Fachbereich Architektur Fachgebiet Tragwerksentwicklung und Bauphysik Aufgabe Summe Punkte

Ähnliche Dokumente
Fachbereich Architektur Fachgebiet Entwerfen und Gebäudetechnologie Prof. Dr.-Ing. Karsten Tichelmann

1. Welches sind die wesentlichen Schutzziele des Brandschutzes? Nennen Sie mindestens 3!

1. Aufgabe (Wärmeschutz)

1. Aufgabe (Wärmeschutz)

1. Aufgabe (Energieeinsparverordnung 2009):

Technische Universität Dortmund, Fakultät Bauingenieurwesen und Architektur, Fach Bauphysik. schriftliche Prüfung, Bachelorstudiengang.

Name: Matr.-Nr.: Fachgebiet Entwerfen und Gebäudetechnologie

Fachprüfung Bauphysik Frühjahr 2014

Tu Berlin Fachgebiet Allgemeiner Ingenieurbau

Repetitorium Bauphysik V 2.0 Rep BP - 1

Ermittlung des Schalldämmmaß in Skelettbauten

Fachprüfung Bauphysik Herbst 2016 SoSe 16

Fachgebiet Entwerfen und Gebäudetechnologie. Welches sind die vier wesentlichen Schutzziele des Brandschutzes der Musterbauordnung (MBO)

Fachprüfung Bauphysik Herbst 2015 SS 15

Fachbereich Architektur Fachgebiet Entwerfen und Gebäudetechnologie Prof. Dr. Ing. Karsten Tichelmann

Fachprüfung Bauphysik Frühjahr 2009

Rechenverfahren. DGfM. Schallschutz. SA2 Rechenverfahren Seite 1/7. Kennzeichnung und Bewertung der Luftschalldämmung

Universität-GH Essen Fachbereich Bauwesen

Anforderungen: Schulgebäude Trennwand zwischen Unterrichtsräumen. (DIN 4109 Tab.3 Z.41 Sp.3) (DIN 4109 Bbl.1 Tab.25 Z.5 Sp.2)

Semesterbegleitende Hausübung zur Bauphysik Modul 2.2.4

Verzeichnis der Formelzeichen Grundlagen der Bauphysik 17

ENERGIE BAUPHYSIK TGA

Bauphysik Übung Wärmeschutz

Aufgabe. Note KLAUSUR IM FACH BAUPHYSIK: WS 2006 / 2007 ( ) Hinweise zur Bearbeitung

Schallschutznachweis nach DIN 4109

Name: Matr.-Nr.: Fachgebiet Entwerfen und Gebäudetechnologie

Dipl.- Geol. Martin Sauder / Ö. b. u. v. Sachverständiger für mineralische Baustoffe / Institut für Baustoffuntersuchung und

Brandschutz. 1. Bauordnungsrechtliche Anforderungen

Beispiel AW KFW gedaemmt 140mm Neopor

Zwischensparrendämmung

Kein Tauwasser (Feuchteschutz) sd-wert: 5.1 m. Temperaturverlauf

Kein Tauwasser (Feuchteschutz) sd-wert: 5.2 m. Temperaturverlauf

Technische Information Schallschutz

Name Vorname Matrikelnummer. Wärme Feuchte Schall Brand

Berechnung der resultierenden Schalldämmung. Berechnung der resultierenden Schalldämmung. Schallschutz mit Knauf Innenwände 91

Feuchteschutz. Ziegel, 1800 kg/m3, 1952 (MZ, HLz) DIN 4108 U=0,2. 3-Liter-Haus U=0,15

SCHALLSCHUTZ. semesterarbeit NACHWEIS DES SCHALLSCHUTZES NACH DIN 4109 AM BEISPIEL BAUEN IM BESTAND OBJEKT PETER-MARQUARDT-STRASSE VON JANINE SIMON

Holzweichfaser, Zellulose, WDVS Infos zum fachgerechten Wandaufbau

Systemempfehlung für den Objektbau. So baut Österreich!

Kein Tauwasser (Feuchteschutz) sd-wert: 5.2 m. Temperaturverlauf

Dreidimensionale Wärmebrückenberechnung für das Edelstahlanschlusselement FFS 340 HB

POROTON -BLOCKZIEGEL

KLAUSUR BAUSTOFFTECHNOLOGIE

1. Welches sind die vier Hauptaufgaben des Feuchteschutzes?

KLAUSUR BAUSTOFFTECHNOLOGIE

Wärmebrücken Den geforderten Wärmeschutz sicher einhalten

Systemempfehlung für den Objektbau. So baut Österreich!

Kein Tauwasser (Feuchteschutz) sd-wert: 2.5 m. Temperatur Taupunkt. Außen. 4 Mineralwolle (200 mm) 7 Windpapier Ampack (0,15 mm)

Semesterbegleitende Hausübung zur Bauphysik Modul 2.2.4

Feuchteschutz. 1 3 Hartschaum, PUR (140 mm) 4 Beton armiert (70 mm)

Universität Duisburg-Essen Fachbereich Bauwesen

Bezeichnungen und Symbole bauphysikalischer Größen (Bereich Wärme): Gegenüberstellung alt / neu

Reinhold-Würth-Straße Künzelsau-Gaisbach. Prüfinstitut GmbH Brückenstraße Winnenden

Decke 33 YTONG Deckenelement P4,4 / 0,7-24 cm 33 YTONG Deckenelement P4,4 / 0,7-24 cm mit FB- Heizung 35

Inhaltsverzeichnis: TEIL 2 7 Schallausbreitung 7.1 Physikalische Größen, Formelzeichen, Einheiten Physikalische Grundlagen der

Auftraggeber: Südtirol Fenster GmbH Industriezone Gais Italien. Bauvorhaben/Projekt: --

Wärme- und Feuchtschutz praxisnah - Fehler vermeiden -

BAUPHYSIKALISCHES BERECHNUNGSBLATT

Kein Tauwasser (Feuchteschutz) sd-wert: 10.7 m. Temperatur Taupunkt. Außen. 5 DWD Agepan (16 mm)

Schall- und Wärmeschutz im Metallleichtbau. Dr.-Ing. Ralf Podleschny IFBS Industrieverband für Bausysteme im Metallleichtbau e. V.

Kein Tauwasser (Feuchteschutz)

Studie zum Heizenergiebedarf beim Projekt Neubau eines Kabinengebäudes des 1.FCK im Sportpark Fröhnerhof für verschiedene Konstruktionsvarianten

Reinhold-Würth-Straße Künzelsau-Gaisbach. Prüfinstitut GmbH Brückenstraße Winnenden

0,13. 0,015 x 0,01 0,145 0,145 0,02 1,0 1,0 0,18. Konventionelle Wärmeübergangswiderstände (Bemessungswerte) nach DIN EN ISO 6946, Tabelle 1 0,04

Dipl.- Geol. Martin Sauder / Ö. b. u. v. Sachverständiger für mineralische Baustoffe / Institut für Baustoffuntersuchung und

Heiße Bemessung von Mauerwerk nach Eurocode 6. Dipl.-Ing. Andreas Schlundt September 2013

Wärmeübergangswiderstand auf der dem beheizten Raum abgewandten Oberfläche:

Kein Tauwasser (Feuchteschutz) 0 Tauwasser (kg) 3 Hinterlüftung (30 mm) 4 Flachdachziegel inkl. Lattung (103 mm) Trocknungsdauer:

(c) ROWA-Soft GmbH (SNr01100A) 15.Sep :24:53

Universität Duisburg-Essen Fachbereich Bauwesen

Georg Krämer, Jochen Pfau, Karsten Tichelmann. Handbuch Sanierung mit Trockenbau

ENERGIE BAUPHYSIK TGA

Luftschalldämmung von zweischaligen Bauteilen

Gebäude bis zur BauO VVBbgBO geringer Höhe Hochhausgrenze Nr. Art des Bauteils und Lage des Dämmstoffes Nr. H 7m 7m < H 22m

R w (C; C tr ): 65 (-2; -6) db

Langlebigkeit und Werthaltigkeit von Gebäuden in Holz

Luftschalldämmung nach DIN EN ISO einer Wand aus Gips-Wandbauplatten mit Steinwolle-Randstreifen

Musterlösung Bauphysik-Klausur Seite 1

Empfohlene & geprüfte Wandsysteme

Der neue Kalksandstein- Wärmebrückenkatalog. Schallschutz aktuelle Entwicklungen. KS-Nord Bauseminar Dr.-Ing.

BAUPYHSIKALISCHE BERECHNUNGEN

Schöck Novomur. Einsatzgebiet: Erste oder letzte Steinschicht in Wänden aus Mauerwerk am Gebäudesockel bei Mehrfamilienhäusern

Schalldämmung bei thermisch entkoppelten Konstruktionen

Schallschutz in Gebäuden. Praxis-Handbuch für den Innenausbau. mit 106 Abbildungen und 37 Tabellen. Guido Dietze. Dipl.-Ing. (FH) ~RUdOlf Müller

StoTherm Classic mit Dämmplatte Top40 und Dämmplatte Top32 für Passivhäuser. PASSIV HAUS geeignete Komponente

a oberste Geschossdecke 1 Deckenauflager mit Traufanschluss b Geschossdecke 1 Deckenauflager

Wandverjüngungssysteme. Reduzierte Anschlüsse für Knauf Wände. Wandverjüngungen

Wärmebrückenkatalog für WAREMA Sonnenschutz

Aufgaben zur U-Wert-Berechnung Rechenbuch SHK Technische Mathematik Lösungsvorschlag

Weiterbildungskurs Klimahaus und Landschaft Wie baut man ein Klimahaus?

BauO geringer Höhe mittlerer Höhe Nr. Art des Bauteils und Lage des Dämmstoffes H 7m 7m < H < 22m

Prüfbericht Nr

DER SCHADENFREIE HOCHBAU

0 1 A n s c h l u s s H a u p t -Da c h f l ä c h e a n G a u b e n d a c h f l ä c h e

1. Begriffe und Maßeinheiten 4

Bauphysik Tutorium 8-10 Schall - V 1.0 BP Tut

Schallschutz mit Porenbeton im Industriebau

Projekt: Isothermendarstellung:

ENERGIE - BAUPHYSIK - TGA

Detail 6.1. Gutachten vom

Transkript:

Klausur Bauphysik Fachbereich Architektur Fachgebiet Tragwerksentwicklung und Bauphysik 04.09.2012 Name: Vorname: Matrikel-Nr.: Studiengang: E-Mail-Adresse: Aufgabe 1.1 1.2 1.3 1.4 1.5 1.6 1.7 Summe Punkte 3 1 1 2 4 6 7 24 Schallschutz Aufgabe 2.1 2.2 2.3 2.4 2.5 Summe Punkte 1 4 2 7 16 30 Wärmeschutz Aufgabe 3.1 3.2 3.3 3.4 3.5 Summe Punkte 2 5 6 13 8 34 Feuchteschutz Aufgabe 4.1 4.2 4.3 4.4 Summe Punkte 3 2 2 25 32 Organisatorisches Seitenumfang der Prüfungsaufgaben: Gesamtsumme 19 Seiten (Vollständigkeit bitte prüfen!) Zugelassene Hilfsmittel: beidseitig handbeschriebenes Formelblatt (DIN A 4), Taschenrechner, Formelsammlung Bauphysik (4 Seiten) Bearbeitungszeit: 120 Minuten Fachbereich Architektur Fachgebiet Tragwerksentwicklung Klausur Bauphysik 04.09.2012 1

Hinweise 1. Die erreichbare Punktzahl für jede Aufgabe ist vermerkt. Insgesamt können 120 Punkte erreicht werden. 1 Punkt entspricht etwa einer Bearbeitungszeit von 1 Minute. 2. Nur gut lesbare, eindeutige und nachvollziehbare Ergebnisse werden gewertet. 3. Keine grünen oder roten Farbstifte verwenden. 4. Nur dokumentenechte Stifte verwenden, kein Bleistift! 5. Ein Täuschungsversuch führt sofort zum Abbruch der Klausur und Bewertung dieser als nicht bestanden. 6. Studenten- und Lichtbildausweis bitte bereitlegen. 7. Bei fehlenden Angaben sind sinnvolle Annahmen zu treffen. Viel Erfolg! Fachbereich Architektur Fachgebiet Tragwerksentwicklung Klausur Bauphysik 04.09.2012 2

1. Aufgabe: Brandschutz 1.1. Baustoffverhalten (3 Punkt) Welche Eigenschaften von Dämmstoffen sind für den Brandschutz von maßgebender Bedeutung? Nennen Sie mindestens 3! 1.2. Allgemeine Fragen (1 Punkte) Die Bezeichnung F90-A beschreibt die brandschutztechnische Klassifizierung von feuerbeständigen Wandkonstruktionen hochfeuerhemmenden Fenstern aus nicht brennbaren Baustoffen nicht brennbaren Baustoffen 1.3. Allgemeine Fragen (1 Punkt) Die Klasse B1 kennzeichnet die brandschutztechnische Klassifizierung von tragenden Bauteilen aus Holz schwerentflammbaren Baustoffe feuerhemmenden Baustoffe 1.4. Allgemeine Fragen (2 Punkt) Aus brandschutztechnischer Sicht werden sowohl Baustoffe als auch Bauteile in Klassen unterteilt? Wie werden diese beiden Klassen genannt? Fachbereich Architektur Fachgebiet Tragwerksentwicklung Klausur Bauphysik 04.09.2012 3

1.5. Raumabschluss (4 Punkt) An der brandabgekehrten Seite einer mit Gipskartonplatten bekleideten, raumabschließenden Metallständerwand wird bei einer Normbranduntersuchung nach 75 Minuten eine mittlere Oberflächentemperatur von 140 K über dem Ausgangszustand gemessen. Wie kann die Wand brandschutztechnisch maximal klassifiziert werden? Begründen Sie ihre Antwort und nennen Sie mindestens zwei weitere Kriterien, die für die Klassifizierung eingehalten werden müssen. 1.6. Feuerwiderstand von Holzkonstruktionen (6 Punkte) Eine vor einer Stahlbetonwand platzierte Eichenholzstütze mit den Abmessungen von 20cm/20cm wird im Brandfall wie unten skizziert dreiseitig beansprucht. Statisch erforderlich sind mindestens 65% der Querschnittsfläche. Kann die Anforderung im Brandfall über einen Zeitraum von 60 Minuten eingehalten werden? Angaben: Abbrandgeschwindigkeit von Eichenholz: 0,4 mm/min Fachbereich Architektur Fachgebiet Tragwerksentwicklung Klausur Bauphysik 04.09.2012 4

1.7. Brandschutzbekleidungen (7 Punkt) Eine 3-seitig brandbeanspruchte Stahlstütze soll aus brandschutztechnischen Gründen kastenförmig mit Gipskartonplatten bekleidet werden. Wie dick muss das Stahlblech der Stütze sein, damit die Einstufung in eine Feuerwiderstandsklasse nach DIN 4102 erfolgen kann? (Bedingung: U/A <= 300m -1 ) 160 mm 200 mm Fachbereich Architektur Fachgebiet Tragwerksentwicklung Klausur Bauphysik 04.09.2012 5

2. Aufgabe: Schallschutz 2.1. Allgemein (1 Punkte) Welcher Frequenzbereich ist für die Bauakustik relevant? 100 bis 3.150 Hz 100 bis 20.000 Hz 16 bis 8.000 Hz 2.2. Berechnung Schalldämmmaß (4 Punkte) Der Aufbau einer Außenwand mit einer Gesamtfläche von 20 m² weist ein Schalldämm-Maß von 57dB auf. In die Wand sollen Fenster eingefügt werden. Berechnen sie das Schalldämmmaß der Wand für den Einsatz von zwei verschiedenen Verglasung mit den gegebenen Schalldämmwerten. a) 3 Fenster je 1,4 m², R w, R = 30 db b) 3 Fenster je 1,4 m², R w, R = 36 db 2.3. Luftschalldämmung (2 Punkte) Der vereinfachte Nachweis für die Luftschalldämmung von Gebäuden in Skelettbauart gilt als erfüllt, wenn Der R w,r -Wert des trennenden Bauteils ohne Berücksichtigung der flankierenden Bauteile um 5 db über dem geforderten R w,r -Wert liegt. Der R w,r -Wert des trennenden Bauteils und die R L,w,R -Werte der flankierenden Bauteile alle um 5 db über dem geforderten R w,r -Wert liegen. Der Mittelwert aus R w,r -Wert und R L,w,R -Werten um 5 db über dem geforderten R w,r -Wert liegt. Fachbereich Architektur Fachgebiet Tragwerksentwicklung Klausur Bauphysik 04.09.2012 6

2.4. Nachhallzeit (7 Punkte) a) Berechnen Sie die Nachhallzeit für den nachfolgend beschriebenen Raum. b) Wie hoch muss die äquivalente Schallabsorptionsfläche sein, um eine Nachhallzeit von 0,7 Sekunden zu erreichen? Angaben: Grundfläche: 6,0 m x 4,5 m Umfang: Höhe: 21,0 m 2,9 m Oberflächen: Decke: Gipskartondecke: α s = 0,04 Boden: PVC: α s = 0,03 Wände: Mauerwerk: α s = 0,02 Fachbereich Architektur Fachgebiet Tragwerksentwicklung Klausur Bauphysik 04.09.2012 7

2.5. Schalldämmung in Massivbauten (16 Punkte) Ein altes Schulgebäude soll im Hinblick auf seine schallschutztechnischen Eigenschaften überprüft werden. Ermitteln Sie das resultierende Schalldämmmaß für eine Trennwand zwischen zwei Unterrichtsräumen! Angaben Trennwand: - 200 mm Kalksandstein der Rohdichte 1800 kg/m³ - Normalmörtel - Beidseitig 15 mm Gipsputz Flankierende Wand (Innenwand): - 120 mm Kalksandstein der Rohdichte 1600 kg/m³ - Normalmörtel - Beidseitig 10 mm Gipsputz Flankierende Wand (Außenwand): - 200 mm Stahlbeton der Rohdichte 2300 kg/m³ - Innenseitig 10 mm Gipsputz Obere Decke: - 200 mm Stahlbeton der Rohdichte 2500 kg/m³ - Deckenunterseite gestrichen Untere Decke: - 200 mm Stahlbeton der Rohdichte 2300 kg/m³ - Schwimmender Estrich, durch Trennwandanschluss konstruktiv getrennt. Fachbereich Architektur Fachgebiet Tragwerksentwicklung Klausur Bauphysik 04.09.2012 8

Tabelle 3: Wandrohdichte in Abhängigkeit von Steinen und Mörtel Tabelle 1: Bewertetes Schalldämmaß R w,r von einschaligen, biegesteifen Wänden und Decken (Rechenwerte) Fachbereich Architektur Fachgebiet Tragwerksentwicklung Klausur Bauphysik 04.09.2012 9

Tabelle 13: Korrekturwerte K L,1 für das bewertete Schalldämm-Maß R w,r von biegesteifen Wänden und Decken als trennende Bauteile Tabelle 4: Flächenbezogene Masse von Wandputz Tabelle 15: Korrekturwerte K L,2 für das bewertete Schalldämm-Maß R w,r trennender Bauteile mit biegeweicher Vorsatzschale oder aus biegeweichen Schalen Fachbereich Architektur Fachgebiet Tragwerksentwicklung Klausur Bauphysik 04.09.2012 10

3. Aufgabe: Wärmeschutz 3.1. Allgemeine Fragen 2 Punkt Eine 3-Scheiben-Wärmeschutzverglasung hat gegenüber einer herkömmlichen 2-Scheiben- Verglasung... geringere solare Wärmegewinne höhere interne Wärmegewinne geringere Transmissionswärmeverluste höhere Innenoberflächentemperaturen im Winter 3.2. Temperaturberechnung 5 Punkte Berechnen Sie die innere Oberflächentemperatur der folgenden Außenwandaufbauten unter den genannten Randbedingungen. (2 Punkte) Lufttemperatur Innen: Ө i =20 C Relative Luftfeuchte Innen: φ i = 55 % Lufttemperatur Außen: Ө a =-5 C Innerer Wärmeübergangswiderstand: R si = 0,13 m²k/w Wandaufbau 1: U=2,1 W/(m²K) Wandaufbau 2: U=0,15 W/(m²K) Berechnen Sie für beide Wandaufbauten die relative Luftfeuchtigkeit an der Innenoberfläche! Verwenden Sie die Tabelle auf der letzten Seite. (3 Punkte) Fachbereich Architektur Fachgebiet Tragwerksentwicklung Klausur Bauphysik 04.09.2012 11

3.3. Wärmebrücken 6 Punkte Benennen Sie die beiden dargestellten Typen von Wärmebrücken und vervollständigen Sie den Verlauf der Isothermen (Linien gleicher Temperatur). Nennen sie außerdem mindestens 2 negative Auswirkungen, die durch Wärmebrücken entstehen! Typ 1-9 C -4 C 1 C 6 C 11 C 16 C -9-4 1 6 11 16 [ C] Typ 2-9 -4 1 6 11 16 [ C] -9-4 1 6 11 16 [ C] Fachbereich Architektur Fachgebiet Tragwerksentwicklung Klausur Bauphysik 04.09.2012 12

3.4. U-Wert-Berechnung (13 Punkte) Für eine Außenwand in Holzrahmenbauweise soll der Wärmedurchgangskoeffizient ermittelt werden. Die Holzständer haben eine Breite von 6 cm und weisen einen Achsabstand von 62,5 cm auf. Berechnen Sie den mittleren Wärmedurchgangskoeffizienten der Wand nach dem vereinfachten Verfahren. Runden sie bei allen Rechnungen auf drei Nachkommastellen! Wandaufbau von außen nach innen: Schicht Baustoff d [mm] [W/mK] 1 Kalkzementputz 20 1,4 2 Holzweichfaserplatte 60 0,045 3a Dämmung 200 0,04 3b Holzständer 200 0,13 4 OSB-Platte 22 0,13 Wärmeübergangswiderstände: außen R si = 0,13 m²k/w R se = 0,04 m²k/w 1 2 3 Innen 4 Fachbereich Architektur Fachgebiet Tragwerksentwicklung Klausur Bauphysik 04.09.2012 13

3.5. Wärmeverlust 8 Punkte Berechnen Sie den Wärmeverlust einer 100 m² großen Außenwand (U=1,6 W/m²K) eines Wohngebäudes im Verlauf eines Winters. Welche Heizkosten entstehen, wenn eine kwh Heizwärme 0,1 /kwh kostet. Wie verändern sich der Wärmeverlust und die Heizkosten, wenn der U-Wert der Außenwand durch das Anbringen einer Dämmung auf 0,20 W/m²K reduziert wird. Außenwandfläche: A=100 m² U alt =1,6 W/m²K U neu =0,20 W/m²K Dauer der Heizperiode: 150 Tage Mittlere Innentemperatur während der Heizperiode: 20 C Mittlere Außentemperatur während der Heizperiode: 5 C Fachbereich Architektur Fachgebiet Tragwerksentwicklung Klausur Bauphysik 04.09.2012 14

4. Aufgabe: Feuchteschutz 4.1. Konstruktionsdetail (3 Punkte) Gegeben ist ein Anschlusspunkt eines Sparrens in einem Dachaufbau. Begründen Sie, ob die dargestellte Konstruktion im Hinblick auf den Feuchteschutz als funktionstüchtig angesehen werden kann oder ob ein Schaden vorhersehbar ist. 4.2. Verständnis (2 Punkte) Auf der inneren Oberfläche einer Außenwand fällt Tauwasser aus. Durch welche geeigneten Maßnahmen kann dies verhindert werden? Aufbringen eines Innenputzes mit erhöhtem Diffusionswiderstand Dampfbremse auf der Innenseite Anbringen einer außenseitigen, zusätzlichen Wärmedämmung Kippfenster für Dauerlüftung einrichten Innenseitiger Anstrich mit wasserdampfbremsender Farbe 4.3. Verständnis (2 Punkte) Der Wasserdampf-Diffusionsstrom tritt stets auf in Richtung von Bereichen mit hoher relativer Luftfeuchte zu Bereichen mit niedriger relativer Luftfeuchte von Bereichen mit hoher Temperatur zu Bereichen mit geringerer Temperatur von Bereichen mit hohem Wasserdampfpartialdruck zu Bereichen mit niedrigerem Wasserdampfpartialdruck Fachbereich Architektur Fachgebiet Tragwerksentwicklung Klausur Bauphysik 04.09.2012 15

4.4. Glaserverfahren (25 Punkte) Gegeben ist eine Außenwand in Holzständerbauweise. Überprüfen Sie anhand des Glaser-Verfahrens für den dargestellten Gefachbereich der Außenwand, ob in der Konstruktion Tauwasser ausfällt. Bauteilaufbau von Innen nach Außen: Material Dicke d Wasserdampf- Wärmedurchlass- in mm diffusions- widerstand in widerstandszahl m²k/w μ Wärmeübergans- 0,130 widerstand innen 1. OSB-Platte 24 200 0,185 2. Steinwolle 160 1 4,000 3. Holzwerkstoffplatte 18 100 0,140 4. Holzfaserdämmplatte 60 5 1,500 5. Kalkzementputz 20 35 0,030 Wärmeüberganswiderstand außen 0,04 1 2 3 4 5 Wärmedurchgangswiderstand: R T = Wärmedurchgangskoeffizient: U= Fachbereich Architektur Fachgebiet Tragwerksentwicklung Klausur Bauphysik 04.09.2012 16

Klimatische Randbedingungen in der Tauperiode: Innen: i = 20 C; φ i = 50% Außen: e = -10 C; φ e = 80% Temperaturverlauf durch das Bauteil Temperatur in C Sättigungdruck p in Pa i = 20,0 C si = 1/2 = 2/3 = 3/4 = 4/5 = se = e = -10,0 C Fachbereich Architektur Fachgebiet Tragwerksentwicklung Klausur Bauphysik 04.09.2012 17

Klimatische Randbedingungen in der Tauperiode: Innen: i = 20 C; φ i = 50% Außen: e = -10 C; φ e = 80% Fachbereich Architektur Fachgebiet Tragwerksentwicklung Klausur Bauphysik 04.09.2012 18

Wasserdampfsättigungsdruck im Temperaturbereich von 30,9 C bis -10,9 C Fachbereich Architektur Fachgebiet Tragwerksentwicklung Klausur Bauphysik 04.09.2012 19