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Transkript:

EDITORIAL Frank Pöpsel, Chefredakteur Immer mittwochs. Immer FOCUS-MONEY. Impressum Redaktion: Michael Groos Verlag: Die Verlagsbeilage erscheint in der FOCUS Magazin Verlag GmbH. Verantwortlich für den redaktionellen Inhalt: Frank Pöpsel Nachdruck ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags gestattet. Druck: Vogel Druck und Medienservice GmbH & Co. KG, Leibnizstraße, 97204 Höchberg Stand: /202 Verdientes Vertrauen Was ist heutzutage eigentlich noch sicher? Das ist zum einen eine philosophische Frage zum anderen aber auch eine ganz praktische, zum Beispiel bei der Anlage des eigenen Vermögens. Scheinbare Sicherheit wird an den Finanzmärkten heute oft erkauft, von den Notenbanken. Das kann die Zeit sein, die die Europäische Zentralbank mit dem angekündigten Erwerb von Staatsanleihen den Regierungen der europäischen Krisenstaaten kaufen will. Oder die Absicherung des Wachstums und des Rückgangs der Arbeitslosigkeit, für die die US-Zentralbank Federal Reserve alles zu tun bereit ist. Doch dies hat seinen Preis. Zum Beispiel den, dass die Zinsen extrem niedrig sind und sich künftig Inflationspotenziale aufbauen könnten. In diesen auf Jahre hinaus äußerst schwer kalkulierbaren Zeiten brauchen vermögende Anleger den richtigen Rat, um ihr Vermögen real erhalten und im Idealfall vermehren zu können. Wo Wohlhabenden dafür die richtige Beratung und Vermögensverwaltung offeriert wird, zeigt der aufwendige Test des Instituts für Vermögensaufbau (IVA) und des Münchner Steuerberaters Manfred Speidel. Sie führten ihn auch in diesem Jahr erneut im Auftrag von FOCUS-MONEY und dem Nachrichtensender n-tv durch. Die Fachleute schickten verdeckte Testpersonen in 36 Bankfilialen und Niederlassungen in Hamburg, Düsseldorf, Köln, Frankfurt am Main und München. Die Gespräche und die von den Banken unterbreiteten Anlagevorschläge werteten die Experten dann anhand einer Vielzahl von Kriterien aus. Resultat des umfangreichen Prozesses: Nicht alle Vermögensverwalter und Banken geben die richtigen Empfehlungen. Doch 4 Banken erfüllten die hohen Ansprüche, die an sie gestellt wurden. Sie sind geeignete Partner für Vermögende, die auf dem Weg durch diese schwierigen Zeiten einem Lotsen ihr Vertrauen schenken wollen. FAKTEN MACHEN GELD. 3

MONEYMARKETS Vermögensverwalter-Test Wo werden vermögende Kunden am besten beraten? Der große Test von FOCUS-MONEY und n-tv gibt die Antwort Top-Adressen für Anspruchsvolle Junge Anleger sind langfristig arm dran, sagt Andreas Beck, Vorstand des Instituts für Vermögensaufbau (IVA). Begründung: Die Renditen risikoloser Anlageformen sind kaum noch wahrnehmbar, die Geldentwertung aber nagt beharrlich an der Kaufkraft. Somit bedeutet althergebrachte Geldanlage heutzutage unweigerlich, dass man sich morgen weniger leisten kann. Ein Blick auf die Zinsversprechen der wenigen übrig gebliebenen erstklassigen Schuldner mit AAA-Rating macht schnell klar, was auf lange Sicht den Ersparnissen droht. Mit mageren,4 Prozent rentiert die zehnjährige Bundesanleihe. Sparen lässt sich mit solchen Konditionen nicht. Abgeltungsteuer, Kirchensteuer, Solidaritätszuschlag und Geldentwertung fressen den Jahreskupon komplett auf. Unterm Strich steht eine Minusrendite von rund,2 Prozent. Binnen zehn Jahren reduziert sich die Kaufkraft der Ersparnisse bei unveränderten Bedingungen von jetzt 00 Prozent auf rund 88 Prozent. Steigt die Inflation, bleibt im Alter noch weniger für den Konsum übrig. Geld mehrt sich heute nicht mehr von allein, konstatiert Beck. TÜV für Finanzen. Wer der heimlichen Enteignung trotzen will und den alten Buy-and-Hold-Strategien nicht mehr über den Weg traut, muss klüger investieren. Gefragt sind mehr denn je außergewöhnlich gute Anlageberater. Um Besseres zu finden als mickrig verzinste Bundesanleihen, stellten FOCUS-MONEY und der Nachrichtensender n-tv die Vermögensverwaltung heimischer Banken auf den Prüfstand. Den TÜV für Finanzen führten das Insti- tut für Vermögensaufbau und der Steuerberater Manfred Speidel aus München durch. Das Institut schickte in fünf Großstädten verdeckte Tes ter mit umfangreichem Beratungsbedarf und einer Anlagesumme von 380 000 Euro in zahlreiche Bankfilialen. Dieses sogenannte Mystery-Shopping gilt als eines von mehreren sinnvollen Instrumenten zur Überprüfung der Beratungsqualität. Insbesondere im traditionell intransparenten und verschwiegenen Vermögensverwaltungs-Geschäft verschaffen solche Methoden Durchblick. Man muss sich das Verhältnis vieler Kunden zu ihrem Bankberater vorstellen wie das Verhältnis zwischen Patient und Arzt, sagt Roman Inderst vom House of Finance der Universität Frankfurt. Wenn Verschwiegenheit in einer Branche zum obersten Gebot gehört, hilft nur Mundpropaganda im Freundeskreis weiter oder besser ein objektiver Bankentest. Um Ratsuchenden die Kontaktaufnahme zu erleichtern, schickte das IVA in diesem Jahr seine Tester zu 4 Instituten. Davon gehören 26 gemäß der Private-Banking-Studie einer Personalberatungsgesellschaft zu den führenden Häusern in den Regionen Düsseldorf/Köln, Frankfurt, Hamburg und München. Darüber hinaus wurden weitere Institute getestet, die für FOCUS-MONEY aus fachlichen Gründen von besonderem Interesse waren. Zu dieser Gruppe zählten beispielsweise größere Stadtsparkassen und hierzulande vertretene Schweizer Institute. Nicht alle Vermögensverwalter kamen in die Endauswertung. So lehnten etwa die BHF Bank, das Bankhaus Vontobel, die UBS und die Berenberg Bank den Test- Bank Stethoskop: Die Suche nach dem richtigen Betreuer für die Ersparnisse ist schwierig Ausgezeichnete Leistungen Insgesamt 4 Institute zeigten beim Test ihrer Vermögensverwaltungen sehr gute oder sogar herausragende Leistungen. Zwei Banken verdienten sich noch eine Auszeichnung als Seriensieger (s. Kasten folgende Seite) sehr gut herausragend APO Bank Bethmann Bank Frankfurter Sparkasse Frankfurter Volksbank Fürst Fugger HypoVereinsbank National-Bank quirin bank SutorBank Bank Sarasin Credit Suisse Donner & Reuschel Hauck & Aufhäuser Merck Finck & Co TEST /202 TEST /202 Banken in alphabetischer Sortierung 4 Fotos: istockphoto, 23RF Composing: FOCUS-MONEY

MONEYMARKETS Anlageklassen: Schwerpunkt bei Renten Im Mittel setzten die Vermögensverwalter bei ihren Anlagevorschlägen überwiegend Anleihen ein. Erstaunlich hoch ist auch der anteil er reicht in einem Fall bis zu,6 Prozent (s. Tabelle). Aufteilung nach Anlageklassen Sonstiges 2, Offene 0,8 Immobilienfonds 2, alternative 8,2 Investments Anlageklasse Liquidität Offene Immobilienfonds Anleihen alternative Investments illiquide Produkte Aufteilung nach Produkten Cash Sonstiges 3,4 9,7 Zertifikate/-fonds 3,0 Einzelaktien ETFs,0 27,8 minimaler 4,9 9,9 % 0 % 26,0 48,6 3 27 7 3 32,0 maximaler 39, % 26,3 % 82,6 %,6 % 29,2 % 3 Anlageprodukte: Anleihen dominieren Liquidität Renten Auf der Produktebene empfahlen die Berater am häufigsten Anleihen und Fondslösungen. Im Extremfall wollten sie 00 Prozent des Depots mit ETFs und 7 Prozent mit einzelnen Anleihen bestücken (s. Tabelle). Anlageklasse Cash Einzelanleihen Einzelaktien Investmentfonds Exchange Traded Funds Zertifik./Zertifikatefonds sonstige liquide Produkte illiquide Produkte minimaler 7 3 7 22 27 3 maximaler 39, % 74,9 %,6 % 9 0 26,3 %,0 % 3 Offene Fonds Einzelanleihen Quelle: IVA Quelle: IVA fall wegen des zu geringen Anlagevolumens ab. Andere konnten die Münchner Tester wegen zu unkonkreter Produktempfehlungen nicht bewerten. Schließlich führten sie von Anfang Juni bis Ende Juli 202 mit 37 Instituten Beratungsgespräche durch. Bei der Mehrheit der Vermögensverwalter waren zwei Termine notwendig, um einen konkreten und ausreichend detaillierten Anlagevorschlag zu erhalten. Insgesamt lagen am Ende 36 Anlagevorschläge vor, die den Anforderungen für eine qualitative und quantitative Auswertung genügen. Neun Institute lösten die gestellte Aufgabe exzellent und sicherten sich die Bestnote herausragend. Weitere fünf lieferten ebenfalls eine Top-Leistung ab und erhielten die Auszeichnung sehr gut. Ein Blick in die Vergangenheit offenbart zudem, dass sowohl die HypoVereinsbank als auch die Bethmann Bank über fünf Jahre immer die Bestnote erlangten (s. Kasten rechts). Faible für Festverzinsliche. Der Blick zurück zeigt noch mehr. Denn auch vier Jahre nach Beginn der Staatsschuldenkrise lastet auf den Anlegern und Börsen das Fehlen einer politischen und wirtschaftlichen Lösung. In der vorgeschlagenen Asset-Allocation macht sich die Unsicherheit bemerkbar. So sank im Schnitt der empfohlene anteil von 30 Prozent im Jahr 2008 auf 27,8 Prozent im Jahr fünf der Krise. Gleichzeitig fallen die Anlagevorschläge nach 2008 deutlich konservativer aus, stellte Beck fest. So sollten die Testkunden ihren Anleihenanteil von 27 auf 49 Prozent aufstocken. Trotz des enormen Renditeverfalls. Auch der Offener Immobilienfonds und alternativer Anlageklassen veränderte sich im Vergleich zu 2008 er reduzierte sich auf weniger als die Hälfte. Es ist deutlich zu sehen, dass vor allem ab 2009 ein Paradigmenwechsel innerhalb der Vermögensverwaltungspraxis stattgefunden hat, sagt Beck. Die Anlagevorschläge der Jahre 2009 bis 202 unterscheiden sich deutlich von der durchschnittlichen Asset-Allocation des Jahres 2008. Gleiches gilt für die empfohlenen Produkte. Die Tester stellten fest, dass vor allem Zertifikate, Beteiligungen und aktiv gemanagte Investmentfonds zu den Verlierern der Finanzkrise gehören. Allerdings erreichen die Investmentfonds bereits wieder fast die durchschnittliche Gewichtung von 2008. Zugelegt haben vor allem die passiven und derivatefreien Anlageklassen Cash, Einzelanleihen, Einzelaktien und Exchange Traded Funds. Das ist aus Kosten- und Transparenzgründen zu begrüßen, sagt Beck. Markante Abweichung von den gängigen Anlagetrends und Anlageformen entdeckten die Bankentester in den diesjährigen Empfehlungen nicht. Fast alle Vermögensverwalter diversifizierten traditionell und setzten, Anleihen und Liquidität ein. Die Gewichtungen der Asset-Klassen unterscheiden sich dagegen von Bank zu Bank erheblich. So lag die empfohlene Anleihenquote in einem Fall bei 9,9 Prozent, in einem anderen bei 82,6 Prozent. Die Spanne bei reicht von null bis,6 Prozent am Gesamtvermögen. Auch zu den durch Abwertungen und Auflösungen gebeutelten Offenen Immobilienfonds haben die Anlageexperten unterschiedliche Meinungen. In 27 Vorschlägen wurden sie überhaupt nicht berücksichtigt, in einem Musterportfolio erreichte das kleingestückelte Betongold immerhin 26,3 Prozent Depotanteil. Zu den Favoriten unter den in Frage kommenden Anlageformen zählen ETFs (maximaler 00 Prozent), Investmentfonds (maximaler 90 Prozent) und Anleihen (maximaler 7 Prozent). Dagegen fanden sich in 22 Vorschlägen keine Zertifikate, in 3 Depots fehlten komplett illiquide Assets wie geschlossene Beteiligungsmodelle und Versicherungsprodukte. In dem relativ hoch gewichteten konservativen Bereich präferieren die Bankberater derzeit kurzlaufende Unternehmensanleihen mit einer Gewichtung von im Schnitt 6 Prozent. Insgesamt erreichen die kurzlaufenden Zinsvehikel einen von 42 Prozent. Bei den dominiert mit knapp 7, Prozent durchschnittlichem der Euro-Raum. Erstaunlich niedrig fällt der Rohstoffanteil aus. Im Schnitt kommen Rohstofffonds auf nur auf 3,7 Prozent, physisches Gold führt mit 0,48 Prozent ein Schattendasein. Erklärung: Wenn Profis das gelbe Metall berücksichtigen, dann in den meisten Fällen über ETFs oder Exchange Traded Commodities. Immerhin wurde auch ein Vorschlag eingereicht, bei dem Gold mehr als zwölf Prozent erreicht. Trotz der Probleme Europas mit seinen Schuldensündern dominierte in allen Anlagevorschlägen der Euro. Sein an den Musterdepots beträgt im Schnitt 72 Prozent. In der Spitze erreichte die Euro-Quote fast 96 Prozent Depotanteil. Ein Vermögensverwalter gewichtete den Euro nur mit 4, Prozent, der mit Währungsrisiken und -chancen behaftete von Nicht-Euro-Devisen machte bei ihm immerhin 4,9 Prozent aus. Apropos Risiken. Der Test offenbart, dass mancher Vermögensverwalter hier noch Nachholbedarf hat. In zwölf der 36 untersuchten Anlagevorschläge ist Risikoaufklärung in keiner Form ein Thema, bemängelt Beck. Dort, wo Risikoaufklärung stattfand, erfolgte sie lediglich in sechs Fällen in sehr guter oder guter Form. Insgesamt besteht im Hinblick auf die Angabe von Risikokennzahlen, die von der Mehrheit der Teilnehmer entweder überhaupt nicht oder in sehr überschaubarem Umfang bereitgestellt werden, Raum für zukünftige Verbesserungen, resümiert Beck. Betreuungsform bestimmt Kosten. Gute Beratung hat natürlich ihren Preis. Im Durchschnitt müssen Bankkunden bei Anlagesummen in der getes teten Größenordnung mit Gesamtkosten also Transaktionskosten, Managementund Depotbankgebühren in Höhe von,9 Prozent pro Jahr rechnen. Die Spanne reicht von 0,7 bis 3,90 Prozent. Entscheidend für den Kostenblock ist die vorgeschlagene Betreuungsform. Nur in fünf Fällen schlugen die Berater ein Depot vor, das vom Anleger selbst umgesetzt werden muss. Die Mehrheit der Banken riet dagegen, die Anlagesumme zu 00 Prozent der hauseigenen Vermögensverwaltung anzuvertrauen. Dies entspricht auch den Wünschen der Tester, die explizit im Beratungsgespräch zum Ausdruck brachten, dass sie sich nicht um die Verwaltung der geschenkten 380 000 Euro kümmern möchten. Wer sich so entscheidet, muss wissen, dass er alle Anlageentscheidungen seiner Bank überlässt. Und wer dann eine exzellente Adresse wählt, wird dieses Mandat auch nicht bereuen. MICHAEL GROOS Häufigste Produkte: ETFs favorisiert Exchange Traded Funds sind weiter im Kommen und auffällig viele aktiennahe Investments. Produkt Deutsche Börse Xetra-Gold ishares Dax DWS Top Dividende db x-trackers MSCI EM Asia ishares Euro Stoxx 0 ishares Jumbo Pfandbriefe A0S9GB 93393 9848 DBXMA 9339 26326 Kosten: große Abweichungen Ein Blick auf die Kosten ist immer angebracht. Denn sie schwanken beträchtlich und zehren Jahr für Jahr gnadenlos an der möglichen Rendite. Kostenart WKN All-in-Fee p. a. ) innere Kosten VV p. a. 2) Kosten VV p. a. 3) Kosten Gesamtlösung im. Jahr 4) Kosten Gesamtlösung annualisiert (3 J.) ) CRÈME DE LA CRÈME Nachhaltige Spitzenleistungen Ununterbrochen seit 2008 stellt das Institut für Vermögensaufbau Deutschlands Vermögensverwalter auf den Prüfstand. Die Phase gehört mit zu den schwierigsten, die Anleger und Berater zu überstehen hatten. Allein im ersten Testjahr stürzte der Dax um 42 Prozent ab. Im folgenden Jahr erreichte er sein Tief bei 3844 Punkten. Im Jahr 20 folgte ein weiterer Einbruch um mehr als 30 Prozent. Gleichzeitig kollabierten die Ertragsmöglichkeiten am heimischen Rentenmarkt: Die Umlaufrendite schmolz von 4,7 Prozent im Jahr 2008 auf e 202 zusammen. Kein Wunder, dass sich in den Testjahren 2008 bis 200 die Anzahl der mit einem Herausragend bewerteten Institute von elf auf acht dezimierte. Erst in den beiden Folgejahren konnten sich mit neun und zehn wieder mehr Vermögensverwalter auszeichnen. Umso preiswürdiger, dass es der HypoVereinsbank und der Bethmann Bank gelang, fünfmal die höchste Auszeichnung herausragend zu erreichen. Seit Beginn unserer Bewertungen immer im obersten Bereich, lautet das Urteil des Instituts für Vermögensaufbau. In den fünf Jahren hat jeder der beiden Serien sieger die fünf unterschiedlichen Testkunden mit zusammen knapp 3, Millionen Euro Vermögen optimal beraten. 6 6 4 4 minimal 0 % 0 % 0,08 %,0 % 0,7 % durchschnittl. bei Verwendung 3,93 %,92 % 7,86 %,64 % 2,90 %,26 % maximal,90 %,4 %,90 % 7,42 % 3,90 % Durchschnitt,4 % 0,4 %,3 % 2,64 %,9 % VV = Vermögensverwaltung; ) wie ausgewiesen, inklusive Gebühren für die Depotbank; 2) Hochrechnung auf Basis marktüblicher innerer Kosten verschiedener Produktklassen, abzüglich ggfs. an den Kunden weitergereichter Rückvergütungen, gewichtet mit dem in die VV investierten Vermögensanteil; 3) inklusive Transaktionskosten und ggfs. Erfolgshonorar, gewichtet mit dem in die VV investierten Vermögensanteil; 4) inklusive ggfs. fälliger initialer Einmalzahlungen; ) annualisierte Durchschnittskosten pro Jahr über die ersten drei Anlagejahre Quelle: IVA Quelle: IVA 6 7

MONEYMARKETS Stadt Düsseldorf/Köln Frankfurt Hamburg München Fernglas: Wer sich am Bankentest orientiert, findet den persönlich passenden Vermögensverwalter teilnehmende Bank APO Bank Flossbach von Storch Hauck & Aufhäuser National-Bank Sparkasse Düsseldorf Sparkasse KölnBonn Credit Suisse Deutsche Bank Frankfurter Volksbank Frankfurter Sparkasse Gebser & Partner HypoVereinsbank HSBC Trinkaus Sarasin UBS Bankhaus Lampe Credit Suisse Commerzbank Hamburger Volksbank Haspa M. M. Warburg quirin bank SutorBank Bethmann Bank Commerzbank Deutsche Bank DJE Kapital Donner & Reuschel Fürst Fugger GLS Bank HypoVereinsbank Julius Bär Merck Finck & Co Münchner Bank PSM Stadtsparkasse München Banken in alphabetischer Sortierung Im Auftrag von FOCUS-MONEY und dem Nachrichtensender n-tv nahm das Institut für Vermögensaufbau (IVA) zusammen mit dem Steuerberater Manfred Speidel die Anlageberatung für vermögende Kunden bei 36 Banken in deutschen Metropolen genauer unter die Lupe (s. Tabelle links). Testprofile Um die Beratung unter realen Bedingungen zu ermitteln, schickte das Münchner Institut jeweils eine Testperson in jede Filiale. Als Testpersonen fungierten im Wesentlichen fünf verschiedene Persönlichkeiten, die bezüglich ihrer Vermögensverhältnisse und Anlageziele gegenüber dem Bankberater sehr ähnliche Angaben machten. Die Fälle wählten die Bankentester so aus, dass sie hohe Ähnlichkeit mit der realen Situation des jeweiligen potenziellen Neukunden aufwiesen. So sollte sichergestellt werden, dass die Banker die Tester auch als authentisch empfinden. Diese Wirkung scheint erreicht worden zu sein, da alle fünf den Eindruck hatten, als echte Interessenten wahrgenommen worden zu sein, sagt IVA- Vorstand Andreas Beck. Alle Testfälle enthielten die folgenden Eckdaten: Der Testkunde besitzt ein Konto mit Festgeldern und erhält vom Vater eine steuerfreie Schenkung. Insgesamt steht eine An- Testmethode TÜV für Bankiers lagesumme in Höhe von 380 000 Euro für Neuinvestments zur Verfügung Der Testkunde möchte sich nicht um die Anlageentscheidungen kümmern und sucht daher eine Vermögensverwaltung. Im Klartext: Alle Dispositionen will er erfahrenen Experten überlassen. Der Testkunde benötigt das Geld vorerst nicht. Er schätzt sich als eher risikoscheu ein. Dementsprechend wünscht er eine Anlage über zehn Jahre und ein eher ausgewogenes Depot. Spezielle anlagepolitische Ziele wie etwa den Kauf einer Immobilie zur Eigennutzung verfolgt er nicht. Im Hinblick auf die Gebührenbelastung wünscht er aus Transparenzgründen eine sogenannte All-in-Fee-Lösung. Sie umfasst insbesondere die Management- und Depotbankgebühren, berücksichtigt aber auch weitere wichtige Kostenblöcke wie beispielsweise die Transaktionskosten oder mögliche Gewinnbeteiligungen. Fragebogen Alle Testpersonen füllten im Anschluss an jedes Beratungsgespräch einen standardisierten Fragebogen aus. Darin beantworteten sie unter anderem Fragen zum persönlichen Eindruck. Und auch zu den Ini tiativen, die vom Bankberater ausgingen ob er etwa von sich aus die Risikobereitschaft, die Anlageziele, den Anlagehorizont, Erfahrungen und Kenntnisse mit Wertpapieren, die sonstigen Vermögensverhältnisse und die steuerliche Situation des potenziellen Neukunden erfragte. Ebenso mussten sie vermerken, ob der Berater unaufgefordert die anfallenden Kosten und die Verlustrisiken gut verständlich ansprach. Zuletzt galt es, die folgende Frage ehrlich zu beantworten: Würden Sie vor dem Hintergrund dieses Gesprächs eine größere Summe Ihres Geldes bei dieser Bank gemäß der vorgeschlagenen Anlagestrategie tatsächlich investieren? Bewertungsgrundlage Basis der Bewertung der Beratungsleistung waren die schriftlichen Unterlagen, die den Testpersonen in physischer oder elektronischer Form übergeben wurden. Als ergänzende Informationsquelle dienten die Fragebögen sowie direkt erteilte Auskünfte. Die Unterlagen sah das IVA dann als auswertbar an, wenn ihnen zumindest zu den folgenden drei Fragen hinreichende Informationen entnommen werden konnten:. In welche Anlageklassen wird das zur Verfügung stehende Geld investiert? 2. In welche Produkte soll der Testkunde investieren? 3. Was kostet die vorgeschlagene Lösung im ersten Jahr beziehungsweise in den Folgejahren? Unklarheiten, die sich bei der ersten Durchsicht der Unterlagen ergaben, versuchte das Institut durch Nachfragen bei der Testperson zu klären. Bei Fragen, die sich auch dadurch nicht klären ließen, stellte die Testperson gezielte Nachfragen bei der jeweiligen Bank. Ein direkter Kontakt eines Institutsmitarbeiters zu Bankmitarbeitern fand zu keinem Zeitpunkt des Tests statt. In allen Zweifelsfällen war das Verständnis der Testperson maßgeblich. Auswertung Alle Unterlagen wurden nach sieben Kriterien bewertet, die mit unterschiedlicher Gewichtung ins Gesamtergebnis einflossen (s. Kasten rechts). Für die positiv erfüllten Aspekte vergaben die Münchner Bankentester Punkte. Die so ermittelten Punkte übertrugen sie anschließend in Noten von eins ( sehr gut ) bis fünf ( mangelhaft ). Die Gesamtnote ergab sich als gewichteter Durchschnitt der sieben Teilnoten, die mit folgender Gewichtung in die Berechnung eingingen: Portfolio-Struktur: 2 Prozent Produktumsetzung: 2 Prozent Kosten: 20 Prozent Ganzheitlichkeit/Steuern: 0 Prozent Transparenz: 0 Prozent Risikoaufklärung: Prozent Kundenorientierung/ Verständlichkeit: Prozent Die Test-Kriterien im Detail. Ganzheitlichkeit/Steuern Stellt die Bank sich selbst, ihre aktuellen Geschäftszahlen, ihren Anlageprozess und ihre Meinungen zu relevanten makroökonomischen Themen näher vor? Erfragt der Anlageberater die Risikobereitschaft des Testkunden von sich aus? Erfragt der Anlageberater die Anlageziele des Kunden? Erfragt er seinen Anlagehorizont? Erfragt er die Wertpapierkenntnisse des Kunden? Erfragt er die sonstigen Vermögensverhältnisse des Kunden? Wird die steuerliche Situation des Anlegers erfragt? Könnte sich die Testperson auf Basis ihres Gesamteindrucks vorstellen, tatsächlich eigenes Geld bei dieser Bank anzulegen? 2. Kundenorientierung/ Verständlichkeit Geht der Anlageberater auf spezielle Wünsche des Kunden ein? Wird verständlich dargestellt, in welche Anlageklassen investiert werden soll? Werden lang- und kurzfristige Fragestellungen unterschieden? Werden Verlustrisiken verständlich erklärt? Werden anfallende Kosten verständlich erklärt? Hat die Testperson insgesamt den Eindruck, dass ihr alle Aspekte des Anlagevorschlags gut erklärt worden sind? 3. Risikoaufklärung Werden einfache, klassische Risikomaße dargestellt? Werden klassische historische Stresstests dargestellt? Werden prospektive Stresstests dargestellt? Werden anspruchsvolle Risikomaße dargestellt? Werden Risikomaße für Anleihen dargestellt? 4. Kosten Wie hoch sind die äußeren Kosten für die Vermögensverwaltung? Wie hoch sind die äußeren Kosten für den verwaltungsfreien im Musterdepot? Wie hoch sind die inneren Kosten des gesamten Anlagevorschlags? Wie hoch sind die Gesamtkosten des Anlagevorschlags im ersten Jahr? Wie hoch sind die annualisierten Gesamtkosten des Anlagevorschlags über die nächsten drei Jahre?. Transparenz Findet eine nähere Aufschlüsselung von Bruttorenditen statt? Wird ein Muster des Vermögensverwaltungsvertrags bereitgestellt? Wird dargestellt, mit welchen Produkten der Anlagevorschlag umgesetzt werden soll? Händigt der Anlageberater dem Testkunden zu anspruchsvolleren Produkten weitere detaillierte Informationen aus? Thematisiert der Anlageberater die Kosten von sich aus? Dokumentiert er die anfallenden Kosten schriftlich? 6. Portfolio-Struktur Werden Risiken systematisch gestreut? Passt das Portfolio-Risiko zum Risikoprofil des Anlegers? Werden Klumpenrisiken syste matisch vermieden? Ist das Portfolio widerspruchsfrei? 7. Produktumsetzung Werden die jeweiligen Anlageklassen mit passenden Produkten effizient umgesetzt? Werden unnötige kostenintensive Schachtelkons truktionen vermieden? Erfolgt die Auswahl konsequent qualitätsorientiert, oder werden einseitig hauseigene Produkte bevorzugt? 8 Foto: istockphoto 9

FRANKFURTER VOLKSBANK Die vorgeschlagene Struktur des Musterdepots der Frankfurter Volksbank bezeichnet Andreas Beck, Vorstand des Instituts für Vermögensaufbau, als gut. Sie sei klassisch umgesetzt mit und Renten, für das Anlageziel des Musterkunden aber etwas konservativ ausgefallen. Der festverzinslicher Wertpapiere fällt mit 70 Prozent hoch aus. Für die Asset-Allocation vergeben die Münchner Bankentester die Note gut. Die empfohlene Produktauswahl bezeichnen sie als sehr kundenorientiert, da sie eine hohe Direktinvestitionsquote aufweist. Die Risikostreuung auch bei den festverzinslichen Wertpapieren über eine internationale Ausrichtung bezeichnet Beck als hochwertig. Für die Produktauswahl bekommt die Frankfurter Volksbank die Bestnote sehr gut. INTERVIEW Sachwerte sind unverzichtbar Marc Lennertz, Leiter der Vermögensverwaltung der Frankfurter Volksbank, über die Trends in der Betreuung vermögender Privatkunden TEST /202 Prognostizierte Wertentwicklung Die Tester unterstellten bei ihrer Prognoserechnung ein Startkapital von 00 000 Euro. Gemessen an der Wertentwicklung der Empfehlungen in den vergangenen zehn Jahren, errechneten sie dann den möglichen Depotwert und seine Streuung in den nächsten drei Jahren. Ergebnis: Mit 20-prozentiger Wahrscheinlichkeit ist ein Mehrwert von elf Prozent möglich. Portfolio-Entwicklung in drei Jahren Wahrscheinlichkeit für die Endsumme Anlagesumme zu Beginn: 00 000 Euro 96 000 Risiko/Rendite Anleihen Portfolio* 20 0 0 000 26 000 *vor Kosten 0 0 20 2 Risiko Ergebnis Anleger, die nur auf Anleihen setzen, gehen kaum Risiken ein. Kehrseite der Medaille: Sie verdienen auch wenig. Welches Chance-Risiko-Verhältnis der Anlagevorschlag vor Kosten bietet, zeigt der Portfolio-Punkt. 0 8 6 4 2 0 Rendite Empfohlenes Musterdepot Das Institut für Vermögensaufbau prüfte im Detail, welche Gewichtung der einzelnen Anlageformen der Bankberater empfiehlt. Ebenso im Visier der bankunabhängigen Tester: die Produkte, die die Testperson dann in ihr Musterdepot legen soll. Die Kriterien Portfolio-Struktur und Produktumsetzung hatten zusammen mit den Kosten bei der Vergabe der Noten eine höhere Gewichtung als die anderen vier Kriterien. Beim ebenso nicht unwichtigen Kriterium Kundenorientierung/ Verständlichkeit bekommt die Volksbank die Note sehr gut. Portfolio-Struktur Stresstest Das den Anlagevorschlag analysierende Institut prüfte, wie die empfohlenen Wertpapiere auf Krisen reagieren. Grundsätzlich gilt: je geringer die Depotverluste im Crash, je robuster also das Depot, desto besser. sehr robust Depotanteil Liquidität/Geldmarkt,09 Immobilien 0 Anleihen 70,38 20,2 alternative Investments 4,32 geschlossene Beteiligungen 0 physische Rohstoffe 0 Versicherungen 0 Das Institut für Vermögensaufbau bewertete die Kriterien Ganzheitlichkeit/Steuern, Kundenorientierung, Risikoaufklärung, Kosten, Transparenz, Portfolio-Struktur und Produktumsetzung. Dafür gab es jeweils Schulnoten und eine gewichtete Gesamtnote: Produktumsetzung sehr sensibel Depotanteil Kasse,09 Einzelanleihen 64,2 Einzelaktien 6,03 Investmentfonds 2,2 Exchange Traded Funds 7,79 Zertifikate/Zertifikatefonds 4,32 physisches Gold 0 Sonstiges 0 Zinsen Währung geopolitisch Note,60 FOCUS-MONEY: Welche Bedeutung haben vermögende Kunden für Ihr Institut? Marc Lennertz: Die Beratung ist ein wichtiger und integraler Teil unseres Privatkundengeschäfts. Gerade in der immer stärker nachgefragten individuellen Beratung zählen unsere Kompetenz, unsere Verlässlichkeit und unsere persönliche Betreuung. MONEY: Wie verlief in diesem Jahr das Neugeschäft? Lennertz: Unsere auf Werterhalt ausgerichtete Vermögensverwaltung findet großen Zuspruch. Wir verzeichnen beachtliche Zuflüsse. Unser Augenmerk liegt auf langfristiger Lebenspartnerschaft mit den Kunden. MONEY: Wenn das Sicherheitsbedürfnis der vermögenden Privatkunden überhaupt noch steigerbar war, so hat die Euro- Schuldenkrise es wohl noch einmal erhöht. Wie schaffen Sie Vertrauen in die Solidität und Stärke Ihres Instituts? Lennertz: Seit 0 Jahren behauptet sich die Frankfurter Volksbank mit einer soliden und konservativen Geschäftspolitik erfolgreich. Wir sind Teil der starken und mit sehr guten Ratings ausgestatteten genossenschaftlichen FinanzGruppe. Dies alles schafft Vertrauen. MONEY: Glauben Sie, dass die Euro-Schuldenkrise jetzt so weit unter Kontrolle ist, dass Extremrisiken wie ein Austritt Spaniens und ein Zerfall der Euro-Zone ausgeschlossen werden können? Lennertz: Die Politik zeigt sich gewillt, die Euro-Zone zusammenzuhalten. Ein Austritt Griechenlands oder Spaniens ist derzeit eher unwahrscheinlich. MONEY: Teilen Sie die Einschätzung, dass die sogenannte finanzielle Repression die Zinsen dauerhaft niedrig halten wird? Welche Folgen hat das für die Anlage des Vermögens? Lennertz: Wir erwarten in den nächsten Jahren weiterhin niedrige Zinsen. Deshalb ist Diversifikation wichtig. Wir empfehlen nach wie vor, einen Schwerpunkt im Euro zu halten und daneben weltweit Ertragschancen zu nutzen. MONEY: Die großen Notenbanken nutzen ein Arsenal ungewöhnlicher Maßnahmen und fluten die Märkte mit Liquidität. Sind dadurch die mittelfristigen lnflationsrisiken stark gestiegen? Lennertz: Aktuell sehen wir nur geringe Inflationsgefahren. Mittelfristig gehört ein moderater Preisanstieg zu unseren Szenarien. MONEY: Können Sie eine Renaissance dividendenstarker bestätigen, wie sie Marc Lennertz Leiter der Vermögensverwaltung und des Wertpapierfachzentrums laut dem Deutschen institut bereits bei deutschen Anlegern mit geringeren liquiden Vermögen zu beobachten ist? Oder wird die Aktie als Sachwert selbst bei vermögenden Deutschen immer noch unterschätzt? Lennertz: Sachwerte, also auch, sind in der langfristigen Vermögensallokation unverzichtbar. Viele dividendenstarke halten wir für unterbewertet. MONEY: Werden Immobilien bei Ihren vermögenden Kunden noch weiter an Bedeutung gewinnen? Lennertz: Viele unserer vermögenden Kunden haben bereits in Immobilien investiert. Die Schuldenkrise hat das Interesse an Immobilien, als Bestandteil des Gesamtvermögens, nochmals erhöht. Auch hier verfügen wir über entsprechende Expertise. MONEY: Und wie stehen Sie zum Gold? Lennertz: Wir glauben nicht, dass die Fokussierung auf eine Anlage in Gold besonders gut vor negativen Entwicklungen schützt. Wir sind überzeugt, mit der klassischen Anlage in, Renten, Rohstoffe und Immobilien langfristig eine höhere Rendite darstellen zu können. MONEY: Welche Investments wie Ackerland, Private Equity, Infrastruktur-Investments, die für Kleinanleger meist nicht zugänglich sind, machen Sie Ihrer vermögenden Klientel mit besonderer Expertise zugänglich? Lennertz: Wir empfehlen unseren Kunden nur transparente, liquide und bewertbare Anlageformen. Wir favorisieren dabei einen gut strukturierten Mix aus Finanzinstrumenten mit positivem Chance-Risiko-Verhältnis. MONEY: Welche Mängel erkennen Sie in Depots, die Ihnen in diesem Jahr übertragen worden sind? Lennertz: Die Risikokennzahlen des Gesamtdepots sind häufig nicht erkennbar. Daher ist vielen neuen Kunden nicht bewusst gewesen, dass ihre persönliche Renditeerwartung und Risikoeinschätzung nicht zu den investierten Vermögenswerten passt. MONEY: Welche Angaben erwarten Sie von Ihren Kunden, um ihnen individuelle Anlagevorschläge unterbreiten zu können? Lennertz: Wir führen mit unseren Kunden intensive Gespräche, um individuelle Anlagerichtlinien für das Portfolio maßgenau zusammenzustellen. Seit vielen Jahren schon geht unser Beratungsprozess weit über die gesetzlichen Erfordernisse hinaus. MONEY: In der deutschen Politik wird bis in die Union hinein über eine Vermögensabgabe diskutiert. Welche Strategien empfehlen Sie hier Ihren Kunden? Bieten Sie dafür spezielles Know-how an, etwa in Stiftungsund Erbschaftsfragen? Lennertz: Wir verfolgen die Diskussion aufmerksam und besprechen sie mit unseren Kunden. Für komplexe Erbschafts- und Stiftungsfragen ziehen wir die Expertise einer erfahrenen Kanzlei als unabhängigen Partner hinzu. 0

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