Kapitel 1 zum Nachlesen

Ähnliche Dokumente
Wissen. Demenz Was ist das?

1.1 WAS IST EINE DEMENZ?

DEMENZ. Stadien und Symptome der Demenz. Demenz wird im Allgemeinen in drei Stadien eingeteilt.

Aktuelles zur Diagnose und Therapie von Alzheimer und anderen Demenzformen

Unser Tun in Zeichen der Sorge Tragen für

Kein Hinweis für eine andere Ursache der Demenz

Frontotemporale Demenz. Frontotemporale Demenz Tragödie in der Lebensmitte

Alzheimer-Krankheit und andere Demenzen Brain-Net

Gehörlose Menschen und Demenz

Demenz eine Herausforderung des Alter(n)s

Demenzhinweise bei älteren Bankkunden im Geschäftskontakt

Gehörlose Menschen und Demenz Hinweise für Betroffene, Angehörige und Bezugspersonen

Neuropsychologie und Physiotherapie Wie können wir in der physiotherapeutischen Behandlung neuropsychologische Probleme beeinflussen?

Das Lennox-Gastaut-Syndrom

PARKINSON. Die Krankheit verstehen und bewältigen. Prof. Dr. med. Claudia Trenkwalder

Gemeinschaftliche Selbsthilfe und Alter

Peritonealdialyse und Demenz

Alter ist nicht nur Schicksal Alter ist gestaltbar. Colourbox.de

Umgang mit herausforderndem Verhalten bei Menschen mit Demenz

Impressum. Zarenga GmbH, Bonn Zarenga GmbH, Pfaffenweg 15, Bonn. Alle Rechte sind vorbehalten.

Morbus Parkinson Ratgeber

Herzlich willkommen! Anne Brandt Dip. Sozialpädagogin/Sozialarbeiterin exam. Krankenschwester

experto Der Beraterverlag, ein Unternehmensbereich der VNR Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG Theodor-Heuss Straße Bonn

Demenz und Alzheimer verstehen

Was bedeutet Pflegeeinstufung? Was ist Pflegegrad (früher: Pflegestufe)? Wann Antrag stellen?

Dement im fremden Land - Altern in der Fremde -

Kapitel 2 zum Nachlesen

Inhalt. Zum Geleit. Vorwort von Douwe Draaisma Vorwort Kapitel: Was ist Demenz? Kapitel: Gestörte Einprägung...

Alzheimersche Krankheit

6 höhere Funktionen der Wahrnehmung - Teil 2. Referent: Philipp Schneider

Menschen mit Demenz im Wandel der therapeutischen Möglichkeiten

Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz

procrastinare (lat.): auf morgen vertagen

Häufig gestellte Fragen im Überblick

Abgrenzung zur Demenz: Delir und Depression Wie lautet Ihre Botschaft?

Wie kann ich mein Demenzrisiko senken?

Ernährung bei Demenz Altenpflege 2014

Demenz- das langsame Vergessen

Demenz verstehen. Ängste abbauen und Sicherheit schaffen. Ute Hauser 29. September 2017, Biberach. Ute Hauser 1.

Das Spannungsfeld zwischen ersten Symptomen, Diagnosen und Hilfen. Stefanie Oberfeld Demenzbeauftragte der ÄK-WL

Demenz und Alzheimer verstehen

Lebensqualität auch für Demenzkranke?

Menschen mit Demenz in der fruḧen Phase was ändert sich, was bleibt?

Alzheimer-Krankheit: Antworten auf die häufigsten Fragen

Gabriele Lenz Pflegesachverständige

Demenz - Krankheitsbild, Erleben und Hilfen für den Umgang

Neuropsychologie des Hydrocephalus. Dr. Michael Lingen

Auf einen Blick: Das Wichtigste für Menschen mit Anzeichen von Vergesslichkeit oder Demenz

Visuell-räumliche Leistungen Teil 1: Räumlich-perzeptive und kognitive Funktionen

Die vielen Gesichter des Parkinson

Alzheimer und andere Demenzformen

Demenz. Diagnostik Therapie - Entscheidungsfindung. Technische Universität München. Bürgerforum Altenpflege. Prof. Dr. Janine Diehl-Schmid

1. Das Krankheitsbild Demenz

Unterrichtseinheit 21

Depression entschlossen behandeln aber wie?

Dialogrunde 3 Demenz und mehr. Multimorbidität im Alter.

Vorwort (Jens Boenisch) EINLEITUNG Vorbemerkung Spannungsfeld Schule Problemstellung Anlass und Vorgehen 20

Definition Demenz. Das Bewusstsein ist nicht getrübt. nach ICD (in der Gehirnrinde lokalisiert) Fotografin Julia Baier

Mein Name: Mein Gesundheits-Notizbuch

Mental-Aktiv. geistig aktiv leben. Gehirn Gedächtnis MentaltraininG e ntspannung a ktionstag

Demenz-Prävention Praxis-Ratgeber

Inadäquates und herausforderndes Verhalten bei Kindern im Autismus- Spektrum: vom Reagieren zum Agieren

TREFFEN FÜR ANGEHÖRIGE

Den Helfern helfen. Kurs für Angehörige (und Betreuende) von Menschen mit Demenz. Kölner Alzheimer Forum in Kooperation mit der BARMER GEK Köln

GEHT DA MEHR? Fragen und Antworten zum Thema Erektionsstörung

Das Ratzeburger Modell Rehabilitation und Prävention für pflegende Angehörige

Praxismaterialien (Stand: ) Modul 1, Baustein 1.4, Anlage 1 A. Busch, W. Dehler, S. Wiesenberg

Fragebogen zur Unterstützten Kommunikation

Wo kein (schriftlicher) Wille, wo ist dann der Weg? Demenz und Patientenwille

In der Vergangenheit gab es keine klaren Kriterien für die

Demenz- eine Krankheit verstehen

Alzheimer Krankheit. Dr. med. Günter Krämer

Altwerden ist immer noch die einzige Möglichkeit, lange zu leben

Aphasie. Erklärungen Tipps VILLA MELITTA. Villa Melitta Col-di-Lana-Str. 4,6, Bozen T F

Martin Hamborg zu:... Herausforderndes Verhalten bei Demenzkranken. Umgang mit Wegläufern oder besser Demenzkranke, die sich verirrt haben

Von kardiovaskulären Risikofaktoren zu Demenz. Brennpunkt Demenz, Köln

Gangstörung? Demenz? Blasenschwäche? Altershirndruck (NPH) ist behandelbar!

Sozialpädagogische Langzeitrehabilitation für Menschen nach erworbenen Hirnschädigungen

PSYCHISCHE KOMORBIDITÄTEN BEI CHRONISCHEN RÜCKENSCHMERZEN

Psychosozialer Dienst Burgenland GmbH. in Zahlen. Sabine Birner

Lebensqualität und Würde trotz Demenz

Änderungen bei der Pflege-Versicherung

Die unterschiedlichen Formen demenzieller Erkrankungen 19

und plötzlich weiß ich nicht mehr, wo ich bin

Sport bei Demenz?! Effekte regelmäßiger körperlicher Aktivität. Dr. phil. K. Menzel Gesundheitszentrum Redtel Bismarckstr Stendal

Dr. Martin Conzelmann 1

Wenn die gelebten Jahre fehlen

Neglect nach einer erworbenen Hirnschädigung

DEMENZ. Hilfsmittel und Erleichterungen im Alltag

Demenz Wie halte ich mich geistig fit? Vortrag Demenz Christian Koch 1

Das Lennox- Gastaut-Syndrom

Menschen mit demenziellen Einschränkungen im Krankenhaus

dr. andrea flemmer Demenz natürlich behandeln Das können Sie selbst tun So helfen Sie als Angehöriger

Psychische Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen

Was ist Komplizierte Trauer? Aeternitas - Service - Reihe: Trauer

NEVAP Jahrestagung am 9. Juni 2010 Stadthalle Braunschweig. Herausforderung Demenz Qualitätsgesicherte Betreuung von Menschen mit Demenz

Diagnostische Möglichkeiten der Demenzerkrankung 5. Palliativtag am in Pfaffenhofen

Transkript:

Online Ratgeber für Angehörige von jüngeren Menschen mit Demenz www.ratgeber-junge-demenz.de Was bedeutet Demenz im jüngeren Lebensalter?

Kapitel 1: Was bedeutet Demenz im jüngeren Lebensalter? 2 /9 Inhaltsverzeichnis 1 Was bedeutet Demenz im jüngeren Lebensalter?... 3 2 Beispiel: Zubereitung einer Mahlzeit... 4 3 Ursachen der Demenz und ihre Symptome... 7 4 Zusammenfassung... 9

Kapitel 1: Was bedeutet Demenz im jüngeren Lebensalter? 3 /9 1 Was bedeutet Demenz im jüngeren Lebensalter? Demenz ist ein Oberbegriff für Zustandsbilder, bei denen im Vergleich zum früheren Leistungsstand eine Minderung von Gedächtnis, Aufmerksamkeit, Denkvermögen, Sprache oder Orientierungsvermögen eingetreten ist. Zusätzlich können Schwierigkeiten beim Erkennen und Handhaben von Gegenständen bestehen. Diese Fähigkeiten nennt man kognitive Funktionen. Für die Diagnose einer Demenz muss die Minderung kognitiver Fähigkeiten so ausgeprägt sein, dass sie Einschränkungen bei üblichen Alltagstätigkeiten hervorrufen. Anspruchsvolle Aufgaben sind zuerst betroffen, beispielsweise im Beruf oder bei der Organisation des Haushalts. Einfache Tätigkeiten wie sich eigenständig anzuziehen oder das Einnehmen von Mahlzeiten werden erst später in Mitleidenschaft gezogen. Durch die Beeinträchtigung des täglichen Lebens unterscheidet sich die Demenz vom normalen Alter. Die Verschlechterung der kognitiven Fähigkeiten und der Alltagstätigkeiten werden meistens begleitet von Veränderungen des Verhaltens. Zum Beispiel kann es sein, dass die Betroffenen weniger Antrieb und Initiative haben, sich impulsiv oder distanzlos verhalten, sich weniger in andere Menschen einfühlen können oder soziale Regeln missachten. Zusammengefasst ist die Demenz ein komplexes Gefüge von Symptomen. Jedes einzelne Symptom, und besonders natürlich eine Kombination von mehreren Symptomen, kann die Fähigkeit zur Ausführung von Alltagstätigkeiten einschränken und diese sind in der modernen Welt immer komplexer. Sie können sich leicht vorstellen, dass besonders große Probleme für Menschen auftreten, die jünger sind, körperlich leistungsfähig, und die aktiv im Leben stehen.

Kapitel 1: Was bedeutet Demenz im jüngeren Lebensalter? 4 /9 2 Beispiel: Zubereitung einer Mahlzeit Am Beispiel der Zubereitung einer Mahlzeit soll erläutert werden, was eine Demenz bedeuten kann. Das Beispiel soll Ihnen dabei helfen, klarer zu sehen, worin die Schwierigkeiten der Person bestehen, die Sie versorgen. Wahrscheinlich sind Sie der Meinung, dass die Zubereitung einer Mahlzeit eine einfache Aufgabe ist. Sie werden sehen, dass das nicht so ist. Es fängt damit an, dass Sie den Vorsatz fassen müssen, eine Mahlzeit zuzubereiten. Wenn Sie die Initiative nicht ergreifen, wird nichts passieren. Anschließend müssen Sie entscheiden, was sie kochen wollen. Sie müssen einen Plan entwickeln. Vielleicht möchten Sie ihre Idee mit ihren Angehörigen besprechen und herausfinden, was sie davon halten. Für diese Verständigung müssen Sie in der Lage sein, sich sprachlich zu äußern Sprache und die Sprache anderer zu verstehen.

Kapitel 1: Was bedeutet Demenz im jüngeren Lebensalter? 5 /9 Sobald die Entscheidung fest steht, müssen Sie sich darüber klar werden, welche Zutaten Sie brauchen. Vielleicht wissen Sie das auswendig oder Sie sehen in einem Rezept nach. Sie müssen sich auch vergewissern, was Sie im Haus haben und was Sie besorgen müssen. Dazu brauchen Sie Ihr Gedächtnis, und natürlich müssen Sie Ihren Plan im Kopf behalten. Wenn Sie zum Einkaufen gehen, müssen Sie den Weg zu den Geschäften kennen und wissen, welche Tageszeit gerade ist. Im Geschäft müssen Sie die gewünschten Gegenstände erkennen, in die Hand nehmen und in Ihren Einkaufskorb legen.

Kapitel 1: Was bedeutet Demenz im jüngeren Lebensalter? 6 /9 Bei Ihrem Rundgang durch den Laden kann es vorkommen, dass Sie in Versuchung geraten, von den wunderschönen frischen Erdbeeren zu kosten, die ausgestellt sind. Aber Sie werden diesem Impuls widerstehen. An der Kasse ist es nötig, dass Sie den Preis der Sachen zusammenrechnen, die Sie kaufen möchten, und die entsprechende Summe bereit halten. Auch müssen Sie prüfen, ob das Rückgeld korrekt ist. Wenn Sie dann zu Hause mit der Zubereitung der Mahlzeit anfangen, müssen Sie Gegenstände wie einen Kochlöffel benützen und Handlungen ausführen wie zum Beispiel das Öffnen einer Dose. Das Beispiel hat gezeigt, wie kompliziert Alltagstätigkeiten sind und wie viele kognitive Funktionen und andere Fähigkeit zusammen kommen müssen, um eine Aufgabe korrekt auszuführen. Eine Demenz betrifft viele, wenn nicht alle dieser Fähigkeiten und deswegen gibt es zahllose Möglichkeiten für Fehler und Pannen.

Kapitel 1: Was bedeutet Demenz im jüngeren Lebensalter? 7 /9 3 Ursachen der Demenz und ihre Symptome Lassen Sie uns nun betrachten, welche Ursachen eine Demenz haben kann, um zu verstehen, warum sie so viele Funktionen des Gehirns gleichzeitig betrifft. Eine Demenz kann durch viele verschiedene Krankheiten des Gehirns hervorgerufen werden. Bei den meisten davon kommt es nach und nach zu einem Verlust von Nervenzellen zu einer sogenannten "Neurodegeneration". Die Nervenzellen gehen zugrunde weil - vereinfacht gesagt - bestimmte Eiweiße oder Proteine umgewandelt werden, so dass sie ihre üblichen Funktionen verlieren und sozusagen verklumpen und damit lebenswichtige Vorgänge der Nervenzellen blockieren. Eine weitere Gemeinsamkeit dieser Krankheiten ist, dass sie große Teile des Gehirns betreffen, die für komplexe Funktionen wie Gedächtnis, Sprache oder soziale Fähigkeiten verantwortlich sind. Die häufigsten Neurodegenerationen sind die Alzheimer-Krankheit, Frontotemporale Degenerationen und die Lewy-Körper-Krankheit. Abb. 1 Ursachen der Demenz (adaptiert aus: Schneider et al., Neurology 69: 2197-2204, 2007) Eine weitere wichtige Ursache der Demenz sind Veränderungen an kleinen Blutgefäßen innerhalb des Gehirns. Eine Verengung oder Verschluss dieser Gefäße schränkt die Blutzufuhr ein, vor allem in den tief liegenden Teilen des Gehirns. Die Folge davon ist ein örtlich begrenzter Untergang von Hirngewebe. Wenn ein ausgedehnter Bereich betroffen ist, nennt man das einen Hirninfarkt, Eine weitere Folge der verminderten Blutzufuhr ist eine ausgedehnte Schädigung von Nervenfasern, die verschiedene Teile des Gehirns miteinander verbinden. Bei älteren Menschen sind Gefäßkrankheiten und Neurodegenerationen oft gleichzeitig vorhanden. Mehr über die häufigsten demenzverursachenden Krankheiten können Sie im Abschnitt 2 des Programms erfahren.

Kapitel 1: Was bedeutet Demenz im jüngeren Lebensalter? 8 /9 Die Symptome einer Demenz hängen davon ab, welche Teile des Gehirns betroffen sind. Beispielsweise werden Schwierigkeiten mit dem Gedächtnis, vor allem mit dem Kurzzeitgedächtnis, durch die Schädigung des mittleren Abschnitts einer Hirnregion hervorgerufen, die als Schläfenlappen oder Temporallappen bezeichnet wird. Sprachprobleme werden vor allem durch Krankheiten verursacht, die den vorderen Teil des Temporallappens und den davor liegenden Abschnitt des Stirnhirns betreffen. Störungen des Sprachverständnisses sind mit Veränderungen im rückwärtigen Teil des Temporallappens verbunden. Schwierigkeiten mit dem Erkennen und Umgehen mit Gegenständen, aber auch Probleme mit der räumlichen Orientierung hängen mit einer Schädigung einer Hirnregion zusammen, die als Scheitellappen oder Parietallappen bezeichnet Abb. 2 Regionen des Gehirns wird. Die Verarbeitung von optischen Sinneseindrücken findet in einem rückwärtigen Teil des Gehirns statt, den man Okzipitallappen nennt. Veränderungen von Planen und Organisieren, Motivation, Persönlichkeit, Einfühlungsvermögen, sozialen Verhaltensweisen und Impulskontrolle stehen in Zusammenhang mit Krankheiten, die das Stirnhirn, die sogenannten Frontallappen in Mitleidenschaft ziehen. Lassen Sie uns nun einen Blick auf die Häufigkeit der Demenz im jüngeren Lebensalter werfen. Abb. 3 Häufigkeit von Demenz mit frühem Beginn und mit spätem Beginn

Kapitel 1: Was bedeutet Demenz im jüngeren Lebensalter? 9 /9 Bei Menschen im Alter zwischen 45 und 65 Jahren kommt eine Demenz nur selten vor. In dieser Altersgruppe ist nur eine von 1.000 Personen betroffen. In der Bevölkerung über 65 Jahre dagegen haben 50 von 1.000 Personen eine Demenz. Das bedeutet, dass die Demenz in dieser Altersgruppe 50 mal häufiger ist als bei jüngeren Menschen. Die Demenz hat immer dramatische Folgen für die Betroffenen und für ihre Angehörigen, unabhängig vom Alter. Wenn sie aber bei verhältnismäßig jungen Menschen auftritt, hat sie ganz besonders schwer wiegende Auswirkungen in allen Lebensbereichen. Die Betroffenen haben Schwierigkeiten, ihre bisherigen Rollen als Partner, Eltern oder Versorger zu erfüllen. Meist müssen sie ihren Beruf aufgeben, obwohl erhebliche finanzielle Verpflichtungen bestehen. Die Verteilung von Aufgaben und Verantwortungen in der Familie kann völlig auf den Kopf gestellt werden. Häufig betreffen die Veränderungen auch Kinder und Heranwachsende. Unter besonders großen Druck geraten Angehörige, die berufstätig sind oder pflegebedürftige Eltern haben. 4 Zusammenfassung Die Demenz im jüngeren Lebensalter erfordert eine völlige Neuordnung des Lebens, um trotz der kognitiven und alltagspraktischen Einschränkungen wichtige persönliche Ziele und eine zufrieden stellende Lebensqualität zu erreichen. Das ist keine leichte Aufgabe. Aber Menschen mit Demenz im jüngeren Lebensalter und ihre Angehörigen können Wege finden, mit all den Schwierigkeiten fertig zu werden. Allerdings gibt es keine Lösungen von der Stange, und gegenwärtig stehen nur wenige spezifische Unterstützungsmöglichkeiten zur Verfügung. In vielen Fällen sind aber die Versorgungsstrukturen, die für ältere Menschen mit Demenz entwickelt wurden, auch für jüngere Betroffene hilfreich. Dieses Programm wurde entwickelt, um Ihnen dabei zu helfen, geeignete Lösungen und Kontakte zu finden.