Weiter kommen Curriculum Psychologie des Yoga Österreichische Akademie für Psychologie (AAP) Termine 2018 Seite 1 von 8
1 Informationen zum Lehrgang und zum Berufsbild Yogalehrer Weiterbildungsumfang Der Weiterbildungslehrgang Psychologie und Yoga an der Österreichischen Akademie für Psychologie (AAP) widmet sich Erkenntnissen aus der westlichen Psychologie und dem jahrtausendealtem indischen Yoga. Wissenschaftliche Studien belegen eindrucksvoll die Wirksamkeit von Yoga bei körperlichen und auch bei psychischen Beschwerden sowie Krankheiten. Daraus entwickeln sich zahlreiche unterschiedliche Yogastile, die auch therapeutisch eingesetzt werden. In Deutschland wird Yoga von den Krankenkassen bereits seit langem als Präventionsmaßnahme anerkannt und gefördert. In dem Lehrgang sollen die beiden wissenschaftlichen Fachgebiete Psychologie und Yoga miteinander in Verbindung gestellt werden. Die aufgezeigten Synergien werden den Teilnehmenden zu neuen beruflichen Erkenntnissen verhelfen. Yoga ist eine Erfahrungswissenschaft, practice, practice and all is coming! lautet die Botschaft des Yoga Meisters Pattabhi Jois an seine Schülerinnen und Schüler. Einen großen Teil des Unterrichts nehmen das praktische Üben von Yoga und die Selbsterfahrung ein. Es werden Yoga-Asanas (Körperübungen), Pranayamas (Atemtechniken) und Meditation geübt, reflektiert und die neuen Erfahrungen in psychologisches Wissen integriert. Zertifizierung Nach Absolvierung dieser Weiterbildung erhalten Sie ein Zertifikat über die erfolgreiche Weiterbildung in Psychologie des Yoga. Das Wissen wird als Weiterbildung vermittelt. Das bedeutet, dass Sie es im Rahmen Ihrer bereits bestehenden beruflichen Qualifikationen anwenden können. Es handelt sich nicht um eine Ausbildung zur Erlangung neuer berufsrechtlicher Qualifikationen. Möglichkeiten einer berufsmäßigen Ausübung der Tätigkeit von Yoga Die Ausübung von Yoga ist staatlich nicht geregelt. Es bestehen allerdings Ausbildungsstandards des Berufsverbands der Yogalehrenden in Österreich (BYO). Yoga kann im Rahmen des freien Gewerbes Hilfestellung zur Erreichung einer körperlichen bzw. energetischen Ausgewogenheit durchgeführt werden: Folgende Tätigkeiten sind typische Nebentätigkeiten der Humanenergetik: [ ] 2. Die Erklärung und Vermittlung von Übungen zur Balancierung der körpereigenen Energien (z.b. Yoga, Qi Gong, Meditation,...) im Anschluss an die energetische Erhebung als individuelle Hilfestellung in Bezug auf das konkrete Anliegen des Klienten. Hinweis: Nicht umfasst ist die allgemeine Abhaltung von Privatunterricht (i.s. d. 2 Abs. 1 Z 12 GewO 1994). [ ] (Quelle: Berufsbild Humanenergetik, Stand 1. September 2016, WKO) Zudem kann Yoga im Sinne eines Privatunterrichts erteilt werden, Diese Tätigkeit steht jedem Staatsbürger ohne Gewerbeberechtigung gemäß Art 17 Staatgrundgesetz StGG zu. (Quelle: Merkblatt Privatunterricht gewerbliche Tätigkeit der WK Niederösterreich). Seite 2 von 8
Unterricht definiert sich hierbei als Wissensvermittlung, keine Anwendung erworbenen Wissens Unbestimmter Teilnehmerkreis, keine Kundenorientierung Nur Demonstration, keine Anwendung erworbener Fähigkeiten Keine Betreuung Keine individuelle Beratung Nur Vortrag, es wird kein Erfolg geschuldet. Seite 3 von 8
2 Referentin Mag. Regina Rotheneder-Kosa Klinische Psychologin Gesundheitspsychologin Psychotherapeutin (Analytische Psychologie nach C.G. Jung) Yogalehrerin (Y.A.C.) Mehr über die Referentin erfahren Sie unter www.psychotherapie-und-yoga.at Ich war oft so aufgewühlt, dass ich die Emotionen durch Yogaübungen ausschalten musste... Der Inder macht Yogaübungen zu dem Zweck, die Vielfalt der psychischen Inhalte und Bilder vollständig zu eliminieren. (C. G. Jung, Erinnerungen, Träume, Gedanken; S.181) Wie das Zitat zeigt, erkannte auch C.G. Jung die Synergien zwischen Yoga und Psychologie. Als ich während der Absolvierung meines Fachspezifikums in der psychologischen Fachliteratur auf zahlreiche Bezüge zur Yoga Philosophie gestoßen bin, habe ich als Yogapraktizierende damit begonnen, mir auch der psychologischen Bedeutung des Übens bewusst zu werden. Dadurch wurde der Yoga mit seinen alten Weisheiten und Techniken Schritt für Schritt zu einem wesentlichen Teil meines psychologischen Verständnisses. Die Wirkung des Yoga ermöglicht mir, meine Arbeit als Psychologin und Psychotherapeutin aus meiner Mitte heraus zu erfüllen. Die Erfahrungen aus beiden Fachgebieten lasse ich als Yogalehrerin auch in meinen Unterricht einfließen. Mein Yogaunterricht hat prozesshaften Charakter. Der Unterricht in geschlossenen Gruppen ermöglicht den individuellen Fortschritt der Teilnehmenden zu beobachten und zu begleiten. Auch als Psychotherapeutin begleite ich langjährige Veränderungsprozesse. Ausgangspunkt für eine Psychotherapie ist zumeist seelisches Leiden. Dies entsteht dort, wo die Individuation, also die bezeichnete Selbstwerdung, die tief im menschlichen Wesen verankert ist, behindert wird. Ihr fehlen wird als Mangel erlebt. Dabei drücken sich in symbolischer Sprache unbewusst Konflikte aus, die gelöst werden müssen. Der geschützte Raum der Therapie ermöglicht das Erleben und Verstehen dieser Konflikte. Neues kann erfahren und als sinnvoll erkannt werden. Seit 2015 bin ich ausschließlich in privater Praxis tätig. Hier kann ich, unter Einhaltung aller berufsrechtlichen Vorgaben, nach meinen Vorstellungen und Qualitätsanforderungen die unterschiedlichen Wissensgebiete ineinander fließen lassen. 3 Organisatorisches 3.1 Termine Der Lehrgang Psychologie des Yoga wird an 4 Samstagen (jeweils von 9 bis 17 Uhr) durchgeführt: Tag 1: 06.10.2018 Tag 2: 20.10.2018 Tag 3: 10.11.2018 Tag 4: 24.11.2018 Seite 4 von 8
3.2 Ort Wien, Yogastudio 3.3 Ihre Investition in den Lehrgang EUR 960,- (inkl. USt.) 3.5 Fördermöglichkeiten Die Österreichische Akademie für Psychologie (AAP) ist Ö-Cert zertifiziert und daher als förderungswürdiger Bildungsanbieter durch alle neun Bundesländer anerkannt. Details entnehmen Sie bitte unserem gesonderten Förderungsüberblick. 3.6 Anmeldeschluss Zwei Wochen vor Lehrgangsstart 3.7 Anmeldung Österreichische Akademie für Psychologie (AAP) Andrea Nechtelberger, MBA MEd Vereinsgasse 15 (EG), 1020 Wien Tel. 01 / 406 73 70, Fax 01 / 406 73 71 Email office@aap.co.at, Internet: www.psychologieakademie.com Seite 5 von 8
4 Inhalte Yoga ist eine sehr alte, aus Indien stammende Tradition. Ursprünglich war Yoga ein spiritueller Weg, der Erleuchtung durch Meditation zum Ziel hatte. Es entstanden Übungen, die den Körper so kräftigen sollten, dass er lange Zeit im Meditationssitz bleiben konnte. Mehr und mehr erkannte man die positive Wirkung dieser Übungen auf das gesamte Wohlbefinden. Durch Konzentration auf die Atmung und Aufmerksamkeit auf sich selbst wird Stress reduziert, innere Ruhe entsteht. Die ersten Übersetzungen der alten indischen Weisheiten kamen im Zeitalter der Aufklärung in Europa an und wurden von Gelehrten unterschiedlicher Disziplinen aufgenommen, diskutiert und integriert. Die Körperübungen des Yoga, die Asanas, erreichten mit den Vertretern des modernen Hatha Yoga zu Beginn des 20. Jahrhunderts die westliche Welt und traten einen unvergleichlichen Siegeszug an. Die Entwicklung unterschiedlichster Yogastile ist nicht mehr nur den Indern vorbehalten. Dabei wird die Bandbreite zwischen körperlich-therapeutisch orientierten Schulen bis zu psychologischen und spirituellen immer breiter. In meiner Praxis, wo Menschen zur psychotherapeutischen Behandlung oder zum Yoga kommen, konnte ich feststellen, dass die Motive ähnlich sind. Wenn jemand nur auf der Suche nach körperlichen Betätigung, nach Gymnastik ist, dann findet diese Person ein breites Spektrum an sportlichen Angeboten. Jemand der sich für Yoga entscheidet, sucht oder erhofft sich auch immer noch etwas mehr als Beweglichkeit und Kräftigung. Die Suche nach der eigenen Mitte aus der heraus das Leben selbstbewusst und selbstbestimmt verwirklicht werden kann, führt die Menschen zum Yoga. Auf dem Weg zur Individuation können demnach sowohl die Psychologie als auch Yoga als wirksame Instrumente dienen. Der Lehrgang bietet die Möglichkeit die Psychologie des Yoga kennen zu lernen. Ein Schwerpunkt liegt dabei im Erlernen einer Yoga Übungspraxis. Asanas (Körperübungen), Pranayamas (Atemkontrollübungen) und Meditation (zur Ruhe kommen der Gedanken) werden an den vier Tagen so eingelernt, dass sie in weiterer Folge selbständig zu Hause durchgeführt und verfeinert werden können. Aus der Psychologie wird das Instrument der Reflexion des Erlebten zum Einsatz kommen, um sich so des persönlichen Nutzen des Übens bewusst zu werden. Die Teilnahme an dem Lehrgang erfordert somit auch die Bereitschaft, Körperübungen mitzumachen und den Seminartag auf der Yogamatte zu verbringen. Zwischen den Übungseinheiten werden die Philosophie und die Psychologie des Yoga theoretisch aufgearbeitet. Es soll ein Einblick entstehen, wie die aus Indien stammende Weisheit so einen wichtigen Stellenwert in der westlichen Welt erreichen konnte. Es werden Grundlagen der Yogapsychologie erörtert und Forschungsergebnisse sowie Beobachtungen von Veränderungen durch Yoga diskutiert. Die Fortbildung wird prozesshaft gestaltet und kann sich demnach in ihren Schwerpunkten noch verändern. Seite 6 von 8
5 Die einzelnen Seminartage Die Module finden in einem Yogastudio statt. Die Teilnehmenden und die Vortragende verbringen die Tage jeweils zur Gänze auf der Yogamatte. Jeder Seminartag beginnt mit einer gemeinsamen Yogaeinheit von etwa 90 Minuten. Dabei kommen sowohl Körperübungen wie auch Entspannung und Meditation zur Anwendung. Es wird empfohlen, vor Seminarbeginn nicht zu essen bzw. nur eine Kleinigkeit (Müsliriegel, Banane) zu sich zu nehmen. Wenn vorhanden, dann bringen sie ihre Yogamatte, einen Sitzpolster und eine Decke mit. Außerdem bequeme Sportkleidung, auch zum Wechseln. Tag 1 Yoga auf dem Weg nach Westen Asanas (Körperübungen): Erlernen einer Übungsabfolge Einführung in die Philosophie des Yoga: eine theoretische Annäherung Pranayama (Atemkontrolle): Erlernen der Grundlagen von Pranayama Einführung in die Philosophie des Yoga: eine theoretische Annäherung, Fortsetzung Meditation Tag 2 Yoga und Psychologie Synergie oder Widerspruch? Asanas (Körperübungen): Üben der erlernten Übungsabfolge Yoga und Psychologie: Westliche Erklärungsmodelle und Forschungsergebnisse Pranayama (Atemkontrolle): praktische Anwendung und Übung Meditation Tag 3 Selbstkonzept und Individuation in der Psychologie und im Yoga Asanas (Körperübungen): Üben der erlernten Übungsabfolge Kundalini Yoga: ein Erklärungsmodell für Individuation Pranayama (Atemkontrolle): praktische Anwendung und Übung Meditation Seite 7 von 8
Tag 4 Das Energieprinzip in der Psychologie und im Yoga Asanas (Körperübungen): Üben der erlernten Übungsabfolge Energie, das schöpferische Weltprinzip: die Brahman Libido Kontroverse Pranayama (Atemkontrolle): praktische Anwendung und Übung Meditation Seite 8 von 8