Workshop Non-formales und informelles Lernen im Kontext von Erwerbsbiographien Grenzen und Möglichkeiten der Nutzung 13. Mai 2011 Fachhochschule Erfurt Michael Schröter 3. Netzwerkkonferenz Bildungsstadt Erfurt - Lernen vor Ort Bildungsgerechtigkeit im Lebenslauf: Erste Befunde und Perspektiven für Erfurt
A) Gliederung 1) Vorstellung der PARITÄTISCHEN Akademie Thüringen 2) Die Wissensgesellschaft im Lebenslauf 3) Der Deutsche Qualifikationsrahmen (DQR) 4) Fachkräftegebot vs. Fachkräftemangel 5) Kompetenzzertifizierung Möglichkeiten und Grenzen 6) Diskussion 7) Kontakt 2
1) Vorstellung der PARITÄTISCHEN Akademie Die PARITÄTISCHE Akademie ist der verbandliche Bildungsanbieter des PARITÄTISCHEN Thüringen. Für über 330 Mitgliedsorganisationen sowie externe Partner konzipieren, entwickeln und veranstalten wir pro Jahr circa 150 Seminare, Fachtagungen, Studienkurse und Inhouse-Schulungen. Michael Schröter pädagogischer Leiter der PARITÄTISCHEN Akademie Thür./ des PARITÄTISCHEN Bildungswerkes Thür. 3
2) Die Wissensgesellschaft im Lebenslauf Modell lineare Erwerbsbiografien bis Mitte der 1990er klassische berufliche Fort- und Weiterbildung 4
2) Die Wissensgesellschaft im Lebenslauf Modell gebrochener Erwerbsbiografien ab Mitte der 1990er Phase überwiegend informeller Bildung 5
2) Die Wissensgesellschaft im Lebenslauf Formale Basisqualifikationen müssen immer länger bestehen Quelle: PriceWaterhouse Coopers: Pro 50 - Arbeit mit Zukunft. 2008, S. 13 6
2) Die Wissensgesellschaft im Lebenslauf Formell vs. Informell 7
3) Der Deutsche Qualifiaktionsrahmen (DQR) Europäische Bildungspolitik Die Europäische Union soll bis 2010 Deklaration Europäischer Rat (Lissabon 2000) Modernisierung der Sozialschutzsysteme Modernisierung der Bildungssysteme Umgestaltung der europäischen Wirtschaft Arbeitsprogramm der EU-Bildungsminister zur systematischen und nachhaltigen Bildungszusammenarbeit Bologna- Prozess Transparenz Brügge-Kopenhagen- Prozess (Hochschulbildung) Anerkennung Qualität nichtformales und informelles Lernen Lebenslanges Lernen (berufliche Bildung) 8
3) Der Deutsche Qualifikationsrahmen (DQR) Europäischer Qualifikationsrahmen (EQR) Nicht-formales Lernen Formales Lernen Informelles Lernen Beschreibung der Lernergebnisse anhand der Deskriptoren: Kenntnisse Fertigkeiten Kompetenzen 8 Niveaus 9
3) Der Deutsche Qualifikationsrahmen (DQR) Ziele des DQR Schaffung eines gemeinsamen Referenzrahmens zwischen der verschiedenen Qualifikationssystemen allgemeine, berufliche Bildung und Hochschulbildung Förderung der Transparenz und Vergleichbarkeit der Qualifikationsbescheinigungen in Europa Erhöhung der Beschäftigungsfähigkeit, Mobilität und sozialen Integration von Arbeitskräften und Lehrenden Brückenbildung zwischen formalem, nichtformalem und informellem Lernen Förderung der Durchlässigkeit 10
4) Fachkräftegebot vs. Fachkräftemangel 11
4) Fachkräftegebot vs. Fachkräftemangel 12
4) Fachkräftegebot vs. Fachkräftemangel 72 SGB VIII (KJHG) Das Fachkräftegebot (1) Die Träger der öffentlichen Jugendhilfe sollen bei den Jugendämtern und Landesjugendämtern nur Personen beschäftigen, die sich für die jeweilige Aufgabe nach ihrer Persönlichkeit eignen und eine dieser Aufgabe entsprechende Ausbildung erhalten haben (Fachkräfte) oder aufgrund besonderer Erfahrungen in der sozialen Arbeit in der Lage sind, die Aufgabe zu erfüllen. Soweit die jeweilige Aufgabe dies erfordert, sind mit ihrer Wahrnehmung nur Fachkräfte oder Fachkräfte mit entsprechender Zusatzausbildung zu betrauen. [ ] 13
4) Fachkräftegebot vs. Fachkräftemangel Altenpflegegesetz (AltPflG) Das Fachkräftegebot 1 Die Berufsbezeichnungen 1."Altenpflegerin" oder "Altenpfleger" und 2."Altenpflegehelferin" oder "Altenpflegehelfer dürfen nur Personen führen, denen die Erlaubnis dazu erteilt worden ist. [ ] 2 (1) Die Erlaubnis nach 1 ist auf Antrag zu erteilen, wenn die antragstellende Person 1. Die durch dieses Gesetz vorgeschriebene Ausbildung abgeleistet und die jeweils vorgeschriebene Prüfung bestanden hat [ ] 4 (1) Die Ausbildung dauert unabhängig vom Zeitpunkt der staatlichen Prüfung drei Jahre. Die Ausbildung besteht aus theoretischem und praktischem Unterricht und einer praktischen Ausbildung. Der Anteil der praktische Ausbildung überwiegt. [ ] 7(1) Auf Antrag kann die Dauer der Ausbildung nach 4 Abs. 1 verkürzt werden: 1. für Krankenschwestern [ ] 14
4) Fachkräftegebot vs. Fachkräftemangel Werkstättenverordnung (WVO) Das Fachkräftegebot 9 Werkstattleiter, Fachpersonal zur Arbeits- und Berufsförderung (1) Die Werkstatt muss über die Fachkräfte verfügen [ ] (2) Der Werkstattleiter soll in der Regel über einen Fachhochschulabschluss im kaufmännischen oder technischen Bereich oder einen gleichwertigen Bildungsstand, über ausreichende Berufserfahrung und eine sonderpädagogische Zusatzqualifikation verfügen.[ ] (3) Die Zahl der Fachkräfte [ ] Die Fachkräfte sollen in der Regel Facharbeiter, Gesellen oder Meister mit einer mindestens zweijährigen Berufserfahrung[ ]; sie müssen pädagogisch geeignet sein und über eine sonderpädagogische Zusatzqualifikation verfügen. [ ] 10 Begleitende Dienste [ ] (2) Für je 120 behinderte Menschen sollen in der Regel ein Sozialpädagoge oder ein Sozialarbeiter [ ] 15
4) Fachkräftegebot vs. Fachkräftemangel ABER Was passiert nun mit unserer Familienmanagerin? ODER Dem 41jährigen Bäcker der durch die 4jährige häusliche Pflege seiner Mutter die Freude an einer Tätigkeit in der Pflege entdeckt hat? ODER Der 34jährigen Bürokauffrau die durch ihre mehrjährige ehrenamtliche Tätigkeit in der Betreuung der Kindergymnastikgruppe den Wunsch entdeckt hat Erzieherin zu werden? 16
5) Kompetenzzertifizierung Möglichkeiten und Grenzen Der ProfilPASS Frau Rost Arbeit und Leben Thüringen 17
5) Kompetenzzertifizierung Möglichkeiten und Grenzen Von Europa lernen Das NVQ System (National Vocational Qualifications System) Es herrscht das Prinzip der Ergebnisorientierung; nur das Lernergebnis ist relevant, der Zugang zu NVQ-Prüfungen ist unabhängig vom Lernprozess. Es spielt also keine Rolle, wo, wie und über welchen Zeitraum die zu zertifizierenden Kompetenzen erworben wurden [ ] mit dem APL Verfahren ( Accreditation of prior learning -Verfahren) besteht die Möglichkeit, Kompetenzen, die in zurückliegenden Lernprozessen erworben wurden, zertifizieren zu lassen. (Broschüre: Informelles Lernen am Arbeitplatz Uni Regensburg 2007) 18
5) Kompetenzzertifizierung Möglichkeiten und Grenzen Von Europa lernen Das NVQ System (National Vocational Qualifications System) Nach Ertl Anerkennung beruflicher Qualifikationen im Rahmen des Systems der National Vocational Qualifications Münster 2003 19
6) Diskussion Leitfrage: In welcher Form soll der typische Ansatz der Erwachsenenbildung, die Verknüpfung und Entwicklung informeller und formeller Lernstrukturen, im Bildungsbericht für Erfurt dargestellt und erfasst werden? 20
7) Kontakt Danke für Ihre Aufmerksamkeit! Kontakt: Michael Schröter Tel.: (036202) 26 227 E-Mail: mschroeter@parisat.de www.paritaetische-akademie-thueringen.de www.pbw-thueringen.de 21