Zufriedenheit mit Direktleistungen für Menschen mit Behinderung. Ergebnisse Erkenntnisse Perspektiven. KundInnenbefragung Sommer 2017

Ähnliche Dokumente
Lebensqualität von Menschen mit Behinderung in Wien

KundInnenbefragung zur Lebensqualität in Wohn- und Pflegeheimen Ergebnisse Erkenntnisse Perspektiven

KundInnenbefragung zur mobilen Pflege und Betreuung in Wien 2014

Leitbild der WAG. Das sind die Regeln für unsere Arbeit:

Das Persönliche Budget

Persönliche Assistenz. am Arbeitsplatz. sozialministeriumservice.at. MMag. Martin H. Staudinger Leiter Sozialministeriumservice Vorarlberg

Zentrale Ergebnisse der Befragung

Mobile Pflege und Betreuung

Wiener Wohnungslosenhilfe

Foto: istock Miodrag Gajic. Durchgeführt von. im Auftrag des Fonds Soziales Wien. Ergebnisse Erkenntnisse Perspektiven. Wohn- und Pflegehäuser in Wien

KundInnenbefragung zur mobilen Pflege und Betreuung 2012

Änderungen bei der Pflege-Versicherung

Persönliches Budget in der Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderungen

Barrierefreie Gesundheits-Versorgung

Die Arbeitszeit in der Metall- und Elektro-Industrie

SELBSTEINSCHÄTZUNG ASSISTENZBEDARF I N F O R M A T I O N

Pluspunkte St. Georg. Kontakt- und Beratungsangebot für Menschen im Kreis Siegen-Wittgenstein

Die Arbeitszeit in der Metall- und Elektro-Industrie

Lasst mich tun! Ein Leben im Sinne der UN Behindertenrechtskonvention. Persönliche Assistenz in Österreich

Gesundheitsbefragung Linz

Dolmetschleistungen ergänzt

Informationsblatt Persönliches Budget

Johannes-Diakonie Mosbach

Zur Situation gehörloser Menschen im Alter

Konzeption für das Ambulant Betreute Wohnen psychisch Kranker

Das Persönliche Budget

AUFNAHMEANTRAG für. Begleitung i. d. eigenen Wohnung (persönliche Assistenz / teilbetreutes W.) Tagesstruktur Wohngemeinschaft (vollbetreutes Wohnen)

Zweiter Teilhabe-Bericht der Bundes- Regierung über das Leben von Menschen mit Beeinträchtigungen in Deutschland

WIENER MONITORINGSTELLE FÜR DIE RECHTE VON MENSCHEN MIT BEHINDERUNGEN

Was macht Beratung unabhängig? Vortrag Barbara Vieweg Unabhängige Beratung für Menschen mit Behinderungen Anspruch und Erwartungen

Arbeitssituation der AußendienstmitarbeiterInnen von Versicherungen in Oberösterreich

über Menschen mit Behinderungen (BehG)

Die Pflegereform 2017 Fragen und Antworten

Berner Fachhochschule Soziale Arbeit. Evaluation des Angehörigenprojektes im Alterzentrum Wengistein (AZW) Fragebogen für Angehörige

Wohnen. für Menschen mit Behinderung

Was bedeutet Pflegeeinstufung? Was ist Pflegegrad (früher: Pflegestufe)? Wann Antrag stellen?

ÖHTB-Beratungsstelle für taubblinde und hörsehbehinderte Menschen

Unterstützung von Angehörigen von Menschen mit Behinderungen

meinungsraum.at April 2013 Radio Wien Bewusst gesund Bewegung

Fragebogen. 1. Lebensqualität Die Lebensqualität ist bei uns im Vergleich zu anderen Orten

Zuviel Stress zuviel Druck! Einblicke in die Juvenir-Studie 4.0. Sören Mohr Freiburg,

Menschen mit Behinderungen sollen überall dabei sein können. Ein anderes Wort dafür ist Teilhabe. Teilhabe heißt: selbst entscheiden zu können,

I N F O R M A T I O N

Gemeindetag Ergebnisse der Bevölkerungs- und Bürgermeisterbefragung. 29. Juni Dr. in Eva Zeglovits

Arbeitsassistenz-Fachtage 20 Jahre Arbeitsassistenz in Österreich Mail 2012 Linz. Workshop:

Das Persönliche Budget Leicht erklärt. Selbstbestimmtes Leben mit dem Persönlichen Budget

LebensWert(e) - GeldWert(e) Salzburg

Persönliches. Schritt für Schritt von der Idee bis zum Ziel Ein Fahrplan für Menschen mit Behinderung (und ihre Angehörigen)

Berufsbild und Ausbildungsinhalte. Landesarbeitsgemeinschaft der Fachschulen für Sozialwesen Fachrichtung Heilerziehungspflege Baden-Württemberg

1. Salzburger Frauenbarometer Repräsentativerhebung im Bundesland Salzburg

Es reicht noch lange nicht! Rechte und Forderungen von Frauen mit Behinderungen Teresa Lugstein

PFLEGEZUSATZVERSICHERUNG PFLEGEBEDÜRFTIGKEIT - WAS BEDEUTET DAS?

Seniorenbeirat der Stadt Lübbecke. Fragebogen zur Erstellung eines Seniorenkonzepts

Pflegestärkungsgesetze. Interessenverband Contergangeschädigter NRW e.v. copyright Nicole Soppa

Je mehr die Selbständigkeit und Eigenständigkeit eingeschränkt sind, desto mehr wird auf Angebote zur Unterstützung zurückgegriffen.

Nationaler Aktionsplan: "Gebärdensprache", "gehörlos", "hörbehindert"

BoDO Bedarfsorientierte Dienstleistungen Olsberg. Fragebogen für ältere Menschen

Soziale Arbeit Persönliche Assistenz für Menschen mit Lernschwierigkeiten

Pflegereform Verbesserungen für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen

Meine Rechte. Vinzenz-Heim Aachen

Beratungsstellen für ältere Menschen und ihre Angehörigen in München

Einzelheiten zum Bundes-Teilhabe-Gesetz

Fragen und Antworten zum neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff

Eine Aufnahme als Klient/in bei der KoMiT GmbH führt über folgende Schritte:

Befragung der Bewohner im Quartier Friedhofs-Siedlung

Die Pflegebedürftigkeit wird durch ein Begutachtungsverfahren überprüft. Dabei sind sechs Bereiche entscheidend:

Selbstbestimmt Leben mit Persönlicher Assistenz

- Präsentation der Ergebnisse Gemeinde Utting

Die Änderungen rund um die Pflege zum 1. Januar 2017

COBUS Marktforschung GmbH

Ökumenische Sozialstation Prien Was bringt das neue Pflegestärkungsgesetz (PSG II)? Ökumenische Sozialstation Prien PSG II

Grußwort Demenz im Blick, Haus der Ärzteschaft, Düsseldorf, Bernd Zimmer, Vizepräsident der Ärztekammer Nordrhein:

Koordinierungsstelle Unterstützende Maßnahmen für hörgeschädigte Senioren / Seniorinnen Träger der Projektstelle Zielgruppe

Wie stehen Sie zur Delegation ärztlicher Leistungen und zur Telemedizin? Hartmannbund-Umfrage Februar/März 2014

Lebensqualität und Lebenszufriedenheit von Berufstätigen in der Bundesrepublik Deutschland: Ergebnisse einer repräsentativen Studie

UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen: Menschen-Rechte für behinderte Frauen, Männer und Kinder auf der ganzen Welt 1

UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen: Menschen-Rechte für behinderte Frauen, Männer und Kinder auf der ganzen Welt 1

Leistungen des FSW und seiner Partnerorganisationen ein Überblick. Zahlenteil 2011 des Fonds Soziales Wien

Häuser zum Leben Ihr neues Zuhause. Informationen zur Anmeldung

Beurteilung der Möglichkeit auf Arbeit und Beschäftigung

Umfrage: Medizinische Versorgung und Forschungstätigkeiten bei Neurofibromatose

MEINE RECHTE NEU! VINZENZ-HEIM AACHEN. Mit Audio-CD Meine Rechte. Sprecher: Michael Korneffel. Recht auf Schutz. Vinzenz-Heim Aachen

Analyse von Informationsdefiziten und Lücken im Verbraucherschutz für Flüchtlinge und Immigranten/-innen

UN-Behindertenrechtskonvention Umsetzung in der Praxis

Die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen und die Herausforderungen an Unterstützung für Menschen mit Behinderungen

Zufriedenheit mit der ärztlichen Versorgung in Hessen

4. Wie bewerten Sie die Gemeinde Memmelsdorf bezüglich Seniorenfreundlichkeit:

GESUNDHEIT SCHULE BERUF WOHNEN MOBILITÄT PFLEGE. Damit Ihre Rehabilitation Erfolg hat...

Unsere Selbsthilfegruppe bietet Ihnen

Das Neue BegutachtungsAssessment - NBA

Was kommt bei der. Assistenz-Konferenz. auf mich zu? Informationen für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen

Konzeptbaustein. Ambulant Betreutes Wohnen für Menschen mit psychischen Behinderungen

Ambulant betreutes Wohnen

Abrechnungsmöglichkeiten des 45 SGB XI. Ehrenamtlicher Seniorenbegleitservice der Stadt Dortmund. Sabine Dahlmann, Koordinatorin

Transkript:

Ergebnisse Erkenntnisse Perspektiven KundInnenbefragung Sommer 2017 Durchgeführt von im Auftrag des Fonds Soziales Wien Foto: FSW/Ian Ehm Zufriedenheit mit Direktleistungen für Menschen mit Behinderung

FSW KundInnenbefragung zur Zufriedenheit mit Direktleistungen für Menschen mit Behinderung Im Juni 2017 führte der Fonds Soziales Wien (FSW) erstmals eine KundInnenbefragung zur Zufriedenheit mit Direktleistungen für Menschen mit Behinderung durch. Direktleistungen umfassen die Pflegegeldergänzungsleistung für, geförderte und geförderte. Die Auswertung der Daten erfolgte durch das Markt- und Meinungsforschungsinstitut TQS Research & Consulting. Direktleistungen Pflegegeldergänzungsleistung für (PGE) Ziel der Pflegegeldergänzungsleistung für ist es, Menschen mit einer schweren Körperbehinderung ein maximales Ausmaß an Selbstbestimmung und individueller Lebensgestaltung zu ermöglichen. Voraussetzung für diese soziale Dienstleistung nach 14 des Chancengleichheitsgesetzes Wien sind u. a. Volljährigkeit, Pflegegeldbezug ab Stufe 3, Selbstverwaltungskompetenz und das Leben in einem privaten Haushalt. Der FSW finanziert die Unterstützung durch AssistentInnen in grundlegenden Lebensbereichen (Haushalt, Körperpflege und Erhaltung der Gesundheit, Mobilität, Freizeit, Kommunikation). Um sich diese Unterstützung selbst organisieren zu können, erhalten KundInnen eine monatliche finanzielle Direktleistung. Geförderte Der FSW fördert für Menschen mit Behinderung zum Ausgleich behinderungsbedingter Beeinträchtigungen mit Zuschüssen. Diese sollen die Bewältigung des Alltags erleichtern. Die Förderung umfasst finanzielle Direktleistungen mit und ohne Rechtsanspruch gemäß 15 des Chancengleichheitsgesetzes Wien, der entsprechenden verordnung und den Förderrichtlinien des FSW. Geförderte Die Förderung für behinderungsspezifische Dolmetschleistungen für gehörlose, hörsehbehinderte oder taubblinde Menschen umfasst drei Angebote. Für soziale Rehabilitation fördert der FSW Dolmetschen im privaten Bereich, z. B. für Rechtsberatung, Ärztinnen-/Arztbesuche oder Wohnungsbesichtigungen. KundInnen erhalten einen Zuschuss von maximal 2.720 Euro pro Jahr (2016). Impressum Herausgeber: Fonds Soziales Wien, Guglgasse 7 9, 1030 Wien, Tel.: 05 05 379. E-Mail: kontakt@fsw.at. Für den Inhalt verantwortlich: Stabsstelle Berichtswesen und Statistik. Grafische Gestaltung: Stabsstelle Unternehmenskommunikation. Druck- und Satzfehler vorbehalten. Stand: Oktober 2017.

Diese Unterstützung erhalten auch taubblinde bzw. hörsehbehinderte Menschen für Dolmetschkosten, die im Zusammenhang mit Lormen, taktilem Gebärden o. Ä. anfallen. Außerdem fördert der FSW Gebärdensprachdolmetschen für gehörlose, hörsehbehinderte oder taubblinde Menschen nach der Schulpflicht, wenn sie für den Besuch von Bildungsveranstaltungen oder Hochschulen notwendig sind. KundInnen erhalten eine Förderung bis zu 5.560 Euro jährlich (2016). Die zentralen Ergebnisse aus der schriftlichen Befragung Pflegegeldergänzungsleistung für (PGE) 97 % sind mit der PGE zufrieden. sagen, dass die AssistenInnen respektvoll mit 99 % ihnen umgehen. 66 % 79 % 86 % 80 % 96 % meinen, dass die Auswahlmöglichkeit unter verschiedenen Assistenzmodellen ausreichend ist. sind mit den Peer-Beratungsstellen zufrieden. sind mit der Beratung durch den FSW zufrieden. bewerten ihre Lebensqualität als gut. meinen, dass Wien eine lebenswerte Stadt ist. meinen, dass es eine gute Entscheidung war, 100 % die PGE zu beantragen. sagen, dass der Assistenzbedarf durch die 74 % PGE abgedeckt wird. Werte aus der Befragung 2017 mit 168 Antworten. Für die Antworten stand eine fünfteilige Skala mit den Auswahlwerten sehr zufrieden eher zufrieden weder/noch eher unzufrieden sehr unzufrieden zur Verfügung. Prozentwerte setzen sich aus den Angaben sehr zufrieden und eher zufrieden zusammen. Zufriedenheit mit Direktleistungen für Menschen mit Behinderung KundInnenbefragung Sommer 2017 3

Die zentralen Ergebnisse aus der schriftlichen Befragung Geförderte verwenden das geförderte ständig 92 % oder mehrmals täglich. sind mit der Beratung durch die Technische 90 % Assistenz zufrieden. 76 % 65 % 81 % sind mit der Beratung durch den FSW zufrieden. bewerten ihre Lebensqualität als gut. meinen, dass Wien eine lebenswerte Stadt ist. Werte aus der Befragung 2017 mit 133 Antworten. Für die Antworten stand eine fünfteilige Skala mit den Auswahlwerten sehr zufrieden eher zufrieden weder/noch eher unzufrieden sehr unzufrieden zur Verfügung. Prozentwerte setzen sich aus den Angaben sehr zufrieden und eher zufrieden zusammen. 4 Zufriedenheit mit Direktleistungen für Menschen mit Behinderung KundInnenbefragung Sommer 2017

Die zentralen Ergebnisse aus der schriftlichen Befragung Geförderte sind mit den geförderten Dolmetsch- 63 % Leistungen zufrieden. 78 % 42 % sind mit den DolmetscherInnen zufrieden. meinen, dass die Auswahlmöglichkeit unter verschiedenen DolmetscherInnen ausreichend ist. sind mit der Beratung durch den FSW 50 % zufrieden. 53 % 68 % bewerten ihre Lebensqualität als gut. meinen, dass Wien eine lebenswerte Stadt ist. Werte aus der Befragung 2017 mit 103 Antworten. Für die Antworten stand eine fünfteilige Skala mit den Auswahlwerten sehr zufrieden eher zufrieden weder/noch eher unzufrieden sehr unzufrieden zur Verfügung. Prozentwerte setzen sich aus den Angaben sehr zufrieden und eher zufrieden zusammen. Zufriedenheit mit Direktleistungen für Menschen mit Behinderung KundInnenbefragung Sommer 2017 5

Die 10 wichtigsten Erkenntnisse zur Pflegegeldergänzungsleistung für (PGE) 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Die PGE wird von ihren KundInnen sehr positiv bewertet. 97 % der KundInnen sind sehr bzw. eher zufrieden. Es zeigten sich keine signifikanten Unterschiede bei der Zufriedenheit hinsichtlich Geschlecht, Leistungsdauer und Pflegegeldstufen. Die zentralen Gründe für die PGE haben sich seit der letzten Befragung 2010 nicht geändert. Die wichtigsten Gründe waren und sind persönliche Unabhängigkeit und flexible Unterstützung. Die Beweggründe, sich für ein Leben mit der PGE zu entscheiden sind weder von der Pflegegeldstufe noch vom Geschlecht abhängig. Auch sehr persönliche Tätigkeiten werden an AssistentInnen delegiert und nicht von Angehörigen durchgeführt. In Bezug auf die basic needs (Grundbedürfnisse wie Körperpflege, Toilette, Essen) gaben 80 % der KundInnen an, die persönliche Assistenz immer oder oft in diesem Bereich zu benötigen. Lediglich 26 % der KundInnen gaben an, dass sie sich bei basic needs bevorzugt von Angehörigen unterstützen lassen. Hinsichtlich der Abdeckung des Assistenzbedarfes lässt sich kein Unterschied zwischen Frauen und Männern feststellen. 77 % der Frauen und 76 % der Männer geben an, dass ihr Assistenzbedarf über die PGE voll oder eher gedeckt wird. Bei den angestrebten Zielen und bei der Zielerreichung gibt es hinsichtlich Geschlecht und Pflegegeldstufen keinen Unterschied, jedoch bei der Bezugsdauer: KundInnen, die die Leistung über fünf Jahre beziehen, erreichen die Ziele im Berufsleben verbleiben und die Wohnsituation verbessern häufiger. Unterschiede gibt es ebenfalls hinsichtlich des Alters: Jüngere KundInnen streben die Ziele eine höhere Schul- bzw. Ausbildung und ins Berufsleben einsteigen stärker an. Die persönliche Assistenz entfaltet einen sehr hohen Wirkungsgrad. 96 % sagen, dass die PGE zur Vereinfachung des Alltagslebens beiträgt, 93 % meinen, dass sich der Grad der Selbstbestimmung erhöht und 85 %, dass sie mehr am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können. Ein großer Teil der AssistentInnen sind Studierende, was sich aus dem Weg der AssistentInnensuche erklären lässt. 50 % der KundInnen gaben an, dass sie oft bzw. immer die Jobbörse der ÖH nutzen. PGE-KundInnen haben eine hohe Lebensqualität. 80 % bewerten sie mit sehr gut bzw. gut, obwohl gleichzeitig der gesundheitliche Zustand nur von 44 % mit sehr gut bzw. eher gut bewertet wird. Positiv gesehen werden hingegen die Möglichkeiten zu sinnvollen Tätigkeiten (77 %) und die Möglichkeiten, am sozialen Leben teilzuhaben (84 %). 100 % der KundInnen meinen, dass es alles in allem sehr gut oder eher gut war, sich für die PGE zu entscheiden. Davon sagen 96 %, dass es eine sehr gute Entscheidung war. 6 Zufriedenheit mit Direktleistungen für Menschen mit Behinderung KundInnenbefragung Sommer 2017

Die 10 wichtigsten Erkenntnisse zu geförderten n 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Vom FSW geförderte werden zu einem hohen Prozentsatz von Menschen mit Sinnesbehinderung in Anspruch genommen. Rund 32 % der Befragten geben an, eine Sinnesbeeinträchtigung beim Sehen zu haben, 65 % eine Sinnesbeeinträchtigung beim Hören. Körperliche Beeinträchtigungen nennen 20 %, psychische Beeinträchtigungen 8 % und 5 % geben eine kognitive Beeinträchtigung an. Das geförderte wird oft und kontinuierlich genutzt: 92 % der KundInnen verwenden es ständig oder mehrmals täglich. 65 % der KundInnen haben es ständig oder länger als 8 Stunden in Gebrauch. Das Angebot der Technischen Assistenzen wird positiv wahrgenommen. 90 % der KundInnen, die eine Technische Assistenz aufgesucht haben, sind mit dieser sehr bzw. eher zufrieden. Die Hälfte aller befragten KundInnen hat das Schwerhörigenzentrum VOX aufgesucht. Die Höhe der Förderung wird überwiegend als angemessen wahrgenommen. 75 % der KundInnen empfinden die Höhe als ausreichend, 18 % als zu niedrig. Bei der Zufriedenheit mit der Förderhöhe konnten hinsichtlich Geschlecht und Alter keine signifikanten Unterschiede festgestellt werden. Die geförderten haben einen hohen Wirkungsgrad, v. a. in Bezug auf den Alltag. 87 % sagen, dass die geförderten zur Vereinfachung des Alltagslebens beitragen, 72 % meinen, dass sich der Grad der Selbstbestimmung erhöht und 69 %, dass sie mehr am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können. Es gibt einen signifikanten Zusammenhang zwischen Grad der Behinderung und Wirkung des s in Bezug auf Teilnahme am gesellschaftlichen Leben: Je höher der Grad der Behinderung ist, desto stärker trägt das zur Teilnahme am gesellschaftlichen Leben bei. KundInnen von geförderten n geben eine eher durchschnittliche Lebensqualität an. 65 % bewerten sie mit sehr gut bzw. gut. Positiv bewertet werden die Möglichkeiten zu sinnvollen Tätigkeiten (72 %) und die Möglichkeiten, am sozialen Leben teilzuhaben (77 %), weniger gut die Fragen zur Gesundheit (57 %) und die Frage nach der psychisch-emotionalen Situation (Glücklichsein: 65 %) Bei den Fragen zur Lebensqualität konnten keine Unterschiede hinsichtlich des Geschlechts bzw. des Alters festgestellt werden. Bezogen auf den Schulabschluss bekunden KundInnen mit Universitätsabschluss eine signifikant höhere Lebensqualität. Die Zufriedenheit mit dem FSW fällt mit 83 % zufriedenen KundInnen überwiegend gut aus. Nur 3 % der KundInnen meinen, dass es alles in allem eher nicht gut oder gar nicht gut war, sich für ein gefördertes zu entscheiden. Zufriedenheit mit Direktleistungen für Menschen mit Behinderung KundInnenbefragung Sommer 2017 7

Die 10 wichtigsten Erkenntnisse zu geförderten 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 KundInnen von geförderten haben am häufigsten (34 %) von FreundInnen und Bekannten von der Fördermöglichkeit erfahren, am zweithäufigsten von sozialen Einrichtungen. Die Beratungsstellen selbst haben nur 9 % der Befragten genannt. Etwa 2/3 der KundInnen (63 %) sind mit den geförderten insgesamt zufrieden. KundInnen wünschen sich jedoch mehr DolmetscherInnen, Videodolmetschlösungen, einen transparenteren und flexibleren Umgang mit dem Budget (z. B.: Online Budget, Möglichkeit, das Budget ins nächste Jahr mitzunehmen) und die Verfügbarkeit von DolmetscherInnen in Krankenhäusern oder bei Behörden. Das für zur Verfügung stehende Budget wird widersprüchlich bewertet. Nur 34 % finden die Höhe völlig oder eher ausreichend, gleichzeitig sehen 63 % ihren Bedarf gedeckt. Weder bei der Zufriedenheit mit der Förderhöhe noch beim Ausschöpfungsgrad konnte ein Unterschied hinsichtlich Geschlecht oder Alter der KundInnen festgestellt werden. 90 % der antwortenden KundInnen mit aufrechter Bewilligung haben auch geförderte in Anspruch genommen. Allerdings haben nur 22 % das Budget auch ausgeschöpft. Als Gründe dafür werden genannt: Probleme bei der Terminvereinbarung mit den DolmetscherInnen und fehlender Überblick über das Budget. Weder bei der Häufigkeit der Inanspruchnahme noch bei den Begründungen, warum keine in Anspruch genommen wurden, konnten signifikante Unterschiede hinsichtlich des Geschlechts bzw. des Alters festgestellt werden. Die KundInnen bescheinigen der geförderten Dolmetsch-Leistung einen eher geringen Wirkungsgrad: 55 % sagen, dass die geförderte Dolmetsch-Leistung zur Vereinfachung des Alltagslebens beiträgt, 63 % meinen, dass sich der Grad der Selbstbestimmung erhöht und 43 %, dass sie mehr am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können. KundInnen von geförderten haben nach eigener Einschätzung eine vergleichsweise schlechte Lebensqualität. Nur knapp über die Hälfte bewerten sie mit sehr gut bzw. gut. Die KundInnen sehen v. a. ihre Möglichkeiten zu sinnvollen Aufgaben oder Tätigkeiten deutlich eingeschränkt (54 % Zustimmung gegenüber 72 % bei KundInnen von geförderten n bzw. 77 % bei KundInnen der PGE). Bei den Fragen zur Lebensqualität konnten keine Unterschiede hinsichtlich des Geschlechts bzw. des Alters festgestellt werden. Die Zufriedenheit mit dem FSW fällt mit 63 % eher gering aus. Hauptkritikpunkt sind für 2/3 der KundInnen die finanziellen Aspekte der geförderten Leistung. 16 % meinen, dass es alles in allem eher nicht gut oder gar nicht gut war, sich für die geförderten entschieden zu haben. 8 Zufriedenheit mit Direktleistungen für Menschen mit Behinderung KundInnenbefragung Sommer 2017

Stärken und Verbesserungspotenzial Stärken Verbesserungspotenzial Sehr hoher Wirkungsgrad der geförderten Leistung Zuverlässigkeit der monatlichen Förderbetrags-Anweisung Abwicklung der Monitoring- Gespräche Umfassendere Unterstützung bei Rahmenbedingungen und Rechtsfragen zur PGE Möglichkeit für Online- Abrechnung Flexible Anpassung der Förderung in speziellen Situationen (z. B. Urlaub, Verschlechterung der Gesundheit) Hoher Wirkungsgrad im Alltag Höhe der Förderung ist angemessen Gute Kooperation mit Technischer Assistenz Mehr Informationen über Umfang der Förderung Schnellere Bearbeitung der Anträge Vereinfachung der Antragstellung Hoher Wirkungsgrad der geförderten Leistung Leistungen der DolmetscherInnen Terminvereinbarungen mit DolmetscherInnen Höhe der Förderung Lösung für einen transparenteren und flexibleren Umgang mit dem Budget Kurzfristige Verfügbarkeit von DolmetscherInnen Zufriedenheit mit Direktleistungen für Menschen mit Behinderung KundInnenbefragung Sommer 2017 9

KundInnenergebnisse im Vergleich Ausgewählte Ergebnisse aus 404 KundInnen-Fragebögen. Bei den grafischen Darstellungen kann es aufgrund von Rundungen zu Summenwerten ungleich 100 % kommen. Unterstützung im Alltag Warum nutzen Sie? Persönliche Unabhängigkeit bzw. Selbstbestimmung 92 % Um die Unterstützung durch Familie/Angehörige zu reduzieren bzw. zu vermeiden Flexiblere, auf die eigenen Bedürfnisse abgestimmte Unterstützung 61 % 58 % Mehr Möglichkeiten zu sozialen und kulturellen Aktivitäten 40 % Um eine stationäre Unterbringung zu vermeiden Bessere Möglichkeiten zur Verwirklichung beruflicher und/oder ausbildungsbezogener Ziele Unzufriedenheit mit Sozialen Diensten und ähnlichen Institutionen Steigender Unterstützungsbedarf, dadurch andere Unterstützungsform notwendig 16 % 16 % 16 % 14 % Bisherige Unterstützung(en) stand(en) nicht mehr zur Verfügung 4 % Andere Gründe 3 % n= 168 10 Zufriedenheit mit Direktleistungen für Menschen mit Behinderung KundInnenbefragung Sommer 2017

Wie unterstützend empfinden Sie die geförderten in folgenden Situationen? Familie/Angehörige entlasten (n=98) 54 % 22 % 17 % 6 % 1,8 Von der Hilfe durch Angehörige unabhängiger werden (n=103) 47 % 29 % 14 % 7 % 2,0 Von der Hilfe durch Freunde und Bekannte unabhängiger werden (n=100) 42 % 32 % 16 % 7 % 2,0 Kindererziehung (besser) meistern (n=48) 42 % 21 % 25 % 10 % 2,2 Mehr am sozialen Leben teilnehmen (n=111) 66 % 21 % 7 % 5 % 1,6 Kulturelle Aktivitäten erhöhen (n=102) 52 % 24 % 13 % 9 % 1,9 1 = sehr unterstützend 2 = eher unterstützend 3 = weder noch 4 = eher nicht unterstützend 5 = nicht unterstützend Wie unterstützend empfinden Sie die geförderten in folgenden Situationen? Familie/Angehörige entlasten (n=82) 33 % 39 % 23 % 5 % 2,0 Von Freunden und Bekannten unabhängiger werden (n=73) 37 % 33 % 25 % 4 % 2,0 Kindererziehung (besser) meistern (n=47) 21 % 28 % 40 % 6 % 2,5 Kulturelle Aktivitäten erhöhen (n=71) 37 % 31 % 23 % 6 % 2,1 1 = sehr unterstützend 2 = eher unterstützend 3 = weder noch 4 = eher nicht unterstützend 5 = nicht unterstützend Zufriedenheit mit Direktleistungen für Menschen mit Behinderung KundInnenbefragung Sommer 2017 11

Von Direktleistungen unterstützte Bereiche Wofür benötigen Sie? Unterstützung im Haushalt 94 % Besorgungen und Behördenwege Basic Needs Kulturelle und soziale Freizeitaktivitäten Aktivitäten zum Erhalt der Gesundheit 84 % 80 % 76 % 72 % Pflegerische oder medizinische Belange 53 % Bereitschaft während der Nachtruhe Ehrenamtliche Tätigkeiten Hilfe bei der Kommunikation 21 % 19 % 38 % Assistenz bei der Kindererziehung 4 % n= 168 Wofür nutzen Sie geförderte? Teilhabe an der Gesellschaft 65 % Amtswege 58 % Arztbesuche 57 % Informationsbeschaffung Teilhabe an kulturellen Veranstaltungen Haushaltsführung Beruf Kurse/Seminare Weiterbildungsveranstaltungen 56 % 51 % 48 % 48 % 47 % 40 % Kinderbetreuung Andere Bereiche 23 % 22 % n= 133 12 Zufriedenheit mit Direktleistungen für Menschen mit Behinderung KundInnenbefragung Sommer 2017

Wofür nutzen Sie geförderte? Arztbesuche 66 % Amtswege 59 % Beratungen 38 % Schulangelegenheiten Gerichte/RechtsanwältInnen Veranstaltungen/Vorträge Kurse/Seminare Andere Bereiche Weiterbildungsveranstaltungen Versicherungen Polizei Bankgeschäfte Wohnungsangelegenheiten 36 % 32 % 27 % 21 % 20 % 19 % 18 % 18 % 18 % 17 % Ankauf höherwertiger Wirtschaftsgüter 4 % n= 95 Zufriedenheit mit Direktleistungen für Menschen mit Behinderung KundInnenbefragung Sommer 2017 13

Wirkung der geförderten Leistung Wie sehr hat die Leistung Ihre Selbstbestimmung erhöht? (n=165) 74 % 19 % 1,4 (n=111) 41 % 31 % 19 % 2,0 (n=83) 30 % 33 % 19 % 2,3 1 = sehr stark 2 = eher stark 3 = mittel 4 = eher wenig 5 = gar nicht Wie sehr hat die Leistung eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglicht? (n=158) 63 % 22 % 13 % 1,5 (n=111) 43 % 26 % 22 % 2,0 (n=83) 20 % 23 % 33 % 17 % 2,8 1 = sehr stark 2 = eher stark 3 = mittel 4 = eher wenig 5 = gar nicht Wie sehr hat die Leistung zur Vereinfachung Ihres Alltagslebens beigetragen? (n=166) 78 % 18 % 1,3 (n=125) 66 % 21 % 1,6 (n=88) 25 % 30 % 28 % 2,4 1 = sehr stark 2 = eher stark 3 = mittel 4 = eher wenig 5 = gar nicht 14 Zufriedenheit mit Direktleistungen für Menschen mit Behinderung KundInnenbefragung Sommer 2017

Zufriedenheit mit der geförderten Leistung Wie zufrieden sind Sie insgesamt mit den geförderten Leistungen? (n=161) 71 % 26 % 1,3 (n=79) 28 % 35 % 22 % 2,6 1 = sehr zufrieden 2 = eher zufrieden 3 = weder noch 4 = eher unzufrieden 5 = sehr unzufrieden Für die Leistung sind keine Werte verfügbar. Alles in allem kann ich sagen: Es war sehr gut, mich für die Leistung zu entscheiden. (n=168) 96 % 1,0 (n=124) 76 % 17 % 1,4 (n=95) 41 % 29 % 14 % 13 % 2,2 1 = trifft voll und ganz zu 2 = trifft eher zu 3 = weder noch 4 = trifft eher nicht zu 5 = trifft gar nicht zu Zufriedenheit mit Direktleistungen für Menschen mit Behinderung KundInnenbefragung Sommer 2017 15

Wie empfinden Sie die jährliche Fördersumme für die Leistung? 1 = viel zu hoch 2 = eher zu hoch 3 = gerade richtig/ausreichend 56 % 34 % 10 % 4 = eher zu niedrig 5 = viel zu niedrig : 3,5, n= 162 1 = viel zu hoch 2 = eher zu hoch 3 = gerade richtig/ausreichend 2 % 5 % 75 % 8 % 10 % 4 = eher zu niedrig 5 = viel zu niedrig : 3,2, n= 116 Ist die Höhe der jährlichen Fördersumme ausreichend? 1 = völlig 4 = eher nicht 10 % 24 % 15 % 25 % 25 % 2 = eher 5 = gar nicht 3 = teilweise : 3,3, n= 67; 33 % der Befragten haben diese Frage nicht beantwortet. Die angegebenen Prozente beziehen sich auf jene Personen, welche die Frage beantworten konnten. 16 Zufriedenheit mit Direktleistungen für Menschen mit Behinderung KundInnenbefragung Sommer 2017

Zufriedenheit mit dem FSW Wie zufrieden sind Sie insgesamt mit dem FSW? (n=164) 60 % 34 % 1,5 (n=117) 53 % 30 % 9 % 1,8 (n=86) 23 % 40 % 22 % 2,4 1 = sehr zufrieden 2 = eher zufrieden 3 = weder noch 4 = eher unzufrieden 5 = sehr unzufrieden Wie zufrieden sind Sie mit der Beratung durch das Beratungszentrum Behindertenhilfe? (n=133) 59 % 27 % 11 % 1,6 (n=88) 57 % 19 % 13 % 7 % 1,8 (n=56) 29 % 21 % 18 % 11 % 21 % 2,8 1 = sehr zufrieden 2 = eher zufrieden 3 = weder noch 4 = eher unzufrieden 5 = sehr unzufrieden Das Antragsformular war gut verständlich. (n=161) 34 % 44 % 13 % 9 % 2,0 (n=106) 56 % 31 % 1,7 (n=94) 31 % 33 % 7 % 21 % 2,4 1 = trifft voll und ganz zu 2 = trifft eher zu 3 = weder noch 4 = trifft eher nicht zu 5 = trifft gar nicht zu Zufriedenheit mit Direktleistungen für Menschen mit Behinderung KundInnenbefragung Sommer 2017 17

Lebensqualität Wie beurteilen Sie Ihre Lebensqualität? (n=161) 30 % 50 % 18 % 1,9 (n=124) 24 % 41 % 28 % 2,2 (n=97) 13 % 39 % 36 % 2,5 1 = sehr gut 2 = gut 3 = mittel 4 = schlecht 5 = sehr schlecht Wie geht es Ihnen gesundheitlich? (n=161) 9 % 35 % 40 % 12 % 2,7 (n=121) 17 % 40 % 36 % 7 % 2,4 (n=98) 23 % 31 % 33 % 9 % 2,4 1 = sehr gut 2 = gut 3 = mittel 4 = schlecht 5 = sehr schlecht Haben Sie die Möglichkeit zu sinnvollen Aufgaben oder Tätigkeiten? (n=157) 38 % 39 % 15 % 2,0 (n=118) 36 % 36 % 19 % 2,1 (n=90) 17 % 37 % 27 % 16 % 2,5 1 = immer 2 = oft 3 = manchmal 4 = selten 5 = nie 18 Zufriedenheit mit Direktleistungen für Menschen mit Behinderung KundInnenbefragung Sommer 2017

Stimmen unserer KundInnen Pflegegeldergänzungsleistung für Die persönliche Assistentin nimmt mir alle Dinge ab, die ich durch die Körperbehinderung nicht zu leisten vermag. Sie ermöglicht mir allein in der eigenen Wohnung zu leben. Dank Persönlicher Assistenz bin ich in eine eigene Wohnung gezogen, habe eine Arbeit und mehr Selbstbestimmung, kurz ein normales Leben. In eigener Genossenschaftswohnung alleine zu leben, Ausüben verschiedener Hobbies (Rollfußball, Racerunning, Fitnesscenter, Besuch Veranstaltungen, Urlaub). Wiedererlangen von Mobilität; Selbstständigkeit, Unabhängigkeit; durch die großzügige finanzielle Unterstützung kann ich mein Leben meistern. Ich entscheide selbst, wen ich einstelle und wie man mit mir umgeht. Finanzielle Lage ist schlecht. Andere Menschen sollten auch die Leistungen nutzen können, wie Personen mit Lernschwierigkeiten oder Blinde. Fehlende Valorisierung und Anpassung des Stundensatzes an Inflation und steigende Löhne der Assistentinnen und Assistenten. Es wäre gut, wenn noch Geld von der Fördersumme übrig ist, dieses in die nächste Periode mitnehmen zu können. Vereinheitlichung der PAA [Anm.: am Arbeitsplatz] mit Persönlicher Assistenz wäre wichtig und würde vieles, auch bei der Abrechnung, vereinfachen. Eine persönliche Kontaktperson, mit der man im Bedarfsfall Anliegen bespricht. soll man länger als 4 Wochen außerhalb Wiens nutzen dürfen. Freier Dienstvertrag soll weiterhin für alle Anbieter möglich sein. Zufriedenheit mit Direktleistungen für Menschen mit Behinderung KundInnenbefragung Sommer 2017 19

Stimmen unserer KundInnen Geförderte Ich wäre eingesperrt und auf Begleitung angewiesen. So kann ich vieles selbst erledigen. Ich finde die Betreuung durch den Fonds großartig! Mein Antrag wurde rasch und effizient erledigt! Im persönlichen Gespräch fühlte ich mich verstanden und wurde NICHT als Bittsteller behandelt! Der einzige Wehmutstropfen war die Höhe der Förderungen. Hier könnte ein Unterschied gemacht werden bei der Höhe der Förderung, wenn ich 40 Jahre voll gearbeitet hätte oder nur einige Jahre!! Ohne könnte ich nicht am gesellschaftlichen Leben teilnehmen. Ich kann hören, zuhören, an Gesprächen teilnehmen, im Berufsleben sein, kurz: ich kann hören, was um mich herum geschieht und darauf reagieren. Erhöht das Selbstbewusstsein, bekomme mehr mit um mich herum, bin offener Menschen und Dingen/Situationen gegenüber. Nicht sehen trennt von Dingen, nicht hören von Menschen, ich kann mich mitteilen und man kann sich mir mitteilen. Ich kann dazugehören. Ablauf der Antragstellung transparenter gestalten. Mehr Informationen an Institute weitergeben, z. B. Hörgeräteakustiker, Optiker, Bandagisten. Einfachere Handhabung der Formulare. Bessere Terminregelung (-vergabe). Die Wartezeit für die Bewilligung kürzen, mehr Kontaktmöglichkeiten. Bitte nicht zu viele Formular-Anträge (zu viele Fragen), jedes Jahr neuer Antrag Gehörlose braucht eine dauerhafte Dolmetsch- Bewilligung, ohne die Frage nach dem Einkommen! Gehörlose haben das Recht auf den Bedarf in der Kommunikation (Dolmetsch, Hörgeräte, techn. Hausmittel). 20 Zufriedenheit mit Direktleistungen für Menschen mit Behinderung KundInnenbefragung Sommer 2017

Stimmen unserer KundInnen Geförderte Dolmetscher sind sehr wichtig. Es vereinfacht den Abbau der Abhängigkeit von Angehörigen, Freunden. Mit Dolmetsch hat man vollen Zugang zu Beratungen, Gesprächen usw. Wenn ich einen Dolmetsch finde, dann hilft er mir viel im Alltag. Besonders bei spontan anfallenden Terminen, Arzt, Amt, AMS usw. Barriere der Kommunikation fällt und die Zugänge zu allem werden geöffnet. Es wäre wichtig, wenn Kinder ein eigenes Budget bekommen und nicht erst ab 15 Jahren. Ich habe 2 Kinder, das muss ich alles von meinem Budget nehmen. Eine Dolmetschzentrale wie in Oberösterreich wäre super, Bildungsbudget ausbauen nur 3 Wochenendseminare im Jahr?! Budget sollte besser planbar und abschätzbar sein wie viel hab ich noch? Das Budget erhöhen bzw. das Budget z. B. vom nächsten Jahr nutzen können. Manchmal brauche ich nichts, manchmal dauernd, hängt von der Situation ab. Mehr Dolmetscher fördern, z. B. Notfallstellen bei allen Notfällen; Erinnerungsmeldung bei ausgeschöpftem Budget, eventuell Zugang zu meinen Daten im Internet. Erreichbare Rund um-die Uhr-Dolmetschzentrale; bei kurzfristigen Terminen sollte Dolmetscher bereit sein. Zufriedenheit mit Direktleistungen für Menschen mit Behinderung KundInnenbefragung Sommer 2017 21

Daten zur KundInnenbefragung Stichprobenbeschreibung Befragung Zufriedenheit mit den Direktleistungen für Menschen mit Behinderung Zeitraum Sommer 2017 Methode Schriftliche Befragung und Tiefeninterviews KundInnen von Pflegegeldergänzungsleistung KundInnen von geförderten n KundInnen von geförderten Dolmetschleistungen Geschlechterverteilung (schriftlich) weiblich: 54 % männlich: 46 % weiblich: 58 % männlich: 42 % weiblich: 58 % männlich: 42% Mittleres Alter 47 51 47 Leistungsangebot KundInnen Anzahl (Aussendungen) Fragebogen Rücklauf Fragebogen Rücklauf in % Interviews Anzahl 290 168 58 % 9 675 133 20 % 5 348 103 30 % 25 Gesamt 1.313 404 31 % 39 22 Zufriedenheit mit Direktleistungen für Menschen mit Behinderung KundInnenbefragung Sommer 2017