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Transkript:

I N F O R M A T I O N zur Pressekonferenz mit LH Stv. Franz Hiesl Familien- und Personalreferent Mag. a Doris Hummer Frauen-Landesrätin Mag. Tarek El-Dabbagh Personalleiter, Silhouette International Schmied AG Dominik Ehmer HR Business Partner Produktion, Rosenbauer International AG Mag. a Romana Steinmetz KOMPASS-Projektmanagerin, Netzwerk Humanressourcen (Clusterland OÖ GmbH) am 18. Juni 2013 zum Thema Erstmals in Oberösterreich: Pilotprojekt zur flexiblen überbetrieblichen Kinderbetreuung Weitere Gesprächsteilnehmer: DI (FH) Werner Pamminger, MBA, Geschäftsführer, Clusterland Oberösterreich GmbH Ing. Rudolf Aichinger, Betriebsrat der Angestellten, Rosenbauer International AG www.doris-hummer.at www.netzwerk-hr.at www.kompass-ooe.at

HIESL, HUMMER, EL-DABBAGH, EHMER, STEINMETZ 2 Kurzfassung Erstmals in Oberösterreich: Pilotprojekt zur flexiblen überbetrieblichen Kinderbetreuung Flexible überbetriebliche Kinderbetreuung erstmals in OÖ (ÜKiB): Drei namhafte oö. Familienunternehmen - Silhouette International Schmied AG, Rosenbauer International AG und PEZ/Haas Gruppe - haben sich auf Initiative von KOMPASS (Kompetenzzentrum für Karenz und Karriere) zusammengeschlossen und werden bei entsprechendem Bedarf gemeinsam eine flexible überbetriebliche Kinderbetreuung anbieten. Es kann von einem Betriebstageselternmodell bis zur Sommerbetreuung alles entstehen. KOMPASS begleitet die Firmen von der Planung bis zur Realisierung des Projekts. Win-Win für alle Beteiligten: Ziel ist, durch das Kinderbetreuungsangebot eine für beide Seiten gewinnbringende Situation zu schaffen. Das festigt die Bindung der Mitarbeiter/innen an den Betrieb, mindert das Ausfallsrisiko qualifizierter Mitarbeiter/innen und stärkt die Positionierung als frauen- und familienfreundliches Unternehmen. Darüber hinaus kann bei entsprechendem Angebot eine Verkürzung der Karenzzeiten sowie eine gleichzeitige Ausweitung von Arbeitszeiten und folglich eine Reduktion von Teilzeitmodellen erreicht werden. Dies führt in Summe zu einer höheren Produktivität der Betriebe. Neue Marke "KOMPASS. Kompetenzzentrum für Karenz und Karriere": Das Kompetenzzentrum hat eine neue Marke! KOMPASS schafft wegweisend einen Rundumblick über alles Wissenswerte in OÖ zu den Themen Karenz, Karriere, Auszeiten und Wiedereinstieg. KOMPASS wird seit 2011 im Netzwerk Humanressourcen auf Initiative von Frauen-Landesrätin Mag. a Doris Hummer, im Auftrag des Frauenreferates und in Kooperation mit WK OÖ, IV OÖ und AK OÖ umgesetzt.

HIESL, HUMMER, EL-DABBAGH, EHMER, STEINMETZ 3 LH Stv. Franz Hiesl, Familien- und Personalreferent Auf dem Weg zur familienorientierten Arbeitswelt Die Familien sind das Fundament und die Zukunft unserer Gesellschaft. Sie deshalb zu stärken und zu fördern ist das oberste Ziel in Oberösterreich. Eine wesentliche Aufgabe dabei ist, sie je nach ihrer Lebenssituation in der Kinderbetreuung zu unterstützen. Flexible Betreuungsformen sind immer mehr gefragt! In den letzten sechs Jahren ist der Anteil der Frauenbeschäftigung am oberösterreichischen Arbeitsmarkt um rund 6 % gestiegen und lag 2010 bei rund 67 %, die Teilzeitquote bei 44 % (Daten: Statistik Austria). Unweigerlich damit verbunden ist die Notwendigkeit, auch die Kinderbetreuungssituation auf diese veränderten Rahmenbedingungen anzupassen. Trotz der steigenden Anzahl der Kinder in den oö. Kinderbetreuungseinrichtungen zeigt sich in der täglichen Arbeit des OÖ Familienbundes, dass insbesondere Handlungsbedarf bei flexibler (Notfall-)betreuung, stundenweiser Betreuung, Nachmittagsbetreuung und auch bei der Schaffung von Unterstützungsangeboten für Alleinerziehende besteht. Familienbetriebe zeigen vor wie es geht Lange galten familienfreundliche Maßnahmen in Betrieben als soziale Wohltat. Mittlerweile belegen Studien, dass sich familienfreundliche Maßnahmen für Unternehmen auch finanziell bezahlt machen. Bei familienfreundlichen Initiativen geht es nicht nur um die Bewältigung einer gesellschaftlichen Herausforderung, vielmehr sind sie für Unternehmen auch notwendig, um in Zukunft erfolgreich zu sein. Wir müssen den Umstieg von der arbeitsorientierten Familienwelt zu einer familienorientierten Arbeitswelt schaffen, zeigt LH Stv. Franz Hiesl die Richtung auf, in welche es für die oö. Unternehmen gehen sollte. Die drei Unternehmen des Pilotprojekts ÜKiB sind hierfür Paradebeispiele, sind doch alle drei namhafte oö. Familienbetriebe, die sich hier zusammengeschlossen haben. Dieses Projekt beweist, dass Unternehmen bereit sind, auch einen Schritt weiter zu gehen, um sich den Mitarbeiter/innen als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren und so die Bindung zu stärken.

HIESL, HUMMER, EL-DABBAGH, EHMER, STEINMETZ 4 Familienorientierte Personalpolitik im oberösterreichischen Landesdienst Das Land Oberösterreich ist einer der größten Dienstgeber in unserem Bundesland und hat bereits viele familienfreundliche Initiativen gestartet. Flexible Arbeitszeitmodelle, das "Papa-Monat" oder die Möglichkeit während der Karenz geringfügig zu arbeiten, sind nur einige prominente Beispiele. Karenzmanagement und Wiedereinstiegsmaßnahmen im oberösterreichischen Landesdienst: - Planungs-/und Perspektivengespräch vor Beschäftigungsverbot/Karenz - Wiedereinsteiger/innengespräch mit der Führungskraft (ca. vier Monate vor Ende Karenz) - Verschiedene Kontakthaltemaßnahmen wie etwa das Wiedereinsteiger/innen- Frühstück - Möglichkeit der geringfügigen Beschäftigung während der Karenz - Teilnahmemöglichkeiten an Weiterbildungsveranstaltungen während der Karenz - Lehrgang "Rückkehr in den Beruf" zur Unterstützung des Wiedereinstiegs nach der Karenz Rechtliche Rahmenbedingungen zur besseren Vereinbarkeit von Familie & Beruf: - Anschlusskarenz bis zum vollendeten 5. Lebensjahr (unter Halbanrechnung dieser Zeit für die Vorrückung) - "Papa-Monat" (Vollanrechnung für Vorrückung und Versicherungsschutz für die Gesamtdauer) - Möglichkeit der stundenweise Urlaubsinanspruchnahme - Karenz zur Betreuung eines (schwerst-)behinderten Kindes bis zum vollendeten 40. Lebensjahres des Kindes und zur Pflege naher Angehöriger mit mindestens Pflegestufe 3 (unter Halbanrechnung dieser Zeit für die Vorrückung). - Sonderurlaub für bestimmte familienunterstützender Maßnahmen, insbesondere zur Betreuung naher Angehöriger, für die kein Anspruch auf Pflegefreistellung besteht (jährlich bis zu 40 Wochenstunden) und zur Pflege eines im gemeinsamen Haushalt lebenden erkrankten Kindes (bis 12 Jahre), wenn kein Anspruch (mehr) auf Pflegefreistellung besteht und zumindest zwei Kinder im gemeinsamen Haushalt leben.

HIESL, HUMMER, EL-DABBAGH, EHMER, STEINMETZ 5 Arbeits(zeit)modelle zur besseren Vereinbarkeit von Familie &Beruf: - Die Landesverwaltung bietet flexible Arbeitszeitmodelle an, großteils mit Gleitzeitmöglichkeiten. - In bestimmten Funktionen besteht die Möglichkeit der Telearbeit. Sozial- und Serviceleistungen zur besseren Vereinbarkeit von Familie & Beruf: - Kooperation mit städtischen und privaten Kinderbetreuungseinrichtungen zur Erweiterung der Öffnungszeiten (Pilotprojekt LKH Vöcklabruck) - Betriebstageseltern Pilotprojekt im LKH Schärding und Freistadt Väterkarenz auf dem Vormarsch Seit der Einführung der Kurzvarianten im Kinderbetreuungsgeld (12+2 Monate) ist die Anzahl der Väterkarenzen rasant gestiegen. Bei den Kurzvarianten nehmen etwa 30 % der Männer Väterkarenz in Anspruch.

HIESL, HUMMER, EL-DABBAGH, EHMER, STEINMETZ 6 Bildungs- und Frauen-Landesrätin Mag. a Doris Hummer Oberösterreich als Vorreiter in der überbetrieblichen Kinderbetreuung (ÜKiB) Trotz der steigenden Anzahl an Väterkarenzen liegt die Kinderbetreuung vorwiegend in Frauenhand. Mehr als 50 Prozent der Bevölkerung unseres Landes und damit ein beeindruckendes Potenzial an Wissen und Arbeitsleistung sind Frauen. Aktives Karenzund Auszeitenmanagement ist kein reines Frauenthema, sondern eines, das Frauen und Männer und somit Familien betrifft. Deshalb ziehen das Frauen- und Familienreferat des Landes Oberösterreich bei diesem Thema an einem Strang und arbeiten gemeinsam an einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Vereinbarkeit von Berufs- und Familienleben ausgewogen leben zu können bedeutet, Maßnahmen und Lösungen für frauen- und familienfreundliches Arbeiten anzubieten. Immerhin stehen zwei (!) Drittel aller Arbeitnehmer/innen und Arbeitgeber/innen täglich im Spannungsfeld der Vereinbarkeit von Familien- und Berufsleben! Drei von vier Beschäftigten zwischen 25 und 39 Jahren mit Kindern würden für mehr Familienfreundlichkeit sogar das Unternehmen wechseln. Pilotprojekt in Oberösterreich: ÜKiB als Vorzeigeprojekt Frauen-Landesrätin Mag. a Doris Hummer hat KOMPASS das Kompetenzzentrum für Karenz und Karriere - 2011 ins Leben gerufen. Nach 1,5 Jahren Laufzeit sehen wir die ersten Erfolge: Die Anbindung im Netzwerk Humanressourcen der Clusterland Oberösterreich GmbH bietet die Möglichkeit, Personalverantwortliche direkt zu erreichen. In den rund 130 Firmengesprächen wurde KOMPASS vorgestellt und die Idee dahinter kommuniziert. 20 Betriebe haben sich 2012 in einem Entwicklungsdialog zusammengeschlossen, um sich vierteljährlich über Erfahrungen im Karenz- und Auszeitenmanagement auszutauschen. Heuer hat das KOMPASS-Projektteam ein Kooperationsprojekt mit drei namhaften oö. Betrieben initiiert. Diese drei Betriebe arbeiten unter der Projektleitung von KOMPASS an einem Pilotprojekt, das österreichweit einmalig ist. Erstmals möchten Unternehmen gemeinsam eine überbetriebliche, flexible Kinderbetreuung anbieten und sind damit Vorreiter in Österreich!

HIESL, HUMMER, EL-DABBAGH, EHMER, STEINMETZ 7 Vorreiterrolle in Oberösterreich "In Oberösterreich verfolgen wir das Ziel, ein flächendeckendes und flexibles Betreuungsangebot zu schaffen, das sich am Bedarf der Kinder und Eltern orientiert und so eine optimale Vereinbarkeit von Beruf und Familie ermöglicht. Kinderbetreuungseinrichtungen können die Familie und die Erziehungsarbeit der Eltern unterstützen. Wir brauchen couragierte Betriebe, die ihren Mitarbeiter/innen hier aktiv Unterstützung anbieten. Mit dem Projekt ÜKiB sind wir in Oberösterreich auf dem richtigen Weg und wieder einmal einen innovativen Schritt voraus", so Landesrätin Hummer.

HIESL, HUMMER, EL-DABBAGH, EHMER, STEINMETZ 8 Mag. Tarek, El-Dabbagh Silhouette International Schmied AG Win-Win für alle Beteiligten Das Tätigkeitsfeld von Silhouette International Schmied AG umfasst Design, Produktion und Vertrieb von Brillenfassungen und Sonnenbrillen aus Metall und Kunststoff. Neben der Eigenmarke Silhouette erzeugt das Unternehmen auch Brillen unter der Lizenzmarke adidas eyewear. Silhouette ist zu 100 % in Familienbesitz und erwirtschaftete im Betriebsjahr 2012 mit knapp 800 Mitarbeiter/innen am Standort Linz und weiteren 800 Mitarbeiter/innen international einen Umsatz von 150 Mio. Euro. Das Unternehmen besitzt 13 eigene Vertriebstöchter sowie zwei Repräsentanzen und ist mit einem weltweiten Vertriebsnetz in mehr als 90 Ländern vertreten. 60 % Frauenanteil als Treiber Ein hoher Frauenanteil von 60 % bringt es mit sich, dass auch der Anteil an Teilzeitkräften im Unternehmen relativ hoch ist. Rund 20 % der Mitarbeiter/innen arbeiten in über 120 Teilzeitmodellen, um Familie und Beruf vereinbaren zu können. Durch diese Gegebenheiten und die Tatsache, dass Silhouette seit jeher eine hohe Familienvereinbarkeit und Freundlichkeit anstrebt, wurde die Idee für eine nachhaltige und langfristige Realisierung einer betrieblichen Kinderbetreuung im kooperativen Verbund mit anderen Unternehmen geboren. Bessere Maschinenauslastung durch optimales Betreuungsangebot Zum einen ist das Ziel für unsere Mitarbeiter/innen mit Kindern, eine qualifizierte und professionelle Kinderbetreuung zu organisieren und zum anderen sehen wir natürlich auch Vorteile für uns als maschinenintensives Produktionsunternehmen, sieht Mag. Tarek El- Dabbagh Vorteile für alle Beteiligten. Silhouette hofft durch die zeitlich angepasste Kinderbetreuung eine wesentliche Reduktion der derzeit über 120 Teilzeitmodelle. Möglich wäre dies u.a. durch eine Ausweitung der Arbeitszeiten aber auch durch verkürzte Karenzzeiten und so eine höhere und produktivere Maschinenauslastung gewährleisten zu können. Ausgezeichnetes Unternehmen Zahlreiche Preise und Auszeichnungen unterstreichen die hohe Familienfreundlichkeit von Silhouette. 2013 zählt das Unternehmen zu den fünf besten Arbeitgebern Österreichs und trägt seit 2010 das Gütesiegel Betriebliche Gesundheitsförderung. Weiters besitzt Silhouette den Pegasus in Gold und Kristall.

HIESL, HUMMER, EL-DABBAGH, EHMER, STEINMETZ 9 Von der Zusammenarbeit profitieren Der Betrieb einer Kinderbetreuungsstätte geht mit zahlreichen Auflagen und Unsicherheiten einher und hat uns auf die Idee der Zusammenarbeit mit regionalen Partnern gebracht, berichtet El-Dabbagh von den Überlegungen im Vorfeld des Projekts. Gemeinsam mit den Projektpartnern kann mehr bewegt werden, Kapazitäten und Ressourcen werden geteilt und es wird ein innovatives Beispiel für flexible überbetriebliche Kinderbetreuung gesetzt.

HIESL, HUMMER, EL-DABBAGH, EHMER, STEINMETZ 10 Dominik Ehmer Rosenbauer International AG Rosenbauer ein Familienunternehmen Rosenbauer ist der führende Hersteller für Feuerwehrtechnik im abwehrenden Brand- und Katastrophenschutz. Seit über 145 Jahren steht der Name für bedeutende Innovationen und wegweisende Techniken im Bau von Feuerwehrfahrzeugen und Löschgeräten nach europäischen und US-Normen. Mit einem Service- und Vertriebsnetzwerk ist der Konzern in über 100 Ländern tätig und ein verlässlicher Partner der Berufs-, Betriebs-, Werk- und Freiwilligen Feuerwehren. Das 1866 gegründete Familienunternehmen besteht in der sechsten Generation und hat sich zu einem globalen, börsennotierten Konzern mit einem Umsatz von 645 Mio. Euro entwickelt. Rosenbauer International AG beschäftigt in Österreich knapp 1.400 Mitarbeiter/innen, davon fast 1.200 an den Standorten Leonding und Traun, wo sich auch die Konzernzentrale und die größte Produktionsstätte des Konzerns befinden. Einbindung der Familie in die Unternehmenskultur Rosenbauer ist ein Familienunternehmen und aufgrund seines Tätigkeitsfeldes der Herstellung von technischen Geräten ist der Anteil der männlichen Beschäftigten im Vergleich zu anderen Unternehmen in dieser Größenordnung überproportional hoch (93 Prozent). Dennoch gehören bei Rosenbauer Familienorientierung und Familienfreundlichkeit seit jeher zur gelebten Grundhaltung. Entlastung der Mitarbeiter/innen Rosenbauer möchte mit diesem Projekt eine individuelle Entlastung der Mitarbeiter/innen durch die Bereitstellung eines bedarfsorientierten Betreuungsangebots erreichen, berichtet Dominik Ehmer, Mitarbeiter der Abteilung Human Resources. Rosenbauer will damit den Wiedereinstieg erleichtern und den Mitarbeiter/innen kürzere Karenzzeiten ermöglichen. Knapp die Hälfte der werdenden Väter in Karenz Rosenbauer unterstützt seine Mitarbeiter/innen finanziell bei der Geburt eines Kindes. 2012 gingen fünf werdende Väter in Karenz. Für 2013 wird eine ähnliche Zahl aufgrund der bisherigen Anfragen und bereits in Anspruch genommenen Väterkarenzen erwartet. Die vorliegenden Zahlen zeigen, dass damit die Hälfte der werdenden Väter bei Rosenbauer in Karenz geht. Positives Echo aus der Belegschaft Nach ersten Befragungen bekommt Rosenbauer von Mitarbeiter/innenseite hinsichtlich der Überlegung zur Schaffung einer Kinderbetreuungsmöglichkeit sehr positives Feedback. Interesse und Bedarf zeichnen sich insbesondere während der Zeit der Sommerferien ab.

HIESL, HUMMER, EL-DABBAGH, EHMER, STEINMETZ 11 Mag. a Romana Steinmetz, Netzwerk HR, Clusterland OÖ GmbH Innovation durch Kooperation DAS Netzwerk für Personalmanagement Das Netzwerk Humanressourcen (NHR) ist die erste Anlaufstelle für Personalmanagement in Oberösterreich und bietet Informationen, Best Practices und Projekte rund um HR- Themen. Als branchenübergreifende Drehscheibe in der Clusterland Oberösterreich GmbH greift das NHR seit der Gründung 2004 die Anliegen der heimischen Unternehmen auf, initiiert sowie begleitet Kooperationsprojekte und vernetzt bereits über 145 Partnerunternehmen. Bisher haben 80 Unternehmen in 16 Projekten erfolgreich zusammengearbeitet. KOMPASS. Kompetenzzentrum für Karenz und Karriere Das Kompetenzzentrum für Karenz und Karriere, kurz KOMPASS, sensibilisiert und unterstützt Betriebe rund um die Themen: Karenz, Karriere, Auszeiten sowie Wiedereinstieg und schafft einen Rundumblick was dazu in Oberösterreich und international passiert oder sich als Trend abbildet. KOMPASS wird seit 2011 im Netzwerk Humanressourcen auf Initiative von Landesrätin Mag. a Doris Hummer, im Auftrag des Frauenreferates und in Kooperation mit WK OÖ, IV OÖ und AK OÖ umgesetzt. Das KOMPASS-Team ist für Unternehmen der Ansprechpartner für aktives Karenzmanagement und eine frauen- und familienfreundliche Arbeitswelt. Rolle von KOMPASS im Kooperationsprojekt ÜKiB KOMPASS übernimmt für die Betriebe das Projektmanagement und unterstützt die Betriebe gemeinsam mit den jeweiligen Experten u.a. bei der Klärung der gesetzlichen und formalen Rahmenbedingungen sowie beim Lukrieren möglicher Förderungen. Ziel ist, dass das Projekt auch als erfolgreiches Beispiel und als Anreiz für weitere Betriebe dient, ihre Mitarbeiter/innen in der Kinderbetreuung zu unterstützen und sich darüber als attraktiver, frauen- und familienfreundlicher Betrieb zu positionieren. Im Rahmen von KOMPASS haben wir mit den Unternehmen einen Prozess gestartet, der im Ergebnis die variablen Bedarfe aller drei Betriebe abbilden soll. Es kann von einem Betriebstageselternmodell bis zur Sommerbetreuung alles entstehen, berichtet Projektleiterin Mag. a Romana Steinmetz.

HIESL, HUMMER, EL-DABBAGH, EHMER, STEINMETZ 12 Hans Bangelmeier, GF PEZ/Haas Gruppe Familienbetrieb schafft individuelle Freiräume Der Oberösterreicher Eduard Haas III ist Gründer der heute weltweit tätigen PEZ/Haas- Gruppe. Neben Europa und den USA zählen Japan und Australien zu den wichtigsten Märkten. Insgesamt sind PEZ-Produkte in über 80 Ländern erhältlich. Dabei werden jährlich ca. 65 Millionen Spender und 4,2 Milliarden Bonbons hergestellt. 1.130 Mitarbeiter/innen sind weltweit in der PEZ/Haas-Gruppe beschäftigt, 150 davon in der Unternehmenszentrale in Traun. Frauen haben das Ruder in der Hand Mit einem Frauenanteil von 70 %, sowohl im gesamten Unternehmen als auch in den Führungspositionen, haben Frauen in der PEZ/Haas-Gruppe klar das Ruder in der Hand. Dies bringt es auch mit sich, dass sich die Unternehmensleitung mit dem Angebot einer betrieblich unterstützten Kinderbetreuung auseinandersetzt. Die Umsetzung wäre alleine nicht möglich, aber gemeinsam mit Unternehmen aus der Nachbarschaft eröffnen sich für die Mitarbeiter/innen maßgeschneiderte Möglichkeiten, freut sich der Geschäftsführer Hans Bangelmeier über die Zusammenarbeit in dem Kooperationsprojekt. Mitarbeiter/innen als Markenbotschafter Zufriedene, motivierte Mitarbeiter/innen sind der Schlüssel zum Erfolg und ein oftmals unterschätzter Werbeträger für eine Marke bzw. ein Unternehmen, ist Bangelmeier überzeugt. Die PEZ/Haas-Gruppe möchte durch das Kinderbetreuungsangebot eine für beide Seiten gewinnbringende Situation schaffen. Mitarbeiter/innen wissen ihren Nachwuchs in guten Händen und sind so gewillt die Arbeitszeit auszudehnen. Gleichzeitig fördern soziale Einrichtungen die Bindung an das Unternehmen und wirken sich positiv auf die Zufriedenheit der Mitarbeiter/innen aus. Individuelle Freiräume schaffen Die Bedürfnisse der Mitarbeiter/innen werden relativ heterogen sein, da je nach Alter des Kindes unterschiedliche Anforderungen an die Betreuung gestellt werden. PEZ/Haas möchte den Mitarbeiter/innen durch das Angebot einer flexiblen Kinderbetreuung individuelle Freiräume schaffen, um Familie, Beruf und Freizeit in Einklang bringen zu können. Die Bemühungen der Unternehmensleitung unterstreichen auch den Spirit der PEZ/Haas Gruppe, den Bangelmeier so beschreibt: PEZ ist nicht nur als Unternehmen ein Familienbetrieb, sondern auch als Betrieb eine Familie.