Ziele und Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie

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Transkript:

Ziele und Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie Robert Karl Regierung von Ansbach, den 24. Mai 2007

Europäische Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) Richtlinie 2000/60/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. Oktober 2000 zur Schaffung eines Ordnungsrahmens für Maßnahmen der Gemeinschaft im Bereich der Wasserpolitik in Kraft getreten am 22. Dezember 2000 2/23

Aufhebung bestehender EU-Richtlinien WRRL heute Trinkwasser RL Badegewässer RL Oberflächenwasser RL Fischgewässer RL Muschelgewässer RL Grundwasser RL Kommunale Abwasser RL Nitrat RL IVU RL Informationsaustausch RL Kontrolle der Oberflächengewässer RL Gefährliche Stoffe RL 2013 WRRL Trinkwasser RL Badegewässer RL Kommunale Abwasser RL Nitrat RL IVU RL 3/23

Integration anderer wasserbezogener Richtlinien Maßnahmen der EU-Wasserrahmenrichtlinie Koordination anderer Maßnahmen: Klärschlamm Trinkwasser Badegewässer Kommunales Abwasser IVU & andere industrielle Abwässer Nitrat Pestizide Biozide Hochwasserschutz? weitere chemische Stoffe 4/23 Deponien

Europäische Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) Eine Richtlinie für alle Gewässer: Grundwasser Fließgewässer Seen Küstengewässer Verabschiedet vom EU-Parlament, in Kraft seit 22.12.2000. Sie ordnet, vereinheitlicht und vernetzt den Schutz aller Gewässer in Europa. Umzusetzen bis 2015. 5/23

Leitbild der Wasserrahmenrichtlinie Leitbild der Richtlinie ist der natürliche Zustand der Gewässer. Der ganzheitliche Gewässerschutz der Rahmenrichtlinie gründet auf: Ökologie und Lebensraum Wasserqualität Wassermenge Denken und Planen in Flussgebieten Information und Beteiligung der Öffentlichkeit 6/23

Ziele der Wasserrahmenrichtlinie Ziel ist der gute Zustand der Wasserkörper. Ein Gewässer im guten Zustand weicht biologisch nur geringfügig vom sehr guten Zustand seines Gewässertyps ab, erfüllt alle EU-Normen zur Wasserqualität. Natürliche Gewässer sind zu erhalten und belastete Gewässer zu sanieren. Ziel bei künstlichen oder erheblich veränderten Gewässern ist das gute ökologische Potenzial. Eine Verschlechterung des Zustands der Gewässer ist zu verhindern. 7/23

Ziele der Wasserrahmenrichtlinie 8/23

Zeitplan der EU-WRRL 9/23

Neuer Ansatz: Schutz der Gewässer in Flussgebieten Die Gewässer sind in Flussgebieten über Grenzen hinweg zu bewirtschaften. Deutschland ist an zehn Flussgebieten beteiligt, darunter an sechs internationalen. Bayern hat Anteil an den Flussgebieten der Donau, des Rheins, der Elbe und der Weser. 10/23

Planungsräume in Bayern Bayern ist durch Wasserscheiden in zehn Planungsräume gegliedert. Der Planungsraum Regnitz ist Teil des Flussgebietes Rhein. 11/23

Regierung von Planungsraum Regnitz Gebietsgröße: 7520 km2 Wichtige Gewässer: Regnitz, Rednitz, Pegnitz, Wiesent, Aisch, Großer und Kleiner Brombachsee, Rothsee, Igelsbachsee Größere Städte: Nürnberg, Fürth, Erlangen, Bamberg, Ansbach Naturräume: Fränkisch-Schwäbische Alb, Fränkisches Keuper-Lias-Land, Fränkische Platten 12/23

Vorläufige Bestandsaufnahme - Vorgehen Regierung von Festlegung der Gewässertypologie und Ermittlung von Referenzgewässern Abgrenzung von Grund- und Oberflächenwasserkörper Ermittlung künstlicher und vorläufig erheblich veränderter Gewässer Ermittlung von Gewässerbelastungen und Beurteilung der Auswirkungen sowie Analyse des Grundwassers Einschätzung der Wahrscheinlichkeit der Zielerreichung Bericht an EU-Kommission 13/23

Oberflächen- und Grundwasserkörper Fließgewässer Anzahl der Wasserkörper: 68 Gesamtlänge der Fließgewässer (Einzugsgebiet > 10 km 2) : 2.921 km Seen (Fläche > 50 ha) Anzahl: 4 Grundwasserkörper Anzahl: 6 14/23

Künstliche oder erheblich veränderte Gewässer 13% der Fließgewässer wurden 2004 vorläufig als künstlich oder erheblich verändert eingestuft. Die endgültige Ausweisung erfolgt 2009 im Rahmen des Bewirtschaftungsplans. Bedeutende künstliche Gewässer sind Main-Donau-Kanal Kleiner und Großer Brombachsee, Igelsbachsee und Rothsee 15/23

Zielerreichung im Planungsraum 16/23

Zielerreichung Oberflächengewässer Saprobie Belastungen durch organische Stoffe: eher auf diffuse Einträge als auf Punktquellen zurückzuführen. 30% 38% 32% 17/23

Zielerreichung Oberflächengewässer Trophie Etwa die Hälfte der Gewässerstrecken werden den guten Zustand ohne Maßnahmen nicht erreichen. 13% 35% 52% 18/23

Zielerreichung Oberflächengewässer Struktur Viele Gewässer sind strukturell verändert (Gründe Überleitung/Schifffahrt). 35% 29% 36% 19/23

Zielerreichung Oberflächengewässer Chemie Bei 98% ist die Zielerreichung zu erwarten. Nur in der Regnitz und in der Biebert finden sich nennenswerte Schadstoffe. Insgesamt abnehmende Tendenz 2% 0% 98% 20/23

Zielerreichung Grundwasser Drei von sechs Grundwasserkörpern weisen zu hohe Nitratgehalte auf. Der mengenmäßig gute Zustand ist nicht gefährdet. 43% 57% 21/23

Bestandsaufnahme 2004 Bestandsaufnahme lieferte eine erste Abschätzung, welche: Wasserkörper die Ziele möglicherweise nicht erreichen Oberflächenwasserkörper künstlich oder erheblich verändert sind Erster Bericht an EU-Kommission erfolgte Ende 2004. 22/23

Regierung von Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 23/23