BULLETIN Nr. 21 April 1987

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Transkript:

AVES Pfannenstil Aktion für vernünftige Energiepolitik Schweiz (AVES) Regionalgruppe Pfannenstil Postfach CH - 8636 Wald Postkonto 80-10120-3 BULLETIN Nr. 21 April 1987 Gefahren und Risiken In Diskussionen und Meinungsäusserungen über Kernenergie tauchen fast unvermeidlicherweise die Begriffe Gefahr und Risiko auf. Dabei scheint der Unterschied zwischen diesen beiden Begriffen nicht immer klar zu sein. Gerade bei Referenten und Autoren, die mit grosser Entschiedenheit ihre (negative) Meinung über Atomkraft vertreten, drängt sich häufig der Verdacht auf, dass die Bedeutung der beiden Begriffe nur teilweise oder gar nicht verstanden worden ist. Gefahr Das Wort Gefahr bedeutet die Möglichkeit, einen Schaden zu erleiden. Eine Gefahr kann natürliche oder zivilisatorische Ursachen haben; man spricht von natürlichen und zivilisatorischen Gefahren. Der Schaden kann materieller Art sein (Sachschaden) oder er kann aus einer Beeinträchtigung der Gesundheit, eventuell bis hin zum Todesfall, bestehen (was manchmal mit dem vielleicht etwas unschönen Wort Personenschäden bezeichnet wird). Daneben gibt es natürlich auch ideelle Schäden, die sich meist nur schwierig erfassen lassen. Wird von einer grossen Gefahr gesprochen, so ist meistens nicht ganz klar, ob damit gemeint ist, dass der möglicherweise auftretende Schaden gross sei, oder ob gemeint ist, dass die Wahrscheinlichkeit des Eintretens des befürchteten Ereignisses gross sei. Risiko Offenbar spielt bei einer Gefahr sowohl die Grösse des Schadens als auch die Wahrscheinlichkeit seines Auftretens eine wesentliche Rolle. Dies wird mit Hilfe des Begriffs Risiko umschrieben. Unter Risiko versteht man das Produkt (die Multiplikation) der Eintretenswahrscheinlichkeit des Schadens und des Ausmasses des Schadens. Risiko = (Wahrscheinlichkeit eines Schadens) mal (Ausmass dieses Schadens) Auf die verschiedenen Arten von Risiken, wie objektives und subjektives, individuelles und kollektives Risiko, soll hier nicht näher eingegangen werden (s.: Fritzsche, Wie sicher leben wir?, Literaturhinweis, Seite 8).

2 Restrisiko Ein Begriff, der vor allem seit dem Reaktorunfall in Tschernobyl immer wieder verwendet wird, ist das Restrisiko. Gemeint ist damit das Risiko eines Schadens, der mit sehr kleiner Wahrscheinlichkeit auftritt. Häufig wird die Ansicht vertreten, das Restrisiko eines grossen Reaktorunfalls sei einfach nicht mehr akzeptabel. Zur Begründung wird erklärt, der mögliche Schaden bei einer Reaktorkatastrophe sei eben so riesengross, dass sich dafür auch eine noch so kleine Eintretenswahrscheinlichkeit nicht mehr verantworten lasse. Zudem könne auch ein Ereignis, das noch so unwahrscheinlich sei, schon morgen passieren. Diese Argumentation enthält zwei Missverständnisse. 1. Wie bereits in den Bulletins Nr. 18 und 20 dargelegt, darf man Dampflokomotiven und Elektrolokomotiven nicht ohne weiteres miteinander vergleichen. Die Tatsache, dass es bei einer (schlecht konstruierten und fahrlässig betriebenen) Dampflokomotive zu einer katastrophalen Kesselexplosion kommen kann, darf nicht zum Schluss verleiten, dass auch Elektrolokomotiven auf ähnliche Art explodieren könnten. Selbst beim schlimmsten Kernschmelzunfall in einem westlichen Kernkraftwerk ist der mögliche Schaden keineswegs katastrophal (vgl. Bulletins Nr. 7 und 20). 2. Wenn bei einer extrem kleinen Eintretenswahrscheinlichkeit eingewendet wird, es könne aber trotzdem schon morgen passieren, so werden offenbar Wahrscheinlichkeitsaussagen nicht richtig verstanden. Eine extrem kleine Wahrscheinlichkeit für das Eintreten eines Ereignisses besagt nämlich, vereinfacht ausgedrückt, dass das Ereignis zwar theoretisch morgen schon eintreten könnte, aber dass es eben praktisch sicher nicht eintreten wird. Dass Wahrscheinlichkeitsinformationen auch im Alltag dauernd in diesem Sinn verwendet werden, ohne dass es überhaupt zum Bewusstsein kommt, mögen ein paar Beispiele zeigen. Die Wahrscheinlichkeit, durch einen Kraftfahrzeugunfall getötet zu werden ist im Mittel etwa 1:5000 pro Jahr. Trotz dieser keineswegs extrem kleinen Zahl dürften nur wenige Menschen dauernd von der Angst verfolgt werden, sie könnten morgen schon einem Kraftfahrzeugunfall zum Opfer fallen. Die Wahrscheinlichkeit für einen tödlichen Eisenbahnunfall ist noch zehnmal kleiner. Selbst Menschen, die täglich mit der Eisenbahn zur Arbeit fahren, dürften kaum einen Gedanken an die Möglichkeit verschwenden, sie könnten morgen schon bei einem Eisenbahnunfall ums Leben kommen. Nochmals zehnmal kleiner ist die Wahrscheinlichkeit, von einem Blitz tödlich getroffen zu werden, und kein psychisch gesunder Mensch wird sich über die Möglichkeit Sorgen machen, dieses Unglück könnte ihm morgen schon zustossen. Die Wahrscheinlichkeit, durch einen Reaktorunfall getötet zu werden, ist noch hundert- bis tausendmal kleiner, - aber wieviele psychisch gesunde (?!) Menschen machen sich grosse Sorgen über diese Möglichkeit?... Grosse Risiken Ist es also sinnvoll, weiterhin von unakzeptablen Restrisiken zu sprechen, wenn daneben die keineswegs kleinen Risiken der Zunahme der Luftschadstoffe und des Kohlendioxids drohen? Auf Grund des pessimistischen linearen Dosis-Wirkungs-Modells (s. Bulletin Nr. 19) werden innerhalb der nächsten 50 Jahre im EG-Raum etwa 1000 zusätzliche Krebstodesfälle erwartet als Folge des (vermeidbaren!) Reaktorunfalls in Tschernobyl. Diese Folgen der Reaktorkatast-

3 rophe werden als Beweis dafür angesehen, dass die Kernenergie besonders gefährlich sei. Leider werden dabei immer zwei Tatsachen übersehen. 1. In der gleichen Zeit sind im EG-Raum ohnehin 30 Millionen Krebstodesfälle zu erwarten. Ein beträchtlicher Prozentsatz davon dürfte durch die Luftschadstoffe bedingt sein. Die britische Strahlenschutzbehörde erstellte im Auftrag der EG-Kommission eine Studie über die Strahlendosen in der Europäischen Gemeinschaft als Folge des Reaktorunfalls in Tschernobyl. In dieser Studie wurden beide Zahlen genannt, nämlich die 1000 Krebstodesfälle infolge von Tschernobyl und die 30 Millionen natürlicher Krebstodesfälle. Bemerkenswerterweise wurden aber in vielen Presseberichten nur die 1000 Todesfälle der Tschernobyl-Verstrahlung erwähnt, aber diese nicht in Relation gesetzt zu den 30 Millionen natürlicher Fälle, indem diese schlicht verschwiegen wurden. Die Zahl von 30 Millionen lässt sich übrigens leicht nachprüfen: Die totale Einwohnerzahl der EG beträgt über 250 Millionen. Da die Wahrscheinlichkeit, an natürlichem Krebs zu sterben, 20 % beträgt (s. Bulletin Nr. 19), ergeben sich in einer mittleren Lebensdauer von 75 Jahren 50 Millionen Krebstodesfälle. Umgerechnet auf einen Zeitraum von 50 Jahren sind das 33 Millionen. 2. Im gleichen Zeitraum fordern die (unvermeidbaren?) Schadstoffimmissionen von Haushalt, Industrie und Motorfahrzeugen allein in der Bundesrepublik Deutschland 500'000 Todesopfer (nämlich 10'000 pro Jahr, s. Seite 5), also 500 mal mehr! Es entbehrt daher jeder Logik, wenn Kernenergie-Gegner den sofortigen oder baldigen Ausstieg aus der Kernenergie fordern, obwohl sie zugeben müssen, dass dadurch der Verbrauch an fossilen Brennstoffen und damit die Schadstoffemissionen massiv zunehmen würden (s. Bulletin Nr. 20). Hinzu kommt noch das gewaltige Risiko einer katastrophalen Klimaveränderung durch den weiteren unverminderten oder gar erhöhten Verbrauch fossiler Brennstoffe. Dies ist wirklich ein grosses Risiko: einerseits ist der Schaden unabsehbar und andererseits ist die Wahrscheinlichkeit des Eintretens der Katastrophe nahe bei hundert Prozent. Schon innerhalb der nächsten 50 bis 100 Jahre könnte die mittlere Temperatur um 4 bis 8 C ansteigen. Die Klimazonen könnten sich drastisch verschieben, die Trockenzonen sich ausweiten und damit die Erzeugung von Reis und Weizen weltweit zurückgehen. Der Meeresspiegel könnte zunächst um etwa 1 m und im Verlauf weiterer Jahrhunderte um mehrere Meter ansteigen, wodurch die dicht besiedelten Küstengebiete überflutet würden. Innerhalb weniger Jahrzehnte könnte der Lebensraum von vermutlich einigen 100 Millionen Menschen vernichtet werden. Auf diese grossen Risiken versuchten die AVES-Regionalgruppen Zürich-West, Winterthur und Pfannenstil mit einer Inseratenserie aufmerksam zu machen. Das Inserat, das in unserer Region in fünf Regionalzeitungen publiziert wurde, weist auf den ausgezeichneten Artikel hin, der am 4. Februar 1987 in der Forschung und Technik - Beilage der Neuen Zürcher Zeitung erschienen ist.

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8 (Neue Zürcher Zeitung, 4.2.1987) Literaturhinweise 1. Klaus Heilmann Technologischer Fortschritt und Risiko. Wege aus der Irrationalität Knaur Sachbuch, Band 3770 Knaur, München 1985. Der Autor, Professor der Medizin an der Technischen Universität München und am Institute for Medical Engineering der University of California, Los Angeles, USA, beschreibt die verschiedenen Risiken. Er vergleicht die Risiken unserer Zeit untereinander und mit jenen der guten alten Zeit und kommt dabei zu überraschenden, wenig bekannten Ergebnissen. Gut verständlich und leicht lesbar. 158 Seiten ca. Fr. 10.- 2. A.F. Fritzsche Wie sicher leben wir? Risikobeurteilung und -bewältigung in unserer Gesellschaft Verlag TÜV Rheinland, Köln 1986. Der Autor, von 1959 bis 1971 technischer Direktor des Eidgenössischen Instituts für Reaktorforschung, seit 1973 Mitglied der Eidgenössischen Kommission für die Sicherheit von Kernanlagen und gleichzeitig Experte des Bundesamtes für Energiewirtschaft für sicherheitstechnische Fragen, untersucht detailliert die verschiedenen Arten von Risiken. Er beschreibt, wie Gefahren bestimmt und Risiken berechnet werden. Er zeigt, dass bestimmte Risiken in völlig verzerrten Proportionen wahrgenommen werden und untersucht die Probleme der Informationsvermittlung, der Meinungsbildung und der Akzeptanz. Das recht umfangreiche Werk ist trotz seiner Ausführlichkeit leicht und anregend zu lesen. 614 Seiten ca. Fr. 54.- A.R.