Prof. Dr. Peter von der Lippe

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Transkript:

Mietspiegel eine Anwendung der Statistik Prof. Dr. Peter von der Lippe 29.11.2006 1

Was soll ein Mietspiegel darstellen? Ortsübliche Vergleichsmiete das Entgelt für die Überlassung leeren Wohnraums ohne alle Betriebs- und Nebenkosten (Nettokaltmiete) je Quadratmeter und je Monat (Regelungen 558 BGB) Arbeitsgemeinschaft nicht im Mietspiegel Vertreter des Mietervereins, der Haus- und Grundbesitzer und der Gemeinde (Bauamt) sowie Berater preisgebunde Wohnungen (auch) gewerblich genutzte Wohnungen vom Eigentümer selbst genutzte Wohnungen Nur Wohnungen, bei denen Miete in den letzten vier Jahren neu vereinbart oder geändert worden ist 29.11.2006 2

So kann ein Mietspiegel aussehen Mietpreistabelle des Mietspiegels Bochum 2002 2004 (normale Wohnlage, alle Werte in Euro) Ausstatt. Baujahr bis 40 Wohnungsgrößen in qm 40 60 60 80 80 100 über 100 bis 1949 I II 5,09 5,23 4,54 4,68 4,50 4,64 4,60 4,74 4,44 4,58 1950 1969 I II 4,93 5,07 4,87 5,01 4,82 4,96 4,86 5,00 4,54 4,68 1970 1989 I II 6,04 6,18 5,46 5,60 5,48 5,62 5,66 5,80 5,89 6,03 ab 1990 II 7,04 6,70 6,93 6,50 29.11.2006 3

Mietspiegel und andere Instrumente des Interessenausgleichs Instrumente des Interessenausgleichs von Mietparteien Mietspiegel (MS) Andere Instrumente Sachverständigengutachten Nennung von drei Vergleichswohnungen ausgehandelte oder teilrepräsentative MS auf der Basis vorhandener Datensammlungen MS auf der Basis von statistischen Erhebungen einfache MS qualifizierte MS Keine anerkannten Alternativen zu Mietspiegeln sind? Daten der Wohngeldstatistik? Kaufpreissammlungen (Mietkataster) von Interessenvertretern (der Mieter bzw. Vermieter)? Datensammlungen von Maklern oder der Wohnungswirtschaft (gewerbliche Vermieter) Unter bestimmten Voraussetzungen können "Mietdatenbanken" an die Stelle von MS treten. 29.11.2006 4

Die wichtigsten Kontroversen bei der Produktion eines Mietspiegels 1. Durchführung der Befragung, Verfahren Wie werden Mieter angesprochen? Nichtbeantwortung? Wer wertet aus? Beurteilung von Proberechnungen? 2. Auswahl und Definition der Merkmale Soll man im Zweifel lieber mehr oder weniger Merkmale der Wohnung erfragen? Hängen die Merkmale zusammen (z.b. Ausstattung Alter Renovierung)? 3. Statistisch-methodische Fragen Tabellen oder Regressionsmethode? Bildung komplexer (zusammengefasster) Merkmale wie Qualität der Wohnlage, der Ausstattung, Plausibilität der Ergebnisse, Detailliertheit des veröffentlichten Mietspiegels, Spannen und Zuschläge 29.11.2006 5

Wie entsteht ein "qualifizierter Mietspiegel"? Jedes Mal wird das Rad neu erfunden "Qualifiziert" 1. repräsentatitiv 2. anerkannte Methoden (der Datengewinnung und Auswertung), Wohnungsmerkmale 3. ordnungsgem. Verfahren ("Anerkennung" durch Gemeinde u. Interessenvertreter) 4. Fortschreibung*, Dokumentation *einmalige Anpassung nach 2 Jahren, neu nach 4 Jahren 29.11.2006 6

Fragebogen beim Mietspiegel für Hattingen (1) Erhebung Sommer 2004 29.11.2006 7

Fragebogen beim Mietspiegel für Hattingen (2) 29.11.2006 8

Was heißt "repräsentativ"? Kein statistischer Begriff gleiche Proportionen wie in der Grundgesamtheit Ist 50? und 50? gleich gut wie 500? und 500? Ist 502? und 498? eine schlechtere Stichprobe als 50? und 50? Es kommt auf den Stichprobenumfang und auch auf die Streuung in der Grundgesamtheit an Willkürliches (bewußtes) Über- /Unterrepräsentieren vermeiden daher Zufalls-auswahl 29.11.2006 9

Rechtlich erwünschte Merkmale der Wohnung Bei Mietspiegeln zu berücksichtigende Merkmale nach "Hinweise zur Erstellung von Mietspiegeln" Merkmal Art Größe Beschaffenheit Ausstattung Lage Wohnfläche. Konkretisierende weitere Merkmale abgeschlossene / nicht abgeschlossene Wohnung, Altbau / Neubau ( Beschaffenheit), Größe und Art der Zimmer, Lage innerhalb d. Hauses (Dachgeschoss, Souterrain etc.). Heizung, Bad, Wandschränke, Bodenbeläge, Vorhandensein von Kellerräumen, Speicher, Waschküche etc., Qualität des verarbeiteten Materials (z.b. bei Sanitäranlagen). Bauweise, Zuschnitt (Grundriss) baulicher und energetischer Zustand, Baualter, Modernisierung. "ein komplexes und in seiner Wirkung umstrittenes Wohnwertmerkmal". Konkreter: Verkehrsanbindung, Infrastruktur, Lärm/Ruhe, Nähe von Erholungsgebieten, "Zentralität". 29.11.2006 10

Probleme der Merkmale zur Bestimmung des Wohnwerts 1. Subjektive Merkmale (des konkreten Mietverhältnisses), z.b. die Wohndauer sind nicht zu berücksichtigen, obgleich preisbestimmend, andererseits ist die "Lage" subjektiv 2. Merkmale oft wenig operational ("Beschaffenheit", Qualität der "Ausstattung" sind mehrdimensional); sie überschneiden sich auch* 3. Dauerbrenner: Alter Ausstattung Renovierung (Modernisierung) * So gilt das Baualter als "Indikator" für den "Baustandard" und gehört damit zur Beschaffenheit, andererseits erscheint die Kategorie "Alt-" bzw. "Neubau" auch als Konkretisierung der "Art". Ein statistische Problem: wann ist ein Merkmal "überflüssig"? 29.11.2006 11

Bestimmung der "Überflüssigkeit" Überflüssig wenn 1. Merkmal einen zu geringen Unterschied in der Miete bedingt 2. Der damit erfasste Sachverhalt zu selten in den Daten vorkommt 3. Zu oft vorkommt (bei allen Einheiten in gleicher Weise) 1 4. Das Merkmal mit anderen Merkmalen eng korreliert (oder sich hieraus errechnen lässt)* Parallelität zur Frage nach der Anzahl n der Einheiten. Man kann nachträglich die Qualität eines Merkmals feststellen (item analysis), z.b. Aufgabe innerhalb einer Klausur: selektiv, kontraselektiv, nicht selektiv (= überflüssig), zu leicht, zu schwer etc. * Ist z.b. Modernisierung bereits mit der Ausstattung erfasst? 29.11.2006 12

Tabellen- und Regressionsmietspiegel Mittlere Quadratmetermiete y (in ) in Abhängigkeit von x 1 = Wohnungsgröße und x 2 = Alter Größe Alter klein x 1 = 20 mittel x 1 = 50 groß x 1 = 100 alt x 2 = 5 (= 1950) y 11 = 2,9 y 12 = 3,5 4,5 neu x 2 = 7 (= 1970) y 21 = 3,1 3,7 4,7 Beim Tabellenmietspiegel ergeben sich die y Werte als Mittelwerte aus den Mietangaben in der Stichprobe. Für jedes Tabellenfeld sollte man mindestens 30 Beobachtungen haben. 29.11.2006 13

Motivation des Regressionsmietspiegels Die gleichen Werte wie in der Tabelle erhält man auch durch die lineare Funktion (1) y = b 0 + b 1 x 1 + b 2 x 2 In diesem Fall wäre das: y = 2 + 0,02 x 1 + 0,1 x 2 (b 0 ist hier 2, b 1 = 0,02 usw.) Alter alt x 2 = 5 (= 1950) klein x 1 = 20 y 11 = 2,9 Größe mittel x 1 = 50 y 12 = 3,5 groß x 1 = 100 4,5 Beispiel x 1 = 20 und x 2 = 5 ergibt y = 2 + 0,02 20 + 0,1 5 = 2,9 Die Schätzung von Koeffizienten b 0, b 1, b 2 ist Aufgabe der Regressionsanalyse in der Statistik 29.11.2006 14

Vorteile des Regressionsmietspiegels Es genügt eine kleinere Stichprobe weil man den Daten ein Modell unterstellt. Das Modell kann aber auch falsch sein, also z. B. die Mieten nicht linear abhängen von x 1 = Wohnungsgröße und x 2 = Alter, sondern nichtlinear (2) y = b 0 + b 1 x 1 + b 2 ln(x 2 ) oder (3) y = b 0 + b 1 x 1 + b 2 x 2 + b 3 x 1 x 2 (b 3 0 interaction) Der Einfluss der Wohngröße auf die Miete ist bei alten Wohnungen anders als bei neuen Wohnungen Im linearen Model gilt Alter klein Größe mittel groß alt neu 2,9 3,1 3,5 3,7 4,5 4,7 0,2 0,6 1,0 29.11.2006 15

Rechenbeispiel für Interaktion Statt (1a) y = 2 + 0,02x 1 + 0,1x 2 soll gelten (3a) y = 2 + 0,02x 1 + 0,1x 2 + 0,0015x 1 x 2 Die Abstände sind jetzt nicht mehr gleich groß Alter klein Größe mittel groß alt 2,9 + 0,15 = 3,05 3,5 + 0,375 = 3,875 4,5 + 0,75 = 5,25 neu 3,1 + 0,21 = 3,31 3,7 + 0,525 = 4,225 4,7 + 1,05 = 5,75 Differenzen jetzt 0,825 bei alt, 0,915 bei neu 1,375 bei alt, 1,525 bei neu 29.11.2006 16

Vergleich Tabellen- und Regressionsmietspiegel Modell Datenbasis Stichprobe Methodische Probleme Tabellen MS kein Modell nur deskriptive Statistik Information in den Daten wird schlechter genutzt* wenig Merkmale, Abgrenzung von Klassen leere Tabellenfelder, unbegründete Sprünge zwischen den Feldern Regressions MS Modellannahmen können auch verletzt sein kann erheblich kleiner sein man kann nach mehr Merkmalen differenzieren unplausible Werte für Regressionskoeffizienten, Nichtlinearität, Kollinearität * Verfeinerung der Typisierung verlangt große Ausweitung des Stichprobenumfangs n 29.11.2006 17

Beurteilung der Güte der Regression: Bestimmtheitsmaß R 2 140 120 100 80 60 40 140 120 100 80 60 40 0 10 20 30 40 50 0 10 20 30 40 50 r = - 0,2992 (fallende Gerade, daher negative Korrelation), ist r 2 nur 0,0895 ( = 8,95%) fiktives Beispiel mit 12 Punkten r = + 0,8992 (r > 0 weil steigende Gerade) r 2 = 0,8086.* Die Gerade ist den Daten erheblich besser angepaßt * Symbol R 2 (statt r 2 ) bei multipler Regression 29.11.2006 18

Interpretation von R 2 Das bedeutet das, dass nur 8,95 %, bzw. 80,86 % der Variation der y - Werte (z.b. der Mieten) aller n Wohnungen der Stichprobe auf die Variation der in der Gleichung berücksichtigten Einflussfaktoren (x-variablen), bzw. des einen Einflussfaktors x zurückzuführen ist. Der Rest (also 91,05 % bzw. 19,14 %) ist "Zufall"; d.h. auf andere, hier nicht explizit berücksichtigte Einflüsse zurückzuführen. Weitere statistische Probleme: Kollinearität Konstruktion eines komplexen Merkmals durch "Verdichtung" der Information in vielen beobachteten Merkmalen Faktorenanalyse 29.11.2006 19

Unbestimmtheit und Kollinearität A B D C y x 1 x 2 A ist die weder durch x 1 noch durch x 2 erklärte Variation von y ( Unbestimmtheit) C ist der von x 1 und x 2 gemeinsam auf y ausgeübte Einfluss (ohne dass eine Trennung der Einflussfaktoren möglich wäre) Probleme mit Fehlspezifikation Maurer (bottom up) und Steinmetz (top down) 29.11.2006 20

Faktorenanayse Intelligenztests Veranschaulichung der Faktorenanalyse: vier manifeste Merkmale x 1,...,x 4, zwei latente Merkmale (Faktoren) z 1, z 2 x 1 Latente Dimension z 1 z 2 x 2 x 3 Manifeste Dimension Faktoren als gemeinsame Ursache hinter den beobachteten Variablen. Kann man so die vielen Ausstattungsmerkmale x zu einigen wenigen Variablen z verdichten (Typenbildung)? x 4 29.11.2006 21

Hier ist der Text als e-book erhältlich ab Version 9.4 (Sept. 2006) 29.11.2006 22

Selber weitermachen: Wie? Wo? Mehr dazu im Internet Vorwort, Gliederung und Zusammenfassung des gesamten Textes im Hauffe-Immobilien-Office findet man auf unserer homepage unter http://www.vwl.uni-essen.de/dt/stat/ dokumente/mietspiegel_gliederung_inhalt.pdf 29.11.2006 23