Schwerpunktfragen 2009 Die Antworten der OMV AG Auch in diesem Jahr hat der IVA 10 Schwerpunktfragen ausgearbeitet und lädt die börsenotierten Unternehmen zur Beantwortung ein. Die Antworten der Unternehmen werden im Internet unter www.iva.or.at veröffentlicht. Die Fragen: 1. Wie viele Mitarbeiter hatten 2008 einen höheren Jahresgesamtbezug als ein einfaches Vorstandsmitglied? Wie viele Mitarbeiter verdienten mehr als 75 Prozent eines einfachen Vorstandsmitglieds? Kein Mitarbeiter hatte 2008 einen höheren Jahresgesamtbezug als ein einfaches Vorstandsmitglied bzw. verdiente mehr als 75% eines einfachen Vorstandsmitglieds. 2. An welchen Performancekriterien orientiert sich die erfolgsabhängige Entlohnung für Vorstände und Führungskräfte, um eine nachhaltige und langfristige Wertschaffung für das Unternehmen zu erreichen? Wie hoch ist der Anteil der erfolgsabhängigen Entlohnung alle Mitarbeiter an der Lohn- und Gehaltssumme? Die erfolgsabhängige Entlohnung von Vorständen und Führungskräften orientiert sich an einer Kombination von Finanzzielen und individuellen (projektorientierten) Zielen. Finanzziele sind klassisch : EBIT bzw. ROCE, die individuellen Ziele sollen projekt- und geschäftsorientiert nachhaltige und langfristige Wertschaffung sicherstellen. Der Antritt der erfolgsabhängigen Entlohnung hängt vom hierarchischen Level des jeweiligen Mitarbeiters ab, und bewegt sich mit Ausnahme der leitenden Angestellten typischerweise zwischen 30 und 10 % in Österreich. International variieren diese Prozentsätze je nach Marktvorgaben.
3. Wie hoch waren die Aufwendungen für interne und externe Ausbildungen bzw. Schulungen? Wie hoch waren die Manntage? Trainingsaktivitäten Konzern/Kosten 2008 excl. Petrom und excl. lokale technische Trainings: Interne Trainings Externe Trainings Jahr Trainingstage Kosten in Trainingstage Kosten in TEUR TEUR 2008 16.597 5.843 4.072 1.755 4. Anzahl der Aktien, die 2008 von Mitarbeitern unter Ausnützung der Steuerbegünstigung ( 3,15 EStG - maximal 1.460 Euro) erworben wurden? Aktien 3+1: 1.290 Mitarbeiter haben bei einem Aktienkurs von EUR 27,04 insgesamt 179.154 Aktien (exkl. Gratisaktien) erworben. 5. Aufwendungen für Öffentlichkeitsarbeit/PR, davon Anteil an Honorare für externe Berater/Agenturen. Die Ausgaben für PR (ohne Veranstaltungen, Messen, Sponsoring, Werbung) betrugen 2008 EUR 1,85 Mrd, davon ca. EUR 942.000 für externe Berater und Agenturen. 6. Externe Kosten der Hauptversammlung, des Geschäftsberichts (mit Angabe der Auflage) und der IR-Arbeit (inkl. Kosten für Road Shows und Teilnahme an Investorenmeetings) Externe Kosten der Hauptversammlung im Jahr 2008: rd. EUR 175.000. Externe Kosten für den 2008 erstellten Geschäftsbericht: EUR 260.000 (Auflage 23.500 Stück) Externe Kosten der IR-Arbeit: EUR 310.000 7. Waren im Berichtsjahr Gelder in Investmentfonds veranlagt? Käufe, Verkäufe, Gewinne/Verluste aus diesen Veranlagungen. Zu Jahresbeginn 2008 hatte der Konzern insgesamt EUR 468 Mio in Investmentfonds veranlagt, die bereits Ende Jänner 2008 zum überwiegenden Teil veräußert wurden. Aus diesen Veräußerungen wird in der Bilanz 2008 ein Verlust von insgesamt EUR 6,84 Mio ausgewiesen. Per 31.12.2008 waren EUR 6,62 Mio in Investmentfonds veranlagt. Weiters hat der Konzern aus leistungsorientierten Pensionsplänen, die an eine überbetriebliche Pensionskasse ausgelagert sind, gewisse Nachschussverpflichtungen. Seite 2 von 5
8. Wie hoch ist die Energiekostentangente (bezogen auf den Umsatz)? Auf welche Energieträger greifen Sie zu? (Verteilung)? Welche Maßnahmen planen Sie, um die Energieversorgung abzusichern? Der Energieverbrauch des OMV Konzerns wird zum Teil selbst erzeugt (z.b. Raffinerierestgas, Erdgas, Heizöl Schwer) und zum Teil zugekauft (Strom, Erdgas). Der Anteil der Energiekosten am Umsatz liegt deutlich unter 10%. Da die wichtigsten energieintensiven Anlagen der OMV in Österreich, Deutschland und Rumänien vom europäischen CO2- Emissionshandelssystem erfasst werden, sind nicht nur die Produktion und die CO2-Emissionen der OMV, sondern auch die Energieverbrauchstrends, Energieintensitäten, Benchmarks und Energieeinsparpotenziale im Fokus interner und externer Untersuchungen und Verifizierungen. Der Gesamtenergieverbrauch des OMV Konzerns betrug 165,4 PJ im Jahr 2008. Die wichtigsten Energieträger sind Erdgas (38%) und Raffinerie- Restgas (39%). Zugekaufte Energie wie Strom und Wärme machte etwa 5% des Gesamt-Energieverbrauchs aus. Die Verteilung der Energieträger ist aus nachstehender Abbildung ersichtlich. Verteilung der Energieträger (OMV Konzern, gesamt) Energieverbrauch nach Geschäftsbereichen 5% 5% 1% 12% 38% G&P 13% E&P 21% Erdgas Restgas Flüssige Brennstoffe FCC Koks Strom und Wärme Andere R&M 66% 39% OMV trägt mit ihren Investitionsvorhaben zu europäischen Initiativen im Bereich der Energiesicherheit bei. Mit der Suche und Entwicklung neuer Kohlenwasserstoff-Reserven in den Kernregionen sowie der Ausweitung und Optimierung der Öl- und Gasproduktion stärkt OMV die europäische Versorgung für viele Jahrzehnte. Der Ausbau der Transport-Infrastruktur für Öl und Gas ist grundlegend Seite 3 von 5
sowohl für den europäischen Binnenmarkt als auch für die Zusammenarbeit mit den direkten Nachbarn der EU (Russland, Ukraine, Norwegen, Balkanstaaten, Türkei, Nordafrika). Für OMV und ihre Partner im Nabucco Konsortium ist eine Pipeline- Anbindung an die großen Gasreserven der Kaspischen Länder und des Nahen Ostens ein Schlüsselprojekt der europäischen Gasversorgung, die durch die Diversifikation der Lieferländer und Pipelines deutlich gestärkt wird. Dazu kommen Projekte zur LNG-Versorgung, zur Erdgasspeicherung und zur effizienteren Stromerzeugung, die die Flexibilität und Stabilität der Versorgung mit leitungsgebundener Energie weiter erhöhen sollen. Weitere Schwerpunkte der derzeitigen und geplanten Aktivitäten liegen in der Modernisierung und im Ausbau der Raffinerien zu Energiezentren. Diese können künftig dann nicht nur Mineralöl-, Chemie- und Petrochemieprodukte, sondern auch besonders effizient Wärme und Strom für den internen und externen Bedarf erzeugen. Nicht zuletzt werden die Projekte des OMV Future Energy Fund zur Integration erneuerbarer Energieträger in das OMV Geschäftsportfolio und damit zur Verbreiterung unserer Wertschöpfungsketten beitragen. Energie-Effizienz Energie-Effizienz ist für alle Geschäftsbereiche wichtig. In den letzten Jahrzehnten wurden an den österreichischen und deutschen Standorten große Fortschritte vor allem durch Wärme-Integration, Wärmerückgewinnung und Prozessoptimierung erzielt. Neue Vorhaben starten bereits auf hohem Effizienzniveau. Bei Petrom werden im Zuge von Modernisierungsprojekten mit einem Investitionsvolumen von rund EUR 3 Mrd von 2005 bis 2010 noch erhebliche Potenziale zur Steigerung der Energie-Effizienz genutzt. 2008 hat der Geschäftsbereich Exploration und Produktion (E&P) ein umfassendes Programm zur Erhöhung der Energie-Effizienz begonnen. Dabei werden Energie-Effizienzpläne erstellt, ein Benchmarking mit Mitbewerbern und zwischen OMV Anlagen durchgeführt sowie technische Lösungen zur Erhöhung der Gesamteffizienz entwickelt. 9. Werden Geschäfte und Finanztransaktionen über Steueroasen wie Liechtenstein, Malta, Zypern, Singapur, Karibikinseln, Kanalinseln abgewickelt? Wenn ja, Darstellung des Umfangs und Begründung. Vorab ist anzumerken, dass der OMV Konzern keine Geschäfte oder Transaktionen über Jurisdiktionen abwickelt, die von der OECD in der am 2.4.2009 veröffentlichten Liste der Länder, die die international vereinbarten Standards über den Informationsaustausch in Steuersachen nicht einhalten, angeführt werden. Seite 4 von 5
Was die in der Frage konkret angeführten Länder betrifft, unterhält eine OMV Tochtergesellschaft in Zypern eine Holdinggesellschaft, über welche in der Vergangenheit Anteile an sieben russischen Gesellschaften erworben wurden. Diese Beteiligungskonstellation ergab sich unmittelbar aus der für den Konzern vorgegebenen und international üblichen Erwerbsstruktur. 10. Welche Maßnahmen planen Sie bzw. setzen Sie um, um die nachteiligen Folgen der Wirtschaftskrise zu dämpfen bzw. zu vermeiden? Konservative Finanzstrategie: Mit einem Verschuldungsgrad von 37% per Jahresende 2008 bleibt OMV in einer starken Position um den Herausforderungen des aktuellen operativen Umfelds entgegenzutreten. Mit Kosten- und Effizienzprogrammen wollen wir den Betriebsaufwand und Overheads reduzieren. Die geplanten Investitionen des Konzerns werden analysiert und gereiht, um sie auf ein Niveau zu kürzen, welches das aktuelle herausfordernde Umfeld widerspiegelt. In 2008 sind haben wir einige bedeutende Absicherungsgeschäfte für das Jahr 2009 vorgenommen. Um negative Auswirkungen fallender Ölpreise auf den Cashflow des Konzerns zu begrenzen, verwendet OMV derivative Instrumente zur Ergebnisabsicherung im Geschäftsbereich E&P für eine Menge von 65.000 bbl/d für 2009. OMV hat zu diesem Zweck Put-Spreads abgeschlossen. Sollten die Ölpreise unter USD 65/bbl fallen, werden aus diesen Transaktionen USD 15/bbl realisiert. Von USD 65/bbl bis USD 80/bbl sichert der Hedge USD 80/bbl. Durch den gleichzeitigen Verkauf von Call-Optionen konnte eine Zero-Cost-Struktur ohne Prämienzahlung erreicht werden. Sollten die Ölpreise in 2009 über USD 110/bbl steigen, könnte OMV für das oben genannte Volumen von dieser Preissteigerung nicht profitieren. Um den Cashflow des Konzerns und das Konzern- Ergebnis vor den potenziellen Auswirkungen der EUR-USD-Volatilität zu schützen, wurden derivative Instrumente eingesetzt um eine USD- Überdeckung in der Höhe von rund USD 1 Mrd zu sichern. Basierend auf diesen eingesetzten derivativen Instrumenten haben ausschließlich EUR- USD-Bewegungen innerhalb des Preisbandes 1,32 zu 1,15 Ergebnis- Relevanz. Seite 5 von 5