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Transkript:

Extension Gemüsebau Gemüsebau Info 03/2017 28. März 2017 Nächste Ausgabe am 04.04.2017 Inhaltsverzeichnis Kohlfliegenüberwachung ab dem Blühbeginn der Kirsche 1 Pflanzzeit ist auch FeldhygieneZeit! 1 Pflanzenschutzmitteilung 2 KohlfliegenÜberwachung ab dem Blühbeginn der Kirsche Wir haben bis jetzt in unseren Gelbschalen noch keine Kohlfliegen gefangen und auch keine Eiablage festgestellt. Wie unsere Datenreihen von zwei Erhebungsstandorten in der Deutschschweiz zeigen, ist mit dem Einflug der Kohlfliege im Freiland ungefähr ab dem Blühbeginn der Kirsche zu rechnen. Daher sollte auch an den übrigen Standorten mit der Fallenüberwachung der Kohlfliege begonnen werden, sobald dort die Kirschen zu blühen beginnen. Nach dem Flugbeginn vergeht eine gewisse Zeit, bis es zur Eiablage der Kohlfliege kommt. Wir halten Sie auf dem Laufenden. Foto 1: Kurz vor dem Blühbeginn der Kirsche (Foto: C. Sauer, Agroscope). PflanzZeit ist auch FeldhygieneZeit! Foto 2: Wehret den Anfängen! Wenn beim Kreuzkraut (Senecio vulgaris) die ersten Blütenkörbchen durch die Flugschirmchen schon weiss erscheinen, ist es für eine Bekämpfung definitiv zu spät! (Foto: R. Total, Agroscope). Foto 3: Abgeerntete Gemüsekulturen sollten jetzt möglichst rasch untergefahren werden. Auf Rosenkohl haben sich Blattfleckenkrankheiten wie die Kohlschwärze (Alternaria brassicae) oder auch Weisse Fliegen (Aleyrodes proletella) schon stark vermehrt und gefährden nun junge Nachbarkulturen (Foto: R. Total, Agroscope).

Gemüsebau Info Pflanzenschutzmitteilung Foto 4: Perlschnurartig aneinandergereihte Saugpunkte der Lauchminierfliege (Napomyza gymnostoma) an einer SchnittlauchRöhre (Foto: R. Total, Agroscope). Lauchminierfliege im Tunnel schon aktiv In Befallslagen tritt zur Zeit schon die erste Generation der Lauchminierfliege im geschützten Anbau an Bundzwiebeln auf. An den befallenen Pflanzen wurden bereits erste Eier abgelegt. Es wird empfohlen, die betroffenen Bestände zügig abzuernten. Benachbart stehende Schnittlauchkulturen oder Lauchsetzlinge unter Glas sind vorsorglich durch eine Behandlung zu schützen mit Lambda Cyhalothrin (verschiedene; Lauch: Wartefrist 2 Wochen; Küchenkräuter: Wartefrist 1 Woche) oder Spinosad (Audienz; Lauch + Schnittlauch: Wartefrist 1 Woche). Ferner können die Setzlinge mit Netzen gedeckt werden. Im Freiland hat der Flug in der Deutschschweiz bisher noch nicht begonnen. Mit intakten Vliesen gedeckte Kulturen sind geschützt. Achtung Blattläuse etablieren sich jetzt in den Fruchtgemüsen! In den Gewächshäusern und Tunneln kurbeln jetzt die hohen Temperaturen die BlattlausEntwicklung an. Fast alle BlattlausArten, die dem Fruchtgemüse gefährlich werden können, sind präsent (vgl. Merkblatt zur Blattlausbestimmung im Anhang der heutigen Gemüsebau Info Mail). Darunter ist auch schon die gefürchtete Grüne Gurkenblattlaus (Aphis gossypii), die insbesondere an Gurken und Zucchetti zum Problem werden kann. Foto 5: Geflügelte Blattlaus an einer Tomatenpflanze (Foto: R. Total, Agroscope). Kontrollieren Sie die Bestände und markieren Sie die Befallsstellen. Prüfen Sie, ob die ausgebrachten Schlupfwespen (Nützlinge) schon aktiv geworden sind und parasitierte Blattläuse (Blattlausmumien) zu finden sind. Ist dies noch nicht der Fall, so bestellen Sie umgehend Nützlinge nach. Foto 6: Eine unparasitierte Blattlaus (links), daneben zwei goldige Blattlausmumien (zwei parasitierte Blattläuse) und darunter eine schwarze Schlupfwespe (Foto: Agroscope). Alle Angaben ohne Gewähr. Bei der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln sind die jeweiligen Anwendungshinweise, Auflagen und Wartefristen einzuhalten. Im Zuge der Überprüfung bewilligter Pflanzenschutzmittel werden viele Indikationen und Auflagen angepasst. Es wird empfohlen, vor jedem Gebrauch DATAphyto oder die BLWDatenbank zu konsultieren. Resultate der Gezielten Überprüfung sind auf der BLWHomepage zu finden unter: https://www.blw.admin.ch/blw/de/home/nachhaltigeproduktion/pflanzenschutz/pflanzenschutzmittel/zugelassenepflanzenschutzmittel.html 2 Extension Gemüsebau 03/2017 28. März 2017

Gemüsebau Info Schädling / Krankheit Hinweis Aktivitäten Stand Pflanzenschutzempfehlungen für die genannten Kulturen vor 7 Tagen aktuell DATAphyto / Dokumente / PflanzenschutzmittelListen * Merkblatt FiBL** Schnecken + + (Deroceras reticulatum, Arion spp.) Blumen und Kopfkohle / Rosen und Blattkohle / Kohlrabi Dokumente / Allgemeine Informationen S. 7 (7) Gefleckter Kohltriebrüssler (Ceutorhynchus pallidactylus) ++ ++ 24 Blumen und Kopfkohle / Rosen und Blattkohle / Kohlrabi / Speisekohlrüben / Radies / Rettich / Rucola Erdflöhe, Kugelspringer + + (Phyllotreta spp., Sminthuridae) 28 Blumen und Kopfkohle / Rosen und Blattkohle / Kohlrabi / Speisekohlrüben / Radies / Rettich S. 12 (7) Kohlfliege (Delia radicum) siehe S. 1 27 S. 14 (11) Blumen und Kopfkohle / Rosen und Blattkohle / Kohlrabi / Radies / Rettich / Rucola Kohlmottenschildlaus (Aleyrodes proletella) + + 24, 68 S. 14 (10) Blumen und Kopfkohle / Rosen und Blattkohle / Kohlrabi / Radies / Rucola Falscher Mehltau Peronospora parasitica!*)!*) 24, 68 S. 10 (4) Kopfsalate / Blattsalate / Endivien / Blattzichorien und Löwenzahn Blattläuse (M. euphorbia, A. solani)!*) + 912 S. 6 (6) Falscher Mehltau, Graufäule (Bremia l., Botrytis c.) + + 912 S. 4 (2), S. 5 (3) Lauch / Zwiebeln / Knoblauch / Schnittlauch Lauchmotte (Acrolepiopsis assectella) + 3234, 40 S. 27 (3) Lauchminierfliege (Napomyza gymnostoma) siehe S. 2!*) 3234, 40 S. Petersilie Blattläuse (Cavariella aegopodii, Myzus persicae) + + 40 Falscher Mehltau + ++ (Plasmopara umbelliferarum) Bohnen / Gurken / Zucchetti / Tomaten / Paprika / Auberginen 40 Blattläuse (Myzus persicae, Aulacorthum solani, Macrosiphum euphorbiae, Aphis gossypii, u.a.) siehe S. 2 + 23, 2526, 2931 S. 44 (10), S. 52 (10), S. 59 (5) Extension Gemüsebau 03/2017 28. März 2017 3

Gemüsebau Info Ausführliche Tabellenlegende!*) Populationsentwicklung der Schadorganismen oder Veränderung der Stärke von Schadsymptomen Schaderreger verursacht keine Probleme. Schaderreger könnte auftreten, Kulturkontrollen empfehlenswert. Populationsgrösse des Schaderregers oder Stärke der Schadsymptome eindeutig zunehmend. Eine weitere Zunahme in den kommenden Tagen ist wahrscheinlich. Populationsgrösse des Schaderregers oder Ausmass der neu auftretenden Schadsymptome abnehmend. Eine weitere Abnahme in den kommenden Tagen ist wahrscheinlich. Beurteilung für das mögliche Ausmass der Schadsymptome + ++ +++ Schaderreger oder Schadsymptome wurden lokal oder regional festgestellt. Die Stärke der bereits aufgetretenen Schäden oder der aufgrund der jetzigen Situation erwarteten Schäden rechtfertigen eine Bekämpfung im Allgemeinen nicht, lokal können aber Probleme auftreten. Kulturkontrollen sind ratsam. Schaderreger tritt verbreitet auf oder Schadsymptome wurden verbreitet festgestellt. In Befallsgebieten müssen Schäden über der Toleranzgrenze erwartet werden. Eine Kulturkontrolle wird dringend empfohlen, um die Notwendigkeit einer Bekämpfung zu beurteilen. Schaderreger verursacht verbreitet ernsthafte Ertragsausfälle. Durchführung von Bekämpfungsmassnahmen anhand der Ergebnisse von Kulturkontrollen. * InternetPflanzenschutzmitteldatenbank DATAphyto: http://dataphyto.agroscope.info ** Homepage FIBL (Ausgabe 2014): pflanzenschutzempfehlung.html Impressum Beiträge lieferten: Daniel Bachmann, Strickhof, Winterthur (ZH) Suzanne Schnieper, Liebegg, Gränichen (AG) René Total, Agroscope https://www.fibl.org/de/shop/artikel/c/gem/p/1284 Herausgeber: Agroscope Redaktion: Cornelia Sauer, Matthias Lutz, Serge Fischer, Lucia Albertoni Mauro Jermini (Agroscope) und Martin Koller (FiBL) Zusammen Kant. Fachstellen und Forschungsinstitut für biologischen Landbau arbeit: (FiBL) Copyright: Agroscope, Schloss 1, Postfach, 8820 Wädenswil www.agroscope.ch Adressänderungen, cornelia.sauer@agroscope.admin.ch Cornelia Sauer, Agroscope Bestellungen: 4 Extension Gemüsebau 03/2017 28. März 2017

Merkblatt Unterscheidung und Bekämpfung von Blattläusen im gedeckten schweizerischen Gemüsebau November 2008 Unterscheidung und Bekämpfung von Blattläusen Autoren Marcus E. Schmidt Cornelia Sauer Erich Städler Impressum Herausgeber: Extension Gemüsebau Forschungsanstalt Agroscope ChanginsWädenswil ACW, 8820 Wädenswil www.agroscope.ch 2010, ACW Fotos ACW Es ist wichtig, die einzelnen Blattlausarten zu unterscheiden. Bei der chemischen Bekämpfung sind die unterschiedlichen Resistenzen von Bedeutung, bei der Bekämpfung mit Nützlingen die Wirtsspezifität einzelner Nützlinge. Blattläuse setzen ihre Jungen lebend ab. Die Jungtiere sind nur durch Spezialisten unterscheidbar, weshalb in der Regel nur die Körpermerkmale der ausgewachsenen Läuse zur Bestimmung verwendet werden. Die Kartoffelblattläuse können bereits früh im Jahr auftreten, die Gurkenblattlaus dagegen findet sich erst im Mai ein. Das Auftreten aber kann von Betrieb zu Betrieb je nach Klimabedingungen und den Überwinterungsmöglichkeiten variieren. Alle Stämme der Gurkenblattlaus in Europa sind resistent gegen Pirimor, bei einigen Stämmen der Pfirsichblattlaus ist die Resistenz gegen Phosphorsäureester und Pyrethroide bekannt. Beschreibung der häufigsten Arten von Blattläusen Die Beschreibung der Blattläuse in der Tabelle bezieht sich auf die flügellosen, ausgewachsenen Stadien, die sich meist stark von den geflügelten unterscheiden. Diese haben durch die Flügel einen anderen Körperbau und meist sind Kopf und Brust dunkel oder schwarz gefärbt. Zur Bestimmung ist anfangs eine Lupe mit einer 10fachen Vergrösserung hilfreich. Gemäss der Abbildung 1 sind Körperlänge, form und farbe, die Fühler, die Hinterleibsröhrchen, der Schwanz und weitere besondere Merkmale von Bedeutung. Schwarze Bohnenblattlaus (Aphis fabae) Pfirsichblattlaus (Myzus persicae) Grüngestreifte Kartoffelblattlaus (Macrosiphum euphorbiae)

Merkblatt Gurkenblattlaus (Aphis gossypii) Abbildung1: Ungeflügelte Blattlaus Grüngefleckte Kartoffelblattlaus (Aulacorthum solani) Beschreibung der fünf im gedeckten Anbau häufigsten Arten von ausgewachsenen, ungeflügelten Blattläusen Pfirsichblattlaus (Myzus persicae) Grüngestreifte Kartoffelblattlaus (Macrosiphum euphorbiae) 1,5 2,6 mm, birnenförmig 2,7 3,6 mm, birnenförmig, länglich Variation von hellgrün bis rötlich Hauptsächlich grünlich glänzende, aber auch rötliche Formen, z. T. mit Wachs, rötliche Augen hell, etwas kürzer als der Körper 1,2 mal so lang wie der Körper Schwanz Besonderheiten Länge/Form Farbe Fühler Hinterleibsröhrchen an der Spitze mittel Weder farblich noch leicht keulenförmig sonst von Auge und erkennbare beson dunkel dere Merkmale. sehr lang lang Bei grünlichen Formen ist ein dunkelgrüner Längsstrich in der Mitte des Rückens deutlich sichtbar. Lange Beine. Grüngefleckte Kartoffelblattlaus (Aulacorthum solani) Gurkenblattlaus (Aphis gossypii) Schwarze Bohnenblattlaus (Aphis fabae) 1,8 3,0 mm, eiförmig 1,4 1,8 mm, rundlich 1,5 2,6 mm, rundlich blass oder hellgrün, auch dunklere Formen Variation von blassgraugrün bis fast schwarz Gräulichmattschwarz, helle Fühler und Beine 1,3 1,5 mal so lang wie der Körper 0,7 mal so lang wie der Körper kürzer als die Körperlänge lang, nach innen gerichtet kurz und dunkel, sie heben sich deutlich von der helleren Körperfärbung ab kurz, schwarz, stark nach aussen gerichtet mittel kurz, heller als Röhrchen kurz und dunkel Am Ansatz der Hinterleibsröhrchen ist jeweils ein dunkelgrüner, runder Fleck. Bei den Larven ist der Rücken mit hellem Wachspuder bedeckt. Ältere Larven können mit einem weissen Wachspuder überzogen sein und wirken dann grau. 2 Blattläuse November 2008