Warum die Konzernverantwortungsinitiative dem Land und der Wirtschaft schadet

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Novartis Warum die Konzernverantwortungsinitiative dem Land und der Wirtschaft schadet Dr. Felix R. Ehrat, Mitglied der Geschäftsleitung von Novartis Group General Counsel 15. September 2017 Zürich, MGB Konsumententagung

Das Gegenteil von gut, ist gut gemeint K. Tucholsky Die Wirtschaft teilt das Grundanliegen der Initiative, die Einhaltung der Menschenrechte und den Schutz der Umwelt bei Unternehmensaktivitäten kontinuierlich zu hinterfragen. Unterschiede bestehen bezüglich der Ansichten, wie dieses Ziel erreicht werden kann. Glaubwürdigkeit und Reputation sind für alle Unternehmen wichtiger denn je. Novartis hat u.a. ein dichtes Regelwerk im Bereich der Human Rights, der Leiter Corporate Responsibility ist direkt dem CEO unterstellt, Novartis legt grossen Wert auf Geschäftsmodelle, die den Zugang zur Medikamenten gewährleisten (z.b. Novartis Access) und auf umweltgerechte Produktion, etc. 2

Situation heute Positive Bilanz betreffend Respektierung der Menschenrechte, der Umweltstandards und deren Regulierung durch Schweizer Unternehmen Schweizer Unternehmen folgen bei ihren Aktivitäten weltweit einem dichten Regelwerk Rechtsordnung des Sitzstaates und der jeweiligen Gaststaaten Standards und Leitlinien der internationalen Gemeinschaft (bspw. UN Global Compact, OECD-Leitsätze für Multinationale Unternehmen, UNO-Leitlinien für Wirtschaft und Menschenrechte, Brancheninitiativen etc.) Bereits heute besteht in der Schweiz eine Haftung der Muttergesellschaft für die Verpflichtungen ihrer Tochtergesellschaften Haftung aus faktischer Organschaft / Doppelorganschaft Haftung aus «Durchgriff» Haftung aus Konzernvertrauen Geschäftsherrenhaftung 3

Corporate Social Responsibility: Umfassende Herangehensweise in der Schweiz Branchen-Initiativen Umsetzung internationaler Empfehlungen Reporting Standards (e.g. GRI) UN Global Compact UNO-Leitlinien für Wirtschaft und Menschenrechte OECD- Leitsätze für multinationale Unternehmen Umsetzung internationaler Bundesrat Empfehlungen (UNO, OECD) Verwaltung Parlament «Strategie Nachhaltige Entwicklung 2016-2019» des Bundesrats «CSR- Positionspapier» zur gesellschaftlichen Verantwortung der Unternehmen (inkl. Aktionsplan) «Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung» «Nationaler Aktionsplan» zu den UNO- Leitlinien Nationaler Kontaktpunkt (NKP): Dialogplattform und Mediation Quelle: Corporate Social Responsibility aus Sicht der Unternehmen: http://www.swissholdings.ch/fileadmin/kundendaten/dokumente/archiv_publikationen- Publikation/Corporate_Social_Responsibility_aus_Sicht_der_Unternehmen.pdf 4

Nationaler Kontaktpunkt als wichtige Schlichtungsplattform Der Nationale Kontaktpunkt (NKP) ist eine beim SECO angesiedelte Dialogplattform und informelle Schlichtungsstelle, welche die Anwendung der OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen fördert. vermittelt bei Hinweisen zu möglichen Verletzungen der OECD-Leitsätze im Hinblick auf eine Problemlösung zwischen den Parteien (Mediation, 4-stufiges NKP-Verfahren). unterstützt Sensibilisierungs- und Promotionsaktionen, damit die multinationale Unternehmen die OECD-Leitsätze kennen und einhalten. Dem NKP ist es in den letzten Jahren vielfach gelungen, Auseinandersetzungen zur Zufriedenheit aller Beteiligten zu schlichten und nachhaltige Lösungen für die Zukunft bereitzustellen. 5

Was will die Initiative Quelle: http://konzern-initiative.ch/die-initiative/initiativtext/ 6

Rechtliche Implikationen der Initiative Schweizer Unternehmen haften ohne eigenes Verschulden auch für Vorgänge in der internationalen Wertschöpfungskette, es sei denn der Entlastungsbeweis gelingt Schweizer Ausführungsgesetz zur Initiative ist zwingend auf Rechtsverhältnis anwendbar Komplexe Analyse stellt hohe Anforderungen an Schweizer Richter und führt zu Rechtsunsicherheit Übertragung von Schweizer Wertvorstellungen auf reine Auslandsachverhalte («Paternalismus» / «Rechtsimperialismus») Zusätzlicher Gerichtsstand in der Schweiz Alle Unternehmen (auch «wirtschaftlich kontrollierte» Lieferanten ausserhalb der Konzernstruktur) lösen Haftung aus Konzernmutter (CH) Tochter Zulieferer 7

Internationale Vernetztheit Schweizer Firmen Grosse Unternehmen haben hunderttausende Zulieferer weltweit. Damit der Exkulpationsbeweis überhaupt gelingen kann, muss bei sämtlichen Beschaffungsprozessen eine intensive und kontinuierliche Kontrolle durch die gesamte Wertschöpfungskette hindurch erfolgen. Unternehmen haben zumindest in Bezug auf Drittlieferanten keine Hoheitsrechte und beschränkte Durchsetzungsinstrumente. 8

Internationaler Vergleich (Auswahl) Initiative Frankreich: Loi sur la vigilance des entreprises UK: Modern Slavery Act 2015 EU Directive 2014/95/EU on the disclosure of nonfinancial information & Umsetzung in Mitgliedstaaten Stossrichtung Angebliches Ziel der Initianten ist «Prävention» (Schadensverhinderung durch erweiterte Sorgfalt), doch ihr Ansatz fokussiert auf «Wiedergutmachung» (Schadenskompensation). Sorgfaltspflichten für Unternehmen zur Vermeidung von schweren Verletzungen der Menschen- und Grundrechten, Gesundheit, persönlichen Sicherheit und von Umweltrechten. Schadenshaftung gemäss allg. Haftungsgrundsätze Unternehmen werden zu mehr Transparenz in der Lieferkette verpflichtet. Sie müssen im Rahmen ihrer jährlichen Berichterstattung ein sog. slavery and human trafficking statement veröffentlichen. Grosse Unternehmen sollen in ihren Rechenschaftsberichten Informationen über ihre Strategien, Risiken und Ergebnisse zu Umwelt, soziale und Arbeitnehmerbelange, Menschenrechte, Bekämpfung von Korruption und Bestechung sowie Diversität in den Leitungs- und Kontrollangaben veröffentlichen Unterschied zur Initiative Keine Umkehr der Beweislast und keine Einführung von neuen faktischen Gerichtsständen Geltungsbereich stark eingeschränkt Es geht um mehr Transparenz, u.a. zur Durchführung von Sorgfaltsprüfungen, aber nicht um ein Sonder- Schadenhaftungsrecht wie bei der Initiative Der persönliche und sachliche Geltungsbereich ist zudem eingeschränkt Es geht um mehr Transparenz, u.a. zur Durchführung von Sorgfaltsprüfungen, aber nicht um ein Sonder- Schadenhaftungsrecht wie bei der Initiative. Der persönliche Geltungsbereich ist zudem eingeschränkt. Die Initiative sieht eine weltweit einzigartige, äusserst weitgehende Haftungsbestimmung vor. 9

Initiative ist ein Eigengoal für Mensch und Umwelt Verrechtlichung der unternehmerische Verantwortung ist eine Sackgasse: Sie stellt das moderne Stakeholder-Management in Frage: Damit würden weder mögliche Missstände behoben, noch verbessert sich die Situation vor Ort. Sie gefährdet lokales Unternehmertum: Die Initiative könnte Unternehmen zwingen, gewisse Zulieferer direkt in das eigene Unternehmen zu integrieren. Sie unterminiert die Stärkung institutioneller Strukturen vor Ort. Um nachhaltige Erfolge erzielen zu können, braucht es ein «Miteinander» statt ein «Gegeneinander»: Konsensorientierter Dialog zwischen «Betroffenen» wird jedoch erschwert. Diskussion wird von der konstruktiven Lösungssuche ins konfrontative Umfeld in die Gerichtssäle verlagert. 10

Initiative trifft auch die KMU und schadet damit dem gesamten Standort Schweiz Initiative behauptet, Erleichterungen für die KMU vorzusehen: Initiative sieht vor, dass die Gesetzgebung ein «stark» vereinfachtes Verfahren definiert Dennoch Haftungsbestimmungen gelten auch für KMU. Denn nicht die Unternehmensgrösse ist entscheidend, sondern Grad der internationalen Vernetzung. Zudem: Über die Hälfte aller inländischer Aufträge der KMU stammt von Schweizer Konzernen; Konzerne müssten sich bei ihren zuliefernden KMU mit «Back-to-Back»- Verträgen absichern (Weitergabe der Haftung an Zulieferer). Haftung zwingt KMU zur Einführung von Standards, die jenen der Konzerne entsprechen, was zu untragbaren Bürden führen kann Schweizer KMU haben aber oft weniger Verhandlungsmacht und finanzielle Mittel für Compliance Funktionen als Konzerne Initiative führt zu einer teuren Aufblähung der Bürokratie und schadet dem ganzen Wirtschaftsstandort Schweiz Schweizer Unternehmen haben unzählige Zulieferer weltweit, die überwacht werden müssten. Dies führt zu unnötigen Bürden ohne Regulierungsbedürfnis. Neben der neuen Rechtsunsicherheit für alle Unternehmen, würde die Schweiz als Sitzland von Unternehmen geschwächt. 11

NEIN zur Konzerninitiative auch aus rechtlichen Überlegungen Initiative will Haftungsbestimmungen, wie sie kein anderes Land vorsieht. Initiative verstösst gegen grundlegende Prinzipien des Haftungs-, des Gesellschafts- und des internationalen Privatrechtes. Initiative macht die Abwendung der Haftung in vielen Fällen unmöglich, auch wenn kein Fehlverhalten vorliegt. Initiative führt zu neuen Gerichtsständen und undurchführbaren Prozessen. Initiative führt zu einer paternalistischen («rechtsimperialen») Anwendung von Schweizer Wertvorstellungen auf Auslandsachverhalte. 12

Fazit Initiative stellt einen Rückschritt in der internationalen Diskussion zur Unternehmensverantwortung dar Vielversprechende Fortschritte bei der Zusammenarbeit mit Lieferanten werden unterminiert Konfrontationskurs reisst Fronten zwischen der Wirtschaft und der Zivilgesellschaft Schlechtreden und Schwarzmalerei sind nicht zielführend Schweizer Unternehmen verstossen nicht willentlich gegen Regeln und Standards Zudem: Schweizer Unternehmen haben gerade international einen sehr guten Ruf Mit der Initiative droht eine Amerikanisierung unseres Rechtssystems Es würden immer wieder Prozesse lanciert mit dem Ziel, Aufmerksamkeit für ein (politisches) Anliegen zu erzeugen oder einem Unternehmen bewusst reputationsmässig zu schaden. Eine solche Streitkultur konnte in der Schweiz bis anhin vermieden werden. Sie sollte nicht via eine unnötige und schädliche Initiative Einzug halten. 13