Semantik III. Argumentstruktur/Theta-Rollen Typen von Extensionen/Valenz Wahrheitswerte Proposition. Semantik 3 1

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1 Semantik III Argumentstruktur/Theta-Rollen Typen von Extensionen/Valenz Wahrheitswerte Proposition Semantik 3 1

2 Thetarollen Aussagesätze beschreiben Situationen/Ereignisse. Ereignisse können intern unterschiedlich organisiert sein und eine unterschiedliche Anzahl an Teilnehmern (TN) in semantischen Rollen realisieren. Die Anzahl der TN und ihre semantische, syntaktische und morphologische Realisierung wird vom Verb bestimmt. Semantische/Theta-Rollen sagen uns etwas darüber, wie welches Element im Satz an der Handlung, die durch das Verb ausgedrückt wird, teilnimmt. Semantik 3 2

3 Theta-Rollen Folgende Theta-Rollen sind die geläufigsten: vgl. auch Löbner, Sebastian Semantik. Eine Einführung, S. 173f, Meibauer et al. 2002, S Agens - Patiens/Thema - Experiencer - Stimulus - Instrument - Ort - Ziel - Pfad/Weg - Rezipient Semantik 3 3

4 Theta-Rollen - Agens: der Handelnde Peter kauft ein Buch. - Patiens/Thema: an ihm wird die Handlung vollzogen Peter kauft ein Buch. /Die Tür öffnete sich. - Experiencer: nimmt wahr Ich liebe dich. - Stimulus: löst Wahrnehmung aus Ich liebe dich. - Instrument: Der Schlüssel öffnet die Tür. Semantik 3 4

5 Theta-Rollen - Ort: Ort des Geschehens Der Schlüssel liegt auf dem Tisch. - Ziel: Ziel einer Bewegung. - Leg den Schlüssel auf den Tisch! - Pfad/Weg: Weg einer Bewegung Er läuft durch die Wüste. - Rezipient: jmd der etwas erhält Er gibt ihr zu Essen. Die Liste ist (fast beliebig) erweiterbar, was zugleich Vor- und Nachteil der Thetarollen ist. Weiteres Problem: oft konfuse Definitionen, speziell Patiens vs. Thema. Semantik 3 5

6 Aktantenmodell Beispiel: Typische Tötungssituationen involvieren einen, der tötet (Agens) und einen, der stirbt (Patiens). Es kann Instrumente geben, Zeugen, einen Ort, eine Tageszeit, etc., die in dieser Situation auch benannt werden, aber nicht zwingend notwendig sind, um einen "gelungenen" Tötungsvorgang zu absolvieren. Um die Relationen der Teilnehmer im Satz zu beschreiben, hat Tesnière 1959 das sogenannte Aktantenmodell erstellt. Semantik 3 6

7 Aktantenmodell Das Verb drückt die Handlung aus, die wie ein Theaterstück "aufgeführt" wird. Die Handlung geben hätte drei Teilnehmer, die obligatorisch involviert wären, um die Handlung überhaupt darstellen zu können, z.b. Peter, seine Schwester, ein Buch. Wenn nur eines dieser Elemente (Aktanten) fehlt, kann die "Vorstellung" nicht stattfinden. *Peter gibt seiner Schwester. Die Circonstants (oder Angaben) sind die Umstände, unter denen die Handlung stattfindet. Sie sind Zusatzinfo: morgens, gestern, im Büro, in der Sonne, bei Regen, mit großer Wut, etc. Semantik 3 7

8 Aufgabe Finden Sie heraus, welche (und wieviele) Theta-Rollen, in den folgenden Sätzen vom Verb vergeben werden: a) Peter erschreckt die kleinen Kinder. b) Donnergrollen erschreckt die kleinen Kinder. c) Peter lädt Heu auf den Wagen. d) Maria beschenkt Peter. e) Die Vase zerbricht. f) Der Staubsauger saugt. Semantik 3 8

9 Aufgabe a) Peter erschreckt die kleinen Kinder. (Agens (evtl. Stimulus)) (Experiencer) b) Donnergrollen erschreckt die kleinen Kinder. (Stimulus) (Experiencer) c) Peter lädt Heu auf den Wagen. (Agens) (Patiens) (Ziel) d) Maria beschenkt Peter. (Agens) (Rezipient) e) Die Vase zerbricht. (Thema) f) Der Staubsauger saugt. (Instrument) Semantik 3 9

10 Verbalternationen Es gibt auch Verben, die verschiedenartige Situationen beschreiben, die miteinander zusammenhängen können (Alternationen). a. Die Wäsche trocknet. b. Peter trocknet die Wäsche. In diesem Fall hätten wir ein Verb mit mehreren syntaktischen Oberflächenvarianten. In b) hätten wir die kausative Variante des Verbs es gibt einen expliziten Verursacher (causer) bzw. Agens. Semantik 3 10

11 Extensionstypen Anhand der TN einer Handlung wird auch die Extension von Sätzen bestimmt. Alle, auf die die von Verb (schlafen) ausgedrückte Handlung zutrifft, sind die Extension dieses Ausdrucks. Allerdings gibt es unterschiedliche Typen von Extensionen je nach Ausdruck: (Tabelle z.t. übernommen aus E. Zimmermanns Semantik Skript) Ausdruckstyp Extensionstyp Beispiel Extension des Bsp Eigenname Individuum Peter Peter Müller Gemeinname Intransitives Verb Transitives Verb Ditransitives Verb Menge (von Individuen) Menge (von Individuen) Menge von Paaren (von Individuen) Menge von Tripeln (von Individuen) Tisch schlafen kaufen Menge der Tische Menge der Schläfer Menge der Paare (Käufer, Gekauftes) schenken Menge der Tripel (Schenker, Beschenkter, Semantik 3 Geschenk) 11

12 Valenz Die Verben in der Tabelle auf der vorigen Folie sind nach ihrer Wertigkeit/Valenz geordnet. Man unterscheidet hier nach intransitiven, transitiven und ditransitiven Verben. a. 0-wertig: Es regnet. b. 1-wertig: Peter singt. c. 2-wertig: Peter kauft ein Buch. d. 3-wertig: Peter schenkt Maria ein Pferd. Die Wertigkeit eines Verbs steht in direktem Zusammenhang mit seiner Extension. Je größer die Wertigkeit, desto länger die n- Tupel seiner Extension. Sobald eine Objektstelle gefüllt wird, verringert sich die Wertigkeit des Verbs um 1. Semantik 3 12

13 Valenz und Wahrheitswerte Wenn alle Leerstellen gefüllt sind, ist die Wertigkeit auf Null reduziert und wir erhalten einen Satz. Sätze sind nullstellige Verben (0-Tupel) oder auch: leere Listen {Ø}. Satzextensionen werden daher auch als Mengen von nullstelligen Verben bezeichnet. (1) Peter schenkt Maria ein Pferd. W und F bezeichnet man als Wahrheitswerte. Sie werden immer relativ zu möglichen Situationen bestimmt. Die Bedeutung eines Satzes kennen, heißt, die Bedingungen für die Wahrheit bzw. Falschheit dieses Satzes zu kennen. (Wittgenstein 1922). Der Satz in (1) ist in einer Situation s genau dann wahr, wenn in s Peter Maria ein Pferd schenkt. Semantik 3 13

14 Referenz von Sätzen Sätze referieren auf Referenzsituationen (s). Ein Satz referiert nur dann auf eine bestimmte Situation, wenn der Satz unter den gegebenen Bedingungen wahr ist (Wahrheitswerte). Es gibt allerdings Ausdrücke, die nicht im Sinne von wahr oder falsch überprüfbar sind, sondern ausschließlich soziale Bedeutung haben, wie z.b. Danke!, Guten Morgen!, etc. Außer den wirklichen konkreten Referenzsituationen gibt es noch die potenziellen Referenzsituationen. Hierunter versteht man ein Konzept für einen Satz bzw. seine deskriptive Bedeutung. Dies nennt man Proposition. Semantik 3 14

15 Propositionen Der Inhalt eines Satzes, seine deskriptive Bedeutung ist die Proposition. Diese Proposition stellt ein Konzept dar, durch welches potenzielle Referenzsituationen erkannt werden können. mehr in Löbner, Sebastian Semantik Eine Einführung. Berlin/New York, De Gruyter, S. 34f Dieses Konzept bestimmt über die Wahrheitsbedingungen des Satzes. Die Proposition besteht unabhängig vom Satztyp. So haben die Sätze a), b) und c) dieselbe Proposition. a) Peter geht in die Vorlesung. - Deklarativsatz b) Geht Peter in die Vorlesung? - Interrogativsatz c) Peter, geh in die Vorlesung! - Imperativsatz d) Proposition:...dass Peter in die Vorlesung geht. Der semantische Beitrag, der durch den Satztyp geleistet wird, ist nicht deskriptiver Art. Mehr zu Satztypen in der Pragmatik. Semantik 3 15

16 Wahrheitswerte Mit Hilfe der Wahrheitswerte kann man bestimmte logische Konjunktionen, wie und und oder, beschreiben. Satzverknüpfungen, die durch Wahrheitstafeln darstellbar sind, nennt man Junktoren. Nicht alle Konjunktionen sind Junktoren und umgekehrt. Andere wichtige Junktoren sind: nicht, wenn...dann, genau dann...wenn. Konjunktionen verbinden Hauptsätze, die jeweils für sich selbst einen Wahrheitswert haben. Werden diese Sätze nun kombiniert, können sich folgende Muster ergeben: A B A und B W W W W F F F W F F F F A B A oder B W W W W F W F W W F F F Semantik 3 16

17 Beispiel zu den Wahrheitstafeln: Wahrheitswerte a. Peter hat einen Hund (p) und Maria eine Katze (q). p q Dieser Satz ist genau dann wahr (W), wenn Peter einen Hund hat (W) und Maria eine Katze (W). Wenn Peter zwar einen Hund hat (W), Maria aber keine Katze (sondern z.b. auch einen Hund) (F), ist der ganze Satz nicht wahr (F). Hat Peter keinen Hund (F), aber Maria eine Katze (W) ist der Satz ebenfalls nicht wahr (F). Und wenn beide Teilsätze (p) und (q) falsch sind, ist auch der gesamte Satz nicht wahr (F). b. Eine Person wird dann vom Arzt krankgeschrieben, wenn sie Husten oder Halsweh hat. Maria hat Husten (p) oder sie hat Halsweh (q). p v q Wenn Maria Husten oder Halsweh hat, wird sie krankgeschrieben. Wenn Maria Husten, aber kein Halsweh hat, wird sie auch krankgeschrieben. Sie wird auch krankgeschrieben, wenn sie Halsweh, aber keinen Husten hat. Nur wenn sie weder Halsweh, noch Husten hat, dann wird sie nicht krank geschrieben. Semantik 3 17

18 Aufgabe Welcher der Sätze unten ist in der Situation s, die im Bild dargestellt wird, wahr oder falsch? Geben Sie die Wahrheitswerte aus den Tafeln an. a. Gimli hat einen Bart (p) oder Frodo hat einen Bart (q). b. Gandalf hat einen Stock (p) und Gimli hat eine Axt (q). c. Aragorn hat einen Bart und ein Schwert (p) und Gandalf hat einen Stock oder ein Schwert (q). d. Frodo hat keinen Bart und kein Schwert (p) oder Gimli hat einen Bart oder eine Axt (q). e. Sam und Frodo haben keinen Bart (p) oder Gandalf hat keinen Bart (q). f. Gandalf hat einen Bart und einen Stock (p) und Aragorn hat keinen Bart und keinen Stock (q). Semantik 3 18

19 Aufgabe Welcher der Sätze unten ist in der Situation s, die im Bild dargestellt wird, wahr? Geben Sie die Wahrheitsbedingungen an. a. Gimli hat einen Bart (p) oder Frodo hat einen Bart (q). p q p v q W F W b. Gandalf hat einen Stock (p) und Gimli hat eine Axt (q). p q p q W W W c. Aragorn hat einen Bart und ein Schwert (p) und Gandalf hat einen Stock oder ein Schwert (q). p q p q F W F Semantik 3 19

20 Aufgabe a) Welcher der Sätze unten ist in der Situation s, die im Bild dargestellt wird, ist wahr? Geben Sie die Wahrheitsbedingungen an. d. Frodo hat keinen Bart und kein Schwert (p) oder Gimli hat einen Bart oder eine Axt (q). p q p v q W W W e. Sam und Frodo haben keinen Bart (p) oder Gandalf hat keinen Bart (q). p q p v q W F W f. Gandalf hat einen Bart und einen Stock (p) und Aragorn hat keinen Bart und keinen Stock (q). p q p q W F F Semantik 3 20

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