veröffentlicht in DEUTSCHE ZEITSCHRIFT FÜR SPORTMEDIZIN Jahrgang 58, Nr. 7/8 (2007), S. 288

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Transkript:

e.v. BEITRAG ZUM SPORTMEDIZINKONGRESS 7 IN KÖLN veröffentlicht in DEUTSCHE ZEITSCHRIFT FÜR SPORTMEDIZIN Jahrgang 58, Nr. 7/8 (7), S. 88 Gelenk-Sportgruppen - Auswirkungen sporttherapeutischer Maßnahmen bei Arthrose auf motorische Parameter und subjektives Gesundheitsempfinden mit Unterstützung der Sporthilfe NRW S. KRAKOR, V. HÖLTKE, T. STEINACKER, E. JAKOB ABTEILUNG SPORTMEDIZIN, SPORTKLINIK HELLERSEN Einleitung Seit 5 werden Rehabilitationssport-Kurse angeboten, die einmal wöchentlich (je 6 min) stattfinden und sich an Männer und Frauen mit Gelenkbeschwerden, Arthrose und Zustand nach Gelenkersatz richten. Der Nutzen von geeigneten Sport- und Bewegungsangeboten bezüglich Kraft, Beweglichkeit, Koordination und Schmerzen wird durch aktuelle Studien belegt (,,, 4, 5). Um Schädigungen durch Überlastungen zu vermeiden, stehen Übungen ohne Geräte mit geringen Belastungsintensitäten im Vordergrund, die z.t. auch als Heimübungen zu Hause durchgeführt werden sollen. Neben den Verbesserungen der motorischen Leistungsfähigkeiten (Beweglichkeit, Koordination und Kraftfähigkeiten) im Bereich betroffener Gelenke (Wirbelsäule, Knie, Hüfte und Schulter) wird auch eine positive Beeinflussung der selbst empfundenen Lebensqualität angestrebt. Mit Hilfe sportmotorischer Tests und Befragungen wurde untersucht, inwieweit sich diese Ziele innerhalb eines Jahres erfüllen lassen. Methodik Zur Evaluation der sporttherapeutischen Maßnahmen wurden 4 Wochen nach Beginn der Kurse und Jahr später sportmotorische Tests zur Beurteilung der Leistungsfähigkeit im Bereich Kraft, Beweglichkeit und Koordination (Abb. ) durchgeführt. Telefon: 5 / 945-54 Fax: 5 / 945-58 7, Autoren: S. Krakor, Dr. V.

e.v. Kraftausdauer Beine Wie oft wurde der rechte/linke Fuß innerhalb von sec. auf und ab gesetzt? Sturzprognose-Test Wieviele Sekunden werden benötigt, um von dem Stuhl aufzustehen, um die Stange zu gehen und sich wieder hinzusetzen? Dyn. Gleichgewicht Wie oft werden innerhalb einer Minute die 4 Felder wie beschrieben mit dem Fuß betreten? Linke Fuß; vorne Linker Fuß; hinten 8 cm Meter Rechter Fuß; vorne 5 cm Rechter Fuß; hinten Schulterbeweglichkeit: beide Arme selbständig nach hinten neben dem Kopf möglichst am Boden ablegen (Bewertung gemäß Bild von -) Hüftflexion: beide (!) Beine gestreckt, jeweils ein Bein möglichst weit nach oben führen (Bewertung gemäß Bild von -) Knieflexion: Bein im Knie so weit wie möglich beugen (Bewertung gemäß Bild von -) Beweglichkeit LWS: im Sitzen versuchen, mit der Stirn bzw. mit den Schultern die Knie zu berühren Erreicht Fast erreicht Nicht erreicht Abb. : Sportmotorische Tests zur Beurteilung der Leistungsfähigkeit im Bereich Kraft, Koordination und Beweglichkeit Telefon: 5 / 945-54 Fax: 5 / 945-58 7, Autoren: S. Krakor, Dr. V.

e.v. Ebenso wurde eine Befragung zum subjektiv empfundenen Gelenkzustand (Womac- Score, (6)) und allgemeinen Gesundheitszustand (Fragebogen SF6, (7)) durchgeführt. Der WOMAC-Score (6) ist ein standardisiertes Verfahren zur Selbstbeurteilung von Gelenkbeschwerden. Insgesamt setzt sich die angewandte deutsche Version des Fragebogens aus den Kategorien Gelenkschmerzen, Gelenksteifigkeit, Einschränkung des Alltags und dem Gesamt-Score zusammen. Die auf einer visuellen Analogskala aufgebaute Bewertungsskala beinhaltet Werte von (bester Wert) bis (schlechtester Wert). Der Fragebogen SF 6 (7) dient als ein krankheitsübergreifendes Messinstrument zur Erfassung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität und findet Einsatz im klinischen Bereich sowie in der epidemiologischen Forschung (Abb. ). Kategorien Körperliche Funktionsfähigkeit Körperliche Rollenfunktion Körperliche Schmerzen Allg. Gesundheitswahrnehmung Vitalität Soziale Funktionsfähigkeit Emotionale Rollenfunktion Psychisches Wohlbefinden Summenskalen Körperliche Gesundheit Psychische Gesundheit Abb. : Der 6 Fragen umfassende Fragebogen SF6 liefert 8 gesundheitsrelevante Kategorien, die sich wiederum zu zwei Summenskalen zusammenfassen lassen. Die Kategorien werden auf einer Werteskala von (schlechtestens) bis (bestens) dargestellt (7). 4 Teilnehmer/innen (w/m; ØAlter 65, J; ØGröße 68, cm; ØGewicht 76, kg) wurden in die Untersuchung einbezogen. Zur Prüfung der Signifikanz wurde der Wilcoxon-Test herangezogen. Das Signifikanzniveau wird auf p<,5 (*) und hochsignifikant p<, (**) festgelegt. Ergebnisse Im motorischen Bereich (Tab. und ) zeigen sich signifikante Verbesserungen (p=,7) im vornehmlich koordinativen Test (dynamisches Gleichgewicht), während die Testergebnisse zur Kraft und Beweglichkeit nahezu unverändert bleiben. Im WOMAC-Score (Tab. ) zeigen sich tendenziell positive Veränderungen in allen Bereichen (Schmerz, Beweglichkeit, Alltagsprobleme;,78< p<,68). In den 8 Kategorien des Fragebogens SF6 (Tab. 4) zum subjektiven Gesundheitsempfinden zeigt lediglich die Kategorie 'Emotionale Funktionsfähigkeit' signifikante Veränderungen, allerdings im Sinne einer Verschlechterung (p=,5), während tendenzielle Verbesserungen in der Kategorie 'Körperliche Funktionsfähigkeit' vorliegen (p=,6). Telefon: 5 / 945-54 Fax: 5 / 945-58 7, Autoren: S. Krakor, Dr. V.

e.v. Tab. : Signifikante Verbesserungen können für den vornehmlich koordinativen Test (dynamisches Gleichgewicht) festgestellt werden (p<,), während andere Tests nur geringfügige Veränderungen aufweisen. Reha-Sport - Sportm otorische Tests 5 (Wdh/sec, sec, Wdh/min) 4 ** K A rechts KA links Sturz pr.-test DynGleichgew. (Wdh./sec) (W dh./sec) (sec) (Wdh./min) S eptem b er 5,86,64 5,84 7, S eptem b er 6,4,44 5,89 9,68 Tab. : Im Bereich der Beweglichkeit sind nur geringfügige Veränderungen zu erkennen, die statistisch nicht signifikant sind. (=normale Beweglichkeit, =stark eingeschränkt) Reha-Sport - Beweglichkeit Schulter re Schulter li Hüftflex re Hüftflex li Knieflex re Knieflex li Rücken LWS Se pte mbe r 5,96,,48,4,8,98,75 Se pte mbe r 6,86,88,5,46,88,4,64 Telefon: 5 / 945-54 Fax: 5 / 945-58 7, Autoren: S. Krakor, Dr. V.

e.v. Tab. : Im subjektiven Empfinden der Gelenksituation sind in allen 4 Kategorien tendenzielle Verbesserungen zu erkennen (,78< p<,68). (=bestens, =schlechtestens) 8 7 6 5 4 R eh a-s p o rt - W o m ac-sco re S ch m erz S teifig keit Alltag stätig keit en Gesam t S e p tem b er 5,7 4,57,7,79 S e p tem b er 6, 7,85,7,4 Tab. 4: Statistisch signifikant (p=,5) ändert sich lediglich die Emotionale Funktionsfähigkeit, allerdings im Sinne einer Verschlechterung, während sich die Körperliche Funktionsfähigkeit tendenziell verbessert. (=schlechtestens =bestens) Reha-Sport - Allg. Gesundheit SF 6 4 8 6 4 KörpFkt KörpRol AllgGes KörpSc Vitalität Fäh Fkt undh hmerz Soz Fun Emotoll ktfäh Fkt PsychW ohlbef September 5 56,6 5,4 59,9 46,9 5,64 8,87 8,87 74, September 6 6,65 5, 6,66 5,59 56,9 8,9 6,44 7,94 * Telefon: 5 / 945-54 Fax: 5 / 945-58 7, Autoren: S. Krakor, Dr. V.

e.v. 4 Diskussion der Ergebnisse Zusammengefasst wird festgestellt, dass motorische Verbesserungen der Reha- Sportteilnehmer nur im koordinativen Bereich vorliegen. Allerdings sind die bereits im Eingangstest ermittelten Kraft- und Beweglichkeitswerte, verglichen mit früheren Untersuchungen (4), als hoch einzustufen. Dies erklärt sich daraus, dass das Reha- Sportangebot anfänglich insbesondere von sportlich erfahrenen Teilnehmern genutzt wurde, die bereits an früheren Sportangeboten (Gelenk-Sportgruppen) in der Sportklinik teilnahmen. Weitere Studien mit neuen Teilnehmern sind daher zur Überprüfung des Reha-Sportangebots notwendig. Die Veränderungen im WOMAC-Score deuten tendenzielle Verbesserungen der Gelenksituation bzw. -beschwerden durch den Reha-Sport an. Analog hierzu konnten positive Tendenzen in der körperlichen Funktionsfähigkeit (SF6 ) festgestellt werden. Wiesen frühere Untersuchungen eine Reduktion der körperlichen Schmerzen im SF6 nach, liegen hier nur Verbesserungen ohne statistische Signifikanz vor. Die Verschlechterung in der 'Emotionalen Funktionsfähigkeit' lässt sich derzeit nicht erklären und ist in Bezug auf die sporttherapeutische Intervention sowie das angewandte Messinstrument kritisch zu hinterfragen. Literatur Brosseau, L.; MacLeay, L.; Robinson, V.A.; Wells, G.; Tugwell, P.: Intensity of exercise for the treatment of osteoarthritis. Cochrane Review. The Cochrane Library,, 4 Fransen, M.; McConnell, S.; Bell, M.: Exercise for osteoarthritis of the hip or knee. Cochrane Review. The Cochrane Library () 4 Horstmann, T.; Heitkamp, H.C.; Haupt, G.; Merk, J.; Mayer, F.; Dickhut, H.H.: Möglichkeiten und Grenzen der Sporttherapie bei Coxarthrose und Hüftendoprothesen-Patienten. Dt. Z. f. Spomed. (5,) (74-78) 4 Krakor, S.; Steinacker, T.; Höltke, V.; Jakob, E.: Gelenk-Sportgruppen - Auswirkungen sporttherapeutischer Maßnahmen bei Arthrose auf motorische Parameter und subjektives Gesundheitsempfinden. In: Ferrauti A, Remmert H (Hrsg.): Trainingswissenschaft im Freizeitsport. dvs Bd. 57. Czwalina, Hamburg 6 (79-8) 5 Thomas, K.S.; Muir, K.R.; Doherty, M.; Jones, A.C.; O Reilly, S.C.; Bassey, E.J.: Home based exercise programme for knee pain and knee osteoarthritis : randomised controlled trial. Brit.Med.J. (5) 4 (75-755) 6 Bellamy N, Buchanan WW, Goldsmith CH, Campbell J, Stitt LW: Validation Study of WOMAC: A Health Status Instrument for Measuring Clinically Important Patient Relevant Outcomes to Antirheumatic Drug Therapy in Patients with Osteoarthritis of the Hip or Knee. J. Rheumatol. (5, ) 988 (8-84) 7 Bullinger, M.; Kirchberger, I.: SF-6 Fragebogen zum Gesundheitszustand. Hogrefe 998 Telefon: 5 / 945-54 Fax: 5 / 945-58 7, Autoren: S. Krakor, Dr. V.