Kommunikation. Seminar für neue Gemeindepräsidenten. Andreas Netzle Stadtpräsident Kreuzlingen. Lipperswil, 29. Mai 2015

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Transkript:

Kommunikation Seminar für neue Gemeindepräsidenten Andreas Netzle Stadtpräsident Kreuzlingen Lipperswil, 29. Mai 2015

Inhalt 1. Grundsätzliches 2. Interne Kommunikation 3. Externe Kommunikation 4. Umgang mit Medien 5. Fragen/Diskussion 28.05.2015 / Seite 2

«Kommunikation» von lat. communicare: etwas mitteilen andere teilhaben lassen Inhalte vereinigen Einwohner informieren, einbeziehen, sie zu Beteiligten machen 28.05.2015 / Seite 3

Kommunikations-Modell Sender Botschaft Empfänger Gesendetes Empfangenes klar, einfach, eindeutig, unmissverständlich vollständig (wenig voraussetzen) News - Hintergrund 28.05.2015 / Seite 4

Interne Kommunikation Gemeinderat (Exekutive) Verwaltung 28.05.2015 / Seite 5

Gemeinderat (Exekutive) Gemeindepräsident / Gemeindeschreiber mit Wissensvorsprung Kollegen «mitnehmen» fixes Traktandum «Kommunikation» an Gemeinderatssitzungen 28.05.2015 / Seite 6

Verwaltung Wahl des Kanals: Persönliches Gespräch Telefon E-Mail -> Regeln Schwarzes Brett / Intranet Ansprache intern vor extern 28.05.2015 / Seite 7

Externe Kommunikation Betroffene (nicht öffentlich) Bevölkerung (öffentlich) 28.05.2015 / Seite 8

Betroffene Wahl des Kanals: Persönliches Gespräch Telefon E-Mail (Vorabinformation) Briefpost (Beschluss) vor Öffentlichkeit / Medien 28.05.2015 / Seite 9

Öffentlichkeit Direkt: Aushang / amtl. Publikationsorgan Mitteilungsblatt der Gemeinde Gemeindeversammlung / Infoanlass Gemeinderat (Legislative) Indirekt: Medien (M-Mitteilung, M-Konferenz) 28.05.2015 / Seite 10

Medienlandschaft Print-Medien (Zeitungen) Elektronische Medien (Online, Radio, TV) lokal/regional regional/kantonal national 28.05.2015 / Seite 11

Medienverlage Private Unternehmen mit Gewinnabsicht «4. Gewalt» ohne öffentlichen Auftrag, ohne Legitimation (Verantwortung) Persönlichkeitsrecht, Unlauterer Wettbewerb Schweizerischer Presserat 28.05.2015 / Seite 12

Tendenzen Attraktivitätssteigerung durch: Übertreibung/Skandalisierung Emotionalisierung/Personalisierung Unangemessene Gewichtung: - Dissens vor Konsens - Kritik vor Lob - Misstrauen vor Vertrauen - Unterhaltung vor Orientierung 28.05.2015 / Seite 13

Umgang mit Medien (1) interne Kompetenzen festlegen: - aktive Information - passive Auskunft auf Anfragen «Spielregeln» klären (vor Gespräch): - Absicht des Artikels - gegenlesen der Aussagen (Zeit!) - Hintergrundinfos («off the record») 28.05.2015 / Seite 14

Umgang mit Medien (2) Tipps: nicht auf angebliche Aussagen Dritter reagieren im Zweifelsfall Fragen schriftlich beantworten Langsam sprechen, keine Angst vor Pausen 28.05.2015 / Seite 15

Öffentlichkeitsprinzip (1) Einsicht in amtliche Akten (Transparenz) Teilnahme an Sitzungen der Exekutive (SO: Kanton und Gemeinden) TG: «Die Behörden informieren über ihre Tätigkeit.» ( 11 Abs. 2) Interessensnachweis erforderlich 28.05.2015 / Seite 16

Öffentlichkeitsprinzip (2) Motion Ueli Fisch GLP (2014): «Geheimhaltung mit Öffentlichkeitsvorbehalt» umkehren Problem: Absichten, Planungen, Projekte Aktive Information erübrigt Forderung nach Akteneinsicht 28.05.2015 / Seite 17

Kollegialitätsprinzip Rollen der Gemeinderäte: gewählte Amtsperson Homo politicus (Partei, politische Mandate) Interessensvertreter (Vereine, Clubs, Organisationen) Privatperson (Beruf, Familie) 28.05.2015 / Seite 18

Hilfsmittel Kommunikationskonzept (Prinzipien, Kompetenzen) Leitfaden «Richtig kommunizieren» (Tipps für die Praxis) 28.05.2015 / Seite 19

Schluss Ergänzungen Fragen 28.05.2015 / Seite 20