Große Europa-Evaluation der Georg-Kerschensteiner-Schule 2008/2009 Projekt: Das schuleigene Konzept zur Implementierung des Methodenlernens nach Heinz Klippert - Bausteine der kollegialen Fortbildung zur Umsetzung in die tägliche Unterrichtspraxis
Georg-Kerschensteiner-Schule Grundschule des Main-Taunus-Kreises Ostring 65824 Schwalbach Verantwortliche Lehrkräfte: Hanna Korde und Alexander Scherer Evaluiertes Programm: Das Methodenlernen nach Heinz Klippert Zeitraum: 25.08.2008-01.08.2009 Teilnehmerkreis: Das Kollegium der Georg-Kerschensteiner-Schule Unterschriften Unterschrift Lehrkräfte Schulleitung 2
Georg-Kerschensteiner-Schule Grundschule des Main-Taunus-Kreises Ostring 65824 Schwalbach Kurzfassung zur Evaluation Titel: Das schuleigene Konzept zur Implementierung des Methodenlernens nach Heinz Klippert - Bausteine der kollegialen Fortbildung zur Umsetzung in die tägliche Unterrichtspraxis Bezug zum europäischen Curriculum: Die Georg-Kerschensteiner-Schule besuchen Kinder aus 32 Nationen bzw. viele Kinder mit Migrationshintergrund. Um dieser multikulturellen Vielfalt im Unterricht Rechnung zu tragen, wurde das Methodentraining von Heinz Klippert im Jahr 2008 an der Schule implementiert. Ziel ist es, dass alle Schülerinnen und Schüler mit Hilfe dieses Programms Methodenkompetenzen erlangen. Evaluationsthema: Es soll überprüft werden, ob das Kollegium das schuleigene Konzept zur Implementierung des Methodenlernens nach Klippert als effektiv und hilfreich empfunden hat und das Methodenlernen nach Klippert in die jeweilige Unterrichtsplanung mit einbezieht. Weiterhin soll evaluiert werden, ob das Methodenlernen nach Klippert als Erleichterung für die Unterrichtsdurchführung empfunden wird und welche Methodenkompetenzen bei den einzelnen Schülerinnen und Schülern gefördert werden. Zeitraum: 25.08.2008-01.02.2009 Ziele: - Implementierung der Klippert- Methode in die tägliche Unterrichtspraxis - regelmäßige stattfindende Weitbildung (Hospitationen, Einsatz der Multiplikatoren, etc), besonders für neue Kolleginnen und Kollegen - Dokumentation der durchgeführten Lernspiralen in einem dafür vorgesehenen Ordner Rechtfertigung der Ziele: Schwerpunkt des europäischen Curriculums für die Hessischen Europaschulen ist die Vermittlung von Schlüsselkompetenzen. 1 Die Grundlagen dafür werden in der Grundschule durch das Methodenlernen nach Klippert gelegt. 1 siehe Europäisches Curriculum der Hessischen Europaschulen 2008, S. 4ff 3
Lehreraktivitäten: Im Vorfeld der Implementierung des Methodenlernens fand ein Pädagogischer Tag zum Thema statt. Darüber hinaus geben die Multiplikatoren die Möglichkeit der Hospitationen. Zudem ist ein Ordner mit bereits erprobten Unterrichtsspiralen zu unterschiedlichen Themen in verschiedenen Fächern für alle Lehrkräfte zugänglich. Ferner mussten alle Lehrkräfte der Schule einen Fragebogen ausfüllen. Evaluationsfragen: In welchem Umfang wird das Methodenlernen im Unterricht eingesetzt? Wie hilfreich sind die Maßnahmen zur Einführung des Methodenlernens (Fortbildung, Einsatz von Multiplikatoren, Hospitationen) gewesen? Wird das Methodentraining von den Lehrkräften als Erleichterung für die Unterrichtspraxis empfunden? Findet eine Steigerung der Methodenkompetenzen der Schülerinnen und Schüler durch den Einsatz des Methodenlernens nach Klippert statt? Erfolgskriterien: 1) In allen Klassen wird das Methodentraining angewandt. Dadurch wird die Methodenkompetenz aller Schülerinnen und Schüler unserer Schule erhöht. 2) Es finden regelmäßige schulinterne Fortbildungen durch die Multiplikatoren für neue Kolleginnen und Kollegen statt. Zudem besteht die Möglichkeit der gegenseitigen Unterrichtshospitation. 3) Erweiterung der Dokumentation einzelner Lernspiralen im frei zugänglichen Ordner. 4) Das Methodentraining wird ein Bestandteil der Unterrichtspraxis. Indikatoren: zu 1) Jede Klasse unserer Schule ist vertraut mit einzelnen Aspekten aus dem Methodenlernen nach Klippert. zu 2) Die Multiplikatoren stehen für interne Fortbildungen unerfahrener Kolleginnen und Kollegen auf Abruf zur Verfügung. zu 3) Erweiterung des Ordners mit Lernspiralen aus den unterschiedlichen Klassenstufen und Fächern. zu 4) Die Lehrkräfte integrieren das Methodenlernen in ihre Unterrichtsvorbereitung. Datenerhebung/ Instrumente: zu 1) Fragebogen zu 2) Fragebogen zu 3) Ordner mit Lernspiralen zu 4) Fragebogen 4
Ergebnisse: Zusammenfassend lässt sich sagen, dass 70% des Kollegiums der Georg- Kerschensteiner-Schule mit der Klippert-Methode arbeiten. Ein Viertel des Kollegiums gibt an, oft im Unterricht nach Klippert zu arbeiten. Knapp die Hälfte der Lehrkräfte wendet das Methodentraining manchmal im Unterricht an (siehe 3.1, Frage 2). Fast alle Kolleginnen und Kollegen halten die Fächer Sachunterricht und Deutsch für das Methodentraining am besten geeignet. Nach den Angaben des befragten Kollegiums sind kaum weitere Maßnahmen zur Einführung des Methodenlernens notwendig, da 96% der Befragten sie für ausreichend empfinden. Allerdings wünscht sich ein Teil der Kolleginnen und Kollegen die Möglichkeit der Hospitationen, mehr kollegiale Beratung durch die Multiplikatoren und die Bereitstellung von weiteren Lernspiralen, um das Methodenlernen besser und häufiger in die tägliche Unterrichtspraxis einzubinden (siehe 3.2, Frage 6 und 12). Generell wird das Methodentraining als Erleichterung empfunden (siehe 3.2, frage 7), allerdings geben einige Lehrkräfte an, dass ihnen die Zeit für die Planung von Lernspiralen und die Durchführung dieser fehlt (siehe ebd., Frage 13). Knapp 70% der Befragten beobachten eine Steigerung der Methodenkompetenz ihrer Lerngruppe. Besonders gefördert werden Gesprächs- und Kooperationsmethoden sowie Partner- und Gruppenarbeit (siehe 3.2, Frage 11). 5
Evaluationsbericht 1. Beschreibung 1.1 Auftrag Im Rahmen der Europaschule ist es notwendig, regelmäßig Projekte zu evaluieren, welche die Inhalte des europäischen Curriculums betreffen. Im Schuljahr 2008/2009 haben wir uns für die Evaluation des schuleigenen Konzepts zur Implementierung des Methodenlernens entschieden. Mit Hilfe des Methodenlernens nach Klippert soll sichergestellt werden, dass unsere Schülerschaft über wichtige Schlüsselkompetenzen wie z.b. Teamfähigkeit, Selbstständigkeit, Partner- und Gruppenarbeit, sowie weitere soziale Kompetenzen beim Übergang in die weiterführende Schule verfügt. Unser Auftrag ist es zu evaluieren, ob die Maßnahmen zur Implementierung des Methodenlernens für das Kollegium hilfreich waren und ob das Methodenlernen nach Klippert in die tägliche Unterrichtsplanung einfließt. Zudem wollen wir erfahren, ob das Methodenlernern zu einer Steigerung der Methodenkompetenz bei unseren Schülerinnen und Schülern führt. 1.2 Ausgangslage Auf einer Gesamtkonferenz wurde vom Kollegium der Georg-Kerschensteiner-Schule beschlossen, das Methodentraining als Bestandteil der Unterrichtspraxis aufzunehmen und im Schulcurriculum zu verankern. Daraufhin haben sich drei Kolleginnen und Kollegen gefunden, welche die Steuergruppe Methodentraining gebildet und sich als Multiplikatoren fortgebildet haben. Zudem gab es im Schuljahr 2007/2008 einen Pädagogischen Tag, auf dem das gesamte Kollegium zum Thema fortgebildet wurde. Alle Lehrkräfte haben seitdem die Möglichkeit bei den Multiplikatoren zu hospitieren und sich bei ihnen Unterstützung zu holen. Ferner haben die einzelnen Jahrgangsstufenteams die Möglichkeit des kollegialen Austauschs bei der Anwendung des Methodenlernens. Außerdem wurde ein Ordner angelegt, in dem alle Lehrkräfte ihre erprobten Lernspiralen dokumentieren sollen. 6
2. Prozessarchitektur 2.1 Darstellung des Prozesses der Evaluation Während der ersten Europa-Evaluationsfortbildung in Weilburg an der Lahn im August 2008 haben wir zunächst vier Forschungsfragen 2 entwickelt. Daraufhin haben wir ein Konzept der Umsetzung erarbeitet. Zur Beantwortung der Forschungsfragen haben wir uns auf einen Lehrerfragebogen geeinigt. Dieser Fragbogen enthält offene und geschlossene Fragen. Im Februar 2009 wurde dieser Fragebogen an das Kollegium ausgegeben. Die Auswertung der Fragebögen erfolgte mit Hilfe des Auswertungsprogramms Grafstat. Diese Ergebnisse wurden in den folgenden Wochen mit der Steuergruppe Methodentraining diskutiert sowie die weitere Vorgehensweise zur Implementierung des Methodentrainings in die tägliche Unterrichtspraxis besprochen. Unser Vorschlag ist es, die Ergebnisse dem Kollegium in der ersten Gesamtkonferenz im kommenden Schuljahr 2009/2010 vorzustellen und zu besprechen. 2.2 Ziele der Evaluation Konkrete Ziele dieser Evaluation sind: 1. die Implementierung der Klippert - Methode in die tägliche Unterrichtspraxis 2. die regelmäßig stattfindenden Weiterbildungen (Hospitationen, Einsatz der Multiplikatoren, etc), besonders für neue Kolleginnen und Kollegen 3. die Dokumentation der durchgeführten Lernspiralen in einem dafür vorgesehenen Ordner 2 1)In welchem Umfang wird das Methodenlernen im Unterricht eingesetzt? 2) Wie hilfreich sind die Maßnahmen zur Einführung des Methodenlernens (Fortbildung, Einsatz von Multiplikatoren, Hospitationen) gewesen? 3) Wird das Methodentraining von den Lehrkräften als Erleichterung für die Unterrichtspraxis empfunden? 4) Findet eine Steigerung der Methodenkompetenzen der Schülerinnen und Schüler durch den Einsatz des Methodenlernens nach Klippert statt? 7
2.3 Rechfertigung der Ziele Ein wichtiges Ziel im Europäischen Curriculum für die Hessischen Europaschulen ist es, dass die Schülerinnen und Schüler im Laufe ihrer Schullaufbahn wichtige Schlüsselkompetenzen erlangen. 3 Die Grundlagen für den Aufbau der Schlüsselkompetenzen in der Grundschule werden durch das Methodenlernen nach Klippert gelegt. Durch das Methodentraining nach Klippert werden unsere Schülerinnen und Schüler dazu befähigt, selbstständig zu lernen und ihre Methoden- und Sozialkompetenzen werden bestärkt. Ferner war es uns ein Anliegen, den Unterricht schülerzentrierter zu gestalten und somit die Lernmotivation jedes einzelnen Kindes zu steigern. Rechtfertigung der einzelnen Ziele zu 1) Um zu gewährleisten, dass die Schülerinnen und Schüler mit dem Methodentraining vertraut werden, muss es so oft wie möglich Bestandteil des Unterrichts sein. zu 2) Damit jede Lehrkraft in der Lage ist, das Methodentraining im Unterricht einzusetzen, müssen regelmäßige Fortbildungen oder kollegiale Beratungen sowie Hospitationen stattfinden. Neue Kolleginnen und Kollegen müssen zunächst von den Multiplikatoren bei der Anwendung unterstützt werden. zu 3) Um die Arbeit in der täglichen Unterrichtspraxis zu erleichtern, werden Lernspiralen gesammelt und dem gesamten Kollegium zur Verfügung gestellt. 3 siehe Europäisches Curriculum der Hessisches Europaschulen 2008, S. 4ff 8
2.4 Evaluationsfragen Folgende Fragen sollen im Prozess dieser Evaluation beantwortet werden: 1. In welchem Umfang wird das Methodenlernen im Unterricht eingesetzt? 2. Wie hilfreich sind die Maßnahmen zur Einführung des Methodenlernens (Fortbildung, Einsatz von Multiplikatoren, Hospitationen) gewesen? 3. Wird das Methodentraining von den Lehrkräften als Erleichterung für die Unterrichtspraxis empfunden? 4. Findet eine Steigerung der Methodenkompetenzen der Schülerinnen und Schüler durch den Einsatz des Methodenlernens nach Klippert statt? 2.5 Erfolgskriterien Zu jedem unserer formulierten Ziele streben wir folgenden Sollzustand an: 1) In allen Klassen wird das Methodentraining angewandt. Dadurch wird die Methodenkompetenz aller Schülerinnen und Schüler unserer Schule erhöht. 2) Es finden regelmäßige schulinterne Fortbildungen durch die Multiplikatoren für neue Kolleginnen und Kollegen statt. Zudem besteht die Möglichkeit der gegenseitigen Unterrichtshospitation. 3) Erweiterung der Dokumentation einzelner Lernspiralen im frei zugänglichen Ordner. 2.6 Indikatoren Den oben beschrieben Sollzustand haben wir erreicht, wenn folgende Indikatoren erfüllt sind: 9
zu 1) Jede Klasse unserer Schule ist vertraut mit einzelnen Aspekten aus dem Methodenlernen nach Klippert. zu 2) Die Multiplikatoren stehen für interne Fortbildungen unerfahrener Kolleginnen und Kollegen auf Abruf zur Verfügung. zu 3) Erweiterung des Ordners mit Lernspiralen aus den unterschiedlichen Klassenstufen und Fächern. 2.7 Messmethode Zur Datenerhebung haben wir folgende Messinstrumente angewandt: zu 1) Fragebogen zu 2) Fragebogen zu 3) Ordner mit Lernspiralen zu 1) und 2) Fragebogen: Wir haben uns für einen Fragebogen entschieden, weil es das am häufigsten eingesetzte Evaluationsinstrument ist. Anhand unserer Evaluationsfragen haben wir für das Thema relevante Fragen entwickelt. Wir haben sowohl geschlossene Fragen verwendet, da sie eine schnelle Auswertung ermöglichen, als auch offene da diese Freiraum für individuelle Antworten geben. 4 Um eine hohe Rücklaufquote zu erhalten, haben wir das Kollegium die Fragebögen bei einer Gesamtkonferenz ausfüllen lassen. 5 4 siehe Fragebogen im Anhang 5 siehe Evaluationsinstrumente zur internen Evaluation, Rüsselsheim 2008, S. 1ff 10
3. Auswertung 3.1 Grundauswertung der geschlossenen Fragen (Fragebogen) 1) Ich arbeite hauptsächlich in Stufe... Stufe 1 8 (33,33%) Stufe 2 4 (16,67%) Stufe 3 5 (20,83%) Stufe 4 5 (20,83%) in mehreren/allen Stufen 2 (8,33%) Nennungen (Mehrfachwahl möglich!) 24 geantwortet haben 24 ohne Antwort 0 2) Wie oft arbeitest du nach der Klippert-Methode in deinem Unterricht? oft 6 (25,00%) manchmal 11 (45,83%) selten 7 (29,17%) nie 0 (0,00%) Nennungen (Mehrfachwahl möglich!) 24 geantwortet haben 24 ohne Antwort 0 3) In welchen Unterrichtsfächern wendest du die Klippert-Methode an? Deutsch 18 (75,00%) Mathematik 8 (33,33%) Sachunterricht 22 (91,67%) Religion 1 (4,17%) weitere: 2 (8,33%) Nennungen (Mehrfachwahl möglich!) 51 geantwortet haben 24 ohne Antwort 0 4) Die Maßnahmen zur Einführung des Methodenlernens nach Klippert (Fortbildung, Einsatz von Multiplikatoren, Pädagogischer Tag, Hospitationen) haben mir geholfen, sie im Unterricht anzuwenden. ja 23 95,83%) nein (dann Begründung unter 4.1geben) 0 (0,00%) ich weiß nicht (dann Begründung unter 4.1geben) 1 (4,17%) Nennungen (Mehrfachwahl möglich!) 24 geantwortet haben 24 ohne Antwort 0 7) Ich empfinde das Methodentraining nach Klippert als eine Erleichterung für mich im Unterricht trifft voll zu 4 (16,67%) trifft zu 13 (54,17%) trifft weniger zu 6 (25,00%) trifft überhaupt nicht zu 1 (4,17%) Nennungen (Mehrfachwahl möglich!) 24 geantwortet haben 24 11
ohne Antwort 0 8) Meine Klasse bzw. Lerngruppe lernt selbstständiger und effizienter durch das Methodentraining nach Klippert trifft voll zu 4 (16,67%) trifft zu 14 (58,33%) trifft weniger zu 4 (16,67%) trifft überhaupt nicht zu 2 (8,33%) Nennungen (Mehrfachwahl möglich!) 24 geantwortet haben 24 ohne Antwort 0 9) Folgende Kompetenzen werden durch das Methodentraining nach Klippert bei meiner Lerngruppe gefördert (es können auch mehrere angekreuzt werden!) Teamfähigkeit 17 (77,27%) Gruppenarbeit 14 (63,64%) Partnerarbeit 13 (59,09%) Selbstständigkeit 17 (77,27%) soziale Kompetenzen 16 (72,73%) weitere... 2 (9,09%) Nennungen (Mehrfachwahl möglich!) 79 geantwortet haben 22 ohne Antwort 2 10) Die Methodenkompetenzen meiner Klasse/Lerngruppe haben sich durch das Methodentraining nach Klippert verbessert trifft voll zu 3 (15,79%) trifft zu 11 (57,89%) trifft weniger zu 4 (21,05%) trifft überhaupt nicht zu 1 (5,26%) Nennungen (Mehrfachwahl möglich!) 19 geantwortet haben 19 ohne Antwort 5 12
3.2 Auswertung der offenen Fragen (Fragebogen) Bei Frage 4 bzw. 4.1 (Die Maßnahmen zur Einführung des Methodenlernens nach Klippert haben mir geholfen, sie im Unterricht anzuwenden) hat eine Lehrkraft angegeben, dass sie unsicher in der praktischen Anwendung sei. Bei der offenen Frage 6 wurden folgende Maßnahmen genannt, um das Methodenlernen besser und häufiger in die tägliche Unterrichtspraxis einzubinden: - Hospitationen (8 Nennungen) - mehr kollegiale Beratung durch die Multiplikatoren sowie interne Fortbildungen (6 Nennungen) - Bereitstellung von Lernspiralen (3 Nennung) - Einbindung des Methodenlernens ins schuleigene Curriculum, damit eine Verbindlichkeit gewährleistet ist (2 Nennungen) Frage 11: Folgende Methodenkompetenzen haben sich nach Ansicht der Lehrkräfte in ihren Klassen durch das Methodentraining verbessert: - Gesprächs- und Kooperationsmethoden (9 Nennungen) - Partner- und Gruppenarbeit (4 Nennungen) - Soziale Kompetenzen (2 Nennungen) - Textverarbeitungsmethoden (2 Nennungen) - Selbstständigkeit (2 Nennungen) - Lerntechniken (1 Nennung) Frage 12: Folgende Faktoren führen nach Meinung der Lehrkräfte zu einem häufigeren Einsatz der Klippert-Methode in ihrem Unterricht. - Mehr kollegialer Austausch mit den Multiplikatoren sowie Hospitationen (4 Nennungen) - Besprechungen von Lernspiralen in den stufeninternen Koordinationen (3 Nennungen) - Bereitstellung von Lernspiralen/ Ideen weitergeben (2 Nennungen) 13
- Weitere Fortbildungen (2 Nennungen) - Literaturtipps (1 Nennung) - Konferenzen zum Thema (1 Nennung) - Mehr Zeit für die Planung von Lernspiralen (1 Nennung) - Doppelbesetzungen bei der Durchführung der Klippert-Methode (1 Nennung) Frage 13: Die Lehrkräfte würden das Methodentraining nach Klippert häufiger im Unterricht anwenden, wenn - sie mehr Zeit zur Umsetzung hätten (3 Nennungen). - sie mehr Zeit zur Planung hätten (2 Nennungen). - die Lerngruppe zur Partnerarbeit bereit ist (2 Nennungen). - sie mehr Material hätten (1 Nennung). - sie mehr Platz im Klassenraum hätten (1 Nennung). 3.3 Darstellung und Interpretation der erhobenen Daten Die Fragebögen wurden von 24 Lehrerinnen und Lehrern der Georg- Kerschensteiner-Schule ausgefüllt. Von diesen 24 Lehrkräften arbeiten 17 Personen mit der Klippert-Methode in ihrem Unterricht. 6 Personen gaben an, oft damit zu arbeiten, 11 Personen manchmal. Die restlichen 7 Lehrkräfte arbeiten selten mit der Klippert-Methode (siehe 3.1, Frage 2). Am Häufigsten wird nach der Klippert-Methode im Sachunterricht (22 Lehrkräfte) und im Deutschunterricht (18 Lehrkräfte) gearbeitet. Im Mathematikunterricht arbeiten dagegen nur 8 Lehrkräfte nach der Klippert-Methode (siehe ebd., Frage 3). 96% der befragten Lehrkräfte finden die Maßnahmen zur Einführung zur Einführung des Methodenlernens nach Klippert ausreichend, um sie in ihrem eigenen Unterricht anzuwenden (siehe ebd., Frage 4). 17 der befragten Kolleginnen und Kollegen empfinden das Methodentraining als Erleichterung für ihren Unterricht (siehe Grafik 1). 14
Grafik 1 Der Auswertung des Fragebogens ist zu entnehmen, dass 18 Personen aus dem Kollegium der Meinung sind, dass ihr Klasse bzw. Lerngruppe selbstständiger und effizienter durch die Klippert-Methode arbeitet (siehe Grafik 2). 15
Grafik 2 16
Teamfähigkeit und Selbstständigkeit sind mit jeweils 77% die am meisten geförderten Schlüsselkompetenzen. Danach folgen mit 73% soziale Kompetenzen und mit ca. 60% die Gruppen- und Partnerarbeit (siehe Grafik 3). Grafik 3 14 der befragten Personen aus dem Kollegium sind der Meinung, dass sich die Methodenkompetenz ihrer Lerngruppe bzw. Klasse durch die Anwendung der Klippert-Methode verbessert hat. Dies bezieht sich besonders auf die Gesprächsund Kooperationsmethoden sowie die Partner- und Gruppenarbeit (siehe 3.2, Frage 11). Zusammenfassend lässt sich sagen, dass 70% des Kollegiums der Georg- Kerschensteiner-Schule mit der Klippert-Methode arbeiten. Ein Viertel des Kollegiums gibt an, oft im Unterricht nach Klippert zu arbeiten. Knapp die Hälfte der Lehrkräfte wendet das Methodentraining manchmal im Unterricht an (siehe 3.1, Frage 2). 17
Fast alle Kolleginnen und Kollegen halten die Fächer Sachunterricht und Deutsch für das Methodentraining am besten geeignet. Nach den Angaben des befragten Kollegiums sind kaum weitere Maßnahmen zur Einführung des Methodenlernens notwendig, da 96% der Befragten sie für ausreichend empfinden. Allerdings wünscht sich ein Teil der Kolleginnen und Kollegen die Möglichkeit der Hospitationen, mehr kollegiale Beratung durch die Multiplikatoren und die Bereitstellung von weiteren Lernspiralen, um das Methodenlernen besser und häufiger in die tägliche Unterrichtspraxis einzubinden (siehe 3.2, Frage 6 und 12). Generell wird das Methodentraining als Erleichterung empfunden (siehe 3.2, frage 7), allerdings geben einige Lehrkräfte an, dass ihnen die Zeit für die Planung von Lernspiralen und die Durchführung dieser fehlt (siehe ebd., Frage 13). Knapp 70% der Befragten beobachten eine Steigerung der Methodenkompetenz ihrer Lerngruppe. Besonders gefördert werden Gesprächs- und Kooperationsmethoden sowie Partner- und Gruppenarbeit (siehe 3.2, Frage 11). 4. Reflexion Durch die Evaluation ist das Thema Methodenlernen nach Heinz Klippert ein Jahr nach dem Pädagogischen Tag wieder in den Fokus des Kollegiums der Georg- Kerschensteiner-Schule gerückt worden. Durch die Befragung mussten die Lehrkräfte ihren Einsatz des Methodenlernens in ihrem Unterricht reflektieren. Darüber hinaus hatten sie die Möglichkeit, die Effektivität des Methodenlernens zu beleuchten und Verbesserungsmaßnahmen zu benennen. Positiv ist, dass mehr als 70% der befragten Personen im Kollegium das Methodentraining als effektiv und als Erleichterung für ihren Unterricht empfinden. Obwohl die Auswertung ergeben hat, dass ein Großteil der Kolleginnen und Kollegen die Klippert-Methode im Unterricht einsetzt, geschieht dies jedoch nicht flächendeckend in der täglichen Unterrichtspraxis. Da im Fragebogen auch Gründe dafür abgefragt wurden, haben wir nun konkrete Anhaltspunkte, was verbessert werden muss, um das Methodenlernen noch besser in die tägliche Unterrichtspraxis einzubetten. 18
5. Ausblick Unserer Evaluation hat ergeben, dass die Lehrkräfte der Georg-Kerschensteiner- Schule die Vorteile der Klippert-Methode sehen und eine Erweiterung bestimmter Schlüsselkompetenzen unserer Schülerinnen und Schüler erkennen. Allerdings wünschen sich die Kolleginnen und Kollegen mehr Unterstützung in Form von Unterrichtshospitationen und Material, um das Methodenlernen besser und häufiger in die Unterrichtspraxis einzubinden. Um das Ziel der Implementierung des Methodenlernens nach Heinz Klippert in die tägliche Unterrichtspraxis zu erreichen, schlagen wir vor, folgende Fragen in der Steuergruppe Methodenlernen in nächster Zeit zu diskutieren: 1. Wie können die Unterrichtshospitationen so organisiert werden, dass alle Kolleginnen und Kollegen Sicherheit im Umgang mit der Klippert-Methode gewinnen? 2. Wie ist es möglich, ausreichend Material (Lernspiralen) für alle Schulstufen zu Verfügung zu stellen? 19
6. Literaturangaben Gesellschaft für europäische Bildungsprojekte e.v.: Europäisches Curriculum der Hessischen Europaschulen, Gießen 2008 Staatliches Schulamt für den Landkreis Groß-Gerau und den Main-Taunus-Kreis: Evaluationsinstrumente zur internen Evaluation, Rüsselsheim 2008 20
Anhang Fragenbogen 21
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