Demenz-Prävention Praxis-Ratgeber
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- Gotthilf Pfaff
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1 Demenz-Prävention Praxis-Ratgeber 2. überarbeitete Auflage Martin Loef
2 Impressum: Dr. phil. Martin Loef Flemingstr. 5a Berlin ISBN-10: Martin Loef, Berlin 2013 Das Werk mit allen Teilen ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der Bestimmungen des Urheberrechts ist ohne schriftliche Genehmigung des Autors unzulässig. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form ohne schriftliche Genehmigung des Autors reproduziert werden. Geschützte Warennamen werden nicht besonders kenntlich gemacht. Aus dem Fehlen eines entsprechenden Hinweises kann also nicht geschlossen werden, dass es sich um einen freien Warennamen handelt.
3 Inhalt 1 Demenz, Alzheimer & das Gehirn Das alternde Gehirn Demenz Ursachen Vaskuläre Demenz Alzheimer-Demenz Vergesslichkeit oder Demenz? Therapie-Möglichkeiten Links und Literatur Zitierte Referenzen Prävention von Demenz Was bedeutet Prävention? Zur Datenlage Schwester Mary Lebensstilfaktoren und Demenzrisiko Körperliche Aktivität Übergewicht vs. Kalorienrestriktion Ernährung Gehirn-Reserve und Gedächtnis-Training Stress und Depression Soziales Wohlbefinden Rauchen Weitere Risikofaktoren Einfluss der Genetik Zitierte Referenzen Aktives Altern Lebensstil und aktives Altern Historische Perspektiven aktiven Alterns Die blauen Zonen I
4 3.5 Praktische Empfehlungen Links & Literatur Zitierte Referenzen Leben mit Demenz Diagnose Alzheimer Was jetzt? Regelung des Alltags Fragen der Vorsorge Die Rolle der Angehörigen Sekundärprävention Lebenswelt des dementen Patienten Demenz: Grund zur Angst? Links & Literatur Zitierte Referenzen Hilfreiche Adressen & Literatur Adressen & Kontakte Links Broschüren, Bücher & Weiteres II
5 Vorwort Die Zahl der Demenzkranken steigt. Eine Heilung gibt es nicht. Prävention ist möglich, aber nicht uneingeschränkt und die betreffende Datenlage unsicher. Trotzdem hört man von überall Empfehlungen, liest allerorts vom nächsten therapeutischen Durchbruch und weiß am Ende nicht, was man glauben mag und kann. Dieses Buch will zweierlei. Erstens soll es als Wegweiser dienen. In jedem Kapitel werden zahlreiche Links, Adressen und Quellen genannt, bei denen weitere Informationen, Unterstützung in Rat und Tat für Interessierte, Betroffene und Angehörige zu finden sind. In der Unübersichtlichkeit der heutigen Angebote und der Unsicherheit gegenüber der Krankheit kann ein Überblick über vertrauenswürdige Hilfen zur wichtigen Stütze in einer schwierigen Zeit werden. Zweitens soll das Buch Mut machen. Dafür braucht es keine falsche Hoffnungen, sondern Einsicht. Ein gesunder und aktiver Lebensstil reduziert das Demenzrisiko. Was man als ältere Person machen kann, was es bringt und wie schlüssig die wissenschaftliche Datenlage ist, wird verständlich aufgezeigt. Daneben sollen aber auch Wege erschlossen werden, wie man als Betroffener und Angehöriger mit der Krankheit umgehen und sich selbst von der Angst des Vergessens befreien kann. Das Buch: - klärt die Frage: Was kann ich tun? - setzt kein Vorwissen voraus und - dient als Wegweiser zu weiteren Informationsquellen und Hilfsstellen. Entstanden ist der Ratgeber als Versuch, verschiedene Forschungsprojekte zur Demenzprävention allgemeinverständlich und praxisrelevant zusammenzufassen. Die III
6 Projekte wurden an der Europa-Universität Viadrina unter der Leitung von Prof. Dr. Dr. Harald Walach durchgeführt, dem an dieser Stelle herzlich gedankt sei. Die Hans Gottschalk-Stiftung, das Samueli-Institut und die Rockefeller Foundation haben Teile der Forschung finanziert. Kritik, Lob und andere Anregungen sind willkommen und können an die im Impressum genannte -Adresse gesendet werden. IV
7 1 Demenz, Alzheimer & das Gehirn 1.1 Das alternde Gehirn Das Gehirn des Menschen ist wie jedes andere Organ dem Prozess des Alterns unterworfen. Genauso wie die Fähigkeiten, zu sprinten, schnell zu schwimmen oder andere körperliche Höchst- und Dauerleistungen zu erzielen, mit zunehmendem Alter nachlassen, sinkt auch die kognitive Leistungsfähigkeit. Das muss jedoch nicht bedeuten, dass wir im Alter nicht mobil oder geistig fit sein könnten. Von diesen normalen Einbußen des Gedächtnisses und der Leistung anderer kognitiver Domänen müssen pathologische Prozesse unterschieden werden, die zu den Symptomen der Demenz führen. Bevor darauf eingegangen wird, was eine Demenz ist und was sie verursacht, wird eine Reihe von Mechanismen erklärt, die dem Gehirn helfen, Schädigungen von Neuronen, die im Alter oder durch neurodegenerative Krankheiten auftreten, in ihren Auswirkungen auf das tägliche Leben abzumildern. Neuronale Plastizität Das Gehirn kann sich im bestimmten Umfang den Anforderungen, die die menschliche Umwelt an es stellt, anpassen. Man spricht in diesem Kontext von neuronaler Plastizität. Nervenzellen, Synapsen als Orte der Signalübertragung zwischen den Nervenzellen und sogar ganze Hirnregionen können sich abhängig von Änderungen des Verhaltens oder der Umwelt sowie als Folge von Gehirnverletzungen anpassen. Die neuronale Plastizität ersetzt das früher bestehende Konzept des Gehirns als statisches Organ und spielt für vielerlei Prozesse wie das Lernen, das Gedächtnis oder die Erholung von Schädigungen von Hirnarealen eine zentrale Rolle. Im fortgeschrittenen Alter ist die Plastizität schwächer ausgeprägt als in unserer Kindheit, geht aber nicht voll- 1
8 kommen verloren. Durch kognitive Stimulation wie einen aktiven Lebensstil ist sie beeinflussbar, neue Netzwerke werden gebildet und die Auswirkungen von neuronalen Schäden abgemildert (1, 2). Neurogenese In bestimmten Regionen des Gehirns bilden sich auch nach der Embryonalentwicklung neue Nervenzellen aus neuronalen Stammzellen. Dieser Prozess wird als adulte Neurogenese bezeichnet. Sie findet in vereinzelten Hirnarealen statt, u.a. im Hippocampus, also dem Bereich des Gehirns, der für die Überführung von Informationen aus dem Kurzzeit- in das Langzeitgedächtnis verantwortlich und der bei der Alzheimer-Demenz besonders stark beeinträchtigt ist. Abhängig ist die Neurogenese, wie Tierstudien gezeigt haben (3), neben anderen Faktoren von der geistigen und körperlichen Aktivität sowie von Stress. Ältere Tiere, die körperlich aktiver waren oder in einer Umgebung lebten, die mehr kognitive Reize bot, zeigten eine fünffach verstärkte Neubildung von Nervenzellen im Hippocampus und verbesserte Lern- und Gedächtnisleistung im Vergleich zu Kontroll-Tieren (4). Psychosozialer Stress hingegen hemmt die Neurogenese und führt zu schlechteren Werten bei Lern-Übungen. Berücksichtigt werden muss dabei, dass die genaue Rolle der Neurogenese bei neurodegenerativen Erkrankungen wie der Alzheimer-Demenz noch nicht völlig geklärt ist. Kognitive Reserve Das Gehirn besitzt die Fähigkeit, Schäden durch Unfall und Krankheit teilweise zu kompensieren. Diese kognitive Reserve hängt einerseits von der Größe des Gehirns, also der Anzahl der Nervenzellen im Gehirn ab. Je mehr Nervenzellen ein Mensch besitzt, desto leichter kann er den Verlust von Nervenzellen durch Hirnschäden, zum Beispiel durch dementielle Erkrankungen ausgleichen. Dane- 2
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