Qualitative Querauswertung der Demonstrationsprojekte Thomas Bloch, pro:21 GmbH
Die These: Die Qualität und der Erfolg von EnEff:Stadt-Projekten hängt nicht nur von der Investition pro eingesparter Kilowattstunde und dem Innovationsgrad der eingesetzten Technik/Produkte ab sondern wird auch entscheidend durch die Akzeptanz, den soziologischen Mehrwert und die kommunale Wirkung bestimmt. Einen wichtigen Einfluss haben neben dem technischen Konzept auch organisatorische und kommunikative Aspekte.
Ziele der qualitativen Querauswertung 1. Projektübergreifende Ermittlung der Einflussgrößen und Erfolgsfaktoren hinsichtlich» Planungsablauf,» Abstimmungs- und Entscheidungsprozesse,» Hemmnisbeseitigung,» Projektkommunikation,» Sozioökonomischer Mehrwert, Kommunale Wirkung 2. Identifikation von best practice Lösungsansätzen 3. Entwicklung eines Handlungsleitfadens
Methodik 1. Vorauswahl von Projekten anhand der End- bzw. Zwischenberichte 2. Schriftliche Befragung/Fragebogen 3. Telefonische Befragung 4. Vor-Ort Interviews 5. Bewertung + Darstellung der Ergebnisse 31 20? 5 - Aug 2013 - Nov 2013-1.Q 2014-2.Q 2014-4.Q 2014
Aufbau des Fragebogens I - allgemeiner Teil Akteure» Wer sind die relevanten Akteure» Wer hat welche Aufgabe?» Welcher Nutzen ergibt sich für die Akteure?» Planung und Kommunikation» Wie erfolgt der Planungs- und Abstimmungsprozess?» Wie erfolgt die interne und externe Kommunikation?» Welche Aktivierungsmaßnahmen wurden ergriffen?»
Aufbau des Fragebogens - Nutzen I Projektziele» Was soll mit dem Projekt demonstriert werden?» Welche Projektziele werden verfolgt?» Vermietbarkeit und städtebauliche Aufwertung» Welchen Einfluss hat das Projekt auf Vermietbarkeit und Mietkosten?» Wird durch das Projekt eine Wertseigerung des Gebäudes bzw. des Quartiers erreicht?» Erfolgt auch eine soziale Aufwertung des Quartiers?»
Aufbau des Fragebogens - Nutzen II Kommunale Wertschöpfung/ökonomischer Mehrwert» Wie groß ist der Prestigegewinn für die Stadt?» Wurden neue Verfahren/Produkte/Systemlösungen entwickelt und angewendet, die weiter vermarktet werden können?» Wurden durch das Projekt zusätzliche Stellen geschaffen? Steigerung von Wohn-/Arbeits-/Lebensqualität» Wurden neue Grünflächen geschaffen?» Welchen Einfluss hat das Projekt auf die Infrastruktur sowie soziale Räume?» Wurden weitere Projekte im Gebiet initiiert?»
Erste Erkenntnisse* Der Integrale Planungsansatz ist gängige Praxis in allen Projekten. Die Qualität der Moderation hat jedoch einen nicht unwesentlichen Einfluss auf die Entscheidungsfindung. Zertifizierungsprozesse haben hingegen wenig bis keine Bedeutung für EnEff:Stadt-Planungsabläufe. Die meisten Projekte erfüllen nicht nur die Vorgaben an technische Forschungsvorhaben sondern beinhalten i. d. R. auch (wirtschaftlich darstellbare) Nutzen für Akteure und Anwender/Mieter: geringere (Warm-) Mieten, städtebauliche Aufwertung des Quartiers, Steigerung der Lebensqualität und des Wohnumfelds sind überall wichtige Faktoren. Kommunale Wertschöpfung spielt nur eine untergeordnete Rolle(?). Partizipation/Einbeziehen der späteren Nutzer ist bei Projekten, die mit einem wesentlichen Nutzerfaktor zu tun haben, ebenfalls schon in der Planungsphase verankert. *Basis: 12 von 20 Fragebögen
Nächste Schritte 1. Projektbezogene Auswertung der Fragebögen 2. Vertiefende telefonische Interviews 3. Vor-Ort Gespräche 4. Bewertung + Darstellung der Ergebnisse» Vergleich mit quantitativer Auswertung Wie stehen Umsetzbarkeit und Energieeinsparungen im Verhältnis? Sind die Projekte mit der höchsten Einsparung auch die schwierigsten?» Erstellung des Handlungsleitfadens optimierte Prozessgestaltung.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Zentrale Fragestellungen des Workshops: 1. Wo sehen Sie die größten Herausforderungen bei der erfolgreichen Umsetzung von Quartiersprojekten auf Planungs-, Partizipations- und ggf. administrativer Ebene? 2. Welche Erkenntnisse aus den Projekten sind für eine breite Umsetzung ohne Förderung nutzbar? 3. Was würden Sie neuen Projekten raten?