunizieren! Sobald zwei Personen einander wahrnehmen, kommunizieren sie miteinander, da dann jedes Verhalten kommunikativen Charakter hat. Watzlawick versteht Verhalten jeder Art als Kommunikation. Da Verhalten kein Gegenteil hat, man sich also nicht nicht verhalten kann, ist es auch unmöglich, nicht zu kommunizieren. Dieses Axiom ist auch bekannt als Metakommunikatives Axiom. Wir kommunizieren also auch nonverbal und unbewusst. 2) Jede Kommunikation hat einen Inhalts und einen Beziehungsaspekt, wobei Letzterer den Ersteren bestimmt. Jede Kommunikation enthält über die reine Sachinformation (Inhaltsaspekt) hinaus einen Hinweis, wie der Sender seine Botschaft verstanden haben will und wie er seine Beziehung zum Empfänger sieht (Beziehungsaspekt). Der Inhaltsaspekt stellt das Was einer Mitteilung dar, der Beziehungsaspekt sagt etwas darüber aus, wie der Sender diese Mitteilung vom Empfänger verstanden haben möchte. Der Beziehungsaspekt zeigt, welche emotionale Beziehung von einem Kommunikationspartner gesetzt wird. Daraus folgt, dass der Beziehungsaspekt bestimmt, wie der Inhalt zu interpretieren ist. Die Art der Beziehung zwischen zwei Kommunikationspartnern ist für das gegenseitige Verständnis von grundlegender Bedeutung. Kommunikation gelingt, wenn auf beiden Ebenen und bei beiden Kommunikationspartnern Einigkeit über den Inhalts und Beziehungsaspekt herrscht. Sie misslingt, wenn ein Kommunikationspartner unterschiedliche oder gegensätzliche Botschaften sendet, oder wenn der andere Kommunikationspartner einen der beiden Aspekte anders interpretiert 3) Die Natur einer Beziehung ist durch die Interpunktionen der Kommunikationsabläufe seitens der Partner bedingt. Sender und Empfänger gliedern den Kommunikationsablauf unterschiedlich und interpretieren so ihr eigenes Verhalten oft nur als Reaktion auf das des anderen, das heißt, die Ursache für die eigene Reaktion wird dem anderen zugeschoben. Menschliche Kommunikation ist aber nicht in Kausalketten auflösbar, sie verläuft vielmehr kreisförmig. Niemand kann genau angeben, wer beispielsweise bei einem Streit wirklich angefangen hat. Anfänge werden nur subjektiv gesetzt als sogenannte Interpunktionen. Den Umstand, unter dem Ursache und Wirkung ihre Stellung in der Kommunikation verändern können, nennt man Interdependenz. Gelingende Kommunikation findet statt, wenn beide Partner als Ursache und Wirkung die gleichen Sachverhalte festlegen und Kommunikation als Regelkreis verstehen. Sie misslingt, wenn die Partner an unterschiedlichen Punkten des Kommunikationsablaufes einen Einschnitt vornehmen und jeweils für sich sagen: Hier hat es angefangen, das ist die Ursache. 4) Menschliche Kommunikation bedient sich digitaler und analoger Modalitäten. Nicht nur das gesprochene Wort (in der Regel digitale Kommunikation), sondern auch die nonverbalen Äußerungen (z. B. Lächeln, Wegblicken ) teilen etwas mit. Die digitale Kommunikation verfügt über eine komplexe und logische Syntax, entbehrt aber auf dem Gebiet der Beziehungen einer Semantik. Die analoge Kommunikation verfügt über ein solches semantisches Potenzial auf dem Gebiet der Beziehungen, entbehrt aber einer Syntax, die eine eindeutige Definition der Natur

von Beziehungen leisten kann. Mit analogen Elementen wird häufig die Beziehungsebene vermittelt, mit digitalen die Inhaltsebene. Kommunikation gelingt bei Übereinstimmung zwischen analoger und digitaler Botschaft und wenn die Kommunikationspartner beide Teile der Botschaft in gleicher Weise interpretieren. Kommunikation misslingt bei Nichtübereinstimmung oder bei Unklarheiten einer der beiden Botschaften oder dann, wenn eine oder beide Botschaften unterschiedlich interpretiert werden. Wenn die analoge und die digitale Aussage übereinstimmen, ist die Botschaft kongruent. Besondere Probleme entstehen dadurch, dass beide Ebenen mehrdeutig sein können und vom Kommunikationspartner interpretiert werden müssen. 5) Zwischenmenschliche Kommunikationsabläufe sind entweder symmetrisch oder komplementär. Beziehungen zwischen Partnern basieren entweder auf Gleichheit oder auf Unterschiedlichkeit. In komplementären Beziehungen ergänzen sich unterschiedliche Verhaltensweisen und bestimmen den Interaktionsprozess. Die Beziehungsgrundlage besteht hierbei in der Unterschiedlichkeit der Partner. Häufig drückt sich diese Unterschiedlichkeit in einer Unterordnung aus, d. h., der eine hat die Oberhand über den anderen. Eine symmetrische Beziehungsform zeichnet sich dadurch aus, dass die Partner sich bemühen, Ungleichheiten untereinander zu minimieren (Streben nach Gleichheit). http://de.wikipedia.org/wiki/paul_watzlawick [01.02.14] 5. Ein Satz kann viele Botschaften transportieren Das Kommunikationsquadrat Die vier Seiten einer Botschaft Schulz von Thun, Friedemann, Miteinander reden 1, Störungen und Klärungen, Reinbek 1981 Webseite: www.schulz von thun.de

Beispiel: Ehepaar beim Abendessen. A: Da ist etwas Grünes in der Suppe. B: Wenn es dir nicht schmeckt, kannst du ja selber kochen! Sender Sachebene: Da ist etwas Grünes. Selbstoffenbarung: Ich weiß nicht, was es ist. Beziehung: Du solltest es wissen. Appell: Sag mir bitte, was es ist! Empfänger Sachebene: Da ist etwas Grünes. Selbstoffenbarung:Du weißt nicht, was das Grüne ist, und das bereitet dir Unbehagen. Beziehung: Er/Sie hält meine Kochkunst für fragwürdig. Appell: Ich soll künftig nur noch kochen, was er/sie kennt! 6. Film über das Vier Ohren Modell von Friedemann Schulz von Thun Die verschiedenen Ebenen (Seiten) einer Botschaft werden in 10 min. erklärt. Film von David Lohner für das Seminar Kommunikation und Theater am Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaften ZAK am Karlsruhe Institute of Technology (Dozentin: Daniela Vöge) im SoSe 2012. http://www.youtube.com/watch?v=3e3xlzzexe8 7. Übung zum Vier Ohren Modell Beispiel: Analysieren Sie den folgenden Satz in Bezug auf das Kommunikationsmodell Die vier Seiten einer Nachricht". Mann zur Frau: Bertha, das Bier ist alle." Bearbeiten Sie ihn dann für die Präsentation im Plenum und gehen Sie dabei folgendermaßen vor: Schreiben Sie den ausgewählten Satz auf eine weiße Karte die Sachbotschaft auf eine blaue Karte die Beziehungsbotschaft auf eine gelbe Karte die Selbstaussage auf eine grüne Karte und den Appell auf eine rote Karte