Naturland-Ackerbautag Nord-Ost Februar 2015

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Transkript:

Naturland-Ackerbautag Nord-Ost 2015 25. Februar 2015 Sind unsere Ackerböden auch im ökologischen Landbau durch schwere Landmaschinen und Bodenbearbeitung bedroht? von Knut Schmidtke

Leergewicht/Radlast Gesamtgewicht mit vollem Bunker/Radlast 5 t/2.5 t 1.5 t/0.75 t seit 1980 seit 1955 Abb. 1: Gewichtsbelastung Zuckerrüben-Vollernter in den vegangenen 50 Jahren

Leergewicht/Radlast Gesamtgewicht mit vollem Bunker/Radlast 24 t/ 6 t 40 t/10 t 5 t/2.5 t seit 1993 1.5 t/0.75 t seit 1980 seit 1955 Abb. 1: Gewichtsbelastung Zuckerrüben-Vollernter in den vegangenen 50 Jahren

Leergewicht/Radlast Gesamtgewicht mit vollem Bunker/Radlast 24 t/ 6 t 40 t/10 t 27.5 t/4.6 t 54.0 t/9.0 t? 5 t/2.5 t seit 1993 seit 1994 2015 1.5 t/0.75 t seit 1980 seit 1955 Abb. 1: Gewichtsbelastung Zuckerrüben-Vollernter in den vegangenen 50 Jahren

Gülletankwagen mit Injektor mehrreihiger selbstfahrender Kartoffelvollernter

Bundesbodenschutzgesetz (1998) 1 Zweck des Gesetzes ist es, nachhaltig die Funktionsfähigkeit des Bodens zu sichern oder wiederherzustellen 17 Einhaltung der guten fachlichen Praxis zur nachhaltigen Sicherung der Bodenfruchtbarkeit und der Leistungsfähigkeit des Bodens als natürliche Ressource ( ) Bodenverdichtungen sind soweit wie möglich zu vermeiden

Was ist Bodenverdichtung?

Was ist Bodenverdichtung? Zustand gelockerte Ackerkrume großes Porenvolumen (%) niedrige Lagerungsdichte (g cm -3 ) rückverfestigte Ackerkrume vermindertes Porenvolumen (%) gestiegene Lagerungsdichte (g cm -3 )

Was ist Bodenverdichtung? Die aktuelle Lagerungsdichte des Bodens (Zustand) und die Zunahme der Lagerungsdichte des Bodens (Prozess) aufgrund von Lasteinwirkung auf den Boden

Eigenverdichtung des Bodens Vorverdichtung des Bodens

Überlockerte Krume Optimales PV in der Krume Porenvolumen (PV, in Vol. %) 50 45 40 Zustand der Verdichtung nach Lasteinwirkung (Pressen) 35 0 0 1 2 3 4 5 6 Aufgebrachte Last (t) Abb. 1: Prozesse der Bodenverdichtung (geändert nach Ehlers, 2001)

Überlockerte Krume Optimales PV in der Krume Proctor-PV Porenvolumen (PV, in Vol. %) 50 45 40 Zustand der Verdichtung nach Lasteinwirkung (Pressen) 35 0 0 1 2 3 4 5 6 Aufgebrachte Last (t) Abb. 1: Prozesse der Bodenverdichtung (geändert nach Ehlers, 2001)

Überlockerte Krume Optimales PV In der Krume Proctor-PV Porenvolumen (PV, in Vol. %) 50 45 40 35 0 Zustand der Verdichtung nach Lasteinwirkung (Pressen) Zustand der Verdichtung nach Pressen, Scheren und Kneten 0 1 2 3 4 5 6 Aufgebrachte Last (t) Abb. 1: Prozesse der Bodenverdichtung (geändert nach Ehlers, 2001)

Überlockerte Krume Optimales PV für Krume Proctor-PV Minimales PV in Böden Göttinger Praxisbetriebe Porenvolumen (PV, in Vol. %) 50 45 40 35 0 Zustand der Verdichtung nach Lasteinwirkung (Pressen) Zustand der Verdichtung nach Pressen, Scheren und Kneten 0 1 2 3 4 5 6 Aufgebrachte Last (t) Abb. 1: Prozesse der Bodenverdichtung (geändert nach Ehlers, 2001)

0 Spurtiefe 2 cm Poren- Porenvolumen [Vol %] 0 35 40 45 50 volumen [%] 20 Tiefe [cm] 40 60 80 Abb. 2: Einfluss der Einsinktiefe eines Rades auf die Tiefenfunktion der Porenabnahme im Boden (ohne seitliche Bodenverschiebungen nach Ehlers, 2002)

0 Spurtiefe 2 cm Porenvolumen [Vol %] 0 35 40 45 50 Spurtiefe 4 cm Porenvolumen [%] 0 35 40 45 50 20 Tiefe [cm] 40 60 80 Abb. 2: Einfluss der Einsinktiefe eines Rades auf die Tiefenfunktion der Porenabnahme im Boden (ohne seitliche Bodenverschiebungen nach Ehlers, 2002)

0 Spurtiefe 2 cm Porenvolumen [Vol %] 0 35 40 45 50 Spurtiefe 4 cm Spurtiefe 6 cm Porenvolumen [%] 0 35 40 45 50 0 35 40 45 50 20 Tiefe [cm] 40 60 80 Abb. 2: Einfluss der Einsinktiefe eines Rades auf die Tiefenfunktion der Porenabnahme im Boden (ohne seitliche Bodenverschiebungen nach Ehlers, 2002)

mechanische Bodenbelastung Radlast (t, N) Kontaktflächendruck (N m -2 ) Bodenbeanspruchung Bodendruck (kpa, bar) Bodenverdichtung (Prozess) (Differenz Bodendichte vor und nach der Belastung)

Radlast (kn) 26 2 x 13 26 26 Aufstandsfläche (m²) 0,15 0,31 0,30 0,83 Kontaktflächendruck (N m -2 ) 1,73 x 10 5 0,84 x 10 5 0,87 x 10 5 0,31 x 10 5 Reifeninnendruck (bar) 1,2 0,8 0,8 0,4 Abb. 3: Reifenaufstandsfläche und Kontaktflächendruck bei gleicher Radlast (nach Waydelin)

Radlast 10 kn 20 kn Aufstandsfläche 0,1 m² 0,2 m² Kontaktflächendruck 10 5 N m -2 10 5 N m -2 Abb. 4: Linien gleichen Bodendruckes (links Verdoppelung der Aufstandsfläche und der Radlast gegenüber rechts nach Bolling und Söhne, 1982)

TE o Summe FE Last I = 5 GE 5 5 5 6 5 6 17 10 6 6 5 6 6 29 Abb. 5: Theoretische Verteilung des Bodendrucks in der Tiefe als Funktion der Last und der Radaufstandsfläche (geändert nach Ehlers, 2001)

TE Druck = GE/FE o Summe FE Last I Last I = 5 GE 5 5 5/5 = 1 5 6 5 6 17 5/17 = 0,294 10 6 6 5 6 6 29 5/29 = 0,172 Abb. 5: Theoretische Verteilung des Bodendrucks in der Tiefe als Funktion der Last und der Radaufstandsfläche (geändert nach Ehlers, 2001)

TE o Last II = 10 GE Summe FE Last I = 5 GE 5 5 5/5 = 1 Druck = GE/FE Last I 5 6 5 6 17 5/17 = 0,294 10 6 6 5 6 6 29 5/29 = 0,172 Abb. 5: Theoretische Verteilung des Bodendrucks in der Tiefe als Funktion der Last und der Radaufstandsfläche (geändert nach Ehlers, 2001)

TE o Last II = 10 GE Summe FE Last I = 5 GE 5 5 5/5 = 1 5 5 10 Druck = GE/FE Last I 5 6 5 6 17 5/17 = 0,294 6 5 6 5 22 10 6 6 5 6 6 29 5/29 = 0,172 6 6 5 6 6 5 34 Abb. 5: Theoretische Verteilung des Bodendrucks in der Tiefe als Funktion der Last und der Radaufstandsfläche (geändert nach Ehlers, 2001)

TE o Last II = 10 GE Summe FE Druck = GE/FE Last I Last II Last I = 5 GE 5 5 5/5 = 1 5 5 10 10/10 = 1 5 6 5 6 17 5/17 = 0,294 6 5 6 5 22 10/22 = 0,454 10 6 6 5 6 6 29 5/29 = 0,172 6 6 5 6 6 5 34 10/34 = 0,294 Abb. 5: Theoretische Verteilung des Bodendrucks in der Tiefe als Funktion der Last und der Radaufstandsfläche (geändert nach Ehlers, 2001)

Druckeinheit [GE/FE] 0,0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 0 5 GE auf 5 FE Tiefeneinheit 5 10 GE auf 10 FE 10 Abb. 6: Theoretische Verteilung des Bodendrucks in der Tiefe als Funktion der Last und der Radaufstandsfläche

Abb. 7: Vertikaler Bodendruck bei einer Radlast von 81,6 kn und hohem (220 kpa) bzw. geringem (90 kpa) Reifeninnendruck (Arvidsson et al. 2001)

IST-Analyse Grad der Unterbodenverdichtung

Tab. 1: Dichte des Bodens unterhalb des Bearbeitungshorizontes benachbart liegender lößbürtiger Ackerschläge nach langjährig unterschiedlicher Bewirtschaftung in Sachsen (n = 5) (Rühlemann 2007) Bewirtschaftung Teilfläche Dichte des Bodens (g cm -3 ) min./max. Konventionell Feldmitte 1.624 1.56/1.72 Ökologisch Feldmitte 1.598 1.49/1.65

Tab. 1: Dichte des Bodens unterhalb des Bearbeitungshorizontes benachbart liegender lößbürtiger Ackerschläge nach langjährig unterschiedlicher Bewirtschaftung in Sachsen (n = 5) (Rühlemann 2007) Bewirtschaftung Teilfläche Dichte des Bodens (g cm -3 ) min./max. Konventionell Feldmitte 1.624 1.56/1.72 Ökologisch Feldmitte 1.598 1.49/1.65 Konventionell Vorgewende 1.636 1.56/1.74 Ökologisch Vorgewende 1.576 1.42/1.67

Messung des Eindringwiderstandes in den Boden 0-20 -40-60 -80 0 1 2 3 4 5 6

Grenze des Wurzelwachstums Grenze ungestörten Wurzelwachstums Abb. 8: Eindringwiderstand im Boden benachbart liegender lößbürtiger Ackerschläge nach langjährig unterschiedlicher Bewirtschaftung in Sachsen (Feldinnere, n = 20, Rühlemann 2007)

Maximaler Wurzeldruck: 2,5 MPa Feldinnere Vorgewende Grenze des Wurzelwachstums Maximaler Druck durch Regenwürmer: 0,23 MPa Abb. 9: Eindringwiderstand im Boden im Vorgewende und im Feldinneren eines langjährig ökologisch bewirtschafteten Ackerschläges in Sachsen (n = 20, Rühlemann 2007)

ö k ö k k k ö = ökologisch k = konventionell Abb. 10: Radlast der Schlepper mit der höchsten Motorleistung benachbart wirtschaftender ökologisch und konventionell wirtschaftender Betriebe in Sachsen (Rühlemann 2007)

Wirkungen der Unterbodenverdichtung

Tiefe [cm] Breite des Profils [cm] 0 50 100 0 50 100 Kontrolle Abb. 11: Wurzelprofil der Wintergerste am 2. Juni 1997 nach einmaliger Belastung Im Jahr 1995 (nach Mähner 1999) jeder Punkt steht für eine Wurzellänge von 5 mm

Tiefe [cm] Breite des Profils [cm] 0 50 100 0 50 100 0 50 100 Kontrolle eine Überfahrt mit Vorder- und Hinterrad 5 t Radlast Abb. 11: Wurzelprofil der Wintergerste am 2. Juni 1997 nach einmaliger Belastung Im Jahr 1995 (nach Mähner 1999) jeder Punkt steht für eine Wurzellänge von 5 mm

Tiefe [cm] Breite des Profils [cm] 0 50 100 0 50 100 0 50 100 0 50 100 Kontrolle eine Überfahrt mit drei Überfahrten mit Vorder- und Hinterrad Vorder- und Hinterrad 5 t Radlast 5 t Radlast Abb. 11: Wurzelprofil der Wintergerste am 2. Juni 1997 nach einmaliger Belastung Im Jahr 1995 (nach Mähner 1999) jeder Punkt steht für eine Wurzellänge von 5 mm

Tab. 2: Summe des Kornertrages von Winterweizen und Wintergerste [dt ha -1 ] nach einmaliger Belastung im Jahr 1995 (Mähner 1999) Belastungsstufe Winterweizen Wintergerste 0 t 87,6 a 64,5 a 2 2,5 t 86,8 a 67,2 a 2 5 t 81,7 a 64,5 a 6 5 t 72,4 b 58,3 a nicht gleiche Buchstaben kennzeichnen signifikante Unterschiede (Tukey Test = 0.05)

Tab. 3: Kornertrag des Winterweizen im zweiten und der Wintergerste nach [dt ha -1 ] einmaliger Belastung (Mähner 1999) Belastungsstufe Summe Kornertrag 2 Jahre 0 t 152,1 2 2,5 t 154,0 2 5 t 146,2 6 5 t 130,7

Wirkung der Bodenbelastung bei der Saatbettbereitung auf Wachstum von Hafer und Erbse

Variante 1: Pflug Bearbeitungstiefe ~ 28 cm Variante 2: Stoppelhobel (SH) Bearbeitungstiefe: ~ 10 cm

2,6 t 2,6 t 4,6 t 4,6 t 65 65 65 65 0,5 bar 1,5 bar Abb. 12: Schema der Bodenbelastung, Abstufungen 0 t / 2,6 t / 4,6 t Radlast, je eine Überfahrt nach der Grundbodenbearbeitung im Frühjahr

Rel. Ertrag (%) Relativ-Erträge Hafer Reinsaat 2010 140 120 100 Kornertrag Hafer MW ± Stabw; n = 4 80 60 40 20 0 Standort 1 Standort 2 Standort 3 Standort 4 0 t 2 t 4 t Abb. 13: Einfluss der Höhe der Radlast (2 t, 4 t) bei der Bodenbearbeitung zur Saatbettbereitung an 4 Standorten auf den relativen Kornertrag im Vergleich zu ohne Bodenbelastung (Kornertrag bei 0 t = 100 %) Wild et al. 2013

Rel. Ertrag (%) Relativ-Erträge Erbse Reinsaat 2010 140 120 100 80 Kornertrag Erbse MW ± Stabw; n = 4 60 40 20 0 Standort 1 Standort 2 Standort 3 Standort 4 0 t 2 t 4 t Abb. 14: Einfluss der Höhe der Radlast (2 t, 4 t) bei der Bodenbearbeitung zur Saatbettbereitung an 4 Standorten auf den relativen Kornertrag im Vergleich zu ohne Bodenbelastung (Kornertrag bei 0 t = 100 %) Wild et al. 2013

Forderungen Bundesbodenschutzgesetz (1998) 17 Bodenverdichtungen sind soweit wie möglich zu vermeiden Was ist zu tun?

Bodenverdichtung vermeiden -Tragfähigkeit des Bodens verbessern: reduzierte Bodenbearbeitung Humusakkumulation - Feuchte Böden nicht befahren aus der Werbung eines Herstellers (2007)

Bodenverdichtung vermeiden - Kontaktflächendruck bei gegebener Radlast mindern: Ändern der Bereifung (Zwillingsbereifung, Breitreifen, Gummibandlaufwerke statt Räder, Reifeninnendruck absenken: Reifendruckregelanlage)

Bodenverdichtung vermeiden - Radlasten mit Waage ermitteln (mit Anbaugeräten) Radlasten begrenzen!

Internationale Arbeitsgruppe High AXLE LOAD hat bereits 1987* nachstehende maximal zulässige Radlasten für die Ackernutzung empfohlen Bodenzustand trocken feucht Maximal zulässige Radlast 5.0 t 2.5 t * Håkansson et al. 1987, Soil Tillage Res. 10, 259-268.

Bodenverdichtung vermeiden Radlasten begrenzen

unbeladenem Zustand Gesamtgewicht mit vollem Bunker/Radlast 24 t/6 t?! 40 t/10 t 27.5 t/4.6 t 54 t/9 t 5 t/2.5 t seit 1993 seit 1994 1.5 t/0.75 t seit 1980 seit 1955 Begrenzung der zulässigen Radlast im ökologischen Landbau

Nicht die Fläche, sondern Fläche mal Bodentiefe macht den Grundbesitz (Sekera 1984) Nicht die Fläche, sondern Fläche mal die durchwurzelbare Bodentiefe macht den Grundbesitz

Naturland-Ackerbautag Nord-Ost 2015 25. Februar 2015 Sind unsere Ackerböden auch im ökologischen Landbau durch schwere Landmaschinen und Bodenbearbeitung bedroht? von Knut Schmidtke Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

2.4 2.2 Stoppelhobel Pflug Eindringwiderstand [MPa] 2.0 1.8 1.6 1.4 1.2 1.0 a b* a b** a b* 0.8 0.0 0-10 10-20 20-30 30-40 40-50 50-60 60-70 Tiefenbereich Boden [cm] Abb. 3: Eindringwiderstand Boden in verschiedenen Tiefenbereichen am 22. April 2009 Standort Köllitsch, * P < 0,05 ** P < 0,01

50 n.s. n.s. 25 Gesamtporenvolumen [%] 40 30 20 10 20 15 10 5 Bodenwassergehalt [Vol. %] 0 0t 2,4t 4,6t 0t 2,4t 4,6t 2009 2010 2009 2010 0 Abb. 4: Gesamtporenvolumen des Bodens in Abhängigkeit der mechanischen Bodenbelastung im Frühjahr bei unterschiedlichem Bodenwassergehalt, Tukey Test, n.s. nicht signifikant

20 25 18 n.s. n.s. Luftkapazität [%] 16 14 12 10 8 6 4 20 15 10 5 Bodenwassergehalt [Vol. %] 2 0 0t 2,4t 4,6t 0t 2,4t 4,6t 2009 2010 2009 2010 0 Abb. 5: Luftkapazität des Bodens in Abhängigkeit der mechanischen Bodenbe-lastung im Frühjahr bei unterschiedlichem Bodenwassergehalt, Tukey Test, n.s. nicht signifikant

20 18 Stoppelhobel Pflug 25 Luftkapazität [%] 16 14 12 10 8 6 4 b a* A A 20 15 10 5 Bodenwassergehalt [Vol. %] 2 0 2009 2010 2009 2010 0 Abb. 6: Luftkapazität des Bodens in Abhängigkeit der Bodenbearbeitung im Frühjahr bei unterschiedlichem Bodenwassergehalt, Tukey-Test, * P < 0.05

50 Stroh Korn Unkraut 2009 40 n.s. n.s. Ertrag TM [dt ha -1 ] 30 20 10 0 SH Pflug 0 t 2,6 t 4,6 t Abb. 7: Stroh- und Kornertrag von Körnererbse sowie Unkraut nach unterschied-licher Bodenbearbeitung und Bodenbelastung vor der Saat 2009 Tukey-Test, n.s. nicht signifikant

40 Stroh Korn Unkraut 2010 35 30 n.s. Ertrag TM [dt ha -1 ] 25 20 15 10 a ab b* 5 0 SH Pflug 0 t 2,6 t 4,6 t Abb. 8: Stroh- und Kornertrag von Körnererbse sowie Unkraut nach unterschied-licher Bodenbearbeitung und Bodenbelastung vor der Saat 2010 TukeyTest, n.s. nicht signifikant,* P < 0,05