Bodensee-S-Bahn 1992 2006 2011
Ausgangslage 2
Mängel und Unterschiede in der Leistungsfähigkeit * von Harald Sauter, Uhldingen-Mühlhofen, Mitglied im Fahrgastverband PRO BAHN, 2005 3
Zustand vieler Bahn-Haltestellen am nördlichen Bodenseeufer 4
Visionen einer Bodensee-S-Bahn Politische Voraussetzungen: Nur mit gemeinsamen, grenzüberschreitenden Anstrengungen für Planung und Finanzierung, gepaart mit beharrlichem Einsatz der Behörden und Politiker in der Euregio Bodensee ist eine Unterstützung aus Berlin, Bern, Brüssel und Wien zu erhalten. 5
Infrastruktur bestehender Linien 6
Seehas früher grenzüberschreitend, heute nur bis Konstanz 7
Angestrebtes Angebot - Halbstundentakt auf allen Bahnlinien rund um den See und in die angrenzenden Regionen - Stundentakt der Interregio-Express-Züge (IRE) in die nächsten Großstädte - Tarif- und Verkehrsverbund Bodensee 8
Angestrebtes Linien-Netz 9
Gründe für mehr Bahn weniger Folgeschäden aus dem Verkehr weniger Zersiedlung und Landverbrauch Entlastung der Strasse günstige Mobilitätskosten pünktlich, schnell und sicher ins Stadtzentrum grössere Nachfrage durch besseres Bahnangebot 10
Ursprung der Bodensee-S-Bahn: Alpenrhein-Bahn-Studie (2005) These: Lösung: Mit neuen Straßen lassen sich die Verkehrsprobleme zwischen Chur und dem Bodensee nicht lösen. Die Alpenrhein-Bahn-Studie zeigte die Möglichkeiten für attraktive, vernetzte und grenzüberschreitende Angebote des öffentlichen Personenverkehrs in der Region von Chur bis zum Bodensee auf. 11
Massnahmen - Neue, hochwertige und umsteigefreie EurocityVerbindungen zu den Gross-Agglomerationen in Süddeutschland wie München, Ulm und Stuttgart - Neue Intercity- und Interregio-ExpressVerbindungen vom oberen Rheintal zu den Mittelzentren von Süddeutschland sowie Vorarlberg/Tirol - Schrittweiser Ausbau des S-Bahn-Netzes in der Ostschweiz/östl. Bodenseegebiet/Alpenrheintal - Entwicklung von normalspurkompatiblen Tram-/ Stadtbahnsystemen und Integrierung in das bestehende Netz von SBB und ÖBB wie z.b. Trambahn Liechtenstein Die Studie ergänzte BODAN-RAIL 2020 und Nachhaltiger Verkehr im Oberen Rheintal mit konkreten Vorschlägen für Neubaustrecken und weiteren Infrastrukturbauten. 12
Finanzierung Grenzüberschreitender Schienen-Infrastruktur-Fonds - Da sowohl die Neu- und Ausbaustrecken als auch deren Nutzen meist grenzüberschreitend sind, muss die Finanzierung gemeinsam gelöst werden. - Dazu macht die Initiative Bodensee-S-Bahn den Vorschlag, einen zweckbestimmten Schienen-Infrastruktur-Fonds Bodensee zu schaffen, der gemeinsam von den Bodensee-Anrainerstaaten (CH, A, D), den Kantonen St. Gallen und Graubünden, dem österreichischen Bundesland Vorarlberg, dem Freistaat Bayern, dem Bundesland Baden-Württemberg sowie vom Fürstentum Liechtenstein zu speisen ist. 13
Forderungen Runder Tisch - Die Auftraggeber der Studie sehen im Alpenrheintal eine Modellregion der Alpenkonvention, in der die Chance besteht, grenzüberschreitende Lösungen für einen nachhaltigen Verkehr innerhalb des sensiblen Lebens- und Wirtschaftsraums an der alpinen Transitroute E 43 zu finden. - Deshalb fordern sie einen Runden Tisch unter Beteiligung aller betroffenen Regierungen. Nicht-Regierungs-Organisationen (NGO) und betroffene Gemeinden sollen in einem partizipativen Prozess mit ergebnisoffenem Vorgehen und koordinierter Planung mitwirken können. 14
Bodensee-S-Bahn Angebot (für Kunden massgebend) ½-h-Takt-Regio-Züge um den See und in die angrenzenden Regionen 1-h-Takt für Interregio-Express in die nächsten Mittel-/Großstädte Reaktivierung aufgehobener Haltestellen, Bau neuer Haltestellen Reaktivierung aufgehobener Bahnlinien (zb Ablachtalbahn, etc.) Neubau von Bahnlinien (zb. Uhldingen Meersburg Friedrichshafen Einrichtung eines Tarif- und Verkehrsverbundes Bodensee Bauliche Maßnahmen (für Angebot bestimmend) Doppelspurabschnitte, mehr Kreuzungsmöglichkeiten Reaktivierung aufgehobener Haltestellen, Bau neuer Haltstellen Elektrifizierung aller Strecken im Bodenseeraum Reaktivierung aufgehobener Bahnlinien (Ablachtalbahn, etc.) Neubau von Bahnlinien (zb. Uhldingen Meersburg Immenstaad Friedrichshafen 15
Bodensee-Gürtelbahn als Teil der Bodensee-S-Bahn Anforderungen Generell Beginn: Singen Ende: Lindau resp. Bregenz Technisch rascheste Fahrweise (Beschleunigen, Bremsen, kurze Stationsaufenthalte Fahrplan-Angebot 1-h-Takt der IRE-Züge (Basel Singen Friedrichshafen Lindau Bregenz; Basel Singen Friedrichshafen Ulm) exakter ½-h-Takt der Regionalzüge (S-Bahn) Infrastruktur Doppelspuren, Kreuzungsstellen Neue Haltestellen bei bahnnahen Wohn- und Arbeits-Gebieten Elektrifizierung 16
Bodensee-Gürtelbahn, Mengengerüst 17
Beispiel Markdorf Lipbach (neu) 18
Neue Haltestelle Lipbach 19
Konflikt mit WagnerKnoten zur Anbindung der geplanten Südumfahrung Markdorf Quelle: Planunterlagen aus Planfeststellungsverfahren K 7743 neu vom 28.7.2008 20
Zitat aus dem Planfeststellungsbeschluss «Von Einwenderseite wurde darauf hingewiesen, dass es Untersuchungen zur Ertüchtigung des Schienenverkehrs auf der Bodenseegürtelbahn gebe und dass der Anschluss der OUM an die L 207 in einem Bereich geplant sein könnte, der mit baulichen Massnahmen an der Bahnlinie (wie etwa Ausweichstellen) kollidieren könnte. Nach vom Vorhabenträger vorgelegten Ergebnisse einer Studie von sma zu einem erweiterten Zielkonzept mit Verdichtung und Systematisierung des Schienenverkehrs auf der Bodenseegürtelbahn sind neben baulichen Änderungen im unmittelbaren Bahnhofsbe-reich Markdorf insbesondere keine zweigleisigen Abschnitte im Bereich der Ortsumfahrungen Markdorf und Kluftern zu erwarten. Demnach steht die geplante OUM einer Ertüchtigung der Bodenseegürtelbahn nicht entgegen.» 21
Was ist konkret vorzukehren, um künftige Angebots-Steigerungen nicht zu behindern? Zielsetzung Freihaltung der Räume für durchgehend doppelspurige Bahnlinie, inkl. für Bahnhofausbauten, neue Haltestellen, neue Bahnlinien, etc. Massnahmen Festlegung der Linien in den Verkehrsrichtplänen mit entsprechender Raumsicherung durch Festsetzung von rechtskräftigen Verkehrsbaulinien 22
Konkurrenz zur Schiene: Die Strassen-Umfahrungskette Neufrach Bermatingen Markdorf Kluftern Friedrichshafen-West ist parallel zur Bodensee-Gürtelbahn geplant. 23
Konkurrenz zur Schiene: Die Kette aus neuen Ortsumfahrungen konkurrenziert die Bahn bezüglich Fahrgäste Investitionsmittel Flächen (bahnparallele Trasse!) Neben diesen neuen und schnellen Straßen hätte ein Ausbau der Bahn kaum noch Chancen auf Erfolg! 24
700 Mio. Euro für parallele Straßen? Kosten der Bündelungstrasse B30/31 neu Überlingen-FN-Ravensburg und ergänzende Neubauprojekte im nachgeordneten Netz (Stand 2013/2014) B30/31 neu Mio. Euro B30 RV-Süd 55 OU Neufrach-Süd L205 neu 6 145 OU Bermatingen L205 neu 12 29 OU Markdorf K7743 neu 16 B31 Friedrichshafen-West 106 OU Kluftern K7743 neu 20 B31 Immenstaad-Meersburg 120 OU Neufrach-Nord K7759 neu 5 OU Schnetzenhausen K7742 neu 4 B30 Meckenbeuren B31 Riedleparktunnel FN 2.Röhre B31 Meersburg-Uhldingen 41 B31 Uhldingen-Überlingen 113 B31 Überlingen Ost/West 32 Summe B30/B31neu 641 Gesamt Weitere Maßnahmen im Planfall 7.5-Konzept: Summe Landes/Kreisstraßen 63 704 25