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Transkript:

Hilfsstoffe Praktikum Arzneimittelanalytik, Toxikologie, Drug Monitoring und umweltrelevante Untersuchungen 8. Semester Hilfsstoffe Organische Träger Fructose Glucose Lactose Saccharose Sorbit Stärke Cellulose Anorganische Träger Bolus Talkum Calciumcarbonat Calciumphosphat Magnesiumoxid Natriumchlorid Titandioxid Zinkoxid 1

Hilfsstoffe Salbengrundlagen Hydrophile Salbe Lanolin Polyethylenglykolsalbe Vaseline Wollwachsalkoholsalbe Zäpfchengrundlagen Hartfett Polyethylenglykol Anorganische Hilfsstoffe ca. 50-100 mg Substanz glühen -Gase, Geruch? (Vorsicht!!!) -Thermochromie Rückstand löslich in Wasser oder verd. Säuren? -z.b. NaCl oder MgO: Abtrennung der Arzneistoffe nicht erforderlich Rückstand unlöslich in Wasser oder verdünnten Mineralsäuren? -z.b. Talkum: Trennung von Hilfs- und Arzneistoffen (Extraktion mit weinsaurem Ethanol) 2

Trennungsgang für anorganische Hilfsstoffe Verbrennungsrückstand in Wasser aufschlämmen: Niederschlag: CaCO 3 /Ca 3 (PO 4 ) 2 MgO Bolus Talkum (Al-Silikat) (Mg-Silikat) Lösung: NaCl alkal. alkal. neutral neutral Versetzen mit verd. HCl: Nachweis von Na : Lösung: CaCl 2 MgCl 2 Niederschlag: Bolus Talkum -durch gelbe Flammenfärbung Nachweis von Ca 2 : Nachweis von Mg 2 : Basischer Aufschluss (im Nickeltiegel!) -Nachweis von Cl - -ziegelrote Flammenfärbung -als Ca-Oxalat -als Mg(NH 4 )PO 4 -mit alkal. Titangelblsg. als hellroter Farblack Nachweis von Al 3 : -als Al(OH) 3 violette Färbung durch Phenolphtalein nach CaF 2 Zusatz Nachweis von Mg 2 : wie bei MgCl 2 -mit Chinalizarin als rot-violetter Farblack Identifizierung weiterer anorg. Hilfsstoffe ZnO fällt im o.g. Trennungsgang als ZnCl 2 (ZnO ist in verd. HCl löslich) -Thermochromie -Zugabe von NaOH: Zn(OH) 2 ; anschl. löslich im Überschuss: [Zn(OH) 4 ] 2- TiO 2 fällt im o.g. Trennungsgang als unlöslicher Rückstand an -Thermochromie -[Ti(OH) 2 (H 2 O) 4 ]SO 4 H 2 O 2 (3%) : [TiO 2 H 2 O] 2 Peroxotitankation (orange) Ca 3 (PO 4 ) 2 fällt im o.g. Trennungsgang als CaCl 2 an Ca 2 : Flammenfärbung / Nachweis als Calciumoxalat PO 3- : 4 Nachweis als (NH 4 ) 3 [P(Mo 3 O 10 ) 4 ] NaCl fällt im o.g. Trennungsgang als NaCl-Lösung an Na : Flammenfärbung Cl - : Nachweis als AgCl 3

Fructose Glucose Lactose Saccharose Sorbit Stärke Cellulose Organische Hilfsstoffe Organische Hilfsstoffe Abtrennung schwieriger als bei anorganischen Stoffen Stärke muss vor dem Stas-Otto-Trennungsgang abgetrennt werden Fehling Smp. [ C] Reaktion Fructose 100-105 Seliwanoff-Probe Glucose 140-150 Glucotest - Stäbchen Lactose 200-205 Wöhlk-Probe Saccharose - (nach H : ) 180-190 Seliwanoff-Probe Sorbitol - 90-95 nach Oxidation Molisch-Rkt. Stärke - blauer Komplex mit Iod 4

Organische Hilfsstoffe Zusätzliche Identifizierung: DC-Identifizierung der Zucker und Zuckeralkohole Osazon-Bildung mit Phenylhydrazin Mikroskopieren (Stärke/Cellulosepulver) Reaktion nach Fehling: Nachweis von Hydroxycarbonyl-Verbindungen es reagieren alle reduzierenden Verbindungen (Ascorbinsäure etc.) Erhitzen mit Fehlingscher Lösung (alkal. Cu 2 -tartrat): Niederschlag aus Cu 2 O Voraussetzung: Zucker mit Halbacetalstruktur 1 3 R O H 2 OH - R O OH H 2 O 2 e - 2 1 2 Cu 2 2 e - 2 Cu 1 2 Cu 1 2 OH - Cu 2 O H 2 O 1 R O H 2 2 Cu 2 4 OH - 3 R O OH 1 Cu 2 O 2 H 2 O Suppositorien- und Salben-Grundlagen Hydrophile Salbe 35 % Vaseline 35 % dickflüssiges Paraffin 30 % emulgierender Cetylstearylalkohol Lanolin Wollwachsalkoholsalbe Vaseline Polyethylenglykolsalbe Hartfett Typ A: mind. 90% Cetylstearylalkohol mind. 7 % Natriumcetylstearylsulfat 65 % Wollwachs 15 % dickflüssiges Paraffin 20 % Wasser 93,5 % Vaseline 6 % Wollwachsalkohole 0,5 % Cetylstearylalkohol Kohlenwasserstoffe 50 % PEG 300 50 % PEG 1500 Mono-, Di- und Tri-Glyceride Gesättigte Fettsäuren (C 10 -C 18 ) 5

Suppositorien- und Salben-Grundlagen Nachweise: Hydrophile Salbe (Nachweis des Sulfats nach Hydrolyse der Cetylstearylsulfatester) - Salbe und Ethanol zu Sieden erhitzen, filtrieren, Filtrat eindampfen, Rückstand in verd. HCl lösen, Volumen der Lösung auf die Hälfte eindampfen, filtrieren Filtrat BaCl 2 : BaSO 4 Polyethylenglykolsalbe/Polyethylenglykol (Nachweis von Dioxan) - Salbe H 2 SO 4 konz. vorsichtig erhitzen, Dämpfe durch Gärröhrchen mit HgCl 2 -Lsg. leiten: weißer Niederschlag Hartfett Ph. Eur. Identität mittels DC Suppositorien- und Salben-Grundlagen Lanolin / Wollwachsalkoholsalbe (Nachweis des Cholesterols) Liebermann-Burchard-Reaktion: Steroidnachweis Versetzen mit Acetanhydrid / H 2 SO 4 konz. : rot grün HO Ac 2 O/H 2 SO 4 strukturelle Voraussetzungen: -C3 OH-Gruppe oder latente OH-Gruppe -C4 oder C6 Doppelbindung 6

Analysengang aus Petrolether-löslichen Salbengrundlagen Hydrophile Salbe Lanolin Vaseline Wollwachsalkoholsalbe Hartfett Petrolether-unlösliche Arzneistoffe: Abdekantieren: Stas-Otto-Gang Säuren: Petrolether mit 3N NaOH extrahieren, wässrige Phase mit 3N H 2 SO 4 ansäuern, mit Diethylether/Ethylacetat extrahieren Basen: Petroletherphase mit 3N H 2 SO 4 extrahieren, wässrige Phase mit 3N NaOH alkalisieren, mit Diethylether/Ethylacetat extrahieren Neutralstoffe: verbleiben in der Petroletherphase Analysengang aus Petrolether-löslichen Salbengrundlagen Dünnschichtchromatographische Identifizierung der Salbengrundlagen Fließmittel: n-hexan Diethylether Eisessig :90 T :10 T : 1 T 7

Analysengang aus Polyethylenglykolsalben und Polyethylenglykolsuppositorien wasserunlösliche Substanzen: abtrennen durch Dekantieren Basen und Neutralstoffe: Lösung mit 3N NaOH alkalisieren und mit Diethylether extrahieren Säuren: wässrige Phase mit 3N H 2 SO 4 ansäuern und mit Diethylether extrahieren 8