Versuch O

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1 Grundlagen Plancksches Wirkungsquantum Das Plancksche Wirkungsquantum gibt den Zusammenhang zwischen Energie und Frequenz wieder und verknüpft damit die Welleneigenschaft mit der Teilcheneigenschaft. Das Wirkungsquantum beschreibt die Quantisierung der Wirkung in diskrete Werte. E = h ν = h c λ Bohrsche Atomtheorie Das Bohrsche Atommodell geht von positiv geladenen Kernen im Atom aus, welche von negativ geladenen Elektronen auf geschlossenen Bahnen umkreist werden. Dabei geht das Modell davon aus, dass Energie frei wird, wenn Elektronen auf eine weiter außen liegende Bahn wechseln. Dabei wird ein Photon frei gesetzt. Im umgekehrten Fall muss Energie aufgenommen werden, um Elektronen auf eine weiter innen liegende Bahn zu bringen. Wird ein Photon freigegeben, so lässt sich dessen Energie berechnen über: E = h ν Rydberg-Konstante Die Rydberg-Konstante ist eine Naturkonstante, welche sich zur Berechnung von Atomspektren eignet (siehe Abschnitt Linienspektrum). Sie ergibt sich aus der Ionisierungsenergie des Wasserstoffatoms und wird als Wellenzahl (m 1 ) angegeben. R = 1, 09737315 10 7 m 1 Gitterkonstante und Netzebenenabstand Die Gitterkonstante gibt den Abstand zwischen einzelnen Elementen innerhalb eines Gitters an. Innerhalb eines Kristalls bezeichnet sie demnach den Abstand zwischen den Atomen. Der Netzebenenabstand gibt den Abstand der Netzebenen innerhalb eines Kristallgitters an. Der Netzebenenabstand kann sich von der Gitterkonstante unterscheiden. 2 Ionisierungsenergie und Strahlung Ionisierungsenergie Die Ionisierungsenergie ist diejenige Energie, die benötigt wird um ein Elektron von einem Atom oder eine Molekül zu trennen. Für Wasserstoff beträgt die erste Ionisierungsenergie z.b. 13, 598eV. Röntgenstrahlung und Gamma-Strahlung sind ionisierende Strahlungen. Neben den grob unterschiedlichen Energien bzw. Spektralbereichen, unterscheiden sich Röntgenstrahlung und Gammastrahlung vor allem durch ihre Entstehung. Gammastrahlung Gammastrahlung sind elektromagnetischen Wellen mit einer Energie von mehr als 200keV, die Wellenlängen ist damit kleiner als 5 10 12 m. Im elektromagnetischen Spektrum liegt Gammastrahlung über der Röntgenstrahlung, überschneidet sich jedoch mit dieser in weiten Bereichen. Im Gegensatz zur Physikalisches Grundpraktikum 3 Seite 1 von 6

Röntgenstrahlung, entsteht die Gammastrahlung bei radioaktivem Zerfall. Wenn sich nach einem Alphaoder Beta-Zerfall der zurückbleibende Kern weiterhin in einem angeregten Zustand zustand befindet, wird Gammastrahlung emittiert. Röntgenstrahlung Röntgenstrahlung sind elektromagnetischen Wellen mit einer Energie von 100eV bis einigen MeV, die Wellenlängen liegen damit im Bereich von 10 10 9 m und etwa 10 12 m. Im elektromagnetischen Spektrum liegt Röntgenstrahlung ungefähr zwischen ultraviolettem Licht und Gammastrahlung. Röntgenstrahlung und Gammastrahlung überschneiden sich jedoch in weiten Bereichen. Röntgenstrahlung entsteht entweder durch (1) Bremsstrahlung (Abbremsung oder Ablenkung von Elektronen) oder (2) hochenergetische Übergänge in den Elektronenhüllen eines Atoms oder Moleküls. Erzeugung der Röntgenstrahlung Röntgenstrahlung kann mit Hilfe einer Röntgenröhre erzeugt werden. Dabei werden Elektronen von einer Glühwendel (Kathode) aus beschleunigt. Auf einer gegenüberliegenden Anode werden diese stark abgebremst, wodurch Bremsstrahlung entsteht. Zusätzlich werden aus den Schalen der Atome an der Anode Elektronen herausgeschlagen. Die entstandenen Löcher durch andere Elektronen aufgefüllt, wodurch (siehe Bohrsches Atommodell) zusätzlich zur Bremsstrahlung die charakteristische Röntgenstrahlung entsteht. Skizze eines Röntgenstrahlers: Die Frequenzen der charakteristischen Röntgenstrahlung (siehe auch Linienspektrum) lassen sich bestimmen über das Moseleysche-Gesetz. ( 1 ν = cr (Z σ) 2 n 2 1 ) 2 1 2 Dabei ist R die Rydberg-Konstante, Z die Ordnungszahl (Anzahl der Protonen), σ die phänomenologische Konstante (Abschirmung durch innere Elektronenwolke) und n 1 sowie n 2 die Schalen, zwischen denen das Elektron springt. 3 Spektren Ein Linienspektrum enthält diskrete Stellen erhöhter Intensität (Spektrallinien), während ein kontinuierliches Spektrum für alle Wellenlänge eine gleiche oder sehr ähnliche Intensität enthält (z.b. Sonnenstrahlung). Skizze der Spektrentypen: Physikalisches Grundpraktikum 3 Seite 2 von 6

Röntgenspektren Die Röntgenspektrum ist abhängig von der Art der Erzeugung der Röntgenstrahlung. Als Bremsspektrum wird das kontinuierliche Spektrum bezeichnet, welches durch Bremsstrahlung entsteht. Als charakteristisches Spektrum wird jenes Linienspektrum bezeichnet, welches durch energetische Übergänge in Elektronenhüllen entsteht. Dabei charakterisiert das Spektrum das jeweilige Element, durch das es entstanden ist. Grenzwellenlänge Die Grenzwellenlänge λ min gibt an wie klein die Wellenlänge minimal werden kann. Grenzwellenlänge ist abhängig von der Beschleunigungsspannung. Je größer die Beschleunigungsspannung U ist, desto kleiner ist auch die Grenzwellenlänge. λ min = h c e 1 U Entsprechend kann auch eine Grenzfrequenz ν max formuliert werden: ν max = e h U Spektrum mit Grenzwellenlänge: Aus der Grenzwellenlänge lässt sich das Plancksche Wirkungsquantum bestimmen. h = eu a c λ 0 = 2deU a c sin θ 0 Physikalisches Grundpraktikum 3 Seite 3 von 6

Dabei ist e die Elektronenladung, U a die Anodenspannung und d der Abstand zwischen den Gitternetzebenen. 4 Interferenz und Beugung Interferenz Bei Überlagerung zwei oder mehrerer räumlich und zeitlich unbegrenzter Wellen gleicher Frequenz, tritt Interferenz ein. Das resultierende Superpositionsbild ist je nach Phasenlage bzgl. der Intensität verstärkt oder geschwächt. Die Gesamtintensität ist nicht gleich der Summe der Einzelintensitäten. Sie ergibt sich durch: I = I 1 + I 2 + I 1 I 2 cos δ Dabei ist I 1 I 2 cos δ das Interferenzglied mit der Phasenverschiebung. Konstruktive Interferenz tritt auf, wenn Wellenberge auf Wellenberge treffen. Die Intensitäten verstärken sich gegenseitig, die gemeinsame Intensität erreicht ein Maximum. Dies tritt ein bei: x = k λ mit k = 0, ±1, ±2,... Destruktive Interferenz tritt auf, wenn Wellenberg auf Wellental treffen. Die Intensitäten verringern sich gegenseitig, die gemeinsame Intensität erreicht ein Minimum. Dies tritt ein bei: x = (k + 0, 5) λ mit k = 0, ±1, ±2,... Beugung Als Beugung wird allgemein die Ablenkung einer Welle an einem Hindernis bezeichnet. Die Röntgenbeugung ist ein spezielles Phänomen, welches bei Röntgenstrahlung an einem Kristallgitter auftritt. Ein Großteil der Röntgenstrahlung kann ungehindert durch das Gitter gelangen. Ein kleiner Teil wird jedoch durch das Gitter abgelenkt. Die Strahlung kann jedoch nur in solche Richtungen reflektiert werden, in die die Bragg-Gleichung erfüllt ist: kλ = 2d sin θ Dabei ist d der Abstand zwischen den parallelen Gitterebenen des Kristalls. θ ist der Winkel zwischen Strahl und Gitterebene und k die Beugungsordnung. Werden die Anteile der abgelenkten Strahlung detektiert, kann damit auf die Kristallstruktur zurückgeschlossen werden, da in einem Gitter ein charakteristischer Gitterabstand d vorliegt, für den auch jeweils ein charakteristischer Bragg-Winkel θ angegeben werden kann. Mit E = h ν und der ersten Beugungsordnung k = 1 kann die Energie für ein Röntgenquant berechnet werden: E = hc 1 2d sin θ 5 Absorption und Halbwertsdicke Schwächungsgesetz Als Absorption wird die Aufnehme von etwas bezeichnet. Bei der Transmission einer Welle oder Strahlung (z.b. Röntgenstrahlung) durch einen Stoff oder Körper führt die Absorption zu einer Schwächung der ursprünglichen Welle. I(d) = I 0 e µ d Physikalisches Grundpraktikum 3 Seite 4 von 6

Dabei ist I 0 die Anfangsintensität und I(d) die Intensität nach der Transmission. µ ist eine Proportionalitätskonstante und wird als Abschwächungskoeffizient bezeichnet. Die Abschwächung der Welle hängt von der Wellenlänge und dem Material ab. Damit erhalten auf Röntgenfilmen z.b. im medizinischen Bereich Knochen von Gewebe unterschiedliche Grauwerte, da die Abschwächung unterschiedlich stark ausfällt. Halbwertsdicke Als Halbwertsdicke wird diejenige Dicke eines Materials bezeichnet, die genau die Hälfte der Strahlungsintensität absorbiert. Die Halbwertsdicke ist abhängig vom absorbierenden Material und der Energie der Strahlung. 6 Strahlendosen Die Strahlendosis gibt die Aufnahme ionisierender Strahlung in Materie an. Dabei kann sowohl die (1) Dosisenergie in J/kg (Aufgenommene Energie pro Masse), als auch die (2) Dosisleistung in J/(kg sec) (Aufgenommene Energie pro Sekunde pro Masse) angegeben werden. Die Energiedosis D (Bewegungsenergie aller Sekundärteilchen) und Kerma K (Bewegungsenergie der Sekundärteilchen der ersten Generation) wird in Gray angegeben werden. Die Leistungsdosis wird in Watt angegeben. Bewertete Größen wie z.b. Äquivalentdosis H, Organdosis H T,R und Effektive Dosis D eff, werden in der Einheit Sievert bzw. Sievert pro Sekunde (für Dosisleistung) angegeben. Bewertete Größen geben die Strahlenbelastung für biologische Organismen an. Sie helfen bei der Einschätzung des Strahlenrisikos. Die natürliche Strahlenbelastung liegt bei ca. 2 ms pro Jahr. Die künstliche Strahlenbelastung (z.b. Medizinisch, Flug, etc.) liegt in Deutschland im Schnitt bei weiteren ca. 2 ms pro Jahr, jeder Mensch ist somit ca. 4 ms im Jahr ausgesetzt. 7 Zählrohr Als Zählrohre werden Geräte zur Messung ionisierender Strahlung bezeichnet, sie gehören damit zu Strahlungs- und Teilchendetektoren. Dafür wird zwischen Anode und Kathode innerhalb der Röhre eine Gleichspannung angelegt. Wenn ionisierende Strahlung einfällt, erzeugt sie in der Gasfüllung freie Elektronen, die im elektrischen Feld zur Anode wandern. Skizze der Anode/Kathode eines Zählrohrs: Dabei kann es vorkommen, dass die Ionen noch vor dem Erreichen der Anode rekombinieren und damit nicht gemessen werden können. Daher sollte die Spannung zwischen Anode und Kathode groß genug gewählt werden, damit die Elektronen möglichst schnell die Anode erreichen. Physikalisches Grundpraktikum 3 Seite 5 von 6

Verhältnis von Anoden-Spannung zu Ionisationsstrom: Ionisationskammer In der Ionisationskammer liegt eine so hohe Spannung an, dass nahezu alle Teilchen noch vor ihrer Rekombination die Anode erreichen. Der Ionisationsstrom an der Anode ist nur noch abhängig von der Strahlung. Geiger-Müller-Zählrohr Im Geiger-Müller-Zählrohr (umg. auch Geigerzähler) wird die Spannung noch deutlich erhöht. Die erzeugten Elektronen werden so stark beschleunigt, dass sie zusätzliche Atome ionisieren und es zu Elektronenund Ionenlawinen kommt. Jedes eintretende Ion löst somit eine Lawine aus, die wiederum einen starken Ionisationsstrom an der Anode auslöst. Dieser kann genutzt werden um z.b. an einem Lautsprecher direkt ein Knack -Geräusch ausgeben zu können. Physikalisches Grundpraktikum 3 Seite 6 von 6