Fakultät Fakultät für Ingenieurwissenschaften, Informatik und Psychologie Institut für Psychologie und Pädagogik Praktikumsbericht Kinder- und Jugendpsychiatrie Cham Praktikant: Daniel Johannes Feiner Matrikelnummer: 850504 daniel.feiner@uni-ulm.de Praktikumsanbieter: Kinder- und Jugendpsychiatrie Cham Tiergartenstrasse 4 93413 Cham Praktikumszeitraum: 22.02.2016-18.03.2016 (4 Wochen) Wochenarbeitszeit: 40 Stunden Wörter: 1140 Wörter
Inhaltsverzeichnis 1 Einführung und Kurzdarstellung 3 1.1 Beschreibung der Medbo............................. 3 1.2 Adresse, Mitarbeiter, Funktionsverteilung................... 3 1.3 Aufgaben der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie........... 3 1.4 Klientel; Arbeitsauftrag; Zielsetzung...................... 3 1.5 Arbeitsweise der Institution und Arbeitskonzeption.............. 3 2 Darstellung des Tätigkeits-/Aufgabenfeldes 4 2.1 Schilderung von spezifischen Tätigkeiten der KJP............... 4 2.2 Darstellung der eigenen Tätigkeit........................ 4 2.3 Kritische Auseinandersetzung.......................... 5 3 Zusammenfassende Einschätzung des Praktikums 6 ii
1 Einführung und Kurzdarstellung 1.1 Beschreibung der Medbo Die medizinischen Einrichtungen des Bezirks Oberpfalz (medbo) sind ein Gesundheitsunternehmen in Bayern. Im Bereich Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie besteht die Klinik am Bezirksklinikum Regensburg als Hauptstandort mit angeschlossenen Standorten in Amberg, Cham und Weiden. 1.2 Adresse, Mitarbeiter, Funktionsverteilung Die medizinische Einrichtung des Bezirks Oberpfalz ist in der Universitätsstraße 84 in Regensburg angesiedelt. In der medbo sind viele verschiedene Berufsgruppen beschäftigt. Die Kinder- und Jugendpsychiatrie in Cham ist eine Zweigstelle der Klinik in Regensburg und steht infolgedessen in enger Kooperation mit dieser und weiteren verbundenen Einrichtungen. 1.3 Aufgaben der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie Die Aufgabe sind Diagnostik, Krisenintervention und Behandlung bei psychischen Belastungen. In der Zweigstelle in Cham ist das Angebot auf eine Diagnostische Abteilung mit angeschlossener Tagesklinik beschränkt. Aufgabe der Einrichtung ist es die grundlegende psychiatrische Versorgung für Kinder und Jugendliche für den Landkreis Cham sicherzustellen. 1.4 Klientel; Arbeitsauftrag; Zielsetzung Das Angebot richtet sich gezielt an Kinder und Jugendliche sowie deren Familien im Landkreis Cham. Der Arbeitsauftrag besteht aus einer umfassenden Diagnostik und Planung des Behandlungsablaufes.Ziel ist es, ein möglichst gelungenen Übergang zwischen Klinikbehandlung und sozialem Umfeld zu scha en und dem Patienten in der Bewältigung seiner Beschwerden umfassend zu unterstützen. 1.5 Arbeitsweise der Institution und Arbeitskonzeption Die Kinder- und Jugendpsychiatrie steht in enger Zusammenarbeit mit angebundenen Standorten. Nach der Diagnostik folgt die Behandlung. Bei der Behandlung stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Bei geringer Problematik bietet sich in wenigen Fällen eine ambulante Psychotherapie an. Übersteigt die Problematik jedoch eine gewisse Schwelle ist als Therapie eine teilstationäre Versorgung erfolgsversprechender. 3
2 Darstellung des Tätigkeits-/Aufgabenfeldes 2.1 Schilderung von spezifischen Tätigkeiten der KJP Die Kinder- und Jugendpsychiatrie ist im wesentlichen in zwei Bereiche unterteilt. Dies ist zum einen der diagnostische Bereich mit Institutsambulanz und zum anderen die Tagesklinik. Neue Patienten erhalten zunächst einen sogenannten Ersttermin für eine diagnostische Erhebung. Vor diesem Termin beschreiben die Patienten kurz die vorliegende Problematik und stellen, soweit vorhanden, medizinische bzw. psychiatrische Vorbefunde sowie Zeugnisse und weitere wichtige Unterlagen bereit. Aufgrund der gesammelten Informationen während des Ersttermins wird eine Diagnose erstellt. Je nach festgestellter Problematik werden Empfehlungen für eine optimale Behandlung übermittelt. Eine mögliche Empfehlung ist die Behandlung in der hiesigen Tagesklinik. In der Tagesklinik kann weitere Di erentialdiagnostik durchgeführt werden oder, wie in den meisten Fällen, die Behandlung begonnen. 2.2 Darstellung der eigenen Tätigkeit Das Praktikum begann mit einer Führung durch die Räumlichkeiten der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Cham inklusive der Tagesklinik. Danach durfte ich in der ersten Woche zunächst die diagnostische Abteilung der KJP unter Betreuung der Diplom-Psychologin Z. kennenlernen. Dort habe ich zunächst die Abläufe, Mitarbeiter und Vorgehensweisen der KJP kennengelernt und die Arbeit der Psychologen verfolgen können. Ich konnte an Erstterminen, Abschlussterminen, einzeltherapeutischen Gesprächen, Elterngruppen und Teammeetings teilnehmen und Informationen über den Ablauf sammeln. In der zweiten Woche bekam ich die Möglichkeit die Tagesklinik der KJP kennenzulernen. Unter der Betreuung der Master of Science Psychologin H. konnte ich an sogenannten Einzelzeiten teilnehmen. Einzelzeiten sind ca. 20-30 Minuten lange Psychotherapie Sitzungen der teilstationären Patienten mit einer Psychologin. In diesen Sitzungen wird je nach Alter auch in spielerische Weise versucht die Entwicklung der Patienten voran zu treiben. Ich durfte, nach ein paar Einzelzeiten an denen ich passiv teilgenommen hatte, eine Einzelzeit selbständig leiten und mit dem Patienten eine Spieltherapie durchführen. Die meiste Zeit verbrachte ich jedoch direkt in der Tagesklinik und konnte den genauen Tagesablauf der Patienten miterleben. Die Patienten sind in zwei Gruppen unterteilt, die Gruppe Asien (5-12 Jahre) und Afrika (13-18 Jahre). Die Patienten der Gruppe Asien konnte ich während Spielzeiten, Brotzeit, Mittagessen, Hausaufgaben und Aktivzeiten begleiten. Vor allem die Beobachtung der Verhaltensweisen unter Einbezug der jeweiligen Diagnosen war sehr 4
2 Darstellung des Tätigkeits-/Aufgabenfeldes spannend und lehrreich. Auch die älteren Patienten konnte ich in freien Zeiten, Brotzeit, Koch- und Backgruppe sowie Aktivgruppe begleiten. Die dritte und vierte Woche verbrachte ich dann wieder im diagnostischen Bereich in der Institutsambulanz. Zusätzlich zu den in der ersten Woche gesammelten Erfahrungen und Informationen konnte ich tiefere Einblicke in die diagnostische Arbeit erlangen. Ich durfte kleinere Teilaufgaben übernehmen, wie zum Beispiel das Durchführen einer kleinen Testung oder das Vorstellen der Ergebnisse einer Leistungsdiagnostik während eines Abschlussgespräches. Meistens war jedoch im Patientenkontakt keine oder nur geringe eigenständige Einbringung möglich. Dennoch konnte ich gut am diagnostischen Prozess mitarbeiten. Vor allem die Gespräche nach den Erstterminen boten dazu Gelegenheiten. Ich konnte mich mit den Psychologen über die Verhaltensbeobachtungen der Patienten austauschen und durch eigene Beiträge Unterstützung leisten. Neben den Einblicken in die Arbeit mit den Patienten konnte ich auch viele Informationen über den restlichen Arbeitsalltag eines Psychologen im kinder- und jugenddiagnostischen Bereich sammeln. So füllt die Dokumentation der Ersttermine, Abschlusstermine, Testung und Telefonate einen Großteil des Tages aus. Sämtliche Interaktion muss in das Computersystem übertragen und dadurch anderen Mitarbeitern/Abteilungen zugänglich gemacht werden. Außerdem müssen sämtliche Leistungen am Patienten von den Psychologen erfasst werden, damit eine Krankenkassen Abrechnung möglich ist. Auch das schreiben umfassender Arztbriefe und Testbefunde gehört zum Arbeitsablauf eines Psychologen und nimmt viel Zeit in Anspruch. Vor allem beim Verfassen von Testbefunden konnte ich die Psychologen unterstützen und selbständig arbeiten. Während meines Praktikums habe ich verschiedene Test ausgewertet (u.a.: BDI-II, AFS, SPAIK, WISC-IV, FIK, SET), und konnte an der Verschriftlichung im Testbefund mitwirken. Das Auswerten von Test ist in der Regel recht simpel, aber besonders die Interpretation der Ergebnisse (insbesondere bei projektiven Verfahren) war in Zusammenarbeit mit erfahrenen Psychologen sehr lehrreich und interessant. 2.3 Kritische Auseinandersetzung Das Praktikum bestand nur in kleinen Teilen aus Zuhören, da mir eigene Tätigkeiten, soweit umsetzbar, gut ermöglicht wurden. Als Bachelor Psychologe im 5. Semester konnte ich zudem auch eigene Kompetenzen und Wissen einbringen, was selbständige Arbeit erleichtert. Für die Klienten ist ein Praktikant während der vertraulicher Gespräche im ersten Moment eventuell ungewohnt, aber stellte für die Meisten kein Problem dar. Insgesamt war es ein sehr angenehmes Praktikum ohne Konflikte und Probleme. 5
3 Zusammenfassende Einschätzung des Praktikums Das Praktikum hat mein Interesse an einer Beschäftigung im klinischen Bereich der Psychologie erhöht. Die Arbeit in der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Cham war sehr abwechslungsreich und interessant. Insgesamt ermöglichte das Praktikum einen nahezu perfekten Einblick in den diagnostischen Bereich bei Kinder und Jugendlichen. Die eigentliche psychotherapeutische Behandlung konnte ich dagegen weniger kennen lernen. Außerdem herrschte ein sehr positives Arbeitsklima unter den Psychologen, was die Zeit als Praktikant sehr angenehm machte. Ich kann jeden Bachelor Studenten mit Interesse im Kinder- und Jugendpsychiatrischen Bereich absolut empfehlen ein Praktikum in der KJP Cham zu leisten. Allerdings ist es hilfreich, wenn im Studium bereits klinische Module behandelt worden sind. Außerdem sollte man mit Kindern umgehen können und auch mit schwierigen Erziehungsberechtigten rechnen. 6