Was wollen wir uns leisten? Ergebnisse einer Befragung unter Eschweger Bürgerinnen und Bürgern Dr. Manuela Pötschke und Dr. Bernd Reef
Struktur 1. Über das Projekt 2. Beschreibung der Befragten 3. Einstellungen zum Haushaltsausgleich 4. Einstellungen zu kommunalen Ausgaben 5. Einstellungen zu kommunalen Einnahmen 6. Zusammenfassung 2
1. Über das Projekt Projektziel Erkenntnisse über Präferenzen der Bürgerinnen und Bürger bezogen auf Fragen des kommunalen Haushaltes Projektkonzept Kooperation der Stadt Eschwege mit der Universität Kassel Schriftliche Befragung mit beiliegendem Anschreiben und Informationsblatt; keine Erinnerung Feldphase: 12. August bis Mitte Oktober Anonymisierte Auswertung an der Universität Enge Rückbindung der Ergebnisse durch Präsentation in einer Bürger-Informationsveranstaltung 3
1. Über das Projekt Hohe Stichprobenqualität Rücklauf: 41,7 Prozent Fallzahl: 1245 Vergleich mit Randverteilungen aus dem Mikrozensus 2011 zeigt Übereinstimmung in Bezug auf Geschlecht, Altersverteilung, Erwerbstätigkeit Vergleich mit Randverteilungen zeigt Unterschiede in der beruflichen Stellung, im höchsten Schulabschluss und im Familienstand Überprüfung ergab keine Verzerrung der inhaltlichen Ergebnisse. 4
Struktur 1. Über das Projekt 2. Beschreibung der Befragten 1. Soziodemographische Beschreibung 2. Verbundenheit mit Eschwege 3. Politisches Interesse und Informiertheit 3. Einstellungen zum Haushaltsausgleich 4. Einstellungen zu kommunalen Ausgaben 5. Einstellungen zu kommunalen Einnahmen 6. Zusammenfassung 5
2.1. Soziodemographische Beschreibung der Befragten Ausgeglichenes Verhältnis Männer/ Frauen Alterspanne von 16 bis 92, Durchschnittsalter bei 54 Jahren Über die Hälfte ist verheiratet und zusammen lebend Nur 15 Prozent leben mit Kindern unter 12 Jahren in einem Haushalt Ein Drittel verfügt über das Abitur Die Hälfte ist erwerbstätig, mehr als zwei Drittel davon in Vollzeit Bei den Nichterwerbstätigen sind mehr als zwei Drittel verrentet oder pensioniert Die Hälfte verfügt über Eigentum an Wohngebäuden, ein Zehntel an landwirtschaftlichen Nutzflächen 6
2.2. Verbundenheit mit Eschwege 86 Prozent der Befragten leben länger als 10 Jahre in Eschwege. 100 90 80 Wie verbunden fühlen Sie sich der Stadt Eschwege? Prozente 70 60 50 40 30 20 weiß nicht; 14,3 Pläne wegzuziehen? ja; 5,1 nein; 80,6 35,8 46,1 10 0 0,5 3,4 Überhaupt nicht verbunden Eher nicht verbunden 14,2 Manchmal so/ Manchmal so Eher verbunden Sehr verbunden 7
2.2. Verbundenheit mit Eschwege Inwieweit stimmen Sie folgenden Aussagen zu? Meiner Meinung nach ist es wichtig, dass die Stadt einen gepflegten Eindruck macht. 25,7 70,6 Die Stadt soll die Wirtschaft stärker fördern. 11,1 23 62,8 Die Stadt sollte besonders für Kinder und Jugendliche und ihre Familien attraktiv sein. 11,3 29,7 57,3 Ich lebe sehr gerne in Eschwege. 12,5 30,5 54,9 Mir ist es wichtig, dass die Stadt ein breites Kulturangebot hat. 5,1 21,9 34,7 37,1 Die Stadt sollte mehr unternehmen, um den Tourismus anzukurbeln. 6,7 22,3 32,9 36 Ich denke, es lohnt sich, Eschwege als Tourist zu besuchen. 7,7 22,1 38 30,6 6,6 33,7 37,3 21,7 Mir gefällt die Innenstadt sehr. 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Stimme überhaupt nicht zu Stimme eher nicht zu Stimme teils/teils zu Stimme eher zu Stimme voll und ganz zu 8
2.3. Politisches Interesse und Informiertheit 100 100 90 80 Wie stark interessieren Sie sich persönlich für Kommunalpolitik? 90 80 Sind Sie selber in der Kommunalpolitik aktiv? 70 70 Prozente 60 50 40 60 50 40 92,7 30 30 20 46,8 39,5 20 10 10 0 7,0 6,7 Gar nicht Wenig Stark Sehr stark 0 7,3 Ja Nein 9
2.3. Politisches Interesse und Informiertheit 100 100 90 80 Wie oft lesen Sie in der Regel die Werra Rundschau? 90 80 Wie oft lesen Sie in der Regel den Marktspiegel? 70 70 Prozente 60 50 40 60 50 40 30 20 10 0 16,3 17,5 Gar nicht 1-2 Mal die Woche 11,9 54,3 3-4 Mal die 5-6 Mal die Woche Woche 30 20 10 0 43,9 29,9 18,4 7,8 Gar nicht Selten Häufig Immer 10
Struktur 1. Über das Projekt 2. Beschreibung der Befragten 3. Einstellungen zum Haushaltsausgleich 1. Haushaltsausgleich als Ziel 2. Zeitpunkt für den Haushaltsausgleich 3. Paketpräferenzen 4. Einstellungen zu kommunalen Ausgaben 5. Einstellungen zu kommunalen Einnahmen 6. Zusammenfassung 11
3.1. Haushaltsausgleich als Ziel Haushaltsausgleich als wichtiges Ziel für die Kommunalpolitik Insgesamt 7,4 12,9 26,4 53,3 Frauen 8,3 13,2 28,9 49,6 Männer 6,8 12,9 24,5 55,9 Alt 6,9 7 19,1 67,0 Mittel 8,4 15 30,6 46,0 Jung 4,9 23,2 36,6 35,2 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% kein wichtiges Ziel eher kein wichtiges Ziel eher wichtiges Ziel eines der wichtigsten Ziele 12
3.2. Zeitpunkt für den Haushaltsausgleich Präferenz für Zeitpunkt des Haushaltsausgleichs Insgesamt 17,6 31,3 40,1 11,0 Frauen 14,7 33,3 40,5 11,4 Männer 19,3 29,5 40,7 10,5 Alt 18,2 31,0 40,8 10,0 Mittel 14,8 31,6 41,6 11,9 Jung 21,2 33,1 37,7 8,0 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% bis 2016 bis 2018 bis 2020 Ist für mich überhaupt kein Ziel 13
3.3. Paketpräferenz 50 In der Politik ist es ja häufig so, dass nicht nur über eine Maßnahme abgestimmt wird, sondern dass verschiedene Maßnahmen zu Paketen verknüpft werden. Bitte geben Sie an, welchem Paket Sie stärker zustimmen. 45 40 35 Prozente 30 25 20 46,5 44,9 15 10 5 8,6 0 Deutliche Erhöhung der Einnahmen und geringe Reduzierung der Ausgaben Gleich starke Veränderung der Einnahmen und Ausgaben Geringe Erhöhung der Einnahmen und deutliche Reduzierung der Ausgaben 14
Struktur 1. Über das Projekt 2. Beschreibung der Befragten 3. Einstellungen zum kommunalen Haushalt 4. Einstellungen zu kommunalen Ausgaben 5. Einstellungen zu kommunalen Einnahmen 6. Zusammenfassung 15
4. Einstellungen zu kommunalen Ausgaben In welchem Bereich würden Sie zuerst Einsparungen vornehmen? Kommunale Selbstverwaltung 66,2 15,4 7,1 4,1 7,2 Sport und Kultur 13,1 35,9 26,4 18,5 6,1 Wirtschaft und Tourismus 8,9 22,5 26,9 24 17,7 Infrastruktur 6,6 16 22,3 28,8 26,3 Familie und Soziales 5,8 10,3 17,3 24,4 42,2 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% am ehesten am zweitehesten am drittehesten am viertehesten am fünftehesten 16
4. Einstellungen zu kommunalen Ausgaben Kommunale Selbstverwaltung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 7,1 37 40,3 15,6 Ausgaben für städtische Gremien 24,1 44,1 29,6 0% 20% 40% 60% 80% 100% Keine Einsparungen Geringe Einsparungen Mittlere Einsparungen Deutliche Einsparungen 17
4. Einstellungen zu kommunalen Ausgaben Sport und Kultur espada-hallenbad 43,6 32 17,8 6,5 Werratalsee 37,6 36 21,8 4,6 Johannisfest 33,4 37,4 22,5 6,7 Unterstützung von Vereinen und Verbänden 18 35,4 34,4 12,2 Bibliothek 15,7 34 32,8 17,5 Sportlerehrungen 5,7 14,4 32,6 47,3 Pflege von Städtepartnerschaften 4 18,5 41 36,4 0% 20% 40% 60% 80% 100% Keine Einsparungen Geringe Einsparungen Mittlere Einsparungen Deutliche Einsparungen 18
4. Einstellungen zu kommunalen Ausgaben Wirtschaft und Tourismus Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises 27,5 40,4 23 9,1 Tourismuszweckverband Eschwege-Meinhard-Wanfried 23,5 44,4 25,8 6,3 Stadtmarketing 16,6 41,2 30,3 12 Tourismus GmbH des Kreises 15,7 46,6 28,5 9,2 Verein für Regionalentwicklung 15,3 41,4 32,3 11 0% 20% 40% 60% 80% 100% Keine Einsparungen Geringe Einsparungen Mittlere Einsparungen Deutliche Einsparungen 19
4. Einstellungen zu kommunalen Ausgaben Infrastruktur Straßenbau/-unterhaltung 61,7 27,6 9,3 Winterdienst 60,4 25,8 10,7 Stadtbus 54,3 29,5 12,8 Straßenreinigung 40 40,3 17,1 Radwegeunterhaltung 37,9 42,1 17 Durchgängige Betriebszeit der Straßenbeleuchtung 13,9 29,7 33,1 23,4 Weihnachtsbeleutung 13,8 31,2 35,7 19,4 0% 20% 40% 60% 80% 100% Keine Einsparungen Geringe Einsparungen Mittlere Einsparungen Deutliche Einsparungen 20
4. Einstellungen zu kommunalen Ausgaben Familie und Soziales Spielplätze 50,2 36,3 11,6 Zuschüsse für soziale Einrichtungen 42,2 37,6 16,1 4,1 Unterstützung für Jugendzentren und -räume 31,6 43,5 20,3 4,6 0% 20% 40% 60% 80% 100% Keine Einsparungen Geringe Einsparungen Mittlere Einsparungen Deutliche Einsparungen 21
Struktur 1. Über das Projekt 2. Beschreibung der Befragten 3. Einstellungen zum Haushaltsausgleich 4. Einstellungen zu kommunalen Ausgaben 5. Einstellungen zu kommunalen Einnahmen 6. Zusammenfassung 22
5. Einstellungen zu kommunalen Einnahmen Einnahmen der Stadt erhöhen Gewerbesteuer 36,6 20,3 19,6 14,3 9,2 Parkgebühren 26,9 12,8 18,6 27,9 13,8 Grundsteuer A 19,9 39,5 24,7 13,3 Grundsteuer B 9,3 18,4 27,1 28,6 16,6 Elternbeiträge zur Kinderbetreuung 8,3 9,4 9,5 15,1 57,6 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% am ehesten am zweitehesten am drittehesten am viertehesten am fünftehesten 23
5. Einstellungen zu kommunalen Einnahmen Einnahmen der Stadt erhöhen Grundsteuer A 16,5 46,7 25,5 11,3 Gewerbesteuer 19,9 46,5 25,3 8,3 Elternbeiträge letztes Kindergartenjahr 34,6 37,5 13,8 14,1 Parkgebühren 37,2 29,2 21,4 12,1 Grundsteuer B 41 42,3 12,8 3,9 Elternbeiträge zur Kinderbetreuung über 3 Jahren 49,1 31,8 10,4 8,6 Elternbeiträge zur Kinderbetreuung unter 3 Jahren 55 27,6 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Keine Erhöhung Geringe Erhöhung Mittlere Erhöhung Deutliche Erhöhung 9,5 7,9 24
Struktur 1. Über das Projekt 2. Beschreibung der Befragten 3. Einstellungen zum Haushaltsausgleich 4. Einstellungen zu kommunalen Ausgaben 5. Einstellungen zu kommunalen Einnahmen 6. Zusammenfassung 25
6. Zusammenfassung Die Bürgerinnen und Bürger fühlen sich ihrer Stadt sehr verbunden, sie leben gern hier und wollen, dass Eschwege eine Stadt für Familien und Kinder/ Jugendliche ist. Für mehr als die Hälfte der Bürger ist ein ausgeglichener kommunaler Haushalt eines der wichtigsten politischen Ziele bei Älteren ist diese Einstellung deutlich stärker ausgeprägt als bei Jüngeren. Der ausgeglichene Haushalt sollte ein mittelfristiges Ziel darstellen (2020 bzw. 2018). 26
6. Zusammenfassung Gleich starke Voten für Veränderungen in Einnahmen und Ausgaben und für geringe Einnahmeerhöhung bei gleichzeitig deutlicher Ausgabenreduktion Bereitschaft zu Einsparungen über die Maßnahmen breit gestreut Geringe und mittlere Einsparungen bzw. geringe und mittlere Erhöhungen in vielen Bereichen akzeptiert 27
6. Zusammenfassung Beitragserhöhungen für Kinderbetreuung werden von allen Befragten und Teilgruppen am wenigsten akzeptiert Akzeptanz bei denen mit Kindern unter 12 Jahren im Haushalt ist noch deutlich geringer Diejenigen mit Kindern akzeptieren häufiger Erhöhungen der Parkgebühren Es gibt keine systematischen Unterschiede in den Bewertungen zwischen Männern und Frauen 28
6. Zusammenfassung Es gibt mit wenigen Ausnahmen keine systematischen Bewertungsunterschiede zwischen der jüngeren, der mittleren und der älteren Altersgruppe Ältere schätzen den Haushaltsausgleichs als Ziel zu einem noch größeren Anteil als die Jüngeren als besonders wichtig ein Jüngeren sind Sportangebote und Feste deutlich wichtiger als Älteren 29
6. Zusammenfassung Kommunalpolitisch Engagierte akzeptieren bei öffentlichen Feiern und Veranstaltungen sowie bei städtischen Gremien häufiger geringe Einschränkungen und weniger deutliche Einschränkungen als andere Kommunalpolitisch Engagierte sind doppelt so häufig nicht bereit, Einschränkungen bei Presseund Öffentlichkeitsarbeit in Kauf zu nehmen und halb so häufig deutliche Einschränkungen zu akzeptieren als andere 30
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Kontakt: manuela.poetschke@uni-kassel.de reef@uni-kassel.de 31