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Transkript:

Witterung Die ersten zwei Wochen im Juni waren trocken und sonnig. Die Krume trocknete auf unter 30 % nfk aus und tiefe Bodenrisse brachten nicht nur Wärme in den Unterboden, sondern forcierten auch seine schnelle Austrocknung. Während die Tagestemperaturen um 20 C schwankten, fielen sie nachts auf 5-8 C. Gerade noch rechtzeitig zur Weizenblüte begannen am 13. Juni die Niederschläge. Sie summieren sich auf 95 mm und füllen den Wassergehalt in der Krume auf 100 % nfk auf. Die starke Bewölkung ließ vor allem die Nachttemperaturen deutlich ansteigen. Der Peak war an unserem Feldtag (19. Juni) mit 27 C tagsüber, beginnendem Regen am Nachmittag, gefolgt vom abendlichen Unwetter mit Starkregen und Sturm, wodurch die Temperatur dann auf 17,9 C in der Nacht abfiel. Raps Dieser Raps ist der kürzeste in unserer Versuchsgeschichte. Die starke N- und S- Nachlieferung nach dem Regen im Mai (118 mm) hat zur Ausbildung zahlreicher und besonders langen Schoten geführt (Foto). Bislang sehen die Pflanzen gesund aus. In welchem Umfang die Feuchtigkeit die Besiedlung der Sprossbasis mit Verticillium begünstigt, das wird sich aber erst zur Ernte zeigen, denn die Schäden durch diesen standorttreuen Schadpilz sind nach wie vor schlecht prognostizierbar. Gerste Die Gerste ist in der beginnenden Teigreife (BBCH 81). Je nach Sorte hat sich Befall mit Rhynchosporium- Blattflecken aufgebaut. Erfreulich gesund präsentieren sich die Hybridgersten. Auffällig ist, dass die neuen Hybriden einen deutlich festeren Kornsitz aufweisen (Foto). Weizen Die Hauptblüte (BBCH 65) der Haupttriebe (im Foto rechts) des Winterweizens lag um den 13. Juni, den Beginn der Niederschläge. Die Nebentriebe (im Foto links) waren in ihrer Entwicklung so weit zurück, dass sie erst 5-6 Tage später, um den 19. Juni blühten. Das Foto vom 19.6. zeigt ein verblühtes Ährchen am Haupttrieb mit beginnendem Kornwachstum (rechts) und eine noch nicht befruchtete Blüte des Nebentriebes (links).

Während der Blühphase gab es erhebliche Niederschläge. Zur Blüte der Nebentriebe stiegen die Tagund Nachttemperaturen deutlich an. Am 18. und 19. Juni fühlte es sich nahezu subtropisch an gute Infektions- und Ausbreitungsbedingungen für Pathogene. Weizen - Mischinfektionen Auf den Blättern dominiert Septoria tritici. Nachdem als Folge der trockenen Witterung Anfang Mai und der kalten Nächte nur Verbräunungen und keine Fruchtkörper zu sehen waren, zeigen sich die Pyknidien nach dem Regen jetzt deutlich. Ungewöhnlich ist das Symptomauftreten des bei uns in den Versuchen stehenden "Buteo", aber auch in anderen Sorten. Neben eindeutigen S. tritici-flecken treten ovale grüngräuliche Flecken auf, die an Microdochium nivale, den Erreger des Schneeschimmels, erinnern. Erste Inkubationen und Sporenabschwemmungen in der vorletzten Woche bestätigten dies nicht. Mit Fortschreiten der Entwicklung hat sich in den vergangenen Tagen jedoch gezeigt, dass hier Mischinfektionen von S. tritici mit S. nodorum vorliegen, die teilweise schon ineinander verlaufen. Das nächste Foto zeigt dominierendes Auftreten von S. tritici und Zusammenwachsen mit S. nodorum (roter Kreis). Die Pyknidien von S. tritici sind auffällig dunkel gefärbt und produzieren bei der aktuellen Witterung Sporenranken (Foto unten). Die mikroskopische Kontrolle zeigt, dass es sich zweifelsfrei um die typischen, nadelförmigen Pyknosporen von S. tritici handelt (Foto unten). Im Gegensatz zu den Pyknidien von S. tritici sind die frischen Pyknidien von S. nodorum relativ hell gefärbt, fallen somit bei der Betrachtung der sich verbräunenden Blätter mit der Lupe kaum auf (nächstes Foto). Aus dem im Symptom- Übersichtsfoto (links) rot markierten Bereich haben wir zahlreiche hellbraune Pyknidien herauspräpariert (Foto unten). Die Mikroskopie zeigt eindeutig die typische Form der Pyknosporen von S. nodorum (Foto unten). Bislang spielte S. nodorum auf unserem Versuchsstandort keine nennenswerte Rolle, trat allerdings im Vorjahr stark in einem Sommerweizen auf, möglicherweise auf Basis einer Saatgutinfektion. In wieweit das jetzt auch bei Winterweizen eine Rolle spielt, ist rein spekulativ. Fakt ist, S. nodorum kann über das Saatgut verbreitet werden, wenn das Beizmittel gegen diesen Krankheitserreger keine Wirkung hat oder die Dosierung nicht im Optimum lag.

Septoria tritici Derzeit beginnen vielschichtige Diskussionen über den Erfolg der durchgeführten Fungizideinsätze gegen Blattseptoria, weil der in der Praxis vorzufindende Befall höher ist als erwartet. Unterschiedliche Theorien werden bewegt, vermeintliche Resistenzen diskutiert. Aus diesem Grund wollen wir hier unsere Eindrücke vom Lindenhof einmal darstellen. Ausgangslage nach Winter: S. tritici war in allen Weizensorten nach Primärinfektion im Herbst relativ gleichmäßig vorhanden. Im gesamten April herrschte außerordentlich trockenes Wetter, welches einen konservierenden Einfluss auf die bereits vorhandenen Pyknidien hatte. Erste Kontrollen am 25. April nach Tau und leichtem Nieselregen zeigten, dass die reifen Pyknidien stark aufgequollen waren und in erheblichem Umfang Sporenranken bildeten (Foto unten. Die Daten der DWD- Wetterstation auf dem Lindenhof zeigen, dass die nachfolgenden, leichten Niederschläge am 26.04. (6 mm) und der täglich unterschrittene Taupunkt äußerst günstige Bedingungen für die Ausbreitung der Pyknosporen auf den wenigen, recht zarten Blättern des Weizens geschaffen haben. Bestätigt wird die Vermutung durch die Beobachtung, dass ab Ende Mai eine massive Zunahme der sichtbaren Symptome verzeichnet werden konnte, worauf dann bald die Bildung neuer Fruchtkörper einsetzte. Die Ausbreitung der hierauf basierenden Infektionswelle wurde in der Praxis mit den durchgeführten Behandlungen gewiss ganz gut gestoppt. ABER: Die Infektionen gegen Ende der Bestockung Ende April konnten praktisch alle vorhanden Blätter erfassen. Auf diese Weise hat sich dann ein umfangreiches, aber lange Zeit latentes Inokulum aufgebaut. Wo man sich mit Blick auf die lange trockene Witterung dazu verleiten ließ, auf gezielte Maßnahmen zu verzichten oder diese weiter aufzuschieben, konnte eine kurative Wirkung gegen diesen Befall nichts mehr bewirken. Bedenkt man weiterhin, dass verschiedene, in der Praxis verbreitete S. tritici- Stämme als Folge des shifting eine deutlich verminderte Sensitivität gegenüber den Triazolen aufweisen und somit durch reduzierte Aufwandmengen ohnehin gar nicht erfasst werden, dann ist die derzeitige Situation nicht verwunderlich. Fazit: Septoria-Arten werden uns im Weizenanbau weiterhin als häufigste und am stärksten ertragsmindernde Pathogene begleiten. Ein Grund mehr, die Carboxamide äußerst verantwortungsbewusst einzusetzen. Das bedeutet: Nur eine einzige Applikation in hoher Dosierung, kein Splitting, keine Mini- Aufwandmengen! Rhizoctonia (Scharfer Augenfleck) In den Fungizid-Kontrollen treten seit 2 Wochen erste Rhizoctonia-Symptome (Scharfer Augenfleck) auf, deren Verbräunungen teilweise schon bis zur Markhöhle reichen (Foto). Bei weiter fortgeschrittenem Befall dringt der Erreger tief in das Gewebe ein. Das Foto unten zeigt einen flach aufgeschnittenen Halm. Danach erfolgt die weitere Ausbreitung des Pilzes im

hohlen Halm der Wirtspflanze. Dort gefundenes Myzel wird meistens dem Erreger des Parasitären Halmbruchs zugeordnet, was so pauschal nicht richtig ist. Praktisch alle Halmbasispathogene können in den Halm eindringen. Unsere Präparationen der vergangenen Tage zeigen deutlich, dass es sich um Rhizoctonia-Myzel handelt, gut erkennbar an der derben Struktur und der typischen Form der Myzelverzweigung (Foto unten). Man darf gespannt sein, wie sich die Situation in den nächsten Wochen weiter entwickelt. Mais Der Mais hat von den warmen Regentagen profitiert. Die Pflanzen sind sattgrün und haben 9 voll entwickelte Blätter (Foto). Die derzeitige Kälte sorgt allerdings für einen zügigen Pigmentabbau und durchgehende Aufhellung. Viele Herbizidmaßnahmen bewirkten leichte bis mittlere Nekrosen an den Blattspitzen, teils auf den ganzen Blättern. dass der Knoten von außen deutlich fühlbar sein muss. Insofern zeigt das aktuelle Foto das BBCH-Stadium 30 "Beginn des Längenwachstums". Rispe 1. Internodium Roggen Der Roggen ist in der späten Milchreife (BBCH 77). Auf den Blättern ist überwiegend Rhynchosporium zu sehen. Der Befall mit Rost ist noch minimal. Auch im Roggen bestätigte sich der Anfangsverdacht auf Microdochium-Befall nicht. Ackerbohnen Die Ackerbohnen stehen im letzten Drittel der Blüte. Schokoladenflecken (Botrytis) findet man nur sehr vereinzelt an Randpflanzen (Foto nächste Spalte). Mit dem Schieben des 10. Blattes beginnt die Streckung der Internodien. Will man diese verfolgen, muss man den Stängel längs aufschneiden. Das 1-Knoten Stadium ist erreicht, wenn nach BBCH-Skala der erste Knoten am Stängel "wahrnehmbar" ist. Die Angaben für Mais sind nicht ganz so exakt wie in der Skala für Getreide. Es ist anzunehmen, Sorghum Der höhere Temperaturbedarf von Sorghum ist den Pflanzen deutlich anzusehen. Sie stehen mit 7 Blättern und zeigen immer noch deutliche Kältechlorosen (Foto). Erst mit deutlichem Temperaturanstieg (vor allem nachts) werden diese subtropischen Pflanzen dann ihr gewohntes Turbo-Wachstum starten.

Die Zuckerrüben stehen nach den hervorragenden Aussaatbedingungen außerordentlich gut und gleichmäßig (Foto). Die Sojabohnen zeigen, dass die bislang erreichte Kühletoleranz für das Klima im Land zwischen den Meeren nicht ausreicht und wir diese Kultur den südlichen Regionen überlassen sollten. Die Pflanzen stehen spärlich und immer noch extrem schwach entwickelt (Foto). Mit den Süßlupinen sieht es dagegen ganz anders aus, sie präsentieren sich nach zügigem Wachstum jetzt in Vollblüte (Foto).