Abiturprüfung Physik, Grundkurs

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Transkript:

Seite 1 von 6 Abiturprüfung 2010 Physik, Grundkurs Aufgabenstellung: Aufgabe: Energieniveaus im Quecksilberatom Das Bohr sche Atommodell war für die Entwicklung der Vorstellung über Atome von großer Bedeutung. Wesentliche Aussagen der Bohr schen Postulate sollen im Folgenden dazu genutzt werden, die Beobachtung aus den beiden nachfolgend genannten Versuchen 1 und 2 zu erklären. Versuch 1 (siehe Abbildung 1): Demonstration des Spektrums einer Quecksilberdampflampe (Hg-Dampflampe) mit Hilfe eines Gitters Abbildung 1: Erzeugung des Gitterspektrums der Hg-Dampflampe mit Hilfe eines Gitters

Seite 2 von 6 Versuch 2 (siehe Abbildung 2): Kochsalz (NaCl) wird in die Flamme eines Bunsenbrenners gebracht und über Kreuz mit dem Licht einer Hg-Dampflampe und dem einer Natriumdampflampe (Na-Dampflampe) beleuchtet. Abbildung 2: Kreuzprojektion von verdampfendem NaCl (Hg-Dampflampe vorne links, Na-Dampflampe vorne rechts) 1. Versuch 1: Gitterspektrum 1.1 a) Beschreiben Sie unter Anfertigung einer Skizze den Versuchsaufbau und die Versuchsdurchführung des Versuchs 1 zur Erzeugung des Spektrums der Hg-Dampflampe. b) Zeigen Sie unter Bezug auf die Abbildung 3, dass die Wellenlänge des Lichts einer Spektrallinie allgemein mit Hilfe der Gleichung n g sin( n) bestimmt werden kann, wobei g α n I e a P die Gitterkonstante ist. S 1 g S 2 α nα n s Abbildung 3: Zur Erklärung der Interferenz am Gitter. Aus: Grehn, J.; Krause, J.: Metzler Physik, 1998, S. 295; Zeichnung abgeändert Schirm c) Geben Sie an, was man unter n und n versteht. (18 Punkte)

Seite 3 von 6 1.2 Für die Ermittlung der Wellenlängen des Hg-Lichts auf einem Zinksulfid-Schirm in Versuch 1 wurden die Werte in Tabelle 1 festgehalten: Gitter: 570 Striche pro mm Abstand e zwischen Gitter und Schirm: Tabelle 1: Farbe e 1,00 m Abstand a der Linien 1. Ordnung zum Maximum 0. Ordnung in cm Gelb 34,9 Ablenkwinkel in Grad Wellenlänge λ in nm Grün 32,7 18,11 545 Blau 23,7 13,33 405 Ultraviolett 1 14,6 8,31 253 Ultraviolett 2 10,6 6,05 185 Berechnen Sie aus dem Abstand der gelben Linie den Ablenkwinkel und ihre Wellenlänge (Kontrollergebnis: 578 nm). (5 Punkte) 1.3 a) Erläutern Sie qualitativ die beiden wesentlichen Aussagen des Bohr schen Atommodells. b) Erklären Sie das Auftreten von Linien im Spektrum des Hg-Lichts unter der Annahme, dass man die Aussagen des Bohr schen Atommodells auch auf Hg anwenden kann. c) Berechnen Sie anhand der Beziehung E h f die Photonenenergie in der Einheit ev, die der Wellenlänge der gelben Linie aus dem Hg-Spektrum entspricht. (Kontrollergebnis: 2,15 ev) Für die anderen Linien ergeben sich die Werte: 2,28 ev ; 3,07 ev ; 4,90 ev und 6,71 ev.

Seite 4 von 6 d) Bestimmen Sie für jede der fünf Linien im Hg-Spektrum die Energieniveaus, zwischen denen die Elektronen des Hg-Atoms bei Aussendung dieser Strahlung wechseln (Abbildung 4) und zeichnen Sie diese Übergänge (mit Kennzeichnung) in das Termschema ein. Energie in ev 8,86 7,97 7,18 6,71 4,90 Grundzustand Abbildung 4: Stark vereinfachte Darstellung des Termschemas für das Hg-Atom. (23 Punkte) 2. Versuch 2: Kreuzprojektion 2.1 Beschreiben Sie den Versuchsaufbau und die Durchführung des Versuchs. (3 Punkte) 2.2 Beschreiben Sie Ihre Beobachtung auf den beiden Schirmen. (3 Punkte) 2.3 Erklären Sie die Beobachtung auf den beiden Schirmen mit Hilfe wesentlicher Aussagen des Bohr schen Atommodells. Erklären Sie dabei insbesondere, warum in einem Fall ein Schatten der Flamme zu sehen ist und im anderen Fall nicht. (8 Punkte)

Seite 5 von 6 3. Der Franck-Hertz-Versuch Eine Bestätigung der wesentlichen Aussagen des Bohr schen Atommodells bildeten die Ergebnisse des Franck-Hertz-Versuchs, der im Folgenden genauer untersucht wird. 3.1 Abbildung 5 zeigt den Aufbau des Franck-Hertz-Versuchs. a) Erläutern Sie die Funktion der einzelnen Bauelemente und die Bedeutung der Spannungen U 1 und U 2. U H U 1 U 2 1 V Abbildung 5: Versuchsaufbau des Franck-Hertz-Versuchs b) Der Kolben des Franck-Hertz-Versuchs enthält Hg-Dampf. Skizzieren Sie den Verlauf des Anodenstroms I A in Abhängigkeit von der Spannung U 1 (Franck-Hertz-Diagramm). c) Erläutern Sie die Ergebnisse des Franck-Hertz-Versuchs mit Aussagen des Bohr schen Atommodells. (20 Punkte)

Seite 6 von 6 3.2 Führt man den Franck-Hertz-Versuch mit Hg-Dampf quantitativ durch, findet man in der U 1 -I A -Darstellung Maxima im Abstand von U 1 4,90 V. a) Berechnen Sie die Wellenlänge FH der Strahlung, die dieser Anregung entspricht. (Kontrollergebnis: FH 253 nm) b) Das Spektrum der Hg-Dampflampe in Versuch 1 zeigt neben der FH 253 -nm- Linie auch Linien, die zu größeren Wellenlängen gehören. Erläutern Sie mit Hilfe des Termschemas in Abbildung 4, warum die entsprechenden Anregungsenergien der Hg-Atome in der U 1 -I A -Kurve des Franck-Hertz-Diagramms nicht nachgewiesen werden. (10 Punkte) 4. Anregung der Hg-Atome mit Licht Verwendet man für die Röhre des Franck-Hertz-Versuchs UV-durchlässiges Quarz-Glas, kann man die Hg-Atome im Inneren der Röhre auch von außen mit Photonen beschießen. 4.1 Erläutern Sie auf der Grundlage des Termschemas in Abbildung 4 das Absorptionsverhalten der Hg-Atome, wenn Photonen jeder gewünschten Energie zwischen 5eVund 6eVzur Verfügung stehen. (5 Punkte) 4.2 Erläutern Sie auf der Grundlage des Termschemas in Abbildung 4 das Absorptionsverhalten der Hg-Atome, wenn Photonen jeder gewünschten Energie zwischen 6eVund 7eVzur Verfügung stehen. (5 Punkte) Zugelassene Hilfsmittel: Physikalische Formelsammlung Wissenschaftlicher Taschenrechner (ohne oder mit Grafikfähigkeit) Wörterbuch zur deutschen Rechtschreibung