Fachtagung 2007 Weniger Staub am Bau Version 1 1



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Transkript:

Fachtagung 2007 Weniger Staub am Bau Version 1 1

Regeln Version 1 2

Sitemap des Vortrags Los geht's... Staub Gefährlicher Staub Entstehung Krankheiten Vorschriften Sicherheitstechnologie Gesundheitsgefährdende Stäube Explosive Stäube Luftgrenzwert Klassifizierung Staubklassen L, M, H, Asbest Staubklasse Typ 22 ATEX Was ist...? Filtertechnologie Gesetzgebung Version 1 3

Entstehung von Staub Schleifen Schneiden Schleifen Schneiden Staub entsteht beim Zerschneiden großer Stücke Sägen Sägen Version 1 4

Entstehung von Staub Staub entsteht in der Natur......wird aber auch in Handarbeit gefertigt Version 1 5

Staub ist nicht gleich Staub Version 1 6

Krank durch Staub Verschiedene Staubarten können Krankheiten und Reizungen hervorrufen, wie Asthma, Krebs... In der Nasenschleimhaut im Hals in den Bronchien in der Lunge auf der Haut Diese Stäube sind gefährlich Version 1 7

Aufwendungen für obstruktive Atemwegserkrankungen in Deutschland* 120,0 100,0 80,0 60,0 40,0 in Mio. Staub vermeiden! Staub vermeiden! 20,0 0,0 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 * = in DE, Quelle: Statistik des Hauptverbandes der gewerblichen Berufsgenossenschaften Version 1 8

Erfassungstechnik Auffangen gefährlicher Materialien an ihrer Quelle: Entstandener Staub wird sofort von der Maschine aufgesaugt, die ihn erzeugt, so dass der Staub nicht in die Umgebung entweichen kann Erfassung abgelagerter Stäube durch Staubsauger: Der auf dem Boden oder Maschinen abgelagerter Staub wird abgesaugt, so dass er nicht wieder aufgewirbelt werden kann Erfassungstechnik Version 1 9

Gefährliche Stäube Es gibt zwei Arten von gefährlichen Stäuben: Gesundheitsgefährdende Stäube Beispiel: Asbest Explosive Stäube Beispiel: Aluminiumstaub, Holzstaub, Mehl Gesundheitsgefährdende Stäube werden unterschieden in: Stäube mit MAK-Werten Krebserregende Stäube Asbest* * = Unterscheidung zwischen krebserregenden Stäuben und Asbest nur in DE Version 1 10

Gefährliche Stäube Gefährliche Stäube Gefährliche Stäube Version 1 11

Gefährliche Stäube Einige Stäube sind extrem gefährlich, so dass bereits der Kontakt mit kleinen Mengen Krankheiten verursachen könnte. Einige Stäube sind eher harmlos, selbst wenn man den ganzen Tag über mit großen Staubmengen in Kontakt kommt führt dies kaum zu Schädigungen. Zur Bewertung der Gefahr werden Stäube nach MAK-Werten klassifiziert. Version 1 12

Gefährliche Stäube MAK-Wert Der MAK*-Wert gibt die maximal zulässige Konzentration am Arbeitsplatz an. Das bedeutet: die max. Staubkonzentration, die selbst bei langer Einwirkung nicht krank macht. (in mg / m³) (8 Std. / Tag) ( ) Welcher Staub ist gefährlicher? A) Staub mit niedrigem MAK-Wert B) Staub mit hohem MAK-Wert Je niedriger der MAK*-Wert, desto gefährlicher ist der Staub! * = MAK = Maximale Arbeitsplatzkonzentration Version 1 13

Klassifizierung Früher gab es nur nationale Vorschriften für: Einteilung gefährlicher Stäube Handhabung gefährlicher Stäube Anforderungen für Sicherheitssauger Mit der EN 60335-2-69 gibt es nur eine Vorschrift für ganz Europa. Geeignet für Max. Durchlassgrad Staubklasse Entsorgung L Stäube mit MAK-Werten >1mg/m³ 1% / M Stäube mit MAK-Werten >0,1mg/m³ Holzstäube 0,1% Wenig Staub H Stäube mit MAK-Werten 0,005% Kein Staub Asbest* Wie H plus Asbest wie H Zone 22** Explosive Stäube in Zone 22 wie L, M oder H *= verbindlich für Deutschland MAK = Maximale Arbeitsplatzkonzentration **= jetzt bis zu B1 Version 1 14

Staubklassen - Staubklasse L Staubklasse L Staubklasse L Stäube der Staubklasse L werden als leicht gefährlich betrachtet, daher sind die Anforderungen an den Sauger sehr einfach: Keine Messung der Luftgeschwindigkeit erforderlich. Keine Anforderungen in Bezug auf Entsorgung. Normale Anforderungen in Bezug auf Filterung. Für alle Stäube mit MAK > 1 mg/m³ beträgt die max. Durchlässigkeit des Saugers 1%! Version 1 15

Einige Beispiele Staubklasse L Staubklasse L Gips (CaSO 4 ) Calciumsulfat Mörtel, Zahntechnik, Füllstoff für Papier Molybdän Heizschlangen, Schraubenzieher, Fahrradrahmen, Glühdrähte Kaolin Farben und Lacke Tantal Laborgeräte, Pumpen, chirurgische Medizintechnik Kalk (CaCO 3 ) Mörtel, Dünger, Kreide, weiße Farbe, Zahnpasta Glimmer Ton, Keramikherstellung Version 1 16

Staubklassen - Staubklasse M Staubklasse M Staubklasse M Stäube der Staubklasse M werden als mittel gefährlich betrachtet - die Anforderungen an den Sauger lauten: Messung der Luftgeschwindigkeit. Entsorgung: staubarm. Hohe Anforderungen in Bezug auf die Filterung. Für alle Stäube mit MAK > 0,1 mg/m³ und für Holzstaub. Die max. Durchlässigkeit des Saugers beträgt 0,1%! Version 1 17

Verschiedene Stäube Staubklasse M Staubklasse M Kupfer Drähte, Dachblech, Beschläge, Heizrohre Hafnium Steuerstäbe in Kernkraftwerken Platin Kat. in Autos, Schaltkontakte Schmuck Mangan Borax Glasuren auf Steingut, Porzellan Schienen, Baggerzähne, Gewindebohrer Nickel Stahlindustrie, Töpfe und Schalen Holz Lindan, DDT, Sulprofos Pflanzen-, Holzschutzmittel, Insektizide Version 1 18

Staubklassen - Staubklasse H Staubklasse H Staubklasse H Stäube der Staubklasse H werden als hoch gefährlich betrachtet die Anforderungen an den Sauger lauten: Messung der Luftgeschwindigkeit. Entsorgung: staubfrei. Höchste Anforderungen in Bezug auf die Filterung. Für alle Stäube mit MAK-Werten beträgt die max. Durchlässigkeit des Saugers 0,005%! Einschließlich krebserregender Stäube, Stäube mit Keimen/Bakterien, Asbest*. *=in DE müssen die Sauger zusätzliche Anforderungen für Asbest erfüllen Version 1 19

Einige Beispiele Staubklasse H Staubklasse H Kaliumdichromat Zündhölzer, Buntfarben, Holzimprägniersalz, Tinte, Stempelfarbe Cadmium Rostschutz, Akkus Blei Legierungen, Rohre, Strahlenschutzmittel Formaldehyd Konservierungsmittel, Düngemittel, Spanplatten, Farbstoffe Kobalt Legierungen, Turbinen, Triebwerke, Bohrer Keime, Bakterien,, Viren, Schimmel Krankenhäuer, Bausanierung Beryllium Legierungen, Präzisionsteile Arsen Halbleiterindustrie Version 1 20

Staubklassen - Asbest Asbest Asbest Das Mineral Asbest galt in der Vergangenheit als universell eingesetztes Wundermaterial für: Wärmeisolation in Kraftwerken und im Schiffsbau Brandschutz in Gebäuden Isolation in Elektrogeräten (Fön, Toaster) und Heizungen Asbestzement in sehr vielen Gebäuden Reibbelag von Bremsen und Kupplungen Der höchste Asbest-Verbrauch lag in den siebziger Jahren bei etwa 180.000 t / Jahr in Deutschland. Erkenntnisse über Gesundheitsgefahren gab es bereits zur Jahrhundertwende, die ersten Schutzvorschriften gab es allerdings erst 1972. Version 1 21

Staubklassen - Asbest Asbest Asbest Tote durch Asbest (in DE, Quelle: BG) 20µm Die kritischen Asbestfasern (Länge> 5 µm, Dicke < 3 µm) haben eine lange Beständigkeit in der Lunge. Elastisches Lungengewebe entzündet und verhärtet sich als Reaktion auf den Reiz der Fasern. Asbesttumore: Lungenkrebs und Mesothelium (= Tumor des Brust- und Bauchfells) Version 1 22

Staubklassen - Asbest Asbest Asbest Asbest wird heute nicht mehr verwendet, jedoch müssen noch viele mit Asbest belastete Geräte / Gebäude entsorgt bzw. renoviert werden. Allein die Verwitterung von Asbestzement im Hochbau verursacht eine Gesamtfreisetzung von bis zu 900 t Asbest pro Jahr (nur alte Bundesländer)! Durch Brechen, Schlagen, Bohren, Sägen, Schleifen und Fräsen werden Asbestfasern freigesetzt. Deshalb ist bei derartigen Reinigungsarbeiten der Staub möglichst gleich an der Quelle abzusaugen. Hierfür muß ein SicherheitsSauger der Staubklasse H verwendet werden, der für den Umgang mit Asbest zugelassen ist! Ein normaler Sauger mit einem HEPA-Filter ist nicht ausreichend!!! Version 1 23

Explosive Stäube Explosive Stäube Explosive Stäube Version 1 24

Staubklassen - Zone 22 Zone 22 Zone 22 Explosive Stäube in Zone 22 besitzen eine unterschiedliche Gefährlichkeit die Anforderungen an den Sauger sind dieselben wie für die Staubklassen L, M oder H. Sauger für Zone 22 müssen in der jeweiligen Staubklasse immer die Anforderungen für Zone 22 plus die Anforderungen für eine der Staubklassen erfüllen. Zusätzlich wird verlangt: Bauweise gemäß Schutzart IP 54 Darf nur in Verbindung mit zugelassenem Zubehör eingesetzt werden Version 1 25

ATEX-Richtlinie Der Name ATEX kommt aus dem französischen und steht für Atmosphère explosive. Es handelt sich bei ATEX um die EG-Richtlinie 94/9/EG; diese benennt allgemeine Schutzziele, die für den Hersteller oder Betreiber einer Maschinen einzuhalten sind. Von der ATEX-Richtlinie sind generell alle Produkte betroffen, die zur Verwendung in explosionsgefährdeten Bereichen vorgesehen sind. Die ATEX-Richtlinie ist seit dem 1. Juli 2003 in Kraft. Die ATEX-Zulassung bezieht sich immer auf die Zone, in der die Maschine verwendet werden soll.!!! Alle ALTO B1-Sauger entsprechen der ATEX Richtlinie für Zone 22!!!!!! Der ALTO TURBO D/X-B1 entspricht darüber hinaus auch der ATEX Richtlinie für Zone 2!!! Version 1 26

Was ist ein Sicherheitssauger? Ein Sicherheitssauger ist ein professioneller Staubsauger mit der Zulassung zur Verwendung für gefährlicher Stäube. Deshalb hat er ein Filtersystem mit einer hohen Filtrationsrate Entsorgungssystem entsprechend den gesetzlichen Vorschriften verschiedene Sicherheitsvorrichtungen / -systeme Version 1 27

Filter Durchlassgrad* = Menge des Staubs, die nicht vom Filter zurückgehalten wird Filter Staubige Luft Saubere Luft Je geringer der Durchlassgrad ist, desto sauberer ist die Luft, die aus dem Staubsauger austritt. * = Teststaub enthält Staub mit Korngrößen zwischen 0,0001 und 0,010 mm Version 1 28

Filter Trotz der Tatsache, dass ein Filter wie ein Sieb funktioniert, werden auch Teile zurückgehalten, die kleiner als die Poren des Filters sind. Erklärung: Aufgrund des Newtonschen Gesetzes erzeugt jede Masse Kräfte gegenüber anderen Massen. (F = 6,672 x 10-11 x m1 x m2 / r²) Version 1 29

Filter PET-Filter Das Filtermaterial hat eine Membran, die aus Teflon besteht. Dabei werden die Partikel an der Membran aus der Luft abgeschieden. Dies wird Oberflächen-Filtration genannt Filter Zellulose-Filter Der Filter besteht aus spezieller Zellulose. Dabei können die Partikel in die Poren des Filters eindringen und sie verstopfen. Dies wird Tiefen-Filtration genannt Filter Reinigen des Filters ist sehr einfach. Reinigen des Filters ist schwieriger. Version 1 30

Filter - Filtertypen HEPA = High Efficiency Particulate Air HEPA ist eine Spezifikation der Filtrationsleistung für Filter*, die von der amerikanischen Atomenergie-Kommission während des Zweiten Weltkrieges entwickelt wurde, um radioaktiven Staub effizient aus Werksanlagen-Abluftsystemen zu entfernen, ohne sie wieder zu verbreiten. Gemäß der US-Militärnorm MIL-STD 282 bestand der Grundgedanke darin, eine Norm für die Filterwirkung von Filtern zu definieren, wie sie z.b. für Gasmasken oder Luftfiltersysteme von Räumen bzw. Gebäuden verwendet werden. HEPA definiert den Filtrationsgrad eines Filters* in Kombination mit: Geringer Luftgeschwindigkeit Keiner Ansammlung von Filterkuchen Keinen repräsentativen Staubtypen (keine schweren Belastungen durch Staub, wie er typischerweise beim Staubsaugen auftritt) Keinem zerstörerischen Staub (= Staub, der den Filter beschädigt) * Deshalb ist HEPA keine geeignete Norm für gewerbliche Staubsauger!!! Version 1 31

Filter - Filtertypen ULPA = Ultra Low Penetration Air ULPA ist ebenfalls eine US-Militärnorm, und sie übertrifft die Filtrationsrate der HEPA-Norm. ULPA ist eine Spezifikation für Filter, die in Umgebungen wie zum Beispiel pharmazeutischen Labors eingesetzt werden, wo der höchste Reinheitsgrad von Luft gewährleistet werden muss. Wie HEPA definiert auch ULPA den Filtrationsgrad eines Filters* in Kombination mit: Geringer Luftgeschwindigkeit Keiner Ansammlung von Filterkuchen Keinen repräsentativen Staubtypen (keine schweren Belastungen durch Staub, wie er typischerweise beim Staubsaugen auftritt) Keinem zerstörerischen Staub (= Staub, der den Filter beschädigt) * Deshalb ist ULPA keine geeignete Norm für gewerbliche Staubsauger!!! Version 1 32

Filter - Filtertypen Gemäß EN 1822* werden HEPA und ULPA in verschiedene Unterklassen unterteilt. Durchschn. Filterklasse DIN EN 1822 Filtrationsrate % HEPA H 10 > 85 HEPA H 11 > 95 HEPA H 12 > 99,5 HEPA H 13 > 99,95 HEPA H 14 > 99,995 ULPA U 15 > 99,9995 ULPA U 16 > 99,99995 ULPA U 17 > 99,999995 * EN 1822 ist keine geeignete Norm für Staubsauger!!! Version 1 33

Filter - Filtertypen S-Klasse = Deutsche Klassifizierung für Filter* (DIN) S-Klasse war eine frühere deutsche Norm für Filter* - nicht für Staubsauger. Der Begriff S-Klasse (DIN 24184) wurde in der Vergangenheit von verschiedenen Herstellern von Haushalts-Staubsaugern für den privaten Gebrauch verwendet. Er ist mit der HEPA-Spezifikation vergleichbar (durchschnittliche Filtrationsrate = 99,97%). BIA C = Filter für Maschinen gemäß den BIA-Testrichtlinien Das deutsche Berufsgenossenschaftliche Institut für Arbeitssicherheit hat früher einmal die alten Staubklassen für Deutschland definiert, und Staubklasse C ist heute teilweise durch M und teilweise durch H abgedeckt. Die Staubklassen (alt und neu) definieren nicht nur eine bestimmte Filtrationsrate für Filter, sondern für die komplette Maschine**. * Deshalb ist S-Klasse keine geeignete Norm für Staubsauger!!! ** BIA C war eine geeignete Norm für Staubsauger!!! Version 1 34

Filter - Filtertypen L, M, H = Neue Staubklassen für Staubsauger Die neuen Staubklassen beziehen sich auf realistische Testbedingungen: Die komplette Maschine wird getestet Filtrationsgrad wird mit hoher Luftgeschwindigkeit getestet Filterkuchen-Aufbau wird berücksichtigt Realistischer Staub wird verwendet Zerstörerischer Staub wird verwendet Weltweit: IEC 60335-2-69, Annex AA Europa: EN 60335-2-69, Annex AA Deutschland: DIN EN 60335-2-69, Anhang AA Die neuen Staubklassen (L, M, H) sind weltweit die einzig gültigen für gewerbliche Staubsauger!!! Version 1 35

Filter - Schlussbemerkungen Der Umgang mit gefährlichen Stäuben erfordert nicht nur die Verwendung eines Filters mit einer besseren Filtrationsrate als ein Standard-Filter. Er erfordert die Verwendung eines SicherheitsSaugers. Die Arbeit mit mit gefährlichen Stäuben und wissentliche Verwendung des falschen Staubsaugers gefährdet Ihre eigene Gesundheit und diejenige anderer Menschen ist gesetzlich verboten (in DE: Bis zu 3 Jahre Gefängnis, wenn Asbest oder verunreinigtes Material in Umlauf gebracht wird.) Version 1 36

FlowSensor Um zu vermeiden, dass der Anwender mit gefährlichem Staub in Kontakt kommen, muss die Saugleistung immer stark genug sein. Aufgrund der gesetzlichen Vorschriften muss die Maschine den Anwender warnen, wenn die Luftgeschwindigkeit im Schlauch 20 m/s oder geringer ist. v <=20 m/s Version 1 37

Gesetzgebung Gefährliche Stäube müssen mit einem SicherheitsSauger entfernt werden, der die gesetzlichen Vorschriften für folgende Staubklassen erfüllt: L -M-H-Zone 22 Europäische Norm EN 60335-2-69 Internationale Norm IEC 60335-3-69 Version 1 38

Internationale Normung Weltweit: IEC Subkomitee SC 61J Sicherheitsnorm: IEC 60335-2-69 Europa: CENELEC TC 61 Sicherheit: EN 60335-2-69 Deutschland: DKE UK 511.14 DIN EN 60335-2-69, BGI 5047 Geplant: Performance Standard, SC 61J WG1 Unterdruck + Volumenstrom auf Werkzeug und Sicherheitssauger; Staubklasse M für Beton/Quarz Version 1 39

Welche Staubklasse für Beton? EN 60335-2-69 Anhang AA Pauschal: Beton => Quarz => krebserzeugend => H Staubklasse H wurde entwickelt für hochgefährliche Stäube wie Asbest => Staubfreie Entsorgung! Praxisnah: Luftgrenzwert Quarz beachten: 0, 15 mg/ m³ in Deutschland (zurückgezogen) 0,075 mg/m³ in den Niederlanden Gutes Werkzeug + Sauger der Staubklasse M 0,075 mg/m³ wird unterschritten! Version 1 40

ATTIX 5 - Nass/Trocken Xtrem leise Der leiseste Mitarbeiter. Der ALTO ATTIX 5 wurde mit vielen neuen Verbesserungen in Design und Technik entwickelt, und zusätzlich hat er den leisesten Betrieb, den es je im ALTO-Sortiment gegeben hat. Version 1 41

ATTIX 3 & 5 - Zubehör Filterbeutel 2-lagig, Verpackungseinheit mit je 5 Stück. Original ALTO-Qualität. Filterelement Zugelassene Filter für die Handhabung gefährlicher Stäube. Textilfilter - Spezial Nadelfilz, kunststoffbeschichtet. Ideal für sehr feinen, hygroskopischen oder adhäsiven Staub (Nur normaler Staub). Entsorgungssack Bequeme und saubere Entsorgung Ihres normalen Staubs. Version 1 42

Ende des Vortrags Ende Version 1 43

Fragen & Diskussion Version 1 44

ENDE Version 1 45