Praktikumsbericht - Kurzfassung

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Transkript:

Praktikumsbericht - Kurzfassung (Anzahl der Wörter: 1.386) Nina Blahak Hessing Förderzentrum für Kinder Mühlstraße 55, 86199 Augsburg 2. Februar bis 15. März 2015 1. Einführung und Kurzdarstellung der Institution 1.1. Beschreibung der Institution Das Förderzentrum für Kinder der Hessing Stiftung (HFZ) bietet sowohl im Bereich der Frühförderung wie auch in der ambulanten und teilstationären Arbeit ein umfassendes Therapie- und Förderangebot für Säuglinge, Kinder und Jugendliche (bis 18 Jahre) mit Entwicklungsverzögerungen, körperlichen, geistigen und/oder (drohenden) seelischen Behinderungen. Das HFZ ist zum einen eine der größten interdisziplinären Frühförderstellen Bayerns und zum anderen seit 2012 auch Sozialpädiatrisches Zentrum (SPZ). 1.2. Art und Zahl der Mitarbeiter Im HFZ sind, verteilt auf die vier therapeutischen Abteilungen Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie und Pädagogik/Psychologie, sowie das Kinderhaus und die Verwaltung, ca. 130 Mitarbeiter beschäftigt. Unter einem Dach findet sich damit ein interdisziplinäres Team aus Kinderärzten und Kinderorthopäden, Psychologen (acht Psychologen/-innen in der Abteilung Pädagogik/Psychologie), (Heil-)Pädagogen, Ergotherapeuten, Logopäden und Physiotherapeuten. 1.3. Klientel, Arbeitsauftrag und Zielsetzung Im SPZ des HFZ werden Kinder und Jugendliche im Alter von 0-18 Jahren mit Entwicklungsstörungen, Behinderungen, Schulproblemen, Verhaltensstörungen, chronischen Erkrankungen und daraus resultierenden Problemen, und deren Familien behandelt. Das HFZ als interdisziplinäre Frühförderstelle hat die Diagnostik und Therapie für Babys und Kinder (ab der Geburt bis zum Schuleintritt) mit ihren Familien bei Entwicklungsauffälligkeiten, Verhaltensproblemen und Behinderungen zur Aufgabe.

1.4. Aufgaben und Arbeitsweise der Institution Das Förderzentrum bietet Leistungen im Bereich der Diagnostik, Beratung und Behandlung an, die vom ärztlichen Dienst und den Therapieabteilungen Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie und Pädagogik/Psychologie des HFZ durchgeführt werden. Die Arbeit des HFZ orientiert sich im Wesentlichen an den Bedürfnissen der Kinder und ihrer Familien. Die Therapie erfolgt jeweils durch ein interdisziplinär arbeitendes Team, mobil (in Kinderkrippe, Kindergarten oder Hort), zu Hause oder ambulant im HFZ. Darüber hinaus existiert die Leistung der intensiven Elternberatung sowie der Fachberatung für integrative Kinderkrippen und Kindergärten. 1.5. Arbeitskonzeption und Arbeitsschwerpunkte Die Schwerpunkte der Arbeit des HFZ liegen in der Diagnostik und Therapie von Kindern, die zum einen allgemeine oder partielle Entwicklungsverzögerungen bzw. -störungen in verschiedenen Bereichen, oder Konzentrations- und Leistungsstörungen aufweisen. Zum anderen werden u.a. auch Kinder mit emotionalen und sozialen Störungen des Verhaltens wie beispielsweise Hyperaktivität, Ängsten, Bindungs- oder Anpassungsstörungen, Einnässen, Stottern, Mutismus oder Autismus therapiert. Ein wichtiger Aspekt liegt zudem in der Arbeit mit den betroffenen Eltern bzw. sonstiger Bezugspersonen und deren Beratung, sowie in der Zusammenarbeit mit anderen sozialen Einrichtungen und Behörden. 2. Darstellung des Tätigkeits-/Aufgabenfeldes 2.1. Darstellung der eigenen Tätigkeit Während meines Praktikums war ich in der pädagogisch-psychologischen Abteilung (PP- Abteilung) tätig. Hier hatte ich den leitenden Psychologen der Abteilung als Ansprechpartner, war aber keiner einzelnen Person zugeteilt. Dadurch konnte ich bei unterschiedlichen Psychologen/-innen hospitieren. Meine Tätigkeiten umfassten die nach Hospitation und unter Supervision selbständige Durchführung und Auswertung verschiedener Intelligenz- und Entwicklungstests (K-ABC, HAWIK-IV, SON-R 2½ - 7, Bayley Scales III), verschiedener Konzentrations- und Leistungstests (d2-r u.a., Lesetests: SLRT II, SLS, ELFE, LGVT; Rechtschreibtests: HSP, SLRT II, DERET; Rechentests: HRT, ZAREKI-R) sowie die selbständige Auswertung verschiedener Persönlichkeitstests (BVA 3-11, CBCL, TRF, YSR, DISYPS-KJ u.a.). Die jeweiligen Psychologen/-innen nahmen sich Zeit, mit mir die Testergebnisse und deren Interpretation zu besprechen, sowie konstruktives Feedback zu meiner Durchführung zu geben. Desweiteren hospitierte ich bei Neu- bzw. Wiedervorstellungen sowie Beratungs- und Abschlussgesprächen mit Eltern/Bezugspersonen.

Auch war es mir möglich bei Therapiesitzungen (u.a. autistische Störungen, emotionale Störungen im Kindesalter, Angststörungen oder auch Lese-Rechtschreib-Störungen) zu hospitieren. Dabei wurde ich häufig, vom Kind ausgehend, ins therapeutische Spiel eingebunden und konnte somit meine Erfahrungen im Umgang mit Kindern im Therapiesetting machen. Neben Diagnostik und Therapie nahm ich an Teamgesprächen der Therapeuten mit Erziehern und/oder Sozialarbeitern teil. Feste wöchentliche Teambesprechungen, bei denen ich zudem anwesend war, waren zum einen das SPZ-Team (2x pro Woche), wo eine Ärztin, eine Ergotherapeutin, eine Logopädin und eine Physiotherapeutin, sowie mehrere Psychologen/-innen zugegen waren. In diesem Rahmen wurden die Ergebnisse der Eingangsdiagnostik aus den einzelnen Abteilungen von ca. vier bis fünf Kindern dargestellt und dann die entsprechende multiaxiale Diagnosestellung sowie die Empfehlung für das weitere therapeutische Vorgehen in diesem interdisziplinären Rahmen besprochen. Zum anderen nahm ich am PP-Team (1x pro Woche) teil, wo einzelne Fälle, bei denen die behandelnden Therapeuten kollegialen Rat brauchten, besprochen und diskutiert wurden. Da die einzelnen Abteilungen des HFZ sehr eng zusammenarbeiten und sich deren Arbeit häufig überschneidet, hospitierte ich außerdem in den Abteilungen der Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie sowie in der Tagesstätte und der ärztlichen Sprechstunde. Darüber hinaus machte ich mich mit verschiedenen Testinstrumenten der Diagnostik für Kinder und Jugendliche vertraut, erledigte verschiedene, mir übertragene, organisatorische Aufgaben (z.b. Materialien des ADOS strukturieren, Testmaterialien nachbestellen u.a.) und vertiefte interessante Thematiken im Literaturstudium. 2.2. Fallbeispiel: Testdurchführung des HAWIK-IV Bei Phillip * (12;3 Jahre), der in Begleitung seiner Mutter mit der Frage nach therapeutischer Unterstützung aufgrund von Stottern im HFZ vorgestellt wurde, habe ich den Hamburg- Wechsler-Intelligenztest für Kinder (HAWIK-IV) zur Überprüfung des kognitiven Entwicklungsstandes sowie der Konzentrationsfähigkeit durchgeführt. Phillip habe zu Beginn des Schuljahres angefangen zu stottern und kneife in diesen Situationen die Augen zusammen. Die Schule besuche er mit insgesamt guten bis sehr guten Leistungen. In der Untersuchungssituation trat Phillip freundlich und zurückhaltend in Kontakt. Es zeigte sich eine deutliche emotionale Belastung, als das Thema auf die Stottersymptomatik zu sprechen kam. Vor Phillips erster Äußerung konnte eine kurze Anfangsblockade beobachtet werden. Im weiteren Verlauf zeigte sich keine Stottersymptomatik. Das geschilderte Augenkneifen trat dreimal auf, war aber nicht von Stottern begleitet. Die Testaufgaben bewältigte Phillip ohne Schwierigkeiten und zeigte eine mindestens altersgemäße * Name wurde geändert

Konzentrationsfähigkeit, Impulskontrolle und Aktivitätsregulation. Die Ergebnisse des HAWIK-IV zeigten eine durchschnittliche Begabung. Als Empfehlung für den künftigen Behandlungsplan wurde für Phillip und seine Eltern von psychologischer Seite Psychoedukation, sowie Elternberatung zum Umgang mit der Stottersymptomatik, ausgesprochen. Nach Testhospitationen bei meiner Anleiterin und eingehender Vorbereitung auf die eigenständige Durchführung, war diese Testdurchführung bei Phillip eine der ersten, die ich im Praktikum im HFZ gemacht habe. Meine Anleiterin blieb während der Testdurchführung eher im Hintergrund. Sie machte sich während meiner Testdurchführung Notizen, fragte mich im Anschluss nach meiner eigenen Einschätzung und meldete mir positive wie negative Aspekte meiner Testdurchführung zurück. Ich habe gemerkt, dass die Durchführung des HAWIK-IV bei einer anderen Person leichter aussieht als wenn man selbst in der Rolle des Testleiters steckt. Die Koordination der Aufgaben (Aufgaben vorlegen, Zeit stoppen, Umkehrregeln, Abbruchkriterien etc.) erfordert ein hohes Maß an Übung. 2.3. Kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Tätigkeit Ich hatte während meines Praktikums das Gefühl als vollwertiges Teammitglied der PP- Abteilung angesehen zu werden, auf dessen Fragen und Ansichten in der Regel gerne eingegangen wurde. Obwohl die Vor- und Nachbesprechungen einzelner Termine meist viel Zeit in Anspruch genommen haben, wurde ich immer gerne zu Terminen hinzugezogen. Die Eltern und Kinder waren in der Regel einverstanden, dass ich als Praktikantin beim Termin ebenfalls anwesend sein würde. Mich in die Fälle ein zudenken, das Verhalten des Therapeuten zu antizipieren und zu überlegen, wie man selbst als Therapeut in einer Situation handeln bzw. was man sagen würde, war für mich äußerst interessant. Da ich den Großteil meiner bisherigen Praktika im Kinder- und Jugendbereich absolviert habe und ich zudem auch im privaten Bereich viel mit Kindern und Jugendlichen zu tun habe, habe ich im Umgang mit Ihnen bereits umfangreiche Erfahrungen und Kompetenzen. Diese haben mir bei der Kontaktaufnahme sehr geholfen. In diesem Praktikum habe ich aber außerdem gerade im therapeutischen Setting neue Kenntnisse erlangt, Herangehensweisen, die mir bislang nur aus der Theorie bekannt waren (z.b. Stuhlaufstellung) im praktischen Kontext kennengelernt und mein Wissen aus meinem Studium aufgefrischt. 3. Zusammenfassende Einschätzung des Praktikums und der Praxiseinrichtung Für ein Praktikum in der PP-Abteilung des HFZ zwingend notwendig, sind Erfahrung im Umgang mit Kindern verschiedener Altersstufen sowie ein offenes und freundliches Verhalten ihnen und ihren Eltern gegenüber. Darüber hinaus sollten Wissen und Kenntnisse über verschiedene Störungsbilder im Kindes- und Jugendalter bestehen.

Zwar war der leitende Psychologe der PP-Abteilung für mich offiziell in den Belangen meines Praktikums zuständig, jedoch kein wirklicher Praktikumsbetreuer. So waren z.b. keine festen Termine vorgesehen, an denen ich ausgiebig Fragen stellen konnte oder meine allgemeine Praktikumstätigkeit supervidiert wurde. Mir ist bewusst, dass die Betreuung eines Praktikanten zeitaufwendig ist. Bei einer Praktikumsdauer von sechs Wochen sollten meiner Meinung nach aber feste Gesprächstermine von Seiten der Betreuer für die Praktikanten angeboten werden, in deren Rahmen über Anliegen, Probleme oder ähnliche, das Praktikum betreffende Themen gesprochen werden kann. Zusammenfassend lässt sich aber sagen, dass mir die Arbeit im Therapie- und Frühförderbereich viel Freude bereitet hat und ich eine solche Tätigkeit auch verwirklichen kann. Aus diesem Grund kann ich es mir sehr gut vorstellen, nach Beendigung meines Masterstudiums, als Psychologin im HFZ oder in einer ähnlichen Institution zu arbeiten.