Anforderungen des Bodenschutzes an an die Winteraußenhaltung von Pferden
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- Justus Schmitt
- vor 8 Jahren
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1 Anforderungen des Bodenschutzes an an die Winteraußenhaltung von Pferden Gliederung 1 Veranlassung und Zielsetzung 2 Gute fachliche Praxis der Weideführung 3 Beurteilungsmaßstäbe / Vergleichswerte 4 Untersuchungsstandort und Methoden 5 Ergebnisse 5.1 Feldbodenkunde 5.2 Laboranalytik 6 Empfehlungen Ingenieurbüro Feldwisch Dr. Norbert Feldwisch Hindenburgplatz Bergisch Gladbach Tel.: / info@ingenieurbuero-feldwisch.de Rhein-Sieg-Kreis Amt für tech. Umweltschutz Herr Bernhard Schubert Kaiser-Wilhelm-Platz Siegburg Tel.: / BEW-Seminar Bodenschutz in der Landwirtschaft am 4. März
2 Veranlassung und Zielsetzung Pferdehaltung und Bodenbeeinträchtigungen... BEW-Seminar Bodenschutz in der Landwirtschaft am 4. März
3 Beeinträchtigungen / Schädigungen der Böden Schäden am Bodengefüge - Gefügeform -Porenvolumen - Porenkontinuität Schäden am Luft- und Wasserhaushalt der Böden - Sauerstoffmangel im Boden - Infiltrationshemmnis - Pfützenbildung und Oberflächenabfluss ( Bodenerosion) Schäden an der Vegetation - Zerstörung der Grünlandnarbe - Schäden an den Pflanzenwurzeln (direkt und indirekt) Schäden am Nährstoffhaushalt der Böden - Veränderungen des Humushaushaltes / Mineralisation - Überdüngung durch Kotansammlungen Eutrophierung von Gewässern BEW-Seminar Bodenschutz in der Landwirtschaft am 4. März
4 Gute fachliche Praxis der Pferdeaußenhaltung Beratungsunterlagen aus Baden-Württemberg, Bayern und Hessen Gezieltes Weidemanagement auf Grund hoher Bewegungsaktivität nötig. Einhalten von Ruhezeit / Beweidungspausen, insbesondere bei hohen Bodenwassergehalten Auszäunen von Nassstellen Befestigung von Futter- und Tränkplätzen Pflegeschnitt und Über-/Nachsaat Wechsel zwischen Schnitt- und Weidenutzung Mischbeweidung Winterweide nur mit Extensivrassen in geringer Besatzdichte auf sehr trockenen Böden Besatzdichten (Faustzahlen): - 1 bis 1,5 Ar je Pferd und Weidetag - 0,6 bis 1,2 ha je Pferd bei Standweiden BEW-Seminar Bodenschutz in der Landwirtschaft am 4. März
5 Beurteilungsmaßstäbe 1. Ableitung der Packungsdichte anhand von Gefügemerkmalen und der Wurzelverteilung als Grundlage zur Beurteilung des Bodengefüges (vgl. DIN ) Verfestigungsgrad* Aggregatgröße gri1 bis gri2 gri1 bis gri3 gri2 bis gri4 gri3 bis gri5 gri4 bis gri5 Mittel Wurzelverteilung vf1 vf2 vf3 vf4 vf5 Gewichtung der Gefügemerkmale Lagerungsart der Aggregate sperrig offen halb offen fast geschlossen geschlossen Hoch Volumenanteil der Makroporen sehr hoch hoch mittel gering sehr gering Sehr hoch gleichmäßig gleichmäßig fast gleichmäßig ungleichmäßig sehr ungleichmäßig Benennung sehr gering gering mittel hoch sehr hoch 2. Schadschwellen nach UBA (zu beachten: abgeleitet für Ackerstandorte!) - Luftkapazität 5 Vol.-% - gesättigte Wasserleitfähigkeit 10 cm/d - Packungsdichte 4 und 5 Packungsdichte** Kurzzeichen Pd1 Pd2 Pd3 Pd4 Pd5 BEW-Seminar Bodenschutz in der Landwirtschaft am 4. März
6 Untersuchungsstandort und Methoden 1. Untersuchungsstandort: Pferdeweide in Eudenbach, Winteraußenhaltung von Islandponys, starke Beeinträchtigung der Grünlandnarbe, Pfützenbildung 2. Methoden: - Feldbodenkundliche Erfassung der Packungsdichte / Gefügemerkmale - Gewinnung ungestörter Bodenproben zur Messung der Luftkapazität / Porengrößenverteilung, gesättigten Wasserleitfähigkeit und Lagerungsdichte BEW-Seminar Bodenschutz in der Landwirtschaft am 4. März
7 Ergebnisse Bodengefüge und Packungsdichte Zerstörung des Bodengefüges bis cm Bodentiefe Kohärentgefüge mit Scher- und Bruchkanten ohne makroskopisch erkennbaren Grobporenanteil starke bis sehr starke Verfestigung des Bodens Vernässung der trittgeschädigten Bodenschicht / anaerobe Verhältnisse / Beeinträchtigung des Lufthaushalts (Pseudovergleyung auf Grund der Trittbelastung) Schädigung des Wurzelwachstums ( Hakenschlagen der Pfahlwurzeln) Packungsdichte 4 BEW-Seminar Bodenschutz in der Landwirtschaft am 4. März
8 BEW-Seminar Bodenschutz in der Landwirtschaft am 4. März
9 BEW-Seminar Bodenschutz in der Landwirtschaft am 4. März
10 BEW-Seminar Bodenschutz in der Landwirtschaft am 4. März
11 BEW-Seminar Bodenschutz in der Landwirtschaft am 4. März
12 BEW-Seminar Bodenschutz in der Landwirtschaft am 4. März
13 BEW-Seminar Bodenschutz in der Landwirtschaft am 4. März
14 BEW-Seminar Bodenschutz in der Landwirtschaft am 4. März
15 BEW-Seminar Bodenschutz in der Landwirtschaft am 4. März
16 Ergebnisse Bodenphysikalische Messungen Beeinträchtigung der Kennwerte, hoher Probenanteil mit geringem Grobporenanteil, insbesondere der engen und mittleren Grobporen, geringer Luftkapazität und geringer gesättigter Wasserleitfähigkeit. Jedoch: Medianwerte liegen über den kritischen Schwellenwerten. Ursache: Regenwurmaktivität biogene Poren im Untersuchungshorizont BEW-Seminar Bodenschutz in der Landwirtschaft am 4. März
17 Gefahrenbeurteilung Schädliche Bodenveränderung ist insbesondere anhand der Gefügebeeinträchtigungen nachweisbar. Initiale Selbstregeneration in der sommerlichen Weidepause ist nicht ausreichend. Bei erneuter Winteraußenhaltung tritt wiederum vollumfängliche Gefügeschädigung ein. Schäden an andern Schutzgütern sind zu besorgen (Bodenerosion, Auswaschung). Beurteilungsergebnis ist übertragbar auf vergleichbare Standortbedingungen und Schadensmerkmale. (bodenkundliche Gefügeansprache nach DIN Teil 10) BEW-Seminar Bodenschutz in der Landwirtschaft am 4. März
18 Empfehlungen (1) (1) Anpassen des Weidemanagements. Insbesondere Einstellung der derzeitigen Praxis der Winterbeweidung. Ggf. Abschleppen der Flächen, flache Lockerung und anschließend Neuansaat. Bei massiven Kotansammlungen ggf. Abtrag der belasteten Bereiche prüfen. BEW-Seminar Bodenschutz in der Landwirtschaft am 4. März
19 Empfehlungen (2) (2) Übertragbarkeit: Ein hinreichender Verdacht einer schädlichen Bodenveränderung auf Grund von Verdichtungen liegt vor, falls Grünlandnarbe und Oberboden massive, visuell erfassbare Trittschäden aufweisen und eine nicht unerhebliche Fläche betroffen ist und die bodenkundliche Profilaufnahme massive trittbedingte Gefügebeeinträchtigungen nachweist (Packungsdichte 4 nach DIN , Vernässungsmerkmale). Mögliche Zusatzkriterien: Kotansammlung, Oberflächenabfluss + Erosion (Beurteilung anhand von feldbodenkundlichen Methoden; nur durch bodenkundlichen Sachverständigen möglich) Bodenphysikalische Laboruntersuchungen: Keine Standardleistung zur Gefahrenbeurteilung, sondern im Einzelfall ist zu entscheiden, ob diese Leistungen zur abschließenden Gefahrenbeurteilung notwendig sind. BEW-Seminar Bodenschutz in der Landwirtschaft am 4. März
20 Dr. Norbert Feldwisch öbv Sachverständiger Bodenschutz und Altlasten Wirkungspfad Boden-Pflanze sowie Bodenerosion durch Wasser. Herr Bernhard Schubert Mitarbeiter des Amtes für technischen Umweltschutz, Rhein-Sieg-Kreis Sachgebiet Landwirtschaft BEW-Seminar Bodenschutz in der Landwirtschaft am 4. März
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