Fusarium. Dr. Torsten Balz

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Transkript:

Fusarium Dr. Torsten Balz

Agenda Biologie Aussehen und Erkennen Bekämpfungsstrategie und was kann man jetzt noch tun?

Ausbreitung von Fusarium graminearum

Ausbreitung der Erreger in der Ähre (F. culmorum; F. graminearum) bei Blühbeginn Befallsausbreitung Primärinfektion eines Ährchens Infektionsweg Ausbreitung in der Spindel; Befall benachbarter Ährchen Kümmerkornbildung rot ausgeblichener Ährenteil, helles Kümmerkorn; ohne Pilzbesatz u.toxine Anthocyanfärbung Besiedlung durch Schwärzepilze Einlagerung von Nährstoffen stark reduziert Nährstoffstau Strohreste Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (BBA) Institut für Pflanzenschutz in Ackerbau und Grünland

Wichtige Mykotoxine im Getreidebau (Feld und Lager) Mykotoxine Trichothecene Vorkommen Weizen Roggen Gerste Hafer Mais Produzenten Fusarien u.a. Zearalenone Fusarien Aflatoxine Aspergillen Ochratoxine Aspergillen Patulin Penicillien Mutterkorn-Alkaloide Claviceps (nach Reiß, 1981)

Agenda Biologie Aussehen und Erkennen Bekämpfungsstrategie und was kann man jetzt noch tun?

Rodemann Rodemann Rodemann Symptomausprägung als Folge der Befallsausbreitung in der Ähre Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (BBA) Institut für Pflanzenschutz in Ackerbau und Grünland

Die Blickrichtung macht es gegen die Sonne mit der Sonne oder bei wolkigem Himmel

Symptome an Getreidepflanzen Weitere Symptome: Pink- bis lachsfarben Sporenlager an den Ährchen und Spelzen

Einfluß unterschiedlicher Infektionstermine auf die Kornausbildung zu Blühbeginn zu Blühende / Milchreife Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (BBA) Institut für Pflanzenschutz in Ackerbau und Grünland

Kornschädigung - Form u. Inhaltsstoffe sich ablösendes Perikarp stark eingefallene Flanken zersetzter Mehlkörper mit weißlicher Farbe keine Glasigkeit erkennbar Rodemann Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (BBA) Institut für Pflanzenschutz in Ackerbau und Grünland

Agenda Biologie Aussehen und Erkennen Bekämpfungsstrategie Klima Sorte Bodenbearbeitung Vorfrucht Fungizide und was kann man jetzt noch tun?

Risikofaktoren für einen erhöhten Fusarienbefall Klima Vor- Vorfrucht Vorfrucht Bodenbearbeitung Sorte...

Sortenwahl Anfällig für Fusarien sind Kurze und begrannte Sorten Sorten mit langer und offener Blüte Einzelährentypen (hohe Kornzahl pro Ähre) Zusätzlich befallsfördernde Faktoren Hohe Stickstoffgaben Starker Wachsstumsreglereinsatz Lagergetreide

Sorteneinstufung Landwirtschaftskammer NRW

Sorteneinstufung Bundessortenamt (BSA)

Einfluss der Sorte auf die Bildung von Mykotoxinen (Ergebnisse einer Feldstudie, Frankreich 2000; n=938 Proben) DON Basis = 100 140% 120% X2.3 131% 100% 89% 100% 80% 60% 56% 40% 20% 0% Tolerant Sorte mittlere empfindlich Durchschnitt Empfindlichkeit n=257 n=237 n=444 n=938

Bodenbearbeitung Mulchsaat von Weizen - die Erntereste werden nur flach eingearbeitet und bleiben zum Teil auf dem Boden liegen! Grundsätzlich gilt: Durch geeignete Bodenbearbeitungsmaßnahmen den Rotteprozeß bestmöglich zu fördern. Ernterückstände auf der Bodenoberfläche erhöhen das Infektionsrisiko. Eine saubere Pflugfurche reduziert das Risiko. Dehne et al. 2002

Einfluss der Bodenbearbeitung auf die Bildung von Mykotoxinen (Ergebnisse einer Feldstudie, Frankreich 2000; n=938 Proben) DON Basis = 100 160% 142% 144% 140% 120% 100% 80% X1.7 83% 100% 60% 40% 20% 0% Pflug Grubber Minimalboden- Durchschnitt bearbeitung (MBB) n=678 n=37 n=223 n=938

Einfluss der Vorfrucht und Vor- Vorfrucht Als Neutralfrucht gelten Raps Kartoffeln Erbse Ackerfutter Weizen, Sonnenblumen Zuckerrüben Befallsfördernd wirken Körnermais Silomais Zunahme des Risikos

Mais Sorghum Sonnenblume Weitere Erbsen Weizen Weideland Zuckerrübe Raps Durchschnitt DON in ppb Einfluss der Vorfrucht auf die Bildung von Mykotoxinen (Ergebnisse einer Feldstudie, Frankreich 2000-2001; n=2185 Proben) 700 600 609 500 400 364 300 253 235 224 265 200 148 147 140 100 0 612 333 154 223 189 31 135 508 2185

Einfluss des Klimas und der Witterung Befallsfördernde Faktoren Für Askosporenflug Warm-feuchte Witterung Für Ähreninfektion Warm-feuchte Witterung (F. graminearum) bzw. Nass-kühle Witterung (F. culmorum) F. graminearum benötigt für die Ähreninfektion bei 25 C ca. 24 Stunden Nässe, bei 20 C bereits 50 Stunden F. culmorum ist etwas kältetoleranter. Ähreninfektion erfolgt auch noch bei niedrigeren Temperaturen bei vorhandener Nässe

Einfluss des Klimas auf die Bildung von Mykotoxinen (Ergebnisse einer Feldstudie, Frankreich 2000; n=938 Proben) DON Basis = 100 140% X1.6 126% 120% 100% 80% 80% 100% 60% 40% 20% 0% Wetter hinderlich für Fusarien Wetter förderlich für Fusarien Durchschnitt n=531 n=407 n=938

Wechselwirkung zwischen Anbaumethode und Vorfrucht (Ergebnisse einer Feldstudie, Frankreich 2000; n=938 Proben) DON Basis = 100 600% 556% 500% x 3.5 504% 400% 300% 200% 143% 100% 52% 72% 62% 100% 0% Pflug MBB Grubbber Pflug MBB Grubber Andere Vorfrucht Durchschnitt Andere Andere Mais Mais Mais Vorfrucht Vorfrucht 443 186 31 235 37 6 938

Abschlussbehandlung T2/T3 Krankheitsbekämpfung BBCH 55-69 (2011-2015) Mykotoxingehalt (µg/kg TS) 4000 3000 2401 2000 1972 1000 774 811 EU-Grenzwert (1250 µg/kg) 0 DON (n=10) Unbehandelt Vorlage Prosaro (1,0) Skyway Xpro (1,25)

Wirkungsdauer Fungizide in Weizen Indikation Ährenfusarium Quelle: ProPlant 04/2016 Wirkindex

Empfehlungen zur Verminderung der Fusariumgefahr Auflockerung der Fruchtfolge wenn möglich, kein Anbau von Weizen nach Mais in Befallslagen Vermeidung pflugloser Bestellung beim Anbau von Weizen nach Mais bei Vorbefall im vorausgegangenen Jahr Anbau fusarium-toleranter Sorten schnelle und kurze Blühphase langstrohige Sorten Angepasster Dünger- und Wachstumsreglereinsatz Unter Berücksichtigung dieser pflanzenbaulicher Maßnahmen lässt sich schon im Vorfeld die Gefahr eines Befalles deutlich reduzieren

Ackerbauliche Vorbeugemaßnahmen Homogene Bestände ohne Nebentriebe, gewährleisten gleichmäßige und einheitliche Blüte kürzeres Blühintervall Ausreichend dichte Bestände vermindern den Sporenflug in die Ähre Gezieltes Einkürzen und Stabilisieren vermeidet inhomogene Bestände und fusariumförderndes Lager (Achtung nicht zu stark einkürzen) bedarfsgerechte Nährstoffversorgung (keine hungernden Bestände) Fungizidstrategie richtig planen (Abschlussbehandlung in Strategie integrieren)

Agenda Biologie Aussehen und Erkennen Bekämpfungsstrategie und was kann man jetzt noch tun bei der Ernte im Lager

Faktoren auf den Schaderregerbefall und die damit verbundene Mykotoxinbildung Bei der Ernte Ernte bei zu hoher Kornfeuchte keine Ernteverzögerung Schädigung des Erntegutes durch nicht sachgerechte Einstellung/Bedienung des Mähdreschers Drescher so einstellen, dass Kümmerkorn/Schmachtkorn und Spelzen ausgeschieden werden Einlagerung feuchter Partien oh. Reinigung und umgehender Trocknung potentiell gefährdete Partien getrennt lagern Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (BBA) Institut für Pflanzenschutz in Ackerbau und Grünland

Faktoren auf den Schaderregerbefall und die damit verbundene Mykotoxinbildung Im Nacherntebereich / Lagerung schlechter technischer Zustand des Lagers Belastung der Läger durch Schadinsekten Beschädigte Körner bzw. Fremdbesatz Lagertemperaturen >25/30 C Kornfeuchte >14/15 % Wasser keine Belüftung des Lagers fehlende Reinigung zum Entfernen befallener Körner und Bestandteile Zukauf von Getreide riechen, anschauen und was man nicht bereit ist zu probieren auch nicht kaufen Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (BBA) Institut für Pflanzenschutz in Ackerbau und Grünland

Fungizide in Mais

Kolbenfäule Fusarium spp. Erreger: F. graminearum, F. culmorum, F. oxisporum, F. sacchari, F. equiseti, F. avenaceum, F. verticillioides Schadbild: Lieschblätter verfärbt: lachsfarben zink/zimtfarben Maiskörner unter den Lieschen mit Mycel überzogen und Kolben haben häufig einen süßlichen Geruch F. poa meist weißes Mycel F. culmorum meist weiß bis rosafarbenes Mycel F. gramineaum rosa bis rot gefärbtes Mycel aufgeplatzte Körner im Kolben bräunlich bis rot verfärbte Spindel, später angerottet Bedeutung: belastetes Erntegut

Produktprofil: Prosaro in Mais (Mais - Zulassungserweiterung liegt seit Mai 2016 vor) Wirkstoffe: Formulierung: Aufwandmenge: 125 g/l Tebuconazol + 125 g/l Prothioconazol EC (Emulsionskonzentrat) 1,0 l/ha (in 200 bis 600 Liter Wasser / ha) zugelassene Indikation: Wirkungsspektrum: Mais: Fusarium - Arten, Minderung Mykotoxinbildung Mais: Fusarium - Arten *Setosphaeria turcica (Blattdürre an Mais) *Puccinia sorghi (Maisrost) Kultur: Mais (sowie in Weizen, Gerste, Roggen, Triticale, Raps) Zulassung in Mais: BBCH 33 69 (Empfehlung: BBCH 55 69) max. Anzahl Anwend. : 1 (Mais) zugelassen bis: 31.12.2020 * Bei Anwendung des Produktes in der zugelassenen Indikation werden diese Krankheiten mit erfasst bzw. reduziert.

µg DON/kg TM DON Reduktion mit Prosaro 5000 4500 4000 3500 3000 2500 2000 1500 1000 500 0 4529 4442-21% 3586-68% 1419 Silomais CCM -71% -75% -87% 1297-86% 1108 572 622 Kontrolle Prosaro EC 41 Prosaro EC 51 Prosaro EC 61 in EC 31 in EC 51 in EC 61 Mittel über 2 Standorte (Reding BY, Hohenschulen SH) und 3 Jahre Quelle: Christian Albrecht Universität zu Kiel

Fungizidanwendung nur ein Puzzleteil Bodenbearbeitung Witterung Vorfrucht Sorte Fungizid EIN Puzzleteil!

Fusarium Dr. Torsten Balz Torsten.Balz@bayer.com