Bericht des Beurteilungsgremiums Deon

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Transkript:

Deon Projekt Nr. 2 Architektur Deon AG, Dipl. Architekten ETH BSA SIA Pfistergasse 23, 6003 Luzern Prof. Luca Deon Martin Schuler Matthias Stettler Landschaftsarchitektur BRYUM GmbH Breisacherstrasse 89, 4057 Basel Michael Oser Theresia Friedrich Sebastian Weinsberg Bauingenieur, Fassadenplaner Dr. Lüchinger + Meyer Bauingenieure AG Limmatstrasse 275, 8005 Zürich Daniel Meyer Philippe Willareth Energie und Nachhaltigkeit A2CE Adrian Altenburger Consulting : Engineering Stutzrain 30, 6005 Luzern Prof. Adrian Altenburger Brandschutz Amstein + Walthert Bern AG Hodlerstrasse 5, 3001 Bern Marcel Sommer Seite 26 / 53

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Das Projekt besteht in der Setzung eines frei stehenden Volumens, welches den Birsig-Parkplatz, heute nahezu eine Sackgasse, öffnet, sodass es selbst geradezu vom Raum umspült wirkt. Während das Hochhaus als hexagonaler Schaft mit einer Mittelachse symmetrisch in sich ruht, sucht das Gebäude im unteren Bereich mittels unregelmässiger Vor- und Rücksprünge situativ Beziehungen zur Umgebung aufzubauen und den Stadtraum zu formen. Die Stirnseite des Hochhauses orientiert sich dabei zum Zentrum des unter dem Heuwaage-Viadukt gelegenen Platzes und vermeidet so ein direktes Gegenüber zum Ozeanium. Der Hochhausschaft hält dabei den notwendigen Lichteinfallswinkel gegenüber der Bebauung an der Steinentorstrasse nicht ein. Die so gestalteten Stadträume bleiben etwas unklar. Vom Birsig-Parkplatz her sind die Öffnungen einerseits zur Steinenvorstadt und andererseits zur Steinentorstrasse ähnlich präsent und wenig differenziert. Dies ist aber weder topografisch (Verlauf Birsig) noch historisch erklärbar. Und die zweigeschossige Eingangssituation gegenüber der freigespielten Brandwand des Nachbarhauses ist als Adresse für ein Wo hn- und Geschäftshochhaus wenig repräsentativ. Gewisse Ereignisse im Sockelbereich sind plastisch als Auskragungen formuliert, andere tektonisch mit Stützen. Damit sind das Haus als Körper und sein tektonisch nachgezeichneter Kraftverlauf schwer verständlich. Die Materialität der gegliederten Rasterfassade, Bleche aus Rohaluminium, stellt in der Widersprüchlichkeit von Tektonik und Haut wohl eher eine Schwäche als eine raffinierte Brechung dar. Das Projekt ist im Vergleich effizient, d.h. mit einem relativ kleinen Volumen und niedrigen Erstellungskosten realisiert es verhältnismässig viel Hauptnutzfläche. Die Wohnungen sind radial um den mittigen Kern angeordnet. Einige erreichen eine grosse Tiefe und benötigen in der Folge ausgedehnte innere Ersc hliessungsflächen. Die Individualzimmer sind fast ausnahmslos schmal und tief. Die Loggien liegen mit ihrer Schmalseite an der Fassade und sind damit aufgrund ihrer Proportion eher Zimmer als Aussenräume. Besonders problematisch sind dabei die Geschosse 5 bis 8, wo der Kern exzentrisch liegt und die genannten Probleme akzentuiert auftreten. Für viele Individualzimmer ist kein Lösungsvorschlag für die Lärmimmission aufgezeigt. Das Projekt setzt die wichtigen und richtigen Ziele, mit der Umgebung zu kommunizieren und die stadträumliche Disposition neu zu ordnen mit zu wenig Klarheit um. Damit wird das Potential, diesen Ort neu und besser als heute zu bebauen, zu wenig genutzt. Seite 28 / 53

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