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Transkript:

Unsere Führung: Für die Zukunft der Pflegeund MTT-Berufe Prof. Rebecca Spirig, PhD, RN, Direktorin Pflege und MTTB Talentförderung: Wichtiger denn je! Esther Linka, MAS, RN, Leiterin Pflegedienst ANP ganz konkret Gabriela Schmid-Mohler, MNS, RN, Advanced Practice Nurse / Klinische Pflegewissenschaftlerin APN Schrittmacher(in) für die Pflegeentwicklung Einführung APN = Advanced Practice Nurse auf Masterniveau ausgebildete Pflegefachperson klinisch spezialisiert entwickelt state-of-art Interventionen evaluiert Interventionen 1

APN Schrittmacher(in) für die Pflegeentwicklung Wirksamkeit Effekt auf Gesundheitszustand (Bredin et al., 1999) Symptomdistress (Bredin et al., 1999) Lebensqualität (Ritz et al., 2000; Kutzleb & Reiner, 2006) Patientenzufriedenheit (Naylor & Kurtzman, 2010) Kosten (Dierick-van Daele et al., 2010; Naylor et al., 1999; Brooten et al., 2002, Newhouse et al., 2011) Selbstmanagentprogramm für Patient/innen im ersten Jahr nach Nierentransplantation Gabriela Schmid-Mohler 1, Patrizia Zala 2, Thomas Fehr 3, Thomas Müller 2, Patrick Witschi 2, Beatrice Biotti 4, Rudolf Peter Wüthrich 2, Rebecca Spirig 5 1 Zentrum Klinische Pflegewissenschaft, UniversitätsSpital Zürich 2 Klinik für Nephrologie, UniversitätsSpital Zürich 3 Departement Innere Medizin, Kantonsspital Zürich Graubünden 4 Medizinbereich Abdomen Stoffwechsel, UniversitätsSpital Zürich 5 Direktion Pflege und MTTB, UniversitätsSpital Zürich Sponsoring: Astellas Pharma und Novartis Pharma 2

Hintergrund & Ziel 80 bis 100 Nierentransplantationen pro Jahr erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen, Osteoporose, Hautkrebs und Infektionen Prävalenz von Übergewicht (BMI 30) ist mit 17.5% bis 21.1% doppelt so hoch wie in der Normalbevölkerung (10%) Herausforderungen für Patient/innen: belastende Emotionen berufliche und soziale Integration medizinische Therapie Ziel: Entwicklung eines Selbstmanagementprogramms für Patient/innen im ersten Jahr nach Nierentransplantation Methoden Entwicklung der Intervention: gemischte Methoden Einbezug von Patient/innen: Erhebung der Patientenpräferenzen, Evaluation der Broschüren durch Patient/innen Evaluation: randomisiert kontrollierte Studie (RCT), Randomisierung 1:1 Klinik für Nephrologie, UniversitätsSpital Zürich 123 Proband/innen eingeschlossen (Januar 17) Datensammlung schliesst im Februar 2018 ab 3

Selbstmanagementprogramm Pflegeberatung APN Broschüren Peer-Programm Selbstmanagementprogramm Beratung APN Edukation basierend auf Broschüren, zugeschnitten auf Situation Verhaltensveränderung mit Motivational Interviewing und Aktionsplänen gezielter Einbezug von Ernährungsberatung und Physiotherapie Start: 2-6 n nach der Transplantation erste drei Beratungen: jede 2. 45-60 im USZ nachfolgende Beratungen: monatlich 15-30 im USZ / Telefon Intervention Kontrolle Int1 2* Int 1 2-10* Int2 4* Int3 6* Int4 10* Int5 14* Int6 18* Int7 22* Int8 26* (Int9) 30* 4

Resultate Pilot Machbarkeitsstudie (n=20) hohe Patientenzufriedenheit mit der Schulung sowohl in der Kontrollgruppe (n=10) als auch in der Interventionsgruppe (n=10) Intervention ist in der Praxis umsetzbar hohe Akzeptanz bei Patient/innen, keine Drop-outs Ausblick Analyse der RCT im 2018, danach Anpassung der Intervention Kostendeckung der APN-Intervention durch die Krankenversicherung Ausweitung der Intervention auf fremdsprachige Patient/innen 5

Selbstmanagementprogramm für Heim-Intravenöse Antibiotikatherapie bei Cystischer Fibrose Gabriela Schmid-Mohler 1, Astrid Hirt 1,2, Christian Benden 2, Eva Horvath 2, Gabi Brenner 2, Malcolm Kohler 2, Rebecca Spirig 3 1 Medizinbereich Herz-Gefäss-Thorax, UniversitätsSpital Zürich 2 Klinik für Pneumologie, UniversitätsSpital Zürich 3 Direktion Pflege und MTTB, UniversitätsSpital Zürich Sponsoring: Hintergrund & Ziel Pulmonale Exazerbationen trotz Prävention: 2-3 pro Jahr bedeuten «aus dem Leben geworfen werden» Behandlung: 14-tätige Antibiotikatherapie, oft intravenös Heimtherapie Auswirkung auf Lebensqualität unterschiedlich sicher bei sorgfältiger Patientenselektion und Schulung Ziel: Entwicklung eines Selbstmanagementprogramms um Patient/innen zu befähigen, selbständig eine intravenöse Antibiotikatherapie durchzuführen 6

Methoden Entwicklung der Intervention: Aktionsforschung und Projektmanagement ANP Team: Pflegeexpertin MScN und Fachexpertin MAS Evidenced Based Practice: Einbezug von Patient/innen Evaluation: Prä-post Design CF Ambulatorium, Klinik für Pneumologie Zeitraum der Erhebung: Januar 2015 und 2017 Selbstmanagementprogramm Schulungskonzept Grafik 1. Algorithmus Entscheidungsfindung Module: 1) Exazerbation & intravenöse Therapie 2) Alltagsgestaltung 3) Richten der Infusion 4) Verabreichen der Infusion 5) Antibiotika und Dokumentation 6) Symptommanagement 7

Selbstmanagementprogramm Broschüre Grafik 2. Auszug Kapitel «Infusion richten» Grafik 3. Auszug Kapitel «Symptommanagement» Selbstmanagementprogramm Lernfilme 8

Resultate Pilotevaluation (n=10) hohe Selbstwirksamkeitsüberzeugung: 8 niedrige Selbstwirksamkeitsüberzeugung: 2, beide hatten einen schlechten Allgemeinzustand Resultate Prä-Post-Messung (n=27) bei 15 Patient/innen kam das Programm nicht zur Anwendung Tabelle 1. Qualitätseinschätzung der Patient/innen N=12 Organisation der Therapie ausgezeichnet 4 2 sehr gut 6 4 gut 1 2 mittelmässig 0 2 schlecht 0 0 nicht gebraucht 1 2 Unterstützung während Therapie Veränderung im Vertrauen in das CF Team -20-10 0 10 20 Grafik 4. Vertrauen ins CF-Team Keine Qualitätsverbesserung Qualitätsverbesserung 9

Ausblick Validierung des neu entwickelten Fragebogens zur Erfassung von emotionaler Belastung Einführung eines Pfades zur Förderung des Selbstmanagements APN Schrittmacher(in) für die Pflegeentwicklung von der Entwicklung bis zur Evaluation hohe Relevanz für die Pflegepraxis hohe Relevanz für Patient/innen 10