Medizinisch beruflich orientierte Rehabilitation am 18. Oktober 2017 in Bregenz. Thomas Keck Erster Direktor Deutschen Rentenversicherung Westfalen

Ähnliche Dokumente
Case Management aus Sicht der Rentenversicherung

9. Enquete Arbeitsfähigkeit

Vernetzung stärken Berufliche Integration verbessern

Bedarfsanalyse der Leistungen zur medizinisch-beruflichen Rehabilitation aus der Sicht der gesetzlichen Rentenversicherung

Soziale Arbeit in der Medizinischberuflich orientierten Rehabilitation

Prävention und Rehabilitation die Eckpfeiler der Zukunft für Teilhabe und Integration

Strategie der Zukunft: MBOR in Forschung und Praxis

Welches Leistungsprofil wird von den Einrichtungen der - ambulanten und stationären - Suchthilfe zukünftig erwartet?

Mehr Arbeitswelt in der Rehabilitation durch den Betriebsarzt

MBOR Trägermanagement der DRV Bund

Neue Möglichkeiten durch Flexi-Rente und Co. Christof Lawall (DEGEMED e.v.)

MBOR Anforderungen, Umsetzung, Erfahrungen und Ausblick. Marco Streibelt Deutsche Rentenversicherung Bund Abteilung Rehabilitation

Firmenserviceprojekt der DRV Berlin-Brandenburg

Rundschreiben. Neue bundeseinheitliche Reha-Formulare. Abteilung für Rehabilitation

Eckpunktepapier der DRV: Förderung der beruflichen Integration im Anschluss an die Medizinisch-beruflich orientierte Rehabilitation

Berufliche Orientierung in der medizinischen Rehabilitation: Ansätze der Regionalträger der DRV

Wieder gut im Leben. Medizinisch-beruflich orientierte Rehabilitation

Demographische Entwicklung Auswirkungen auf das Reha-System

Starker Service. Starke Firma.

Welche Chancen ergeben sich durch die Neuregelungen für die Kinderund Jugendlichenrehabilitation der Deutschen Rentenversicherung?

Starker Service. Starke Firma.

Sicherung der Nachhaltigkeit von Leistungen der Suchtrehabilitation aus Sicht der Deutschen Rentenversicherung Bund

Berufliche Teilhabe integrationsorientiert sichern

Starker Service. Starke Firma.

Beratung als zentrale Ressource im Rehabilitationsprozess welche Beratungs- und Steuerungskompetenzen werden benötigt?

Perspektiven der Suchtrehabilitation - aus Sicht der DRV Bund

Maßnahmen der Deutschen Rentenversicherung zur frühzeitigen Erkennung von Rehabilitationsbedarf bei somatischen und psychsomatischen Erkrankungen

Praxisdialog 2016 Prävention vor Rehabilitation vor Rente Neue Herausforderungen für die Rentenversicherung

Neue Konzepte und Strukturen der Kinder- und Jugendlichenrehabilitation in der Deutschen Rentenversicherung

Betriebliche Eingliederung beginnt in der Klinik. DVSG Fachtagung Kassel, Christof Lawall DEGEMED e.v.

Projekte zum Thema "Betriebliches Eingliederungsmanagement" Kostenlose Serviceleistungen der Deutschen Rentenversicherung Rheinland-Pfalz

Medizinisch-beruflich orientierte Rehabilitation (MBOR)

In der Region liegt die Kraft

Präventionsleistungen der gesetzlichen Rentenversicherung

Stärke durch Vernetzung

Medizinisch-beruflich orientierte Rehabilitation (MBOR):

Prävention wichtiger denn je für Betrieb und Rentenversicherung Erster Direktor Hubert Seiter DRV Baden-Württemberg

Rentenantragsteller als Problemgruppe in der Rehabilitation eine Effektivitätsstudie

Die neuen gesetzlichen Regelungen zur Kinderund Jugendrehabilitation im Flexirentengesetz

Psychische Gesundheit und Arbeit

Medizinische Rehabilitation ein Weg zurück an die Arbeitsstelle?

Psychische Erkrankungen im Arbeitskontext Vorstellung des neuen Positionspapiers der Deutschen Rentenversicherung (DRV)

-Schule in der Reha- Gliederung. 1. Berufliche Orientierung in der medizinischen Rehabilitation. Managementtagung des BUSS

Therapiezentrum Winterberg GmbH. +++ Die Spezialisten für die ambulante orthopädische Rehabilitation +++

MBOR Assessments- und Interventionen Vorgehen der Klinik Münsterland

Die Rückkehr an den Arbeitsplatz optimal. vorbereiten und begleiten durch. Soziale Arbeit in der med. Rehabilitation

Betriebliche Gesundheitsförderung: Was tut die Deutsche Rentenversicherung?

Eckpunkte der Förderung

VerhaltensMedizinische Orthopädie

Aufgaben, Ziele und Möglichkeiten des Integrationsfachdienstes bei der Förderung der Teilhabe schwerbehinderter Menschen am Arbeitsleben

arbeitsbezogene medizinische Rehabilitation Abhängigkeitskranker 2002

Leistungsempfehlung und Inanspruchnahme von Nachsorge: Analysen umfangreicher Daten der Rentenversicherung

Medizinisch-beruflich orientierte Rehabilitation (MBOR) in Deutschland

Kinder- und Jugendlichenrehabilitation zur Erhaltung der Teilhabe und frühzeitigen Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit

Das FINE-Angebot der BDH-Klinik Hess. Oldendorf

Gesundheitssystem: Kostenfaktor oder Garant für eine leistungsfähige Volkswirtschaft? Strategien der Deutschen Rentenversicherung

Arbeitswelt heute Anforderungen an die psychosomatische Rehabilitation

Die beste Investition in die Zukunft: Kinder- und Jugendrehabilitation. Fachtagung Psychosomatische. Kinder- und Jugendrehabilitation

Poststationäre Maßnahme: Wer nimmt teil? Daniela Huber (1)

Firmenservice. Ein Beratungsangebot der Deutschen Rentenversicherung

Vereinbarung. zwischen. dem Verband Deutscher Betriebs- und Werksärzte e.v. Berufsverband Deutscher Arbeitsmediziner (VDBW e.v.)

MBOR NEUE KRAFT FÜR DEN BERUF

Fachtagung Rehabilitation am 19. April 2012 in Münster

Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (BAR) e. V. in Frankfurt am Main. Dr. Helga Seel Geschäftsführerin. 28. Februar / 1. März 2013 in Berlin

Älterwerdende Belegschaften: eine Herausforderung und Aufgabe für die Schwerbehindertenvertretungen in den Unternehmen

Rehabilitation als Chance zur betrieblichen Wiedereingliederung

VDBW - Regionalforum Arbeitsmedizin 2011 am

Rechtsgrundlage: 31 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 SGB VI

Vereinbarung. zwischen dem. Verband Deutscher Betriebs- und Werksärzte e.v. -Berufsverband Deutscher Arbeitsmediziner- (VDBW e.v.

Reha Innovativen Impulsvortrag von Herrn Matthias Nagel

Übersicht über die Rehabilitation der Deutschen Rentenversicherung

Wirksamkeit von medizinisch-beruflich orientierter Rehabilitation (MBOR) in der klinischen Praxis F. Zinram, A. Kobelt & M.

1. Aufklärungsschreiben an den Versicherten und Einholung der Einverständniserklärung, dass eine SBB zur Prüfung einer

Fachtagung LWV Hessen / DGB aktiv² - gemeinsam Handeln im Betrieb

Nutzerorientierung und Patientenwünsche in der medizinischen Rehabilitation

(Psycho)soziale Diagnosen der Sozialen Arbeit im Gesundheitswesen am Beispiel MBOR

Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM)

Zur praktischen Umsetzung der Medizinischberuflich orientierten Rehabilitation (MBOR) in der stationären Rehabilitation

Unterstützte Beschäftigung durch Finanzierung der Deutschen Rentenversicherung

Strategien zur beruflichen (Re-)Integration von gesundheitlich belasteten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern

TeNoR: Telefonische Nachsorge in der orthopädischen Rehabilitation. Entwicklung und Evaluation eines Nachsorge-Konzepts für MBOR-Rehabilitanden

Sozialarbeit in der Rehabilitation

Case-Management aus Sicht der DRV Westfalen

Starker Service. Starke Firma.

GESUNDHEITSWESEN 2.0 ANFORDERUNGEN DER PRAXIS. Bundeskongress Münster What s App DVSG!?

Starker Service. Starke Firma.

Sommersymposium Strategien zur beruflichen (Re-)Integration von gesundheitlich belasteten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern

Unterstützung für Patientinnen und Patienten, Angehörige und Kinder. - Leben mit Krebs

Verbesserung der beruflichen Integration von Menschen mit Behinderung. Brücke zur Arbeitswelt

Beruf und Beschäftigung bei chronischer Erkrankung. Hilfe zur Entwicklung von Genesungspotentialen

Strategien zur Personenzentrierung und zum Fallmanagement. Fachtagung ganztägig ambulante Rehabilitation 11. Mai 2017 in Berlin

Gestaltung des Zugangs in die medizinische Rehabilitation aus Sicht von GKV und DRV

Forschungsprojekt SoKo - Förderung sozialer Kompetenzen bei Rehabilitandinnen und Rehabilitanden in besonderen beruflichen Problemlagen

Case-Management zur Berufsorientierung bei Leistungen zur Rehabilitation Abhängigkeitskranker

Die Bedeutung der Abstinenz aus Sicht der Deutschen Rentenversicherung Bund

Herzlich Willkommen. zur Fortbildung. Schnittstelle Rehabilitation und Arbeitswelt. In Kooperation mit

Schnittstelle. Rehabilitation und Arbeitswelt

Fachkräftemangel als Chance für die berufliche Rehabilitation? Neue Wege und Konzepte zur Zusammenarbeit von Unternehmen und Berufsförderungswerken.

Schnittstelle Klinik/Betrieb aktuelle Rechtsfragen

FIEZ Studie der DRV Rheinland-Pfalz: Berufsbezogene Orientierung der Klinik aus der Perspektive der Mitarbeiter

Transkript:

Medizinisch beruflich orientierte Rehabilitation am 18. Oktober 2017 in Bregenz Thomas Keck Erster Direktor Deutschen Rentenversicherung Westfalen 1

Rahmenbedingungen und Herausforderungen Zahlen und Fakten Lösungsstrategien Prävention Medizinisch - beruflich orientierte Rehabilitation RehaFuturReal und Case Management Fazit 2

Münster, 27. 10. 2005 Rahmenbedingungen und Herausforderungen Steigende Lebenserwartung bei sinkender Geburtenrate Rückgang des Erwerbstätigenpotentials und steigender Anteil älterer Arbeitnehmer Veränderung des Patientenklientels hin zu multimorbiden und chronisch Erkrankten Bis 2017 steigender Reha-Bedarf (Babyboomer erreichen reharelevantes Alter), danach starker Abfall Zunehmende Anzahl von Anträgen auf Erwerbsminderungsrente Drohender Fachkräftemangel Ab 2033 steigende Wachstumsraten bei den Pflegebedürftigen* *Eintritt der geburtenstarken Jahrgänge in das Pflegealter/Rothgang et al. 2012) 3

Rahmenbedingungen und Herausforderungen Bewilligungen nach Alter (DRV Westfalen)* Quelle: hausinterne Auswertung Sy94 / * nur allgemeine medizinische Rehabilitation 4

Rahmenbedingungen und Herausforderungen Beschäftigungsquote älterer Arbeitnehmer (55-64 Jahre) im europäischen Vergleich 2016 Quelle: eurostat / Statistisches Amt der Europäischen Union, Pressemitteilung vom 25.04.2017 5 Abteilung für Rehabilitation_20.09.2017_Gö_Kl

Rahmenbedingungen und Herausforderungen Integriertes Rehabilitationsverständnis 6

Flexi-Rentengesetz Änderungen für den Rehabilitationsbereich: Aufwertung und Verbesserung der Prävention, der Nachsorge und der Kinderrehabilitation Keine sonstigen Leistungen mehr nach 31 SGB VI, sondern eigene Rechtsvorschriften ( 14, 17, 15a SGB VI) Konkretisierung in gemeinsamen Richtlinien zur einheitlichen Rechtsanwendung Präventionsleistungen durch die Rentenversicherung sind nicht mehr nur bei gesundheitsgefährdenden Beschäftigungen möglich Kinderrehabilitation kann künftig auch ambulant durchgeführt werden; der Bezug zur späteren Erwerbsfähigkeit wird gesetzlich verankert; erweiterte Mitnahmemöglichkeit von Familienangehörigen Wegfall der Budgetbegrenzung 7 Abteilung für Rehabilitation_20.10.2017_Ha_Kl

Rahmenbedingungen und Herausforderungen Zahlen und Fakten Lösungsstrategien Prävention Medizinisch - beruflich orientierte Rehabilitation RehaFuturReal und Case Management Fazit 8

Zahlen und Fakten Anträge und Bewilligungen bei Leistungen zur med. Rehabilitation (DRV Westfalen) Vergleich 2015-2016 Anträge: 0,0 % Bewilligungen: +3,89 % Quelle: Anträge-Bewilligungen, Antragsarten 11; Reha-Antragsstatistik 3 RSVwV 9

Zahlen und Fakten Anträge und Bewilligungen bei Leistungen zur med. Rehabilitation (DRV gesamt) Vergleich 2015-2016: Anträge: -0,72 % Bewilligungen: +1,62 % Quelle: Statistik über Anträge und ihre Erledigung nach 3 RSVwV, Tab 031.0 u. Tab. 071.0 (medizinische Leistungen und sonstige Leistungen; ohne Sucht/KHB) 10

Zahlen und Fakten Anteil der AHB an allgemeinen med. Leistungen (DRV Westfalen) Quelle:hausinterne Auswertung Info-System; durchgeführte Leistungen; Anteil AHB - Antragsart 11 11

Zahlen und Fakten Anteil der AHB an allgemeinen med. Leistungen (DRV gesamt) Quelle:Reha-Statistik-Band 2016; (Reha-Statistiken der Deutschen Rentenversicherung 2016) 12

Zahlen und Fakten Krankheitsspektrum stationäre Leistungen 2016 (DRV Westfalen) Quelle: hausinterne Auswertung Sy 94; Info-System 61; ohne Sucht + KiHB, Durchführungsart alle; AHB alle; 2014 Quelle: Info-System Reha; ohne Sucht + KiHB, Durchführungsart alle; AHB alle; 2016 13

Zahlen und Fakten Krankheitsspektrum AHB 2016 (DRV Westfalen) Quelle: hausinterne Auswertung Sy 94; Info-System 61; ohne Sucht + KiHB, Durchführungsart alle; AHB alle; 2014 Quelle: Info-System Reha; ohne Sucht + KiHB, Durchführungsart alle; AHB alle; 2016 14

Zahlen und Fakten Münster, 27. 10. 2005 Ganztägig ambulant durchgeführte Reha-Leistungen (DRV Westfalen) Quelle: Info-System 61; Entwicklung-Diagramm n. Durchführungsart, Antragsart 11 15

Rahmenbedingungen und Herausforderungen Zahlen und Fakten Lösungsstrategien Prävention Medizinisch - beruflich orientierte Rehabilitation RehaFuturReal und Case Management Fazit 16

Lösungsstrategien Aufgabe der Rentenversicherung: Unterstützung der (älteren) Beschäftigten beim Verbleib im Erwerbsleben bis zum regulären Rentenalter und darüber hinaus (Flexi-Rentengesetz) Hierfür bedarf es einer umfassenden, qualitativ hochwertigen Beratung eines möglichst frühzeitigen Einsatzes von Maßnahmen der Sicherstellung eines möglichst nahtlosen Übergangs von der medizinischen in die berufliche Rehabilitation auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnittene, passgenaue und beruflich orientierte Rehabilitationsleistungen (MBOR) eines funktionierenden Netzwerkes unter Einbeziehung insbesondere auch der Sozialdienste der Reha-Einrichtungen als wichtige Kooperationspartner 17

Lösungsstrategien Früher Zugang zur Leistung ist entscheidend! Erwerbsminderung erheblich gefährdete/ geminderte Erwerbsfähigkeit gefährdete Erwerbsfähigkeit Erwerbsfähigkeit Zeitpunkt bisher Zeitpunkt neu Rente Rehabilitation Prävention D. Vieregge, Betriebsservice Gesunde Arbeit 18

Rahmenbedingungen und Herausforderungen Zahlen und Fakten Lösungsstrategien Prävention Medizinisch - beruflich orientierte Rehabilitation RehaFuturReal und Case Management Fazit 19

Prävention Persönliche Voraussetzungen Beginnende Funktionsstörung mit spezifischer beruflicher Problemlage oder Belastung Kriterien hierfür können sein Auffällige AU-Zeiten (analog zu 84 Abs. 2 SGB IX) Besondere Belastungsfaktoren (z.b. beruflich sozialer oder familiärer Art) Probleme mit Gewicht, Ernährung Schmerzproblematik, z.b. Rücken Auffällige Medikation aber dadurch noch kein Rehabilitationsbedarf 20

Prävention Zugangswege Antragsstellung durch Versicherten Arbeitgeber im Rahmen von Betriebsservice Gesunde Arbeit Angebot bei abgelehnter Leistung zur medizinischen Rehabilitation Angebotsschreiben mit Vorschlag einer konkreten Präventionsleistung 21

Rahmenbedingungen und Herausforderungen Zahlen und Fakten Lösungsstrategien Prävention Medizinisch - beruflich orientierte Rehabilitation RehaFuturReal und Case Management Fazit 22

Medizinisch - beruflich orientierte Rehabilitation (MBOR) Maßnahmen Fokussierung der Therapien auf Berufs- und Arbeitswelt Ausrichtung auf beruflich relevante personale Ressourcen und beruflichen Kontext am alten/angestrebten Arbeitsplatz Durchgängiger und konkreter Arbeitsplatzbezug Weiterentwicklung erwerbsbezogener Strategien 23

MBOR Ziel und Abstufungen Ziel: Stärkung der beruflichen Ressourcen und nachhaltige berufliche Integration MBOR-Abstufungen durch unterschiedliche berufliche Problem-lagen bei Rehabilitanden: Stufe A: Basisangebot (für alle Rehabilitanden) Stufe B: MBOR-Kernmaßnahmen (für Rehabilitanden mit besonderen beruflichen Problemlagen) Stufe C: spezifische MBOR-Maßnahmen (für Rehabilitanden, bei denen trotz MBOR-Kernmaßnahmen eine Rückkehr an ihren alten oder einen entsprechenden Arbeitsplatz nicht absehbar ist) 24

MBOR - Anforderungsprofil Zielgruppe lange Arbeitsunfähigkeit und/oder negativer Erwerbsprognose und/oder negativer subjektiver Erwerbsprognose und/oder sozialmedizinisch erforderlicher Veränderung Beschreibt den Rahmen einer anforderungsorientierten Diagnostik Inhalte und Ziele der beruflich orientierten Kernmaßnahmen Intensivierte Berufs- und Sozialberatung Berufsbezogene Gruppen, die auf die Bewältigung psychosozialer Stressoren zielen Arbeitsplatztraining, um die Bewältigung der am Arbeitsplatz geforderten Bewegungshandlungen zu unterstützen 25

MBOR Vorgehen DRV Westfalen Zuweisungssteuerung Steuerung erfolgt grundsätzlich durch die DRV Westfalen Reha-Einrichtungen haben die Möglichkeit, eigenständig einen MBOR-Bedarf festzustellen und anzuzeigen bzw. einen als MBOR- Fall zugewiesenen Fall dem normalen Konzept zuzuordnen Änderungen bedürfen der Zustimmung der DRV Westfalen 26

MBOR Vorgehen DRV Westfalen Umsetzungsstand Angebote der Stufe B: 4 eigene Reha-Einrichtungen Indikationen: Orthopädie, Psychosomatik und Kardiologie 11 federgeführte Einrichtungen Indikationen: Orthopädie, Psychosomatik, Neurologie, Kardiologie Angebot der Stufe C: Kooperation zwischen der Klinik Münsterland, Bad Rothenfelde, dem Berufsförderungswerk (BfW) Dortmund und der DRV Westfalen 27

Klinik Münsterland, BfW Dortmund und DRV Westfalen: MBOR Angebot der Stufe C Zielgruppe Trotz MBOR Angebot Stufe B negative Prognose für berufliche Wiedereingliederung Screeningverfahren Jeder Versicherter wird gescreent, unabhängig davon, ob durch Rentenversicherungsträger vorausgewählt oder nicht Verwandt werden Fragebögen und SIMBO-C und im Rahmen der Aufnahmeuntersuchung genutzt Nach der Aufnahmeuntersuchung wird eine Vorauswahl getroffen Interdisziplinäres MBOR-Planungsteam (Oberarzt, Psychologe, Sozial- und/oder Rehafachberaterin, Physiotherapeutin) trifft endgültige Entscheidung über MBOR-Stufe 28

Klinik Münsterland, BfW Dortmund und DRV Westfalen: MBOR Angebot der Stufe C Module der Stufe C, auf die abhängig von den individuellen Problemlagen zurückgegriffen werden kann - Arbeitsplatztraining/ Belastungserprobung - Analyse d. funktionellen Leistungsfähigkeit - Berufsbezogene Kurzassessment - Motivationsförderung/ Mobilisierung - Übergangsmanagement durch Reha-Fachberatungsdienst 29

Klinik Münsterland, BfW Dortmund und DRV Westfalen: MBOR Angebot der Stufe C Arbeitsplatztraining/ Belastungserprobung Ziele Überprüfung beruflicher und sozialer Kernkompetenzen, wie Arbeits- und Sozialverhalten, Arbeitsleistung, Dauerbelastbarkeit sowie der psychophysischen Belastbarkeit Inhalte Arbeitsplatztraining/ Simulation mit für den Arbeitsplatz angenäherten sowie für den Arbeitsplatz typischen Arbeitsmaterialien und Arbeitsanforderungen 30

Klinik Münsterland, BfW Dortmund und DRV Westfalen: MBOR Angebot der Stufe C Analyse der funktionellen Belastbarkeit Ziele Beurteilen der körperlichen Leistungsfähigkeit in Hinblick auf berufliche Neuorientierung Erstellen eines individuellen Fähigkeitsprofils zum Abgleich mit den Anforderungen in Frage kommender Arbeitsplätze Inhalte Standardisierte funktionelle Tests zur Feststellung der psychophysischen und kinesiophysischen Belastbarkeit 31

Klinik Münsterland, BfW Dortmund und DRV Westfalen: MBOR Angebot der Stufe C Berufsbezogenes Kurzassessment Ziele Erfassung (bzw. Ergänzung) des persönlichen und beruflichen Werdegangs und aktuellen Situation Erfassung und Reflextion beruflicher Potenziale, Tätigkeitswünsche und Entwicklungsperspektiven Analyse der Motivationslage im Hinblick auf die erforderliche berufliche Neuorientierung Inhalte Fragebögen, standardisierte Testverfahren,(teil) standardisierte Interviews, Beratungs-/Feedbackgespräche 32

Klinik Münsterland, BfW Dortmund und DRV Westfalen: MBOR Angebot der Stufe C Motivationsförderung/ Mobilisierung Ziele Mobilisierung durch Austausch mit anderen Betroffenen Heranführung an die Nutzung eines Jobportals, z.b. durch Erstellen eines persönlichen Profils Kennenlernen relevanter informationsquellen Ausbau der vorhandenen intrinsichern Motivation und Aufbau von Selbstwirksamkeitserwartungen Inhalte Gesprächs- und Informationsangebote in der Gruppe Einzelberatung 33

Klinik Münsterland, BfW Dortmund und DRV Westfalen: MBOR Angebot der Stufe C Übergangsmanagement durch Reha-Fachberatungsdienst Ziele Planung und Anbahnung der nächsten erforderlichen Schritte in den reurn to work Nachbetreuung/ Begleitung bei nachfolgenden Schritten Prozessoptimierung Inhalte Einzelgespräche Ggf. Hinzuziehung externer Unterstützer RehaFuturReal 34

MBOR Vorgehen DRV Westfalen Ausblick Flächendeckender Ausbau in allen betroffenen Indikationen Etablierung von MBOR-Angeboten der Stufe C Zielgenaue Identifizierung der Versicherten mit besonderen beruflichen Problemlagen Einzelfallbezogene Einbindung von AHB-Patienten 35

MBOR in der Kinderrehabilitation Therapieformen Bisher nur Verhaltenstherapie und nicht Verhältnistherapie Erforderlich ist auch Verhältnistherapie im Sinne von - Einbeziehung der Eltern / des häuslichen Umfeldes (u.a. Essen) - Einbeziehung der Schule / des Ausbildungsplatzes (Schulvermeider, psychische Verhältnisse) 36

MBOR - Konsequenzen... für die Leistungserbringer: Individualisierte Rehabilitationsangebote Erhöhter Aufwand aufgrund von berufsbezogener Diagnostik durch die verschiedenen Berufsgruppen, berufsbezogenen Gruppen und Arbeitsplatztraining Hohe Ansprüche an die internen Organisationsprozesse (z.b. bei Therapieplanung und Personaleinsatz sowie durch Intensivierung der Teamstrukturen) Spezialisierung durch gezielte Zu-/Einweisung 37

MBOR - Konsequenzen... für die Leistungsträger: Erweiterte Angebote erfordern eine Anpassung der Vergütung an die Leistung entweder durch - Zahlung eines Aufschlags auf den täglichen Vergütungssatz oder - Verlängerung der Verweildauer (Erhöhung der oberen Grenze der Verweildauerkorridore um 1,5 Tage durch die Gremien der DRV) (Vorgehensweise wird einrichtungsspezifisch von dem federführenden Rentenversicherungsträger verhandelt) Frage nach dem Mitteleinsatz bei begrenztem Budget 38

Rahmenbedingungen und Herausforderungen Zahlen und Fakten Lösungsstrategien Prävention Medizinisch - beruflich orientierte Rehabilitation RehaFuturReal und Case Management Fazit 39

40

RehaFuturReal Sozialmedizinischer Kurzbericht Kurzbericht des Sozialdienstes 41

RehaFuturReal für arbeitslose Rehabilitanden Besondere Problemlagen dieser Zielgruppe: Nur wenig Erkenntnisse über die Zielgruppe im Bereich LTA Ca. 2/3 aller Bewilligungen LTA dem Grunde nach betreffen arbeitslose Menschen Erheblich eingeschränkte Vermittlungschancen von gesundheitlich beeinträchtigten Arbeitslosen auf den Arbeitsmarkt (vgl. Fuchs, 2013) Arbeitslosigkeit macht krank und Krankheit und Behinderung haben vielfach zur Arbeitslosigkeit geführt (vgl. Mielck, 2005) Vielfach Aufforderung zur LTA-Antragstellung durch einen an-deren Leistungsträger (Krankenkasse, Agentur für Arbeit) oder das Jobcenter (interne Auswertung) 42

RehaFuturReal für arbeitslose Rehabilitanden 43

Der Netzwerkgedanke als Schlüsselaspekt Vernetzung mit dem Leistungsangebot der Rehabilitation der Rentenversicherung Arbeitgeber Verstanden als Kooperationspartner im Rehabilitationsprozess Aktive Einbindung Beratungsangebot für Rehabilitanden und Betriebe Aktive Beteiligung Leistungsberechtigter Verstanden als aktiver Beteiligter im Entscheidungsprozess Aktives, strukturiertes Rehabilitationsmanagement Netzwerkpartner Leistungserbringer der beruflichen Teilhabe (z. B. BFW) Integrationsfachdienst Andere Sozialleistungsträger 44

Case Management Schulung nach DGCC-Standard - Handlungskonzept Indikation von Case Management in der Rehabilitation: Komplexe Problemlage des Rehabilitanden Hohe Akteursdichte: Professionen, Behandlungsinstitutionen, mehrere Sozialleistungsträger, verschiedene Beteiligte (Arbeitgeber, Werksarzt, BEM-Team, Reha-Klinik, Berufliche Bildungsträger) Hilfen zur Ressourcenerschließung sind notwendig (Rehabilitand benötigt Unterstützung im Reha-Prozess) Reha-Prozess ist umfassend und der Integrationserfolg ist von verschiedenen Faktoren abhängig Der Rehabilitand wünscht Unterstützung 45

Case Management Schulung nach DGCC-Standard - Bedarfsermittlung 46

Case Management Schulung nach DGCC-Standard Die DRV Westfalen setzt eigene Case Manager ein. Dabei handelt es sich um Reha-Fachberater, die im Rahmen eines zertifizierten Schulungsprogramms (nach Standard der Deutschen Gesellschaft für Care und Case Management e.v. Schulungsleiter Prof. Dr. Hugo Mennemann) ausgebildet wurden, die im Interesse der Kunden den Reha-Prozess organisieren, Netzwerke bilden und nutzen, indem sie Gespräche mit den verschiedenen Akteuren (z.b. Arbeitgeber, Werksarzt, BEM-Team, Reha-Klinik, Berufliche Bildungsträger, andere Sozialversicherungsträger,...) führen, Hilfestellung beim Ausfüllen der erforderlichen Unterlagen leisten und durch eine enge Begleitung bei der Wiedereingliederung in den Job unterstützen. 47

Rahmenbedingungen und Herausforderungen Zahlen und Fakten Lösungsstrategien Prävention Medizinisch - beruflich orientierte Rehabilitation RehaFuturReal und Case Management Fazit 48

Fazit Nur gemeinsam können wir die Herausforderungen erfolgreich meistern! Für eine erfolgreiche berufliche (Re-)Integration gilt es die Beratungsqualität weiter auszubauen die Optimierung von Schnittstellen weiter voranzutreiben Netzwerke aufzubauen Kooperationen auszubauen ein umfassendes Case-Management fest zu etablieren 49

50

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Thomas.Keck@drv-westfalen.de 51