Pfeif nicht auf deine Gesundheit!

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Transkript:

Pfeif nicht auf deine Gesundheit! Zielgruppenorientierte Gesund- heitsberatungfür drogen-gebrauchende Menschen in niedrigschwelligen, akzeptierenden Einrichtungen 1 1. Warum sind Gesundheitsangebote in niedrigschwelligen Einrichtungen richtig und wichtig? 2. Gesundheitsangebote im Kontaktladen limit 3. Ausgewählte Ergebnisse der DUCK Studie des Robert Koch Institutes 4. Münchner Infektionswoche 2 1

Viele KlientInnenhaben einen schlechten gesundheitlichen Allgemeinzustand. Wenig Gesundheits-und Körperbewusstsein vorhanden Spezielle Probleme und Krankheiten sind weiter verbreitet als in der allgemein Bevölkerung: HepC; HIV; Abszesse; Lebererkrankungen; Zähne usw. 3 Oft nur Kontakt zum Substitutionsarzt ohne ausreichende hausärztliche Versorgung. KlientInnenhaben Vertrauen in die niedrigschwelligen Einrichtung und deren MitarbeiterInnen KlientInnenhaben ein Interesse an Ihrer Gesundheit Oft auch spezielles Wissen vorhanden. 4 2

2 x pro Woche 1,5 Stunden medizinische Beratung und Versorgung durch eine ehrenamtliche Ärztin (2014: 62x; 206TN) Gesundheitsberatung durch die MAs 3 x pro Jahr kostenlose HIV und HepC Schnelltest in Kooperation mit der MüAH Informations-und Projektveranstaltungen: Drogenotfalltraining, Stoffkunde, Gesundheitsstammtisch, Infektionswoche 5 Im Einzelfall Vermittlung und Begleitung zu Fachärzten Informationen und Adressen von Schwerpunktpraxen Im Aufbau: Bessere Kooperation mit den substituierenden ÄrztInnen über den Qualitätszirkel Substitution. 6 3

Fragebogengestützte Interviews (8 Städte; TN 2077) Kapillarblutabnahme und Testung auf HIV, HBV, HCV 7 8 4

9 10 5

11 12 6

13 14 7

15 HCV ist weit verbreitet Wissen zu HIV und HCV ist lückenhaft Hoher Anteil an HCV Getesteter aber ungenaue Kenntnis des Status Niedriger Anteil HCV Behandelter (30%) und erfolgreich Behandelter (14%) Vorbehalte u. Barrieren gegen die INF Therapie Substitution wird nicht ausreichend zur HBV Immunisierung und HCV -Therapie Initiation genutzt. Hohe Akzeptanz des niedrigschwelligen Schnelltest 16 8

IVD gegen HCV behandeln. HCV Therapievorbehalte abbauen (Stichwort neue Medikamente) Niedrigschwellige Drogenhilfe nutzen für Beratung, Wissensvermittlung und Testung. Personal entsprechen schulen! Substitutionstherapie für Beratung, Wissensvermittlung, Impfung Bessere Vernetzung von Akteuren integrierter Ansatz http://www.rki.de/de/content/infaz/h/hivaids/studien/druck- Studie/DruckStudie.html 17 Münchener Infektionswochen 2005 2011, 2015 Ein Kooperationsprojekt der niedrigschwelligen, akzeptierenden Drogenhilfe Münchens 18 9

2004 Im Arbeitskreis akzeptierende Drogenarbeit Thema Hep C Feststellung obwohl es eine hohe Infektionsrate bei i.v. Drogengebrauchern wenig Wissen bei KlientInnenund MitarbeiterInnen. Einzelne Infoveranstaltungen in den Kontaktläden werden nur wenig besucht. Es entstand die Idee einer gemeinsamen Aktionswoche in allen Kontaktläden. 19 Grundidee: Durch eine gemeinsame Aktion, sollte das Wissen über Hepatitis (Krankheitsbild, Infektionswege, Behandlungsmöglichkeiten) gezielt in die Gruppe der i.v. Drogengebraucher gebracht werden. KlientInnensollen am Thema nicht vorbei kommen. Eine Woche lang gibt es in allen beteiligten Einrichtungen Veranstaltungen und Informationen zum Thema. Einheitliches Konzept, Flyer und Plakate 20 10

Beteiligte Einrichtungen: Alle 4 Münchner Kontaktläden Städtische Streetwork Münchner AIDS Hilfe Umsetzung: Streetworker machen in der Woche Werbung an den Szeneplätzen. Eigener AK für die Vorbereitung der Infektionswoche 2005 Für das Programm der Woche ist jede Einrichtung selbstverantwortlich MitarbeiterInnen der Einrichtungen wurden durch die DAH zum Thema Hepatitis geschult Einheitliche Layout: Plakate, Poster und Flyer der Mein Dein Kampagne aus der Schweiz. Einführung von Spritzen mit aufgesetzten Einwegfiltern. 21 Infektionsschutz-Woche von Montag 20.04. 2015 bis Freitag 24.04.2015 Montag 20.04. Dienstag 21.04. Mittwoch 22.04. Donnerstag 23.04. Freitag 24.04. Pedro 16:00-18:00 Uhr Information und Beratung zu Hepatitis (Durch Mitarbeiter der Deutschen Leberhilfe) Kontaktladen geschlossen Offene Beratung von 10:00-13:00 Uhr 14:00-18:00 Uhr Information und Beratung zu safer use Kontaktladen geschlossen Offene Beratung 10:00-13:00 14:00-18:00 Uhr Information und Beratung zu saferuse limit Montag geschlossen Sonst täglich Vorstellung der smoke it Rauchfolien und ein Film über saferuse immer um 14:00 Uhr 11:30 14:00 Uhr Informationen und Beratung zu Hepatitis (Durch MitarbeiterInnender Deutschen Leberhilfe) 14:30 Uhr Gesundheitsstam mtisch mit Frau Dr. Irmi Kasza 15:00 Uhr Vortrag/ Gesprächskreis mit Herrn Richard Kamm Substitutionspraxis Concept Thema Hepatitis C: Allgemeines und neue Behandlungsmethod en 14:30 Uhr Neue Behandlung in der Praxis! Menschen die aktuell behandelt werden Berichten von Ihren Erfahrungen! 14:30 Uhr Vortrag Vorstellung der Ergebnisse der DRUCK Studie und Konsequenzen daraus. (Was können wir besser machen?) 22 11

16:00 18:00 L 43 Uhr Erster Hilfe Kurs für alle Interessierten Für Kolabesucher ist in der Zeit der Kontaktladen geschlossen Off+ 12:00 15:00 Uhr Informationen und Beratung zu Hepatitis (Durch MitarbeiterInnen der Deutschen Leberhilfe) 15:00 17:00 Uhr Informationen und Beratung zu Hepatitis (Durch MitarbeiterInnen der Deutschen Leberhilfe) Dienstag geschlossen Tägliche Vorstellung der smoke it Rauchfolien 14:00 16:00 Uhr HIV / Hepatitis- Schnelltest (Kostenlos und anonym) Hepatitis-Quiz Hepatitis-Quiz 23 24 12

25 Entwicklung 2006-2015 Ab 2006 Planung u. Organisation im Münchner Kontaktladentreffen. 2010 Gutscheinaktion der MüAHfür kostenlose HIV und Hep C Tests. 200 Gutscheine wurden verteilt einer wurde eingelöst!!!!!!! 2011 erstmals Angebot von kostenlosen HIV und Hep C Tests in den Kontaktläden durch die MüAH 2010 u. 2011 Ermüdungserscheinungen bei den MitarbeiterInnen 2012 2014 keine Infektionswoche 2015 Neuauflage nach DRUCK Studie, Kooperation mit der Deutschen Leberhilfe e.v. Olaf Ostermann Condrobse.V. Kontaktladen limit Emanuelstr. 16 80796 München olaf.ostermann@condrobs.de Informationen zur DRUCK Studie: http://www.rki.de/de/content/infaz /H/HIVAIDS/Studien/DRUCK- Studie/DruckStudie.html 26 13

Exkurs: kostenlose HIV u. HepC Schnelltests in Kontaktläden Seit 2011 3x pro Jahr in jedem Kontaktladen. Insgesamt also jeden Monat eine Testtermin in einem KL. Immer 2 Stunden während der Öffnungszeiten der KLs Immer 2 Ärzte (Stadt u. MüAH) Im Schnitt 12 TeilnehmerInen pro Angebotstag. 27 14