WAS DIE WOHL DAMIT MACHEN?



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Transkript:

WAS DIE WOHL DAMIT MACHEN?

FINANZ- UND LEISTUNGSÜBERSICHT BISTUM FULDA 2014

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05 INHALT Vorwort des Bischofs Heinz Josef Algermissen und des Generalvikars Gerhard Stanke 07 Das Bistum Fulda 09 Das Bistum in Zahlen 10 Rechtliche Strukturen und Vermögenswerte im Bistum 13 Der Bistumshaushalt 2014 17» Einnahmen des Bistums und des Bischöflichen Stuhls 18» Engagement des Bistums im Überblick 20» Seelsorge 22» Bildung, Schule und Wissenschaft 24» Soziale Aufgaben 26» Diözesanverwaltung 28 Impressum 31

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07 Unser Bistum Fulda hat von jeher sparsam gewirtschaftet. Das ist sehr wichtig, denn die Kirchensteuer leitet sich zum Großteil aus der Lohnsteuer her. Wir dürfen niemals aus den Augen verlieren, dass wir von den Geldern des Kirchenvolkes leben. Entsprechend gut müssen wir als Treuhänder die Einnahmen aus der Kirchensteuer verwalten. Bei allen finanziellen Erwägungen darf niemals vergessen werden, dass die Kirche Gott und den Menschen zu dienen hat. BISCHOF HEINZ JOSEF ALGERMISSEN Mit dieser Finanzübersicht gibt das Bistum Fulda Rechenschaft über die Verwendung der Kirchensteuermittel und eine Übersicht über das Vermögen des Bistums. Unsere finanziellen Mittel dienen uneingeschränkt der Realisierung des dreifachen Auftrags der Kirche: Verkündigung des Wortes Gottes, Feier der Sakramente und tätige Nächstenliebe. Diese Aufgaben gehören untrennbar zusammen und bedingen sich gegenseitig. Ich möchte Ihnen auf diesem Weg ganz herzlich dafür danken, dass Sie es durch Ihre Kirchensteuer möglich machen, dass die Kirche den Auftrag, den sie von Jesus Christus hat, wirksam erfüllen kann. GENERALVIKAR GERHARD STANKE

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09 DAS BISTUM FULDA Das Bistum Fulda liegt im geographischen Mittelpunkt Deutschlands. Es erstreckt sich vom nordhessischen Bad Karlshafen bis in den Frankfurter Stadtteil Bergen-Enkheim und von der Universitätsstadt Marburg in Oberhessen bis nach Geisa im Thüringer Land. Das Bistum Fulda zählt mit seinen etwa 401.000 Katholiken zu den kleineren Diözesen Deutschlands. Seine Strukturen sind keineswegs einheitlich. Neben weitläufigen ländlichen Regionen finden sich auch urbane Zentren. Während die Katholiken z. B. im Norden des Bistums in der Diaspora leben, ihr Anteil also weniger als 20 % der Gesamtbevölkerung ausmacht, sind die Region Fulda mit dem Geisaer Amt und einige Gemeinden in Oberhessen und im südlichen Teil des Bistums katholisch geprägt. Das Bistum finanziert sein vielfältiges Engagement aus verschiedenen Quellen. Größte Einnahmeposition ist die Kirchensteuer, die von den im Bistumsgebiet lebenden Katholiken gezahlt wird. Einen Überblick über die weiteren Einnahmequellen und die Schwerpunkte kirchlichen Engagements in unserem Bistum finden Sie im Abschnitt Der Bistumshaushalt 2014.

10 DAS BISTUM IN ZAHLEN Bischof Weihbischof Weihbischof em. Generalvikar Offizial Domdechant Heinz Josef Algermissen Prof. Dr. Karlheinz Diez Johannes Kapp Prof. Dr. Gerhard Stanke Prof. Dr. Lothar Wächter Prof. Dr. Werner Kathrein Katholikenzahl 400.977 Gesamtbevölkerung 1.714.494 Anteil der Katholiken an der Gesamtbevölkerung 23,38 %

11 Fläche 10.318 qkm Dekanate 10 Pastoralverbünde 43 Kirchengemeinden 286 Priester 296 Ordenspriester 34 Ordensbrüder 75 Ordensschwestern 265 Ordensgemeinschaften 24 Ständige Diakone 52 Gemeindereferenten/innen 119 Pastoralreferenten/innen 20

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13 RECHTLICHE STRUKTUREN UND VERMÖGENSWERTE IM BISTUM In der Öffentlichkeit wird das Bistum Fulda oft als eine übergeordnete Institution wahrgenommen, unter deren Dach alle weiteren Aktionen, Aktivitäten und Einrichtungen der Diözese zusammengefasst sind. Tatsächlich gibt es neben dem Rechtsträger Bistum Fulda allerdings viele andere, juristisch eigenständige Rechtspersonen mit eigenen Statuten, Haushalten und Vermögensmassen: Der Bischöfliche Stuhl, das Domkapitel, das Priesterseminar und vor allem die 286 selbständigen Kirchengemeinden. Sie alle werden mit Kirchensteuermitteln finanziert. Schon seit vielen Jahren werden Haushalt und Vermögen des Bistums Fulda und des Bischöflichen Stuhls gemeinsam verwaltet. Der Bistumshaushalt vereinigt damit alle Einnahmen und Ausgaben sowohl des Bistums als auch des Bischöflichen Stuhls. Der Haushalt wird jedes Jahr neu erstellt und nach seiner Verabschiedung in den Gremien im Internet (www.bistum-fulda. de) und im Kirchlichen Amtsblatt veröffentlicht. Der Weg des Bistumshaushaltes durchläuft bis zu seiner Veröffentlichung einen abgestuften Prozess über verschiedene bistumsinterne Instanzen. In einem ersten Schritt beraten und beschließen die Vertreter des Domkapitels, das Konsultorenkollegium, den gemeinsamen Haushalt. In zweiter Instanz entscheidet der Vermögensverwaltungsrat das ist ein Gremium, das sich aus verschiedenen Fachleuten der Bistumsverwaltung zusammensetzt. Erst dann wird der aufgestellte Bistumshaushalt dem Kirchensteuerrat vorgelegt, der den Haushalt nochmals prüft und letztlich auch beschließt. Der Kirchensteuerrat ist vorwiegend mit qualifizierten, katholischen Laien, also mit gewählten ehrenamtlich Engagierten und Mitverantwortlichen aus dem Bistum besetzt; mit gewählten Vertretern aus den Kirchengemeinden und über den Katholikenrat mit Vertretern aus den katholischen Vereinen und Verbänden.

14 Der Bistumshaushalt setzt den Rahmen für die Ausgaben fest. Wenn eine bestimmte Haushaltsstelle ihren Etat bis 30.000 Euro mehr belastet, kann diese Etatüberschreitung vom Generalvikar genehmigt werden, ab 15.000 Euro Mehrbelastung muss aber schon der Kirchensteuerrat informiert werden. Wird die 30.000 Euro-Grenze überschritten, müssen Diözesanvermögensverwaltungsrat und Kirchensteuerrat zustimmen. Eine Bilanz, wie wir sie von Unternehmen in der freien Wirtschaft kennen, hat das Bistum bisher noch nicht aufgestellt. Das liegt an dem kameralistisch geführten Rechnungswesen, das in vielen deutschen Diözesen über einen langen Zeitraum angewendet wurde. Im Jahr 2014 hat das Bistum Fulda die alte Kameralistik verabschiedet und durch die Doppik ersetzt, die wirkliche Bilanzierungsmöglichkeiten zulässt. Die große Herausforderung dabei ist die erstmalige Bewertung des gesamten Immobilienvermögens. Bei Gebäuden, die als Wohnungen vermietet werden können, geht das relativ einfach. Aber: Welchen Wert darf man beispielsweise für eine Kirche oder eine Kapelle ansetzen? Je nach Bewertungsmethode liegen die Ergebnisse weit auseinander. Ganz unabhängig von der finanziellen Bewertung kann man heute schon sagen, dass das Immobilienvermögen wesentlich aus pastoral genutzten und denkmalgeschützten Gebäuden besteht und damit dem allgemeinen Geschäftsverkehr entzogen ist. Der Bauunterhalt dieser Gebäude verlangt jährlich mehrere Millionen Euro. Immobilien, die auch wirtschaftlich verwertbar sind, erzielen derzeit jährliche Pacht- und Mieteinnahmen in Höhe von etwa 1,2 Millionen Euro.

15 Das Bistum Fulda verfügt neben seinem Immobilienvermögen über liquide Rücklagen, die im Wesentlichen aus drei Säulen bestehen: Die Versorgungsrücklage enthält Gelder, die in den nächsten Jahren als Ruhestandszahlungen ausgehändigt werden. Leider reicht diese Rücklage noch nicht aus, um allen künftigen Verpflichtungen nachkommen zu können. Die Rücklage beträgt zurzeit etwa 190 Millionen Euro, die Deckungslücke liegt bei etwa 25 Millionen Euro (Rechnungszins 4 %). Mit der Bauerneuerungsrücklage sollen die Renovierungen und Neubauten auf Bistumsebene und in den 286 Kirchengemeinden finanziert werden. Die Rücklage hat inzwischen einen Stand von etwa 145 Millionen Euro erreicht. Damit kann annähernd die Hälfte aller jährlichen Sanierungsmaßnahmen finanziert werden. Die allgemeine Rücklage wird dann beansprucht, wenn der Haushalt ausgeglichen werden muss. Im Bistumshaushalt 2014 war eine Rücklagenentnahme von 3 Millionen Euro notwendig. Die allgemeine Rücklage umfasst derzeit (Stand: 31. Dezember 2013) 121 Millionen Euro. Bistum und Bischöflicher Stuhl halten folgende unternehmerische Beteiligungen:» 25,3 % an der Gesellschaft für Kirchliche Publizistik, die die Zeitschrift Bonifatiusbote verlegt. Eine jährlich notwendige Gesellschaftereinlage in Höhe von ca. 100.000 Euro sichert den Geschäftsbetrieb.» 17,86 % am GSW (Gemeinnützigen Siedlungswerk Frankfurt), das sich in den Bereichen Wohnungsverwaltung und Bauträgergeschäft engagiert. 2/3 der 5500 verwalteten Wohneinheiten unterliegen der Sozialbindung. Das GSW hat nach Berechnungen aus dem Jahr 2012 einen Marktwert von ca. 150 Millionen Euro.» 6,806 % an der insolventen Verlagsgruppe Weltbild GmbH.

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17 DER BISTUMSHAUSHALT 2014 Der Bistumshaushalt 2014, also der gemeinsame Haushalt von Bistum und Bischöflichem Stuhl, stellt alle Einnahme- und Ausgabepositionen nachvollziehbar dar, er weist eine hohe Transparenz auf und ist allgemein verständlich. Dieses neue Gesicht des Bistumshaushaltes wurde möglich, weil die Rechnungslegung von der alten Kameralistik auf die zeitgemäße Doppik umgestellt wurde. Auf den nachfolgenden Seiten finden Sie eine Darstellung der wesentlichen Einnahme- und Ausgabepositionen des Haushalts 2014.

18 EINNAHMEN DES BISTUMS UND DES BISCHÖFLICHEN STUHLS Die Einnahmen der Diözese hängen stark von der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland ab. Die hohe Beschäftigungsquote lässt auch für 2014 erwarten, dass Kirchensteuermittel in Größenordnungen der Vorjahre vereinnahmt werden können. Hiervon kommen etwa 80 % aus Kirchensteuern auf die Lohnsteuern und 20 % aus Kirchensteuern auf die Einkommensteuern. Die Einnahmeposition der Kirchensteuer beinhaltet auch Steuermittel, die anderen Diözesen zustehen. Die korrekte Zuordnung der Einnahmen führt zu Ausgleichszahlungen von etwa 9 Millionen Euro an andere Diözesen. Diese Steuern werden durch die Finanzämter eingezogen. Das Bistum Fulda bezahlt diese staatliche Dienstleistung mit 3 Millionen Euro im Jahr. 8,1 Millionen Euro Staatsleistungen des Landes Hessen fließen dem Bistum in 2014 zu. Außerdem werden die Kosten für die Schulen und für soziale Einrichtungen zu einem Anteil durch staatliche Leistungen refinanziert. Die Rücklagenentnahme dient zum einen der Erfüllung der Pensionsverpflichtungen (ca. 7 Millionen Euro) und zum anderen dem Ausgleich des Haushaltes (ca. 3 Millionen Euro).

19 EINNAHMEN in Mio in Prozent Kirchensteuer 92,05 69,95 Zuschüsse und Erstattungen 21,58 16,40 Kollekten und Spenden 0,42 0,32 Sonstige Einnahmen 0,07 0,05 Betriebliche Erträge 5,54 4,21 Erträge aus Unterkunft und Verpflegung 0,75 0,57 Erträge aus Grundvermögen 0,58 0,44 Außerordentliche Erträge 0,03 0,02 Entnahme Rücklagen 10,58 8,04 131,60 100,00

20 ENGAGEMENT DES BISTUMS IM ÜBERBLICK Im Mittelpunkt des finanziellen Engagements steht die Seelsorge in den Kirchengemeinden und den kategorialen Bereichen: Etwa 70 % der Kirchensteuer fließen direkt den 286 Kirchengemeinden für die Seelsorge vor Ort zu. An zweiter Stelle stehen die Ausgaben für Bildung, Schule und Wissenschaft. Herauszuheben ist zudem das Engagement des Bistums im caritativ-sozialen Bereich. Durch die Diözesanverwaltung werden Dienstleistungen erbracht, die den Kirchengemeinden und allen anderen Institutionen des Bistums zugute kommen. Mehr Informationen zu den wichtigsten Positionen in der Detailübersicht.

21 ENGAGEMENT in Mio in Prozent Seelsorge 52,11 39,61 Bildung, Schule und Wissenschaft 31,13 23,66 Soziale Dienste/Katholische Verbände 8,31 6,31 Gesamtkirchliche Aufwendungen 3,44 2,61 Diözesanverwaltung 13,57 10,31 Steuern/Finanzen 12,98 9,86 Investitionen 9,36 7,11 Rücklagenzuführung 0,70 0,53 131,60 100,00

22 SEELSORGE Der größte Posten im Bistumshaushalt, 45,49 Millionen Euro, geht in die Kirchengemeinden und wird für das vielfältige Engagement der Pfarreien zur Verfügung gestellt, u. a. auch für die über 100 Kindertagesstätten in kirchlicher Trägerschaft. Weitere Gelder sind für die besonderen Seelsorgebereiche, für die Kategorialseelsorge, vorgesehen: Schüler- und Jugendseelsorge, Frauen- und Männerseelsorge, Seelsorge für kranke und behinderte Menschen sowie Polizei- und Gefängnisseelsorge; außerdem für die Seelsorge für Katholiken anderer Muttersprachen, Notfallseelsorge, Telefonseelsorge, Trauerseelsorge und andere.

23 SEELSORGE in Mio in Prozent Allgemeine Seelsorge 1,44 2,76 Kirchengemeinden 45,49 87,31 Jugendseelsorge 1,36 2,61 Erwachsenenseelsorge 0,44 0,84 Kranken- und Behindertenseelsorge 1,74 3,34 Seelsorge für Katholiken and. Muttersprachen 1,09 2,09 Sonstige Kategorialseelsorge 0,33 0,63 Ordensgemeinschaften 0,22 0,42 52,11 100,00

24 BILDUNG, SCHULE UND WISSENSCHAFT Das Bistum Fulda und der Bischöfliche Stuhl sind Träger von drei bistumseigenen Schulen: der Stiftsschule St. Johann in Amöneburg, der Ursulinenschule in Fritzlar und der St. Josef-Schule in Hanau-Großauheim. Daneben gibt es vier weitere katholische Privatschulen. Das Bistum Fulda wendet jährlich 8,8 Millionen Euro für die insgesamt 7 Schulen in katholischer Trägerschaft auf. Auch für die Bildungseinrichtungen bzw. -häuser der Diözese (das Bonifatiushaus, das Bildungshaus Kloster Salmünster, das Regionalhaus Kassel mit dem Bildungsforum St. Michael sowie das Johanneshaus Amöneburg) wird ein vergleichsweise hoher Betrag veranschlagt, mit dem Gebäudeunterhalt und inhaltliche Arbeit gewährleistet werden. Den Schwerpunkt im Bereich der Wissenschaft markieren die Theologische Fakultät Fulda sowie das Katholisch-Theologische Seminar Marburg. An jedem Universitätsstandort im Bistum Fulda, somit in Kassel, Marburg und Fulda, gibt es für alle Studierenden eine Hochschulseelsorge.

25 BILDUNG, SCHULE UND WISSENSCHAFT in Mio in Prozent Bildung 2,42 7,77 Schulen 19,99 64,21 Erwachsenenbildung 0,64 2,06 Bildungshäuser 3,53 11,34 Wissenschaft 3,12 10,02 Priesterseminar 0,93 2,99 Hochschulseelsorge 0,50 1,61 31,13 100,00

26 SOZIALE AUFGABEN Das soziale Engagement des Bistums Fulda ist sehr vielfältig. Schwerpunkt der Investitionen ist die Caritas in der Diözese, also ganz konkret: Jugendeinrichtungen (wie z. B. Wohngruppen), Sozialstationen, Drogenhilfe, Sucht- und Schuldnerberatung, Behindertenhilfe, Tageseinrichtungen für Menschen mit Unterstützungsbedarf, Seniorenheime und mobile Altenhilfe. Finanziert werden aber auch immer stärker Migrantenberatung und natürlich auch die Hilfe für die Flüchtlinge, die aus Ländern zu uns kommen, in denen ihr Leben nicht mehr sicher ist. Darüber hinaus leistet das Bistum auch direkte Individualhilfe: z. B. über den Bischöflichen Hilfsfonds Mütter in Not, den Sozialdienst katholischer Frauen, die Katastrophenhilfe, aber auch über die Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstellen.

27 SOZIALE AUFGABEN in Mio in Prozent Caritas Bistum Fulda 3,18 38,26 Bischöflicher Hilfsfonds Mütter in Not 0,80 9,63 Sozialdienst kath. Frauen (Ortsverbände) 1,44 17,33 Katastrophenhilfe 0,09 1,08 Familienbildungsstätten 0,84 10,11 Jugendverbände 0,20 2,41 Zuschüsse Altenheime 0,59 7,10 Förderung Katholischer Vereine und Verbände 0,34 4,09 Eheberatung 0,34 4,09 Sonstige Aufwendungen 0,49 5,90 8,31 100,00

28 DIÖZESANVERWALTUNG Das Generalvikariat Fulda ist die bischöfliche Verwaltungsbehörde unserer Diözese. Die höchsten Ausgaben fallen in den Bereichen Personal, Bau, Finanzen und Recht an. Die Mitarbeiter/innen erbringen vor allem Dienstleistungen für die Kirchengemeinden. Weitere Posten sind die allgemeine Öffentlichkeitsarbeit, Presse und Internet, Umwelt und Energie, Kunst- und Denkmalpflege und auch das Bischöfliche Kirchenmusikinstitut. Das Bistum Fulda fördert schon seit langer Zeit die paritätisch besetzten Gremien der KODA, bindet seine Mitarbeiter/innen in Entscheidungsprozesse ein und unterstützt die Mitarbeitervertretung.

29 DIÖZESANVERWALTUNG in Mio in Prozent Diözesanleitung 2,17 15,99 Offizialat 0,32 2,36 Allgemeine Verwaltung/Generalvikariat 10,55 77,74 Gremien 0,53 3,91 13,57 100,00

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31 IMPRESSUM Herausgeber Redaktion Bildmaterial Konzept/Layout Druck Bischöfliches Generalvikariat Fulda Abteilung Finanzen Paulustor 5, 36037 Fulda Telefon 0661 / 87-316 finanzabteilung@bistum-fulda.de www.bistum-fulda.de Abteilung Finanzen Gettyimages, Fotolia pr:oj:ektiv consulting Schmallenberg Berlin xeio printgroup GmbH Salz