Schlauchlining ist kein Selbstläufer! Der Teufel steckt im Detail!

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Transkript:

Schlauchlining ist kein Selbstläufer! Der Teufel steckt im Detail! -Grundlagendaten, Einsatzgrenzen, Regelwerke- Stolpersteine im Alltag - Von Dipl. Ing. Mario Brenner Die Sanierung von Abwasserkanälen mit Inlinern ist mittlerweile bundesweites Tagesgeschäft der öffentlichen und privaten Entwässerungsbetriebe. Stetig steigender Verkehr, sensiblere Bürger und Politiker und nicht zuletzt auch wirtschaftliche Aspekte haben den geschlossen Bauverfahren einen großen Markt geöffnet, der aus der Arbeitspraxis nicht mehr wegzudenken ist. Standards wurden stetig verbessert, um die am Markt befindlichen Systeme zu verbessern und vergleichbarer zu machen. Somit kann man sagen, es liegen alle Grundlagen für jeden Anwender transparent vor, viele Erfahrungen wurden gesammelt und es kann jederzeit und überall losgehen! Ist das so? Fühlen Sie sich als Netzbetreiber, Planer oder Interessierter Fachkundiger so? Eigentlich ist erst einmal die Frage zu stellen, ob Sie eigentlich wissen, was Sie für Ihren Schadensfall genau brauchen? Die Entscheidung, welches Verfahren an welcher Stelle sinnvoll anzuwenden ist, kann eigentlich erst nach einer umfassenden Konzeption und Vorplanung getroffen werden. Liegen die notwendigen Rahmeninformationen vor: -Alter und Material des Kanals? -Grundwasserstand? -Hydraulische Belastungsfälle? -Ausnutzungsgrad? -Anschlüsse auf dem System? -Befahrung ja? Wie alt? -Betriebliche und Verkehrliche Einflüsse! Dies ist lediglich eine kleine Auswahl von Themen und Fragen, die möglichst alle beantwortet werden sollten. Eine weitere grundlegende Frage ist: Wer plant? Wer schreibt eine Leistung aus? Das ausführende Bauunternehmer doch hoffentlich sicher nicht!

Besitzt der Netzbetreiber einerseits ausreichende Personalkapazitäten und andererseits auch im Thema geschultes Personal ist sicherlich keine externe Planung unbedingt notwendig. Liegt einer dieser Punkte nicht vor, so sollte allerdings jegliche Maßnahme durch einen fachkundigen Planer und vor allem Bauüberwacher begleitet werden. Art und Umfang dieser Unterstützung können jederzeit individuell, maßnahmenbezogen angepasst werden. Dies ist eine wählbare Größe und eine Frage der Kommunikation zwischen Netzbetreiber als Bauherr und dem unterstützenden Ingenieurbüro! Jeder Eigentümer oder Betreiber komplexerer Abwassernetze sollte eine grundlegende Konzeption zur Sanierung des Systems erarbeiten. Ad-Hoc-Maßnahmen in Feuerwehr- Methode helfen auf den Moment sicherlich einzelne Probleme zu beseitigen. Die Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit sollte hierbei allerdings immer in Frage gestellt werden. Eine TV- Inspektion ist der Anfang allen Tuns. Hiermit werden die Weichen für die späteren arbeiten gestellt. Es ist schon hier zwingend erforderlich die Qualität der Arbeiten vor Beauftragung eindeutig zu beschreiben. Nur so entsteht eine klare Vertragssituation. Wird die abgelieferte Inspektion nicht kontrolliert, und wenn es nur stichprobenhaft ist, so ist der Willkür Tor und Tür geöffnet. Es kann doch nicht undenkbar sein, eine TV- Inspektion mangels unzureichender Ausleuchtung, zu hoher Geschwindigkeit, mangelnder Schwenkvorgänge oder falscher Einblendungen neu befahren zu lassen. Fehler passieren überall einmal. Es darf 2015 übrigens auch mit einem aktuelleren Datenaustauschformat als z.b. ISYBAU 2001 untersucht werden! Die Technik wurde nicht ohne Grund weiterentwickelt und die Möglichkeiten zur Arbeitserleichterung sind absolut nennenswert! Eine TV- Inspektion erfolgt in der Regel von Haltungsanfang bis Haltungsende. An diesen beiden Stellen gibt es sehr häufig Schachtbauwerke. Je nach Inspekteur, ist für einen kurzen Moment dieses Bauwerk auch zu sehen, bevor die Blende der Kamera kein Licht mehr durch lässt. Schachtbauwerke sind jedoch für jede Bautätigkeit der Einstieg zum Ort des Geschehens. Die Herstellung dichter Abwassersysteme funktioniert weiterhin auch nur unter Einbeziehung der Schachtbauwerke. Eine Inspektion und Dokumentation des Bestandes und Zustandes der Kontrollschächte und Bauwerke ist also absolut erforderlich. Die Aufgaben eines Planers: Ein Ingenieur schuldet eine Planung, die zum Zeitpunkt ihrer Abnahme dem aktuellen Stand der anerkannten Regeln der Technik entspricht. Es sei denn, die Parteien hätten vereinbart, dass die Planung hinter diesem Stand zurückbleiben könne und der Ingenieur hätte seinem Auftraggeber unmissverständlich verdeutlicht, dass das Bauwerk nicht den jedenfalls zum Zeitpunkt seiner Planung allgemein anerkannten Regeln der Technik entsprechen werde.

Der Planer darf nicht auf dem Stand der ursprünglichen Planung stehen bleiben, sondern hat sich stetig über technische Fortschritte, Veränderungen und Regelwerksanpassungen auf dem Laufenden zu halten und sein Werk auf Übereinstimmung mit den neuesten Regeln der Technik zu überprüfen. Dies gilt in jedem Fall für das gesamte Planungsstadium. Grundlagendaten des Netzes, hier: Bauwerke Schachtinspektion von oben. Ein Blick, ein Foto und fertig. Bild 1: Schachtprotokollbild, Foto von oben als Planungsgrundlage kaum verwendbar Bild 2:Hätten Sie die Fehlstellen im Gerinne von oben in Bild 1 gesehen? Neben den entscheidenden Kontrollen der baulichen Substanz zu den Einbindungen der Haltungen ins Bauwerk, sind auch Nennweitenkontrollen durchaus hilfreich. Dies funktioniert jedoch nur mittels Einstieg und manueller Messung oder mit Hilfe digitaler Aufzeichnungssysteme. Beides kostet Zeit und Geld,- ist aber gut angelegt in Relation zu möglichen Folgekosten durch Bauverzögerungen oder Zusätzlich erforderlichen Leistungen. Was ist eigentlich mit den Bauwerken? Rohreinbindung oder Schachtanbindung? Grundlegend für das spätere Projekt ist zusätzlich auch die allgemeine Begrifflichkeit in der Leistungsbeschreibung. Ist das Sanierungsziel eine vollständige Schachtanbindung der zu sanierenden Haltung oder ist eine reine Rohranbindung des Liners am Ende des Altrohres das Ziel? Die Vorstellungen des Auftraggebers und Planers sind bei dieser Frage oft nicht eindeutig abgestimmt. Häufig sind die Formulierungen in den Leistungsbeschreibungen unpräzise oder sogar widersprüchlich. Manchmal versucht allerdings auch die ausführende Firma auf mög-

lichst günstige und schnelle Weise die Aufgabe zu erledigen, ohne die eigentlich geforderte, bzw. laut Leistungsverzeichnis beschriebene Qualität zu liefern. Je unpräziser die Beschreibung, umso größer die Gefahr für Probleme oder Streit im Rahmen der örtlichen Bauausführung. Wie bei allen Vertragsgrundlagen bildet auch hier das Leistungsverzeichnis die alles entscheidende technische und vertragliche Ausgangsbasis. Bild 3: Schachtanbindung, GfK Handlaminat Bild 4: Rohranbindung mit Mörtel, schnell, günstig, aber haltbar? Die Rohranbindung stellt eine dichte Verbindung des Liners zum Altrohr dar. Hinterläufigkeiten zwischen den beiden Bauteilen gilt es hierbei zu vermeiden. Eingelegte Quellbänder zwischen Liner und Altrohr helfen zusätzlich, Hinterläufigkeiten zu verhindern. Eine Ausführung der Rohranbindung kann auf verschiedene Arten ausgeführt werden. Dies sind zum einen Verspachtelungen mit verschiedenen Mörtel-, Harz-, oder Mörtelharzgemischen. Des Weiteren sind dies auch Manschettensysteme. Die bauliche Situation des Rohres im Bereich der Bauwerkseinbindung muss eindeutig geprüft werden. Grundsatzfrage 1: Ist das Altrohr an dieser Stelle beschädigt? Mögliche Schadensbilder können hierbei Risse, Brüche oder starke Korrosionen sein. Grundsatzfrage 2: Gibt es Hinterläufigkeiten im Schachteinbindungsbereich? Ist einer dieser Punkte gegeben, muss zunächst eine Verpressung oder Verspachtelung als Vorbehandlung erfolgen. Eindringendes Wasser verhindert eine saubere kraftschlüssige Verspachtelung der Einbindungsstelle. Ein Riss im Rohr schließt den Manschetteneinbau ohne Vorbearbeitung nahezu aus. Das Einbringen der Manschette würde das Altrohr auseinanderdrücken und es besteht eine größere Gefahr, dass die Altrohrsubstanz zertrümmert wird. Weiterhin deuten diese Scha-

densbilder nicht selten auf Hohlräume im Umfeld hin. Diese Hohlräume sollten unbedingt verpresst werden, um die Statik für alle weiteren Arbeiten zu gewährleisten. Grundsatzfrage 3: Wird der Kontrollschacht/ das Bauwerk ebenfalls saniert oder bleibt das Bauwerk nahezu unbehandelt? Ist eine Beschichtung oder Auskleidung geplant, so sollte auch die zu planende Lineranbindung vorab auf dieses System abgestimmt werden. Der eingebaute Liner sollte ausreichend ins Bauwerk einmünden, auch nach dem Rückschnitt. An dieses vorstehende Linermaterial kann dann einerseits eine Vorbehandlung wie z.b. eine Vermörtelung/ Harzvorbehandlung angearbeitet werden, andererseits bietet dies die Möglichkeit eine kraftschlüssige Anbindung mit Harz oder Laminat an den Liner dicht herzustellen. Bild 5: Rückschnitt mit Linerüberstand Bild 6: Verspachtelung des Überstandes Waren Sie eigentlich schon mal vor Ort?! Den Kalkulator eines Bieters in der Ausschreibung verpflichten zu wollen, sich vor Ort zwingend ein Bild von der Lage zu verschaffen ist immer wieder ein netter Versuch, sich späterer Probleme in der Bauausführung zu entledigen. Es ist aber weder zulässig noch fair. Eine Ausschreibung muss die Leistungen so beschreiben, dass sie jederzeit nachvollziehbar zu kalkulieren ist. Übrigens gibt es normalerweise auch Pläne als Hilfsmittel. Hier kann man viele Hinweise einbauen. Es soll sogar Fälle geben, wo einer Ausschreibung Fotos beigelegt wurden oder sogar in die Pläne eingeblendet wurden! Alle diese Punkte helfen beim Verständnis der zu erbringenden Leistung.

Wichtig sind immer die verkehrlichen Randbedingungen vor Ort. Nur auszuschreiben, dass Genehmigungen einzuholen sind geht nicht! Man sollte das Machbare vor Ort im Auge haben! Bild 7: Beengte Fahrbahnverhältnisse müssen im Vorfeld der Maßnahme beachtet werden Bild 8: Kontrollschächte in Stellplätzen/ Parken trotz Halteverbot

Aber auch recht banale Fragestellungen sollte man sich als Planer oder Bauherr sehr früh beantworten: -Ist meine Einbaustelle überhaupt anfahrbar? -Lässt sich das zu verwendende Material und Werkzeug überhaupt einbauen? -Wie ist die Verkehrslage im Umfeld? -Gibt es Lagerflächen? Der im Lageplanauszug des Netzbetreibers deutlich im Gehweg liegenden Schachtdeckel, erwies sich nicht selten als überbauter oder verdeckter, kaum aufzufindende Suchaufgabe! Der Bild 9: Gibt es Lagerflächen für Material und Gerät in Baustellennähe? Manchmal steht aber auch einfach ein Flugzeug im Weg, das am Vortag noch nicht da war!

Bild 8: Manschette mit Edelstahlbändern Ein Bild 10: Renovierungsbaustelle in einem Hangar Datenaustausch im Bauablauf Mit dem Austausch von GAEB- Dateien zur Angebotseinholung beginnt der Datenfluss zwischen den Beteiligten. Bild 11: Formatfehler in den Schnittstellen

Der Austausch von Daten zwischen ausschreibender Stelle, Bauüberwachung und ausführendem Unternehmen sollte immer auf Standardschnittstellen ausgelegt sein! Beispielhaft seien hier: -ISYBAU -GAEB -EXCEL -CAD (DWG/ DXF) genannt. Exotische Datenformate führen zu unüberschaubaren Aufwänden bei einer reibungslosen und zeitlich überschaubaren Abwicklung der technischen Abarbeitung, aber auch der kaufmännischen Umsetzung der Projekte. Zusammenfassung! Die Vorgehensweisen im Schlauchlining sind eigentlich klar. Die Fehler wurden alle schon einmal gemacht. Aber, der Teufel steckt leider im Detail! Es sollte endlich mal ein Fehler- und Problemgipfel angesetzt werden! Aber aufgrund der landläufigen Eitelkeiten traut sich keiner wirklich mal offen über Erlebtes offen zu berichten. Die Realität läuft leider oft anders ab und getreu dem Motto: Denn Sie wissen nicht, was Sie da eigentlich tun! Wie gut, dass alle wissen was Sie dort ausschreiben! Hier einige Beispiele: Bild 12: Kopie aus einer Ausschreibung (Quelle bleibt unbenannt)

Bild 13: Kopie aus einer Ausschreibung (Quelle bleibt unbenannt), wir kleben Kurzschläuche aneinander! Übrigens: Wenn man eine Sache richtig plant und gewissenhaft die beschriebenen Punkte betrachtet, dann benötigt man Zeit! Diese Zeit kostet in der Regel Geld! Beim Ingenieur in Form eines Honorars. Nur wenn man bereit ist, im Sinne einer nachhaltigen Investition zu arbeiten, dann kommt am Ende vielleicht auch Qualität heraus! Autor: Dipl. Ing. Mario Brenner Ingenieurbüro Brenner GmbH Sanddornweg 10 53773 Hennef! Fügen!Sie!hier! Ihr!Foto!im! Format!2,8!cm! breit!und! 4,2!cm!hoch!ein! (Bildauflösung! mind.!215!dpi).! Tel.: 02242/ 933 93-0 E-Mail: @ingenieurbuero-brenner.de www.ingenieurbuerobrenner.de!