Neubau des Gemeindehauses der Kath. Kirchengemeinde St. Michael in Tübingen Protokoll des Preisgerichtsverfahrens

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Transkript:

Nicht offener Realisierungswettbewerb Neubau des Gemeindehauses der Kath. Kirchengemeinde St. Michael in Tübingen Protokoll des Preisgerichtsverfahrens

Auslober: Wettbewerb: Kath. Kirchengemeinde St. Michael vertreten durch: Pfarrer Dr. Alois Krist Ursula Fritz, Zweite Vorsitzende Hechinger Str. 45 72072 Tübingen Neubau des Gemeindehauses der Kath. Kirchengemeinde St. Michael in Tübingen Niederschrift der Sitzung des Preisgerichts am 28.02.2014 im Gemeindesaal des Gemeidnehaueses St. Michael, Tübingen 1. Eröffnung der Sitzung Das Preisgericht tritt um 9.00 Uhr im Gemeindehaus St. Michael zusammen. Als Auslober eröffnet Stefan Müller-Guggemos die Sitzung und begrüßt das Preisgericht und stellt seine Anwesenheit fest. Danach erläutert er die Aufgabenstellung und Ziele, die dem Auslober wichtig sind und wünscht der Sitzung einen guten Verlauf. 2. Zur Preisgerichtssitzung sind erschienen: als Fachpreisrichter: - Prof. Hans Klumpp, Freier Architekt BDA, Stuttgart - Thomas Schwieren, Architekt, Diözesanbaumeister - Cord Soehlke, Baubürgermeister Tübingen - Gerald Wiegand, Architekt und Stadtplaner, Evangelischer Oberkirchenrat, Stuttgart als stellvertretende Fachpreisrichter - Antonius Stolarczyk, Architekt, Bischöfliches Bauamt als Sachpreisrichter: - Wolfgang Bitzer - Ursula Fritz, Zweite Vorsitzende - Stefan Müller-Guggemos, Pastoralreferent - Gerhard Raiser als stellvertretende Sachpreisrichter: - Christiane Barth - Prof. Dr. Hubert Krins - Bruni Stegmayer, Leiterin Kinderhaus Carlo-Steeb als sachverständige Berater: - Reinhard Will, Leiter Verwaltungszentrum Tübingen - Maria Hernandez-Clua als Vorprüferin: - Anna Blaschke, Freie Architektin, Stuttgart entschuldigt sind: - Dr. Alois Krist, Pfarrer - Tom Palmer, Hochbauamt Tübingen 2

3. Wahl des Vorsitzenden Der Auslober stellt die Vollzähligkeit und Arbeitsfähigkeit des Preisgerichts fest und leitet die Wahl des Vorsitzenden ein. Aus dem Kreis der Fachpreisrichter wird Prof. Hans Klumpp einstimmig bei eigener Enthaltung zum Vorsitzenden des Preisgerichts gewählt. Er nimmt die Wahl an und bedankt sich für das ihm entgegen gebrachte Vertrauen und bestätigt Frau Blaschke als Protokollführerin. 4. Abgabe der Versicherung nach RPW und Hinweis auf die persönliche Verantwortlichkeit Auf Anfrage des Vorsitzenden gegen alle zur Sitzung des Preisgerichts zugelassenen Personen die Versicherung zur vertraulichen Behandlung der Beratungen ab. Sie erklären weiter, dass sie bis zum Tage des Preisgerichts weder Kenntnis von einzelnen Wettbewerbsarbeiten noch mit den Wettbewerbsteilnehmern einen Meinungsaustausch über die Aufgabe gehabt haben. Der Vorsitzende fordert die Anwesenden auf, bis zur Entscheidung des Preisgerichts alle Äußerungen über vermutliche Verfasser zu unterlassen. Er versichert dem Auslober, den Teilnehmern und der Öffentlichkeit die größtmögliche Sorgfalt und Objektivität des Preisgerichts nach den Grundsätzen der RPW. Im Anschluss gibt der Vorsitzende einen Überblick über den weiteren Ablauf der Preisgerichtssitzung. 5. Bericht der Vorprüfung Frau Blaschke übergibt dem Preisgericht einen detaillierten Vorprüfbericht als Tischvorlage mit Beschreibung der jeweiligen Entwürfe und einer Auflistung aller für die Lösung der Aufgabe relevanten Punkte und Daten. Frau Blaschke berichtet, dass von den 10 zugelassenen Teilnehmern 10 prüffähige Arbeiten fristgerecht eingereicht wurden. Das Preisgericht stellt auf Grundlage des Vorprüfberichts fest, dass bei keiner Arbeit ein Verstoß gegen bindende Vorgaben der Auslobung vorliegt und somit alle eingereichten Entwürfe zur Beurteilung zugelassen werden. 6. Informationsrundgang (9.35-11 Uhr) Die zugelassenen Arbeiten werden in einem Informationsrundgang von der Vorprüfung ausführlich und wertfrei erläutert, dabei werden dem Preisgericht auch Verständnisfragen beantwortet. Anschließend erörtert das Preisgericht in Kenntnis der vorgestellten Entwürfe nochmals die Aufgabenstellung, die in der Auslobung genannten Kriterien sowie die Ansprüche und Erwartungen des Auslobers. 7. Erster Wertungsrundgang (11.20-12.30 Uhr) Um 11.20 Uhr beginnt das Preisgericht mit dem ersten Wertungsrundgang. Der Vorsitzende weist darauf hin, dass in diesem Rundgang nur Entwürfe anhand grundsätzlicher, nicht kompensierbarer Mängel in allen Bereichen der in der Auslobung genannten Kriterien mit einstimmigem Votum des Preisgerichts ausgeschieden werden können. Folgende Entwürfe werden einstimmig ausgeschieden: Tarnzahl: 1002, 1003, 1006,1007 3

8. Zweiter Wertungsrundgang (13.25-15 Uhr) Eingangs erfolgt eine vertiefende Diskussion zu den Auslobungsvorgaben. Trotz bemerkenswerter Lösungsvorschläge in Teilbereichen, werden aufgrund deutlicher Mängel in einzelnen Bereichen der in der Auslobung genannten Kriterien folgende Entwürfe mit Stimmenmehrheit ausgeschieden: Tarnzahl: 1001 7/1 1004 7/1 1005 5/3 Damit verbleiben folgende 3 Arbeiten in der engeren Wahl: Tarnzahl: 1008, 1009, 1010 9. Zur Beurteilung der in der engeren Wahl verbliebenen Entwürfe teilt sich das Preisgericht in Arbeitsgruppen, die sich jeweils aus einem Fach- und einem Sachpreisrichter zusammensetzen und von der Vorprüfung unterstützt werden. Neben den oben genannten Aspekten und Beurteilungskriterien soll abschließend herausgestellt werden, in wie weit der Entwurf ein Profil bzw. identitätsbildendes Konzept für die gestellte Aufgabe darstellt. 10. Verlesen der schriftlichen Beurteilung (16 16.30 Uhr) Ab 16 Uhr werden die schriftlichen Beurteilungen jeweils vor den Entwürfen verlesen. Nach Diskussion der jeweiligen Beiträge sowie Anmerkungen und Ergänzungen werden vom Preisgericht folgende Textfassungen beschlossen. Tarnzahl 1008 Die Arbeit greift gekonnt das Thema der Giebel und Satteldächer auf, auch wenn diese im Preisgericht kontrovers diskutiert, letztlich jedoch positiv gewertet werden. Die verschiedenen Nutzungen aus Kirche, Gemeindezentrum und Kindergarten bleiben als eigenständige Einheiten ablesbar, bilden jedoch miteinander ein im Stadtbild gut erkennbares kirchliches Quartier. Das Spiel hoher und niederer Baukörper greift die vorhandenen Anschlusshöhen gut auf, die Kirche bleibt das dominierende Element. Die Topographie wird geschickt genutzt um die Höhenlagen der Geschossebenen gut zu erreichen und zu belichten. Der Gartenhof mit den bodentiefen Fensterelementen schafft helle Räume auch im UG. Der offene Eingang vom Kirchplatz in Foyer und Saalbereich ist gut organisiert und belichtet, ist aber nur schwer erkennbar. Gut gelöst ist die Einheit aus Foyer, Saal und Konferenzraum, die für große Veranstaltungen auch gemeinsam genutzt werden können. Die Wegeführung zur unteren Ebene ist gut gelöst, Bewegungs- und Jugendräume sind auch von außen her eigenständig erreichbar und gut nutzbar. Schwer vorstellbar sind die PKW-Stellplätze auf dem Kirchplatz, der mit der vorgestellten Baumreihe im Westen eigentlich einen gut gefassten Außenraum schafft. Einen gravierenden Mangel stellt die nur durch den Saal erreichbare Sakristei dar. Die einheitliche Fassadengestaltung lässt die dahinter verborgenen verschiedenen Nutzungen nur erahnen. Wünschenswert wäre, dass der Aufgang zum Pfarrbürobereich und den übrigen Gruppenräumen besser auffindbar und einladender wäre. 4

Tarnzahl 1009 Städtebauliche Struktur: Der Entwurf formt zwischen Kirche und neuem Gemeindehaus einen dreiseitig geschlossenen, klar ablesbaren Kirchplatz aus, der in seiner Maßstäblichkeit, trotz der nicht allzu großen Fläche erhebliche Aufenthaltsqualitäten ergibt. Obwohl der Entwurf gegenüber dem Carlo-Steeb-Haus eine klare Kante erzeugt, führen die geringe Höhe und das offene Foyer nicht dazu, dass die beiden Bereiche komplett abgeschottet werden. Dennoch ist die Lösung im Vergleich zu anderen Arbeiten weniger offen. Der Saal tritt in den öffentlichen Raum ein und wird damit zum Scharnier zwischen Stadt und Kirchengemeinde. Der östliche Baukörper (Pfarramt / Gruppenräume) bietet zur Katharinenstraße hin einen Zugang und mit dem Tiefhof einen gestalteten Freiraum. Die geringe Höhe und die Gliederung des umfangreichen Raumprogramms erwecken nicht den Eindruck der Massivität. Ebenso ist die bauliche Anbindung an das Carlo-Steeb-Haus elegant gelöst. Zu diskutieren ist, ob die klare räumliche Kante zwischen Gehweg und erhöhtem Kirchplatz nicht auch einen abweisenden Charakter besitzt. Innenräume: Das Foyer wird als zentraler Platz gestaltet, aus dem heraus alle relevanten Bereiche auf kurzen Wegen erreichbar sind, und das durch seine räumliche Qualität, seine differenzierte Belichtung und die überzeugende Anordnung der Sanitärräume besticht. Auch zum Pfarramt besteht eine direkt Wege- und Sichtbeziehung. Ebenso kann der Vorplatz vom Carlo-Steeb- Haus angebunden werden. Jugend- und Bewegungsraum haben eigene Zugänge und Freiräume. Die sakralen Räume sind optimal zwischen Gemeindehaus und Kirche positioniert. Kritische Punkte: Wenig überzeugend ist die Gestaltung der Fassaden mit ihrem Barcode und die geschlossene Front des Saals zum Kirchplatz hin. Auch die Ostfassade wirkt nicht stimmig im Bezug zu den dahinterliegenden Räumen. Obwohl der Entwurf relativ wenig NF hat, verbraucht er relativ viel Fläche und ist durch seine gegliederten Bauformen als nicht besonders wirtschaftlich zu betrachten. Gesamtbewertung: Insgesamt überzeugt der Entwurf durch seine klare, aber trotzdem vielschichtige Ausführung und seine hervorragende innere Organisation. Die Entscheidung des Verfassers zur L-Form bringt sowohl Qualitäten als auch Probleme. Der gefasste Kirchplatz ist ein klares Plus, führt aber gleichzeitig zu einer gewissen Geschlossenheit. Bei der Fassadengestaltung besteht noch erheblicher Überarbeitungsbedarf. Tarnzahl 1010 Die Arbeit leistet einen guten, klar gegliederten und kompakten Entwurfsbeitrag. Der von der Hechinger Straße zweigeschossige Baukörper ist in der Verlängerung des Kinderhauses im östlichen Bereich des Baugrundstückes platziert. Eine zur Straße vorgeschaltete Pergola wirkt platzbildend und erzeugt einen einladenden halböffentlichen Raum, der als neuer Gemeindeplatz genutzt werden kann. Das Gebäude wird zentral über ein Foyer erschlossen an das Gemeindesaal, Sakristei, Küche und Treppenhauskern direkt angrenzen. Über das Treppenhaus werden das Ober- und Untergeschoss direkt und kompakt erreicht. Eine direkte Entfluchtung aus dem Treppenhaus ist bisher nicht möglich und muss überprüft werden. Der Gemeindesaal zeichnet sich durch seine konsequente zweiseitige Belichtung und seine Zuschaltbarkeit von Foyer und Außenraum aus. Im Obergeschoss sind die Gruppenräume und der Pfarramtsbereich sauber in zwei Bereiche getrennt, wobei die Stichflure in dieser Etage überprüft werden sollten. 5

Der Bewegungsraum im Untergeschoss ist über eine Rampe an das benachbarte Kinderhaus angeschlossen und über bodentiefe Fenster gut belichtet. Die Verfasser schlagen einen monolithischen verputzten Mauerwerksbau vor, dessen Fassaden über die unterschiedlichen Fensterformate mit Eichenholzrahmen gegliedert werden und auf die dahinterliegenden Funktionen hindeuten. Die Stellplätze sind je zur Hälfte an der Hechinger Straße und an der Katharinenstraße angeordnet. Die Flächenkennwerte lassen vor allem durch die kompakte Erschließungszone eine wirtschaftliche Umsetzung und Unterhaltung erwarten. Insgesamt eine überzeugende Arbeit, die zurückhaltend erscheint. 11. Festlegung der Rangfolge und der Preise (16.30 18.30 Uhr) In einer vertiefenden Diskussion werden die besprochenen Entwürfe in ihrer Qualität nochmals abgewogen und in folgender Rangfolge einstimmig festgelegt: 3. Rang 1008 2. Rang 1010 1. Rang 1009 Der Qualität der Arbeiten und der Rangfolge entsprechend wird einstimmig die festgelegte Preis- und Anerkennungssumme der Auslobung übernommen: 1. Preis: 1009 5.000,- 2. Preis: 1010 3.000,- 3. Preis: 1008 2.000,- alle Summen incl. MwSt 12. Empfehlungen Das Preisgericht empfiehlt dem Auslober einstimmig, die mit dem ersten Preis ausgezeichnete Arbeit mit der weiteren Bearbeitung zu beauftragen. Dabei sind die in der schriftlichen Beurteilung angesprochenen Punkte und Anregungen zu berücksichtigen. 13. Öffnung der Verfasserumschläge Um 18.35 Uhr werden die verschlossenen Umschläge mit den Verfassererklärungen geöffnet. Folgende Verfasser werden mit Preisen und Anerkennungen ausgezeichnet: - siehe Anlage 2 Die Namen der Verfasser werden in der Anlage zum Protokoll aufgeführt. 14. Abschluss der Sitzung Der Vorsitzende stellt abschließend fest, dass der für die anspruchsvolle Aufgabenstellung ausgelobte Wettbewerb zu einem sehr guten Ergebnis geführt hat. Der Vorsitzende dankt dem Auslober ausdrücklich für die Durchführung des Wettbewerbs als wichtiges Instrument der Planungs- und Baukultur und bedankt sich bei allen Mitwirkenden des Preisgerichts für die angenehme, engagierte und konstruktive Zusammenarbeit. Frau Blaschke dankt er für 6

den gründlichen, umfassenden Vorprüfungsbericht und die sorgfältige Vorbereitung und Organisation der Sitzung. Mit dem Wunsch auf eine baldige Umsetzung des mit dem 1. Preis ausgezeichneten Entwurfs, gibt Herr Klumpp den Vorsitz an den Auslober zurück. Herr Müller-Guggemos bedankt sich bei der Vorsitzenden für die Sitzungsleitung und bei allen an der Durchführung Beteiligten für die engagierte Mitarbeit. Er freut sich über das gute Ergebnis als Grundlage der weiteren Gesamtentwicklung und der bevorstehenden Realisierung. Nach Verlesen und Unterzeichnen der Niederschrift sowie Hinweis auf die Öffnungszeiten der Ausstellung 08 + 09. März, jeweils nach dem Gottesdienst im Gemeindesaal St. Michael wird die Sitzung um 18.45 Uhr geschlossen. Anlagen: Unterschriften des Preisgerichts Verfasser Entwürfe 7

Anlage 1 Unterschriften der Preisrichter: Prof. Hans Klumpp Freier Architekt BDA Prof. Dr. Hubert Krins St. Michael Dr. Alois Krist Pfarrer Stefan M üller-guggemos Pastoralreferent VM{N /),/, // k-n:; q«tom Palmer Hochbauamt Tübingen Gerhard Raiser St. Michael Thomas Schwieren Diozesanbaumeister Cord Soehlke Baubürgermeister BruniStegmayer Leiterin Kinderhaus Antonius Stolarczyk Bischöfliches Bauamt Gerald Wiegand Evangelischer Oberkirchen rat Reinhard Will Verwaltu ngszentrum Tübingen 8

Anlage 2 Protokoll über die Öffnung der Umschläge mit den Verfassererklärungen Zuordnung der Wettbewerbsteilnehmer zu den Tarnzahlen Teilnehmer Tarnzahl Platzierung Ackermann + Raff Architekten Tübingen.^oro ;& g 2.?rc^"1 Stefan Gamerdinger Freier Architekt, Rottenburg a. N. Krisch Partner Arch itekten/stadtplaner, Tü bi ngen lpundh architekten Tübingen 1 oot /too6,loo,t ^41 ^e1 Z.P1 Nassal und Wiehl Freie Architekten und Stadtplaner, Tübingen "rt oo 3 -t eti G.-R. Panzer Freie Architekten BDA, Tübingen ARGE Rempfer Architekten, Mössingen Hippmann Hardegger Architekten, Stuttgart Ulrich Schwille Freier Architekt BDA, Reutlingen ARGE Stahl Denninger Architekten, Tübingen Dal ler Architekten, Stuttgart Aooz "l..oot "loot.,too S ^-e-1 "t.?q<^s ZLS ze1 Zeeb DigelArchitekten Reutlingen ^oo 8 3 Q,<rS U nterschrift Vorsitzender 9