5. Phrasenstruktur 2

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Transkript:

5. Phrasenstruktur 2 Gereon Müller Institut für Linguistik Universität Leipzig www.uni-leipzig.de/ muellerg Gereon Müller (Institut für Linguistik) 04-006-1003: Syntax 24. April 2007 1 / 47

Gliederung Ditransitive Konstruktionen Zwei Analysemöglichkeiten: Ternäre vs. binäre Verzweigung Doppel-Objekt-Konstruktionen und Reflexivierung Allgemeines Reflexivpronomina in Doppel-Objekt-Konstruktionen Reflexivpronomina in Doppel-Objekt-Konstruktionen Reflexivpronomina in Doppel-Objekt-Konstruktionen Kausative und kleines v Linking Architektur des Systems Zu Aufgabe 1 Gereon Müller (Institut für Linguistik) 04-006-1003: Syntax 24. April 2007 2 / 47

Ditransitive Konstruktionen Ditransitive Verben und ihre Argumente Zwei Analysemöglichkeiten: Ternäre vs. binäre Verzweigung (1) a. Benjamin gave the cloak to Lee. b. Nathan received the cloak from Benjamin. (2) Ternäre Verzweigung (ternary branching): [ V gave [ NP the cloak ] [ PP to Nathan ]] Gereon Müller (Institut für Linguistik) 04-006-1003: Syntax 24. April 2007 3 / 47

Ditransitive Konstruktionen Ditransitive Verben und ihre Argumente Zwei Analysemöglichkeiten: Ternäre vs. binäre Verzweigung (1) a. Benjamin gave the cloak to Lee. b. Nathan received the cloak from Benjamin. (2) Ternäre Verzweigung (ternary branching): [ V gave [ NP the cloak ] [ PP to Nathan ]] Problem: Die Operation, die (2) erzeugen könnte, sieht unser System bisher nicht vor. (Verkettung führt immer zu binären Strukturen.) Gereon Müller (Institut für Linguistik) 04-006-1003: Syntax 24. April 2007 3 / 47

Ditransitive Konstruktionen Ditransitive Verben und ihre Argumente Zwei Analysemöglichkeiten: Ternäre vs. binäre Verzweigung (1) a. Benjamin gave the cloak to Lee. b. Nathan received the cloak from Benjamin. (2) Ternäre Verzweigung (ternary branching): [ V gave [ NP the cloak ] [ PP to Nathan ]] Problem: Die Operation, die (2) erzeugen könnte, sieht unser System bisher nicht vor. (Verkettung führt immer zu binären Strukturen.) (3) Binäre Verzweigung: [ V [ V gave [ NP the cloak ]] [ PP to Nathan ]] Gereon Müller (Institut für Linguistik) 04-006-1003: Syntax 24. April 2007 3 / 47

Probleme Ditransitive Konstruktionen Zwei Analysemöglichkeiten: Ternäre vs. binäre Verzweigung 1 Rekursion auf der intermediären X -Ebene? Gereon Müller (Institut für Linguistik) 04-006-1003: Syntax 24. April 2007 4 / 47

Probleme Ditransitive Konstruktionen Zwei Analysemöglichkeiten: Ternäre vs. binäre Verzweigung 1 Rekursion auf der intermediären X -Ebene? 2 Reihenfolge der Merkmalsüberprüfung? Gereon Müller (Institut für Linguistik) 04-006-1003: Syntax 24. April 2007 4 / 47

Probleme Ditransitive Konstruktionen Zwei Analysemöglichkeiten: Ternäre vs. binäre Verzweigung 1 Rekursion auf der intermediären X -Ebene? 2 Reihenfolge der Merkmalsüberprüfung? (4) Falsche Reihenfolge der Überprüfung:??Benjamin gave to Lee the cloak. (5) Pronomina in ditransitiven Kontexten: a. Benjamin gave it to Lee. b. *Benjamin gave to Lee it. Annahme: In (4) kann Bewegung der NP nach rechts erfolgen; diese Option haben Pronomina nicht. Gereon Müller (Institut für Linguistik) 04-006-1003: Syntax 24. April 2007 4 / 47

VP-Voranstellung Ditransitive Konstruktionen Zwei Analysemöglichkeiten: Ternäre vs. binäre Verzweigung Konstituententest: VP-Voranstellung (VP-preposing) (6) a. Benjamin said he would run away and he did [ run away ]. b. Benjamin said he would run away and [ run away ] he did. (7) a. Madeleine planned to catch the sardines and she did [ catch the sardines ]. b. Madeleine planned to catch the sardines and [ catch the sardines ] she did. (8) VP-Voranstellung bei ditransitiven Verben: a. Benjamin said he would give the cloak to Lee and [ give the cloak to Lee ] he did. b. *Benjamin said he would give the cloak to Lee and [ give the cloak ] he did to Lee. Gereon Müller (Institut für Linguistik) 04-006-1003: Syntax 24. April 2007 5 / 47

Tilgung Ditransitive Konstruktionen Zwei Analysemöglichkeiten: Ternäre vs. binäre Verzweigung (9) Tilgung bei ditransitiven Verben: a. Who gave the cloak to Lee? b. Benjamin did. c. *Benjamin (did) to Lee. Gereon Müller (Institut für Linguistik) 04-006-1003: Syntax 24. April 2007 6 / 47

Koordination Ditransitive Konstruktionen Zwei Analysemöglichkeiten: Ternäre vs. binäre Verzweigung (10) Koordination allgemein: a. [ The intrepid pirate ] and [ the fearful captain s mate ] sank the galleon. b. Owly [ hated the evil bat ] and [ loved the wise eagle ]. c. [ Lee s youngest ] and [ Dawn s oldest ] son ran away. Annahme: In (10-c) sind Lee s youngest und Dawn s oldest keine Konstituenten, trotz des scheinbar klaren Testergebnisses. Vielmehr handelt es sich um Koordination zweier vollständiger NPs, bei denen im ersten Fall N getilgt worden ist. Hierfür spricht, dass eine besondere Intonation notwendig ist in (10): Eine lange Pause nach youngest und ein besonderer Akzent auf son. (11) Koordination und Tilgung: [ Lee s youngest son ] and [ Dawn s oldest son ] ran away. Gereon Müller (Institut für Linguistik) 04-006-1003: Syntax 24. April 2007 7 / 47

Koordination 2 Ditransitive Konstruktionen Zwei Analysemöglichkeiten: Ternäre vs. binäre Verzweigung (12) Koordination bei ditransitiven Verben: a. Benjamin [ gave the cloak to Lee ] and [ sent the book to Nathan ]. b. Benjamin [ gave the cloak ] and [ sent the book ] to Lee. Aber: (12-b) hat wieder die verdächtige Pause (nach cloak) und die besondere Betonung (von to Lee), so dass Tilgung vorliegen könnte. (13) Koordination bei ditransitiven Verben, 2: Benjamin [ gave the cloak to Lee ] and [ sent the book to Lee ]. Gereon Müller (Institut für Linguistik) 04-006-1003: Syntax 24. April 2007 8 / 47

Eine binäre Alternative Ditransitive Konstruktionen Zwei Analysemöglichkeiten: Ternäre vs. binäre Verzweigung Beobachtung: Bisher hatten wir die Möglichkeit betrachtet, dass in [ V NP PP ] [ V NP ] eine Konstituente ist, oder dass nur [ V NP PP ] eine Konstiuente ist. Aber vielleicht ist ja hier [ NP PP ] eine Konstituente? (14) Koordination mit oder ohne Tilgung? a. Sam gave [ the cloak to Lee ] and [ the magic chalice to Matthew ]. b. Sam [ gave the cloak to Lee ] and [ gave the magic chalice to Matthew ] Beobachtung: Hier erfolgt keine obligatorische Pause nach gave, und es gibt kein besonderes Intonationsmuster. Dies ist möglicherweise ein Argument dafür, dass the cloak to Lee in give the cloak to Lee eine Konstituente ist (nicht sehr stark, aber immerhin). Gereon Müller (Institut für Linguistik) 04-006-1003: Syntax 24. April 2007 9 / 47

Ditransitive Konstruktionen Eine binäre Alternative 2 Zwei Analysemöglichkeiten: Ternäre vs. binäre Verzweigung (15) Struktur: V gave [V]?P NP? the cloak? PP to Lee Gereon Müller (Institut für Linguistik) 04-006-1003: Syntax 24. April 2007 10 / 47

Ditransitive Konstruktionen Eine binäre Alternative 3 Zwei Analysemöglichkeiten: Ternäre vs. binäre Verzweigung Beobachtung: Bewegungstests liefern keine Evidenz für (15). Es gibt allerdings unabhängige Gründe, warum das so sein könnte. (16) VP-Voranstellung: *Benjamin thought he would give the cloak to Lee and [ the cloak to Lee ] he gave. Gereon Müller (Institut für Linguistik) 04-006-1003: Syntax 24. April 2007 11 / 47

Terminologie Doppel-Objekt-Konstruktionen und Reflexivierung Diese Konstruktion heißt auch Dativ-Shift-Konstruktion. Die dritte NP heißt hier auch indirektes Objekt. Die andere Konstruktion bei ditransitiven Verben im Englischen, in der das zweite Objekt als PP realisiert wird, heißt auch Präpositional-Objekt-Konstruktion. (17) Doppel-Objekt-Konstruktion: a. Benjamin gave Lee the cloak. b. Calum sent Nathan the binoculars. c. Lee showed Benjamin the unicorn. (18) Präpositional-Objekt-Konstruktion: a. Benjamin gave the cloak to Lee. b. Calum sent the binoculars to Nathan. c. Lee showed the unicorn to Benjamin. Gereon Müller (Institut für Linguistik) 04-006-1003: Syntax 24. April 2007 12 / 47

Doppel-Objekt-Konstruktionen und Reflexivierung Ditransitive Verben im Deutschen Im Deutschen erhält ein indirektes Objekt normalerweise den Dativ; die Variante mit Präposition ist nur sehr beschränkt möglich. Im Allgemeinen ist die Wortstellung in deutschen Sätzen aber viel freier; deshalb stellen sich die Fragen, die nun zum Englischen diskutiert werden, nicht in genau derselben Form. (19) Ditransitive Kontexte im Deutschen: a. Fritz gab Maria das Buch. b. Fritz gab das Buch Maria. c. Fritz sandte Karl den Brief. d. Fritz sandte den Brief Karl. e. Fritz sandte den Brief an Karl. f. Fritz sandte an Karl den Brief. Bzgl. des Koordinationstests ergeben sich dieselben Konsequenzen wie bei der Präpositional-Objekt-Konstruktion. (20) Koordination und Doppel-Objekt-Konstruktion: Benjamin gave [ Lee the cloak ] and [ Nathan the chalice ] Gereon Müller (Institut für Linguistik) 04-006-1003: Syntax 24. April 2007 13 / 47

Doppel-Objekt-Konstruktionen und Reflexivierung Reflexivierung in ditransitiven Konstruktionen (21) Reflexivierung in Doppel-Objekt-Konstruktionen: a. *Emily showed himself Benjamin in the mirror. b. Emily showed Benjamin himself in the mirror. Konsequenz: 1 Ternäre Verzweigung sagt vorher, dass (21-a) grammatisch sein kann. Gereon Müller (Institut für Linguistik) 04-006-1003: Syntax 24. April 2007 14 / 47

Doppel-Objekt-Konstruktionen und Reflexivierung Reflexivierung in ditransitiven Konstruktionen (21) Reflexivierung in Doppel-Objekt-Konstruktionen: a. *Emily showed himself Benjamin in the mirror. b. Emily showed Benjamin himself in the mirror. Konsequenz: 1 Ternäre Verzweigung sagt vorher, dass (21-a) grammatisch sein kann. 2 Binäre Verzweigung nach rechts sagt vorher, dass (21-a) grammatisch sein kann, und dass (21-b) ungrammatisch sein muss. Gereon Müller (Institut für Linguistik) 04-006-1003: Syntax 24. April 2007 14 / 47

Doppel-Objekt-Konstruktionen und Reflexivierung Reflexivierung in ditransitiven Konstruktionen (21) Reflexivierung in Doppel-Objekt-Konstruktionen: a. *Emily showed himself Benjamin in the mirror. b. Emily showed Benjamin himself in the mirror. Konsequenz: 1 Ternäre Verzweigung sagt vorher, dass (21-a) grammatisch sein kann. 2 Binäre Verzweigung nach rechts sagt vorher, dass (21-a) grammatisch sein kann, und dass (21-b) ungrammatisch sein muss. 3 Binäre Verzweigung mit?p sagt vorher, dass (21-a) ungrammatisch ist, und dass (21-b) grammatisch sein kann. Gereon Müller (Institut für Linguistik) 04-006-1003: Syntax 24. April 2007 14 / 47

Doppel-Objekt-Konstruktionen und Reflexivierung Ternäre Verzweigung (22) Ternäre Verzweigung und Reflexivierung in Doppel-Objekt-Konstruktionen: V show *himself Benjamin Benjamin himself Gereon Müller (Institut für Linguistik) 04-006-1003: Syntax 24. April 2007 15 / 47

Doppel-Objekt-Konstruktionen und Reflexivierung Binäre Verzweigung, falsch (23) Binäre Verzweigung nach rechts und Reflexivierung in Doppel-Objekt-Konstruktionen: V V Benjamin himself show *himself Benjamin Gereon Müller (Institut für Linguistik) 04-006-1003: Syntax 24. April 2007 16 / 47

Doppel-Objekt-Konstruktionen und Reflexivierung Binäre Verzweigung, richtig (24) Binäre Verzweigung mit?p und Reflexivierung in Doppel-Objekt-Konstruktionen: V show [V]?P *himself? Benjamin? Benjamin himself Gereon Müller (Institut für Linguistik) 04-006-1003: Syntax 24. April 2007 17 / 47

Konklusion Doppel-Objekt-Konstruktionen und Reflexivierung Schluss: Die Reflexivierungsdaten favorisieren eindeutig die dritte Möglichkeit: Binäre Verzweigung plus?p. Ausblick: Diese Evidenz lässt sich nicht auf der Basis nur der Präpositional-Objekt-Konstruktion gewinnen, da hier C-Kommando aus der PP heraus ohnehin unmöglich ist und sich daher das Problem nicht stellt, dass ungrammatische Sätze nicht ausgeschlossen werden können. (Es stellt sich allerdings in der zweiten Analyse binäre Verzweigung nach rechts das Problem, die Grammatikalität abzuleiten.) Gereon Müller (Institut für Linguistik) 04-006-1003: Syntax 24. April 2007 18 / 47

Doppel-Objekt-Konstruktionen und Reflexivierung Ternäre Verzweigung (25) Ternäre Verzweigung und Reflexivierung in Präpositional-Objekt-Konstruktionen: V show *himself PP Benjamin to Benjamin himself Gereon Müller (Institut für Linguistik) 04-006-1003: Syntax 24. April 2007 19 / 47

Doppel-Objekt-Konstruktionen und Reflexivierung Binäre Verzweigung, falsch (26) Binäre Verzweigung nach rechts und Reflexivierung in Präpositional-Objekt-Konstruktionen: V V PP show *himself to Benjamin Benjamin himself Gereon Müller (Institut für Linguistik) 04-006-1003: Syntax 24. April 2007 20 / 47

Doppel-Objekt-Konstruktionen und Reflexivierung Binäre Verzweigung, richtig (27) Binäre Verzweigung mit?p und Reflexivierung in Präpositional-Objekt-Konstruktionen: V show [V]?P *himself? Benjamin? PP to Benjamin himself Gereon Müller (Institut für Linguistik) 04-006-1003: Syntax 24. April 2007 21 / 47

Kausative 1 Kausative und kleines v (28) Kausative: a. Emily caused Benjamin to see himself in the mirror. b. Benjamin caused Lee to have the cloak. c. Benjamin caused the book to go to Ross. (29) Paraphrasen der Kausative: a. Emily showed Benjamin to see himself in the mirror. b. Benjamin gave Lee the cloak. c. Benjamin sent the book to Ross. (30) Kausativierung im Deutschen: a. Fritz schuftet am Buch. b. Karl lässt Fritz am Buch schuften. (in einer Lesart) Gereon Müller (Institut für Linguistik) 04-006-1003: Syntax 24. April 2007 22 / 47

Kausative 2 Kausative und kleines v (31) Kausativierung im Französischen Adjazenz der Verben: a. Georges manges. Georges essen-präs.3.pers.sg. Georges isst. b. Pascale fait manger Georges <manger>. Pascale machen-präs.3.pers.sg. essen-inf Georges Pascale lässt George essen. Gereon Müller (Institut für Linguistik) 04-006-1003: Syntax 24. April 2007 23 / 47

Kausative 3 Kausative und kleines v (32) Kausativierung im Chichewa (Bantu): a. Mtsikana ana-chit-its-a kuti mtsuku u-gw-e Mädchen agr-tun-machen-asp diesen Wasserkessel agr-fallen-asp Das Mädchen ließ den Wasserkessel fallen. b. Mtsikana anau-gw-its-a kuti mtsuku <gw> Mädchen agr-fallen-machen-asp den Wasserkessel Das Mädchen ließ den Wasserkessel fallen. Annahme: In (31) und (32) liegt Bewegung (movement) des Verbs nach oben, zum höheren Verb, vor. Die Ausgangsstelle der Bewegung wird durch Klammerung kenntlich gemacht: < >. Solchermaßen eingeklammerte Geisterkonstituenten heißen auch Spuren (traces). Gereon Müller (Institut für Linguistik) 04-006-1003: Syntax 24. April 2007 24 / 47

Hypothese Kausative und kleines v 1? ist tatsächlich V. Gereon Müller (Institut für Linguistik) 04-006-1003: Syntax 24. April 2007 25 / 47

Hypothese Kausative und kleines v 1? ist tatsächlich V. 2 Der darüber liegende, Kausativität kodierende Kopf ist v. Gereon Müller (Institut für Linguistik) 04-006-1003: Syntax 24. April 2007 25 / 47

Hypothese Kausative und kleines v 1? ist tatsächlich V. 2 Der darüber liegende, Kausativität kodierende Kopf ist v. 3 v ist ein leichtes Verb (light verb); dieser Typ von Analyse heißt auch VP-Schalen-Analyse (VP-shell). Gereon Müller (Institut für Linguistik) 04-006-1003: Syntax 24. April 2007 25 / 47

VP-Schalen 1 Kausative und kleines v (33) VP-Schalen-Analyse und Reflexivierung in Doppel-Objekt-Konstruktionen, vor Bewegung: v v VP *himself V Benjamin show Benjamin himself Gereon Müller (Institut für Linguistik) 04-006-1003: Syntax 24. April 2007 26 / 47

VP-Schalen 2 Kausative und kleines v (34) VP-Schalen-Analyse und Reflexivierung in Doppel-Objekt-Konstruktionen, nach Bewegung: v v+show VP *himself V Benjamin <show> Benjamin himself Gereon Müller (Institut für Linguistik) 04-006-1003: Syntax 24. April 2007 27 / 47

Neue Annahmen Kausative und kleines v Annahmen: (i) Das Argument, das die Agens-Θ-Rolle trägt, wird nun nicht mehr direkt vom Verb subkategorisiert; das entsprechende C-Selektionsmerkmal ist jetzt auf v lokalisiert. (ii) Die Verbindung von v und V per Verkettung (Merge) muss irgendwie sichergestellt werden. Eine Möglichkeit hierfür ist die (35) Hierarchie der Projektionen: v > V Annahme: Wenn die Hierarchie der Projektionen nicht erfüllt ist, resultiert eine ungrammatische Struktur. Gereon Müller (Institut für Linguistik) 04-006-1003: Syntax 24. April 2007 28 / 47

Kausative und kleines v Eine Alternative zur Hierarchie der Projektionen Bemerkung: Eine andere Möglichkeit wäre es, auf die Hierarchie der Projektionen zu verzichten und v das entsprechende Subkategorisierungsmerkmal zu attribuieren: (36) Lexikoneintrag von v: Ø [v,uv,un] Beobachtung: Dies bedeutet nicht, dass v eine Θ-Rolle an VP zuweisen muss; es muss keine eineindeutige Zuordnung von Θ-Rollen und C-Selektionsmerkmalen geben. Gereon Müller (Institut für Linguistik) 04-006-1003: Syntax 24. April 2007 29 / 47

Linking Abbildung der Θ-Rollen auf Argumente 1 Problem: Wie werden Θ-Rollen aus dem Lexikon korrekt auf Argumente in der Syntax abgebildet? (37) VP-Schalen-Analyse und Präpositional-Objekt-Konstruktionen, richtig: vp Nathan v [un] v+show VP it V [un] <show[up]> to Benjamin Gereon Müller (Institut für Linguistik) 04-006-1003: Syntax 24. April 2007 30 / 47

Linking Abbildung der Θ-Rollen auf Argumente 2 (38) VP-Schalen-Analyse und Präpositional-Objekt-Konstruktionen, falsch: * vp Nathan v [un] v+show VP to Benjamin V [up] <show[un]> it Gereon Müller (Institut für Linguistik) 04-006-1003: Syntax 24. April 2007 31 / 47

UTAH Linking Annahme: Es gilt die University of Theta Assignment Hypothesis. (39) University of Theta Assignment Hypothesis (UTAH) (Baker (1988)): Identische thematische Beziehungen zwischen Prädikaten und ihren Argumenten werden syntaktisch bei Subkategorisierungs-getriebenen Verkettungsoperationen durch identische strukturelle Beziehungen realisiert. Gereon Müller (Institut für Linguistik) 04-006-1003: Syntax 24. April 2007 32 / 47

Konsequenz Linking Agens-Argumente müssen immer im Spezifikator von v stehen, auch bei einfach transitiven und intransitiven Verben (wenn eigentlich genug Platz in der VP wäre und auch Reflexivierungs- und NPI-Lizensierungsdaten keine Probleme bereiten). (40) Intuitive Motivation (und Probleme damit): a. John burned the house. b. X causes Y to burn. c. John ate an apple. d. *X causes Y to eat. (vgl. John made her eat an apple) Gereon Müller (Institut für Linguistik) 04-006-1003: Syntax 24. April 2007 33 / 47

Abbildung von Θ-Rollen Linking (41) Annahmen: a. NP-Tochter von vp Agens b. NP-Tochter von VP Thema c. PP-Tochter von V Ziel Resultat: Die falsche Reihenfolge von Verkettungsoperationen in (42) führt zu einem nicht interpretierbaren Satz (vorausgesetzt, es gibt keine Regel für die Interpretation von PP-Töchtern von VP). Daher ist dieser Satz nicht akzeptabel. Gereon Müller (Institut für Linguistik) 04-006-1003: Syntax 24. April 2007 34 / 47

Falsche Ableitung Linking (42) VP-Schalen-Analyse und Präpositional-Objekt-Konstruktionen, falsch: * vp Nathan v [un] v+show VP to Benjamin V [up] <show[un]> it Gereon Müller (Institut für Linguistik) 04-006-1003: Syntax 24. April 2007 35 / 47

Problem Linking Problem: Es wird somit abgeleitet, dass (42) semantisch nicht interpretierbar, syntaktisch aber unproblematisch ist. Es könnte aber genau das Gegenteil richtig sein: Der Satz ist für Muttersprachler problemlos zu verstehen, aber er ist syntaktisch nicht wohlgeformt (d.h., ungrammatisch). Gereon Müller (Institut für Linguistik) 04-006-1003: Syntax 24. April 2007 36 / 47

Eine Alternative Linking 1 Θ-Rollen, die in Θ-Rastern von Lexikoneinträgen von Prädikaten vorkommen, sind geordnet. Gereon Müller (Institut für Linguistik) 04-006-1003: Syntax 24. April 2007 37 / 47

Eine Alternative Linking 1 Θ-Rollen, die in Θ-Rastern von Lexikoneinträgen von Prädikaten vorkommen, sind geordnet. 2 Die Übersetzung in die Liste der kategorialen Subkategorisierungsmerkmale behält diese Ordnung bei. Gereon Müller (Institut für Linguistik) 04-006-1003: Syntax 24. April 2007 37 / 47

Eine Alternative Linking 1 Θ-Rollen, die in Θ-Rastern von Lexikoneinträgen von Prädikaten vorkommen, sind geordnet. 2 Die Übersetzung in die Liste der kategorialen Subkategorisierungsmerkmale behält diese Ordnung bei. 3 Syntaktische Verkettung, die durch Subkategorisierungsmerkmale getrieben wird, richtet sich ebenfalls nach dieser Reihenfolge. Gereon Müller (Institut für Linguistik) 04-006-1003: Syntax 24. April 2007 37 / 47

Eine Alternative Linking 1 Θ-Rollen, die in Θ-Rastern von Lexikoneinträgen von Prädikaten vorkommen, sind geordnet. 2 Die Übersetzung in die Liste der kategorialen Subkategorisierungsmerkmale behält diese Ordnung bei. 3 Syntaktische Verkettung, die durch Subkategorisierungsmerkmale getrieben wird, richtet sich ebenfalls nach dieser Reihenfolge. (43) a. Θ-Rollen: Θ 1 Θ 2 Θ 3 b. C-Selektionsmerkmale: [un] 1 [un] 2 [up] 3 (Agens Thema Ziel) Agens nur zu Illustrationszwecken; Agens wird ja durch v eingeführt Gereon Müller (Institut für Linguistik) 04-006-1003: Syntax 24. April 2007 37 / 47

Linking Linking (44) Linkingprinzip: Uninterpretierbare C-Selektionsmerkmale können nur dann überprüft werden, wenn es rechts von ihnen in der Liste keine anderen C-Selektionsmerkmale gibt. Gereon Müller (Institut für Linguistik) 04-006-1003: Syntax 24. April 2007 38 / 47

Linking Linking (44) Linkingprinzip: Uninterpretierbare C-Selektionsmerkmale können nur dann überprüft werden, wenn es rechts von ihnen in der Liste keine anderen C-Selektionsmerkmale gibt. Bemerkung: (44-c) ist zu verstehen als Ergänzung zu (45). (45) Lokaler Bereich für Merkmalsüberprüfung: Ein uninterpretierbares C-Selektionsmerkmal F auf einem syntaktischen Element Y wird überprüft, wenn Y eine Schwester von einem anderen syntaktischen Element Z ist, das ein übereinstimmendes (matching) Merkmal F besitzt. Gereon Müller (Institut für Linguistik) 04-006-1003: Syntax 24. April 2007 38 / 47

Konsequenz Linking Bereits die erste Verkettung in (46) kann nicht erfolgen. (46) VP-Schalen-Analyse und Präpositional-Objekt-Konstruktionen, falsch: * vp Nathan v [un] v+show VP to Benjamin V [up] <show[un]> it Gereon Müller (Institut für Linguistik) 04-006-1003: Syntax 24. April 2007 39 / 47

Erweiterung: v Linking Bemerkung: Eine ähnliche Lösung steht für v zur Verfügung (unter der Annahme, dass anstatt einer Hierarchie der Projektionen Subkategorisierung von VP durch v erfolgt. (47) a. [ vp NP [ v v [ VP... ]]] b. C-Selektionsmerkmale von v: [uv] [un] Gereon Müller (Institut für Linguistik) 04-006-1003: Syntax 24. April 2007 40 / 47

Linking Zwei Typen intransitiver Verben Konsenquenz aus UTAH: Unergativische und unakkusativische Verben unterscheiden sich in der Position, in der das einzige Argument verkettet wird. (48) Unergativische Verben (run, laugh, jump): [ vp Agens [ v v laugh [V] ]] (49) Unakkusativische Verben (fall, collapse, wilt): [ vp v [ VP fall [V,uN] Thema ]] Annahme: Der Kopf v ist immer da, aber seine Semantik variiert (kausativ oder nicht), je nach Bedeutung des VP-Komplements. Gereon Müller (Institut für Linguistik) 04-006-1003: Syntax 24. April 2007 41 / 47

Linking Unabhängige Evidenz für unterschiedliche Strukturen Auxiliarselektion und Kongruenz im Italienischen. (50) a. Molte ragazze telefonano. viele Mädchen telefonieren Viele Mädchen telefonieren. b. Molte ragazze arrivano. viele Mädchen ankommen Viele Mädchen kommen an. (51) a. Molte ragazze hanno telefonato. viele Mädchen haben anruf-prät.part.3.sg Viele Mädchen haben angerufen. b. Molte ragazze sono arrivate. viele Mädchen sind ankomm-prät.part.3.pl Viele Mädchen sind angekommen. Gereon Müller (Institut für Linguistik) 04-006-1003: Syntax 24. April 2007 42 / 47

Linking Unabhängige Evidenz aus dem Deutschen Im Deutschen verhält sich die Situation ganz ähnlich (Grewendorf (1989)). Gereon Müller (Institut für Linguistik) 04-006-1003: Syntax 24. April 2007 43 / 47

Linking Unabhängige Evidenz aus dem Deutschen Im Deutschen verhält sich die Situation ganz ähnlich (Grewendorf (1989)). (52) Auxiliarselektion: a. Er hat gearbeitet. b. Er ist untergegangen. Gereon Müller (Institut für Linguistik) 04-006-1003: Syntax 24. April 2007 43 / 47

Linking Unabhängige Evidenz aus dem Deutschen Im Deutschen verhält sich die Situation ganz ähnlich (Grewendorf (1989)). (52) Auxiliarselektion: a. Er hat gearbeitet. b. Er ist untergegangen. (53) Attributive Partizipien: a. *der gearbeitete Student b. der eingeschlafene Student Gereon Müller (Institut für Linguistik) 04-006-1003: Syntax 24. April 2007 43 / 47

Linking Unabhängige Evidenz aus dem Deutschen Im Deutschen verhält sich die Situation ganz ähnlich (Grewendorf (1989)). (52) Auxiliarselektion: a. Er hat gearbeitet. b. Er ist untergegangen. (53) Attributive Partizipien: a. *der gearbeitete Student b. der eingeschlafene Student (54) Nominalisierung: a. Arbeiter, Tänzer b. *Ankommer, *Faller Gereon Müller (Institut für Linguistik) 04-006-1003: Syntax 24. April 2007 43 / 47

Linking Unabhängige Evidenz aus dem Deutschen Im Deutschen verhält sich die Situation ganz ähnlich (Grewendorf (1989)). (52) Auxiliarselektion: a. Er hat gearbeitet. b. Er ist untergegangen. (53) Attributive Partizipien: a. *der gearbeitete Student b. der eingeschlafene Student (54) Nominalisierung: a. Arbeiter, Tänzer b. *Ankommer, *Faller (55) Subextraktion: a. *Was haben für Leute gearbeitet? b. Was sind für Leute angekommen? Gereon Müller (Institut für Linguistik) 04-006-1003: Syntax 24. April 2007 43 / 47

Fachtermini Architektur des Systems (56) a. Derivation b. Bewegung, Verkettung, Adjunktion (Move, Merge, Adjoin) c. Numeration (Beschränkungen dafür?) d. Selektion (Select) e. Die Derivation terminiert (terminates) f. Konvergenz vs. Zusammenbruch der Derivation (convergence, crash) (57) Beispiel: Numeration = {saw, v, Sam, Benjamin } Gereon Müller (Institut für Linguistik) 04-006-1003: Syntax 24. April 2007 44 / 47

Architektur des Systems Lexikoneinträge für give 1 (58) a. Romeo sent/gave letters to Juliet. b. Romeo sent/gave Juliet letters. (59) Zwei Lexikoneinträge für give? (Speas (1990)) a. give 1 : x cause y to come to be at (possession) z [un x un y up z ] (Romeo gave letters to Juliet) b. give 2 : x cause z to come to be in state (of possession) by means of x cause y to come to be at (possesson) z [un x un z un y ] (Romeo gave Juliet letters) Gereon Müller (Institut für Linguistik) 04-006-1003: Syntax 24. April 2007 45 / 47

Architektur des Systems Lexikoneinträge für give 2 Schluss: Wenn die thematischen Beziehungen zwischen Prädikat und Argumenten bei den beiden Varianten von give nicht gleich sind, kann die UTAH auch so respektiert werden. Gereon Müller (Institut für Linguistik) 04-006-1003: Syntax 24. April 2007 46 / 47

Literatur Architektur des Systems Baker, Mark (1988): Incorporation. A Theory of Grammatical Function Changing. University of Chicago Press, Chicago. Grewendorf, Günther (1989): Ergativity in German. Foris, Dordrecht. Speas, Margaret (1990): Phrase Structure in Natural Language. Kluwer, Dordrecht. Gereon Müller (Institut für Linguistik) 04-006-1003: Syntax 24. April 2007 47 / 47