Inhalt der Zeile 28 der Lohnsteuerbescheinigung

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Transkript:

Inhalt der Zeile 28 der Lohnsteuerbescheinigung Impressum Sage GmbH Franklinstraße 61-63 60486 Frankfurt am Main Copyright 2017 Sage GmbH Die Inhalte und Themen in dieser Unterlage wurden mit sehr großer Sorgfalt ausgewählt, erstellt und getestet. Fehlerfreiheit können wir jedoch nicht garantieren. Sage haftet nicht für Fehler in dieser Dokumentation. Die Beschreibungen stellen ausdrücklich keine zugesicherten Eigenschaften im Rechtssinne dar.

Inhaltsverzeichnis 1.0 Hintergrund zur Zeile 28 3 2.0 Bescheinigung von geringfügigen Beschäftigten 4 3.0 Bescheinigung bei privat Krankenversicherten 5 4.0 Bescheinigung bei geringem Aufwand für die private Kranken- und Pflegeversicherung 6 5.0 Besonderheit bei Abfindungszahlen 7 Seite 2 von 7

1.0 Hintergrund zur Zeile 28 Laut BMF-Schreiben zur Ausstellung der elektronischen Lohnsteuerbescheinigung sind ab 2012 in der Zeile 28 die Teilbeträge der Vorsorgepauschale für die private BasisKranken- und private Pflege-Pflichtversicherung zu bescheinigen. Dabei muss der tatsächlich im Lohnsteuerabzugsverfahren berücksichtigte Teilbetrag der Vorsorgepauschale nach 39b Absatz 2 Satz 5 Nummer 3 Buchstabe d EStG ermittelt werden. Wurde beim Lohnsteuerabzug die Mindestvorsorgepauschale berücksichtigt, ist auch diese zu bescheinigen. Bei geringfügig Beschäftigten, bei denen die Lohnsteuer nach den Lohnsteuerabzugsmerkmalen des Arbeitnehmers erhoben wird, ist an Stelle des Teilbetrags für die gesetzliche Krankenversicherung die Mindestvorsorgepauschale anzusetzen und unter Nummer 28 des Ausdrucks zu bescheinigen. Entsprechendes gilt für andere Arbeitnehmer (z. B. Praktikanten, Schüler, Studenten), wenn kein Arbeitnehmeranteil zu entrichten ist. Der Wert kann auch negativ werden. Seite 3 von 7

2.0 Bescheinigung von geringfügigen Beschäftigten Für geringfügig Beschäftigte, die nach Lohnsteuerkarte besteuert werden, wird im Rahmen der Steuerberechnung ebenfalls eine Vorsorgepauschale gebildet. Aufgrund der nicht vorhandenen Eigenanteile zur Krankenversicherung wird die Mindestvorsorgepauschale in Ansatz gebracht. Sie beträgt 12% des Entgelts. Beispiel Vorsorgepauschale bei geringfügig Beschäftigten: 400,00 EUR Brutto/ Monat Beschäftigung vom 01.01.-29.02. Bescheinigtes Steuerbrutto: 800,00 EUR Mindestvorsorgepauschale: 12% x 800,00 EUR Bescheinigung in Zeile 28: 96,00 EUR Seite 4 von 7

3.0 Bescheinigung bei privat Krankenversicherten Die Teil-Vorsorgepauschale bei privat Krankenversicherten richtet sich nach Entgelthöhe und Aufwand für die Kranken- und Pflegeversicherung. Der Aufwand für die Kranken- und Pflegeversicherung wird ermittelt, indem die Basisversorgung um den Arbeitgeberzuschuss gemindert wird. Es ist jedoch nicht der echte Arbeitgeberzuschuss, sondern der im Lohnsteuer-PAP festgelegte Prozentsatz von 7,975%. Beispiel Vorsorgepauschale bei privat Versicherten: 3.750,00 EUR Brutto/ Monat Jahreswert der Basisversorgung (500 x 12)=6.000,00 AG-Anteil: Jahresbrutto 45.000 x 0,07975=3.588,75 AN-Anteil: 6.000,00-3.588,75 = 2.411,25 EUR. Das ist die Jahresvorsorgepauschale für die KV/ PV. Monatswert: 2.411,25 EUR/ 12 = 200,93 EUR (bei Beschäftigung während des ganzen Jahres). Liegt das laufende Entgelt des privat Versicherten unter der Beitragsbemessungsgrenze KV/PV und wird ein sonstiger Bezug gewährt, kann die Vorsorgepauschale in einem Monat auch geringer ausfallen oder gar negativ werden. Grund ist. Der fiktive Arbeitgeberzuschuss fällt höher aus, dadurch sinken der Arbeitnehmeraufwand und dadurch die Vorsorgepauschale. Beispiel Vorsorgepauschale bei privat Versicherten: 3.750,00 EUR Brutto/ Monat Beschäftigung von Januar bis Februar Urlaubsabgeltung im Februar 3.000,00 EUR Jahresbrutto: 48.000 EUR BBmG KV/PV: 45.900 EUR Jahresvorsorgepauschale ohne sonst. Bez.: 2.411,25 EUR Jahresvorsorgepauschale mit sonst. Bez.: 2.339,47 EUR [6000 (45.900 x 0,07975)] Differenz: -71,78 Monatswert (Jan): 2.411,25 EUR/ 12 = 200,93 EUR Monatswert (Feb): 200,93 71,78 = Seite 5 von 7

4.0 Bescheinigung bei geringem Aufwand für die private Kranken- und Pflegeversicherung In der Lohnsteuerberechnung wird die Mindestvorsorgepauschale angesetzt, wenn keine oder eine sehr geringe Basisversorgung hinterlegt wurde. Mindest-VSP für Ledige: 1.900,00 EUR/ Jahr Mindest-VSP für Ledige: 158,33 EUR/ Monat Mindest-VSP für Verh.: 3.000,00 EUR/ Jahr Mindest-VSP für Verh.: 250,00 EUR/ Monat Beispiel Vorsorgepauschale bei geringem Aufwand: 4.000,00 EUR Brutto/ Monat Steuerklasse EINS Steuerpflichtiges Jahresarbeitsentgelt: 48.000,00 EUR Mindestvorsorgepauschale liegt unter dem Höchstwert von 12% auf das zu versteuernde Entgelt Monatswert: 158,33 EUR Jahreswert: 1.900,00 EUR Seite 6 von 7

5.0 Besonderheit bei Abfindungszahlen Die Wege der Steuergerechtigkeit sind bekanntlich unergründlich. Dies zeigt sich schön am Beispiel der Abfindungsberechnung. Für Entlassungsabfindungen darf in der Steuerberechnung keine Vorsorgepauschale angesetzt werden. Der Programmablaufplan für die Lohnsteuer (PAP) sieht jedoch trotzdem bei Abfindungen die Ermittlung einer Teilvorsorgepauschale für die Krankenversicherung vor, wenn es sich um einen privat Versicherten handelt. Hier wird die übergebene monatliche Basisversorgung auf das Jahr hochgerechnet. Davon wird der AG-Zuschuss abgezogen. Dieser beträgt 0, weil er auf Basis des nicht berücksichtigungsfähigen Abfindungsbruttos ermittelt wird. Also bleibt als VSP die monatliche Basisversorgung x 12 stehen und landet schließlich in Zeile 28. Beispiel Vorsorgepauschale bei Abfindungen: Basisversorgung 500 EUR Jahreswert 6.000,00 EUR AG-Anteil: 0 EUR x 0,07975 = 0 6.000,00 0 EUR = 6.000,00 EUR Bescheinigte Vorsorgepauschale: 6.000,00 EUR Seite 7 von 7